Optischer Erythrozytentest

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Der Optische Erythrozyten TEST (OET) nach Arno Linke (bzw nach Clara Fonti und Arno Linke) ist ein umstrittener alternativmedizinischer Labortest von Patientenblut zur Erkennung eines Krebsgeschehens. Er wurde von Walter Ulbrichts ehemaligem Leibarzt, Professor Arno Linke zwischen 1970 und 1992 an der Greifswalder Uni entwickelt.

Nach Angabe ihrer Befürworter soll er in der Lage sein ein "Krebsgeschehen" vier Jahre bevor ein bildgebendes Verfahren dieses feststellen könnte, festzustellen. Da es keine wissenschaftliche Validierung dieses Verfahren gibt, spielt dieses Verfahren in der akademischen Medizin keine Rolle. Angaben zur Spezifität oder Sensitivität sind nicht bekannt. Es ist hauptsächlich im Umfeld der Isopathie (Sanum-Kehlbeck-Werke) anzutreffen.

Wie bei vielen anderen alternativmedizinischen Verfahren werden neue Begriffe bei dieser Technik eingeführt und übergangslos mit herkömmlichen und tradierten Begriffen der Medizin gemischt. Es gibt Bezüge zum überholten Pleomorphismus-Konzept und zu Wilhelm von Brehmer und seiner Dunkelfeld Blutdiagnostik nach von Brehmer.

Der Test wird von verschiedenen Anbietern für etwa 75,- Euro (im Jahre 2008) angeboten. Die Krankenkassen erstatten den Betrag aufgrund eines fehlenden Belegs der Eignung nicht.

Methode

Der Test besteht darin, daß 3 - 4 Tropfen Blut aus der Fingerbeere zur Weiterbearbeitung und späteren Untersuchung benötigt werden. Die Blutprobe wird drei Tage lang bearbeitet, bevor lichtmikroskopisch der Zustand der roten Blutkörperchen (Morphologie) und ihrer Membran beurteilt wird. Zum Einsatz kommt hierbei die Phasenkontrast Mikroskopie im Dunkelfeld. Mit speziellen Aufbereitungs-, Färbe- und Auswerteverfahren sollen Eiweiße an der Oberfläche der roten Blutkörperchen sichtbar gemacht werden. Hier wird in diesem Zusammenhang von der Phasenkontrastwirksamkeit der Erythrozytenrandzone (PW) gesprochen, die Belastungen erkennbar mache. Ein EVI (prozentuale Anteil der bestimmten Kriterien veränderter Erythrozyten als Erythrozytenveränderungsindex) soll schließlich die Krebsdiagnose ermöglichen.

Als Erweiterung soll später die Erkennung der Phagozytosefähigkeit von Leukozyten hinzugekommen sein. Die Auswertung der Morphologie von Thrombozyten sowie weiterer Parameter entspricht hingegen der üblichen Praxis der modernen Labormedizin.

unterstellte Eigenschaften

Die Methode soll in der Lage sein durch Beurteilung der Morphologie der roten Blutkörperchen Daten zu chronischen Entzündungsprozessen, Anwesenheit von Fremdeiweißen, Zellzerfallsprodukten und Immunstörungen zu gewinnen. Nach Aussage ihrer Anwender soll sie geeignet sein zur Krebsfrüherkennung. Anwender der Methode sprechen ungenau von einer angeblichen diagnostische Sicherheit die bei 98,5% liege. Falle der Test negativ aus, sei in den nächsten zwei Jahren nicht mit einer Krebserkrankung zu rechnen, heißt es. Über den genauen Ort eines Krebsgeschehen erlaube der OET keine Aussage. Diese Eigenschaft des Test macht ihn zu einem nicht falsifizierbaren Test: fällt er positiv aus und lässt sich keine Krebserkrankung auf andere Weise erkennen, so kann dem Patienten stets erklärt werden, er hätte eine okkulte Krebserkrankung oder, aufgrund einer gewissen Unspezifität könne auch kein Krebs vorhanden sein, da Entzündungsprozesse oder Medikamente genauso zu einem positiven Testergebnis führen könnten.

Die Methode soll insbesondere bei Therapien der Sanum-Produkte (Sanum Kehlbeck) sich zur Verlaufsbeobachtung eignen.

Literatur

  • Linke A.: Der erythrozytennahe Plasmaproteinfilm - Morphologische und biophysikalische Grundlagen für eine Methode der mikroskopischen Krebsfrühestanzeige. Semmelweis-Verlag, Hoya 1991
  • MARTIN J. The theories of Dr. Clara Jolles-Fonti of cancer were rejected by official Italian medicine. J Med (Oporto). 1954 Jan 2;23(571):95. PMID: 13142783