Opus Dei: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://www.opusfrei.org/show.php?id=176 Erfahrungsbericht: 17 Jahre im Opus Dei]
  
 
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Version vom 6. August 2010, 07:45 Uhr

Opus_dei-Kreuz

Opus Dei (lateinisch; deutsch: Werk Gottes) oder mit dem vollen Namen Praelatura Sanctae Crucis et Opus Dei (lateinisch; deutsch: Prälatur vom heiligen Kreuz und Werk Gottes) ist eine ultrakonservative Personalprälatur der römisch-katholischen Kirche, die sich zum Ziel gesetzt hat, bei Laien durch religiöse Bildung und seelsorgerliche Hilfestellung ein gottgefälliges Leben in Beruf und Familie zu fördern.

Opus Dei wurde 1928 durch den Priester Josemaría Escrivá (1902-1975) in Madrid gegründet und ist seit 1982 eine Personalprälatur (eine vom Zweiten Vatikanum eingeführte Struktur für nicht-territoriale Seelsorge) mit Hauptsitz in Rom. Escrivá wurde 1992 durch Papst Johannes Paul II. selig- und zehn Jahre später heilig gesprochen. Seither ist sein Name als katholischer Heiliger auf Deutsch Heiliger Josefmaria (Gedenken: 26. Juni).

Der Fokus des Opus Dei auf die „Heiligung des Alltagslebens von Laien“ wird von der Kurie, sowie vom derzeitigen Papst Benedikt XVI. sehr hoch geschätzt.

Ziele und Ansichten

Opus Dei ist durch eine starke konservativ-politische Ausrichtung, Machtstreben und einen sektenhaften Charakter vor, ferner Geheimniskrämerei, die der "omerta" der Mafia nahekommt, extreme Praktiken der Selbstkasteiung und ein konservatives Frauenbild charakterisiert.

Es ist ein propagiertes Ziel von Opus Dei, die Gesellschaft zu infiltrieren und als "Elite Gottes" auch Machtpositionen anzustreben. Hauptziel ist dabei die Kontrolle des römisch-katholischen Zentrums in Rom. Um dies zu erreichen, strebt Opus Dei ein konsequent christliches Leben von Menschen aller Berufe und sozialer Schichten in der Alltags- und Arbeitswelt an, mit der Absicht der Selbstheiligung.

Die Ziele der Prälatur formuliert der Informationsbeauftragte des Opus Dei Schweiz, Doktor Beat Müller, wie folgt:

"Das Opus Dei will unter Christen aller sozialen Stellungen ein konsequent christliches Leben mitten in der Welt fördern und auf diese Weise zur Durchdringung der Gesellschaft mit dem Sauerteig des Evangeliums beitragen. Es verbreitet die Botschaft Jesu Christi, dass alle Getauften berufen sind, die Heiligkeit zu suchen und das Evangelium bekanntzumachen, wie dies das II. Vatikanische Konzil in Erinnerung gerufen hat."

Um der Aufgabe, ein konsequent christliches Leben zu führen, bestmöglich gewachsen zu sein, sollen die Mitglieder der Prälatur das Bildungs- und Seelsorgeangebot des Opus Dei in Anspruch nehmen. Das Opus Dei betont aber, keine eigene Lehre zu besitzen, "weder auf religiös-theologischem noch auf philosophischem und politischem Gebiet: Seine Lehre ist identisch mit derjenigen der katholischen Kirche."

Sektenähnliche Strukturen

Wichtig ist hierbei eine Unterscheidung zwischen Mitgliedern, die in Opus Dei-Häusern leben und Mitgliedern, die ein völlig normales Leben in der Gesellschaft führen und in der Wirtschaft, Wissenschaft oder Politik tätig sind. Die Sektenstruktur bezieht sich nur auf die Mitglieder der Opus Dei-Häuser.

Wenn dem Opus Dei der Vorwurf gemacht wird, es würde sektenähnliche Strukturen aufweisen, so wird das meist mit dem Personenkult um Escrivá, der Unterdrückung von interner Kritik, der Abschottung der Mitglieder von ihrem bisherigen Umfeld und dem Diktat, wie die Mitglieder ihr Alltagsleben zu gestalten haben, begründet. In Belgien wurde Opus Dei 1997 offiziell als sektenähnliche Organisation eingestuft, da die angewandten Methoden einer Seelen- und Gehirnwäsche gleichkommen.

Sektenartige Methoden des Opus Dei sind:

1. psychische Methoden zur Unterwerfung

  • Kadavergehorsam
  • Einhämmern schwerer Sünden- und Schuldkomplexe

2. totalitäre Kontrolle

  • Entfremdung von Eltern und sozialen Bindungen
  • Abschottung untereinander (nur die Spitze weiß alles)
  • Isolierung/Ghettoisierung
  • streng minutiös normierter und reglementierter Alltag ohne individuelle und private Bedürfnisse
  • völlige Kontrolle und Zensur (u.a. Bücherindex)

3. Sexualitätsfeindlichkeit

  • Abtötung von allem Geschlechtlichen und Körperlichen

4. sexistischer Patriarchismus

  • Strikte Geschlechtertrennung
  • "Frauen sind minderwertig"
  • keine Gleichberechtigung für Frauen, Beschränkung auf Tätigkeitsfelder wie: Waschen, Kochen, Putzen, Pförtner- und Telefondienste
  • Begegnungen zwischen Frauen und Männern werden mit allen Mitteln verhindert

5. Masochistische Züchtigungen

  • Erflehung der Vergebung begangener Schuld
  • lustbetonte Freude am Dulden körperlicher Schmerzen, wodurch eine Identifikation mit Jesus stattfinden soll, der auch am Kreuz gelitten hat.

6. "fromme Gewohnheiten"

  • tägliche Gebete,
  • wöchentliches 2-stündiges Tragen des Bußgürtels (Metallband mit nach innen gerichteten Dornen am Oberschenkel)
  • Beichte
  • Selbstgeißelung mit einer 5-schwänzigen Peitsche
  • Gewissenserforschung im großen Kreise (Selbstverleugnung, Demütigung, permanente Schuldgefühle)

7. starkes Elitebewußtsein

  • Identifikation durch ein übersteigertes Gruppengefühl

Aktivitäten

Mitglieder des Opus Dei fallen immer wieder durch Verwicklung in irrationale oder der Esoterik nahestehende Aktivitäten auf.

  • http://www.rpp2007.org/ - Interdisziplinärer Kongress Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie. Highlights sind Workshops über Exorzismus oder Homosexualität als (heilbare) Krankheit. Veranstalter ist u.A. der Psychiater Raphael Bonelli, ein Laienmitglied von Opus Dei.

Siehe auch:

Mitglieder

Mitglied im Opus Dei können alle Katholiken werden, unabhängig von Berufsstand, Geschlecht oder Nationalität. Immer wieder wird in Opus-Dei-Kreisen mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass eine große Vielfalt unter den Mitgliedern herrsche, die bewusst angestrebt werde, weil ja alle - restlos alle - dazu berufen seien, das Evangelium möglichst wahrhaftig zu leben.

Mitglied im Opus Dei sind unter Anderem:

  • Johann Loibner, bekannter Impfgegner
  • Hugo Rüdiger, Emeritus der Klinischen Abteilung für Arbeitsmedizin, der Medizinischen Universität Wien, verwickelt in Fälschungen zu Mobilfunkstudien [1] [2] [3]
  • Hans-Jürgen Pokall, ein Landesschulrat von Berlin, dessen Behörde die Aufsicht über Waldorfschulen hat [4] Permalink [5]

Quellen und Weblinks