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Ein Effekt auf Zellebene, den viele Anbieter behaupten, ist für schwache Magnetfelder im Milli-Tesla-Bereich<ref>Die Einheit der magnetischen Feldstärke H ist A/m (Ampere/Meter). Viel häufiger wird aber die magnetische Induktion B&nbsp;=&nbsp;&micro;<sub>0</sub>&micro;<sub>r</sub>H als Synonym für die Feldstärke benutzt, die in der Einheit Tesla (T) angegeben wird. In der Gleichung ist &micro;<sub>0</sub> = 1,257&sdot;10<sup>-6</sup> Vs/Am die sog. magnetische Feldkonstante. &micro;<sub>r</sub> ist die relative Permeabilität, die außer bei eisengefüllten Spulen etwa den Wert 1 hat. Eine Feldstärke von 1&nbsp;A/m bedeutet also eine Induktion von 1,257&nbsp;&micro;T.</ref> physikalisch nicht plausibel.<ref>R. Glaser: Biophysiscs, S. 270ff ("Biological effects of electromagnetic fields"). Springer-Verlag, 2001</ref> Etliche  der Verfahren bleiben deutlich unter dem Grenzwert der 26.&nbsp;BImSchV<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_26/ Sechsundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über elektromagnetische Felder - 26. BImSchV) vom 16.12.1996]</ref> von 100&nbsp;&micro;T bei 50&nbsp;Hz. Dieser Wert für die magnetische Induktion wird auch bei permanenter Einwirkung als unbedenklich angesehen. In Wohnungen sind dauernde Werte um 1&nbsp;&micro;T bei 50&nbsp;Hz nicht ungewöhnlich. Einige der angebotenen Therapiegeräte erzeugen am Körper noch schwächere Felder.
 
Ein Effekt auf Zellebene, den viele Anbieter behaupten, ist für schwache Magnetfelder im Milli-Tesla-Bereich<ref>Die Einheit der magnetischen Feldstärke H ist A/m (Ampere/Meter). Viel häufiger wird aber die magnetische Induktion B&nbsp;=&nbsp;&micro;<sub>0</sub>&micro;<sub>r</sub>H als Synonym für die Feldstärke benutzt, die in der Einheit Tesla (T) angegeben wird. In der Gleichung ist &micro;<sub>0</sub> = 1,257&sdot;10<sup>-6</sup> Vs/Am die sog. magnetische Feldkonstante. &micro;<sub>r</sub> ist die relative Permeabilität, die außer bei eisengefüllten Spulen etwa den Wert 1 hat. Eine Feldstärke von 1&nbsp;A/m bedeutet also eine Induktion von 1,257&nbsp;&micro;T.</ref> physikalisch nicht plausibel.<ref>R. Glaser: Biophysiscs, S. 270ff ("Biological effects of electromagnetic fields"). Springer-Verlag, 2001</ref> Etliche  der Verfahren bleiben deutlich unter dem Grenzwert der 26.&nbsp;BImSchV<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_26/ Sechsundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über elektromagnetische Felder - 26. BImSchV) vom 16.12.1996]</ref> von 100&nbsp;&micro;T bei 50&nbsp;Hz. Dieser Wert für die magnetische Induktion wird auch bei permanenter Einwirkung als unbedenklich angesehen. In Wohnungen sind dauernde Werte um 1&nbsp;&micro;T bei 50&nbsp;Hz nicht ungewöhnlich. Einige der angebotenen Therapiegeräte erzeugen am Körper noch schwächere Felder.
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Andererseits sind Angaben über Feldstärken von mehreren 10&nbsp;mT, die noch dazu mit Impulsraten von mehreren kHz erzeugt werden sollen, ebenfalls skeptisch zu betrachten. Angenommen, ein "Therapiekissen" besteht im Innern aus einer ringförmigen Drahtspule von 10&nbsp;cm Durchmesser und 100 Windungen. Um in der Spulenebene eine magnetische Induktion von 50&nbsp;mT zu erzeugen (in 5&nbsp;cm Abstand von der Spulenebene würde noch etwa 1/3 dieses Wertes erreicht), müsste durch die Spule ein Strom von etwa 40&nbsp;A fließen. Dies erfordert eine Leistungselektronik mit Kühlung usw., die mit handlichen kleinen Steuergeräten kaum in Einklang zu bringen ist.
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Andererseits sind Angaben über Feldstärken von mehreren 10&nbsp;mT, die noch dazu mit Impulsraten von mehreren kHz erzeugt werden sollen, ebenfalls skeptisch zu betrachten. Angenommen, ein "Therapiekissen" besteht im Innern aus einer ringförmigen Drahtspule von 10&nbsp;cm Durchmesser und 100 Windungen. Um in der Spulenebene eine magnetische Induktion von 50&nbsp;mT zu erzeugen (in 5&nbsp;cm Abstand von der Spulenebene würde noch etwa 1/3 dieses Wertes erreicht), müsste durch die Spule ein Strom von etwa 40&nbsp;A fließen. Dies erfordert eine Leistungselektronik mit Kühlung usw., die mit den oft handlichen kleinen Steuergeräten kaum in Einklang zu bringen ist.
    
Eine Sonderstellung gegenüber den hier beschriebenen Geräten nehmen solche ein, bei denen mit einer Spule von wenigen Windungen (2 - 3), die auf die zu behandelnden Körperregion oder um den Hals des Patienten gelegt wird, impulsartig ein relativ starkes Magnetfeld von bis zu etwa 100&nbsp;mT erzeugt wird. Dazu wird durch die Spule kurzzeitig ein Stromstoß von 1000&nbsp;A und mehr geschickt; die erreichbaren Impulsraten liegen unter 10/Sekunde. Der elektrotechnische Aufwand dafür ist erheblich, die Geräte wiegen bis zu 100&nbsp;kg. Beispiele sind die [[Pap-Imi Therapie]] und [[TheraCell]]. Wissenschaftlich zu nennende Veröffentlichungen zur Wirksamkeit liegen aber auch für diese Verfahren nicht vor.
 
Eine Sonderstellung gegenüber den hier beschriebenen Geräten nehmen solche ein, bei denen mit einer Spule von wenigen Windungen (2 - 3), die auf die zu behandelnden Körperregion oder um den Hals des Patienten gelegt wird, impulsartig ein relativ starkes Magnetfeld von bis zu etwa 100&nbsp;mT erzeugt wird. Dazu wird durch die Spule kurzzeitig ein Stromstoß von 1000&nbsp;A und mehr geschickt; die erreichbaren Impulsraten liegen unter 10/Sekunde. Der elektrotechnische Aufwand dafür ist erheblich, die Geräte wiegen bis zu 100&nbsp;kg. Beispiele sind die [[Pap-Imi Therapie]] und [[TheraCell]]. Wissenschaftlich zu nennende Veröffentlichungen zur Wirksamkeit liegen aber auch für diese Verfahren nicht vor.
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