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==Verlauf der Kampagne==
 
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Am 30.&nbsp;Oktober 1985 erschien ein Artikel zum Thema mit dem Titel "Panik im Westen — oder: Was steckt hinter der AIDS-Sensation" in der russischen "Literaturnaja Gazeta", in dem behauptet wurde, dass AIDS ein Produkt US-amerikanischer Biowaffenforschung gewesen sei, und infizierte amerikanische Soldaten hätten sodann das Virus als eine Art Versuchskaninchen weltweit verbreitet. Man berief sich dabei ausdrücklich auf den Leserbrief an den indischen "Patriot".<ref>Zapevalov,V. 1985, "Panik im Westen – oder: Was steckt hinter der AIDS-Sensation" (in Russisch), Literaturnaja Gaseta, 30.&nbsp;Oktober 1985</ref>
 
Am 30.&nbsp;Oktober 1985 erschien ein Artikel zum Thema mit dem Titel "Panik im Westen — oder: Was steckt hinter der AIDS-Sensation" in der russischen "Literaturnaja Gazeta", in dem behauptet wurde, dass AIDS ein Produkt US-amerikanischer Biowaffenforschung gewesen sei, und infizierte amerikanische Soldaten hätten sodann das Virus als eine Art Versuchskaninchen weltweit verbreitet. Man berief sich dabei ausdrücklich auf den Leserbrief an den indischen "Patriot".<ref>Zapevalov,V. 1985, "Panik im Westen – oder: Was steckt hinter der AIDS-Sensation" (in Russisch), Literaturnaja Gaseta, 30.&nbsp;Oktober 1985</ref>
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[[image:taz1987.jpg|Artikel in "Die Tageszeitung", 1987|left|thumb]]
 
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[[image:Segal40.jpg|Buch von Kuno Kruse (1987)|thumb]]
 
[[image:Segal40.jpg|Buch von Kuno Kruse (1987)|thumb]]
Einen medialen Durchbruch erfuhren Jakob Segals Hypothesen in (West-)Deutschland erst mit einem Interview, das Jakob Segal dem DDR-Buchautor Stefan Heym in der Westberliner "Die Tageszeitung" am 18.&nbsp;Februar 1987 gewährte. Die Ehepaare Heym war und Segal waren befreundet. Nach vorliegenden Zeugenaussagen muss hier angenommen werden, dass das Ministerium für Staatssicherheit der DDR steuernd im Hintergrund tätig war. Der damalige taz-Feuilletonredakteur Arno Widmann war von einem Mitarbeiter des DDR-Außenministeriums angesprochen worden und besuchte Stefan Heym in Berlin-Grünau. Heym präsentierte das fertige Manuskript und bot es zur Veröffentlichung an - oder die taz solle es eben bleiben lassen. "Spiegel" und "Zeit" hatten bereits abgewinkt. Der Biologielaie Widman habe dann entschieden, es sei "besser, einen Heym im Original im Blatt zu haben als keinen Heym", so Widmann im Rückblick. Das eigentliche Interview von Stefan Heym stammte vom 1.&nbsp;November 1986.
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Einen medialen Durchbruch erfuhren Jakob Segals Hypothesen in (West-)Deutschland erst mit einem Interview, das Jakob Segal dem DDR-Buchautor Stefan Heym in der Westberliner "Die Tageszeitung" am 18.&nbsp;Februar 1987 gewährte. Die Ehepaare Heym und Segal waren befreundet. Nach vorliegenden Zeugenaussagen muss hier angenommen werden, dass das Ministerium für Staatssicherheit der DDR steuernd im Hintergrund tätig war. Der damalige taz-Feuilletonredakteur Arno Widmann war von einem Mitarbeiter des DDR-Außenministeriums angesprochen worden und besuchte Stefan Heym in Berlin-Grünau. Heym präsentierte das fertige Manuskript und bot es zur Veröffentlichung an - oder die taz solle es eben bleiben lassen. "Spiegel" und "Zeit" hatten bereits abgewinkt. Der Biologielaie Widman habe dann entschieden, es sei "besser, einen Heym im Original im Blatt zu haben als keinen Heym", so Widmann im Rückblick. Das eigentliche Interview von Stefan Heym stammte vom 1.&nbsp;November 1986.
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Die russische Nachrichtenagentur TASS übernahm Segals Hypothesen am 30.&nbsp;März 1987. In dem Interview versuchte Segal, seine Hypothesen plausibel zu machen. Nicht zu seinen Vermutungen passende Beobachtungen und alternative Hypothesen bezeichnete Segal dabei selbst als ''Verschwörungstheorie'', etwa die Beobachtung, dass nah mit HIV verwandte Viren bei bestimmten afrikanischen Affenarten gefunden wurden. Der "taz" war die Entscheidung zur Veröffentlichung des Interviews nicht leicht gefallen, wie sich mehr als 20&nbsp;Jahre später herausstellte, als die "taz" im Jahre 2010 noch einmal auf die damalige Veröffentlichung einging. Aber bereits zehn Tage nach dem Heym-Segal-Interview entschloss man sich bei der taz, Kritik an Segals Ansichten zu veröffentlichen. So erschien am 28.&nbsp;Februar 1987 ein Artikel mit dem Aufmacher ''Die Kontrahenten - Eine "unerhörte" Theorie über man-made AIDS'', in der Segals Kritiker zu Wort kamen. Zitiert wurde der Virologe Meinrad Koch, der Segals Hypothese der HIV-Herkunft vom Virus HTLV-I und des Maedi-Visna-Virus an Hand eines Vergleichs der Nukleotidsequenzen widerlegte (Zitat: ''"HIV ist kein gentechnologisches Produkt [...] Blödsinn [...] Ein übles, scheinwissenschaftliches politisches Machwerk"''). Erkennbar wurde, dass die taz die Segal-Ansichten zwar einerseits in Zweifel zog (''starke Zweifel''), andererseits wollte man aber aus nicht genau nachvollziehbaren Gründen, ''[...] daß die Thesen diskutiert werden [...]''. Dies, obwohl Segal lediglich Vermutungen anstellte und keine Beweise vorlegte. Die taz befand sich Februar 1987 noch in einer Anfangsphase. Ein Exklusivinterview mit dem prominenten Stefan Heym war sehr verlockend, andererseits schreckten die Behauptungen von Segal ab. Letztendlich entschloss man sich zur Veröffentlichung.
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Die russische Nachrichtenagentur TASS übernahm Segals Hypothesen am 30.&nbsp;März 1987. In dem Interview versuchte Segal, seine Hypothesen plausibel zu machen. Nicht zu seinen Vermutungen passende Beobachtungen und alternative Hypothesen bezeichnete Segal dabei selbst als ''Verschwörungstheorie'', etwa die Beobachtung, dass nah mit HIV verwandte Viren bei bestimmten afrikanischen Affenarten gefunden wurden. Der "taz" war die Entscheidung zur Veröffentlichung des Interviews nicht leicht gefallen, wie sich mehr als 20&nbsp;Jahre später herausstellte, als die "taz" im Jahre 2010 noch einmal auf die damalige Veröffentlichung einging. Aber bereits zehn Tage nach dem Heym-Segal-Interview entschloss man sich bei der taz, Kritik an Segals Ansichten zu veröffentlichen. So erschien am 28.&nbsp;Februar 1987 ein Artikel mit dem Aufmacher ''Die Kontrahenten - Eine "unerhörte" Theorie über man-made AIDS'', in der Segals Kritiker zu Wort kamen. Zitiert wurde der Virologe Meinrad Koch, der Segals Hypothese der HIV-Herkunft vom Virus HTLV-I und des Maedi-Visna-Virus an Hand eines Vergleichs der Nukleotidsequenzen widerlegte (Zitat: "HIV ist kein gentechnologisches Produkt [...] Blödsinn [...] Ein übles, scheinwissenschaftliches politisches Machwerk"). Erkennbar wurde, dass die taz die Segal-Ansichten zwar einerseits in Zweifel zog ("starke Zweifel"), andererseits wollte man aber aus nicht genau nachvollziehbaren Gründen, "daß die Thesen diskutiert werden". Dies, obwohl Segal lediglich Vermutungen anstellte und keine Beweise vorlegte. Die taz befand sich Februar 1987 noch in einer Anfangsphase. Ein Exklusivinterview mit dem prominenten Stefan Heym war sehr verlockend, andererseits schreckten die Behauptungen von Segal ab. Letztendlich entschloss man sich zur Veröffentlichung.
    
Segal, der sich nie von seinen Ansichten zur Biowaffenherkunft des HIV distanzierte, veröffentlichte zwei Jahre später im Jahr 1990 (nach der "Wende") ein Buch mit dem Titel "Die Spur führt ins Pentagon". Auch der Biologe Manuel Kiper, ehemals wissenschaftlicher Mitarbeiter der Grünen im Bundestag und MdB von 1994 bis 1998, vertrat die These des Ehepaars Segal und verbreitete sie in zwei Büchern weiter. Eine weitere sehr frühe Veröffentlichung von Segals Hypothesen findet sich auch in der Veröffentlichung "AIDS Erreger aus dem Genlabor" des taz-Mitarbeiters Kuno Kruse aus dem Jahr 1987. Kruse geht in seinem Werk (siehe Bild rechts) zwar auch auf Kommentare und Kritik von Experten zur Frage ein, stellt diese aber de facto gleichwertig vor.
 
Segal, der sich nie von seinen Ansichten zur Biowaffenherkunft des HIV distanzierte, veröffentlichte zwei Jahre später im Jahr 1990 (nach der "Wende") ein Buch mit dem Titel "Die Spur führt ins Pentagon". Auch der Biologe Manuel Kiper, ehemals wissenschaftlicher Mitarbeiter der Grünen im Bundestag und MdB von 1994 bis 1998, vertrat die These des Ehepaars Segal und verbreitete sie in zwei Büchern weiter. Eine weitere sehr frühe Veröffentlichung von Segals Hypothesen findet sich auch in der Veröffentlichung "AIDS Erreger aus dem Genlabor" des taz-Mitarbeiters Kuno Kruse aus dem Jahr 1987. Kruse geht in seinem Werk (siehe Bild rechts) zwar auch auf Kommentare und Kritik von Experten zur Frage ein, stellt diese aber de facto gleichwertig vor.
    
==Sendung "Panorama" (ARD) Januar 1992==
 
==Sendung "Panorama" (ARD) Januar 1992==
Am 28.&nbsp;Januar 1992 sendete die ARD einen Panorama-Beitrag zu Jakob Segal, seinen Behauptungen zu AIDS und berichtete in der Sendung über die Beteiligung des MfS. Laut Panorama seien sowohl Stefan Heym als auch der Autor Mario Simmel (der sich in seinem Buch "Mit den Clowns kamen die Tränen" auf die Hypothese beruft) über die geheimdienstlichen Hintergründe zur Verbreitung der Desinformation informiert gewesen. Jakob Segal widersprach später in einer veröffentlichten Erklärung den Panorama-Aussagen und berief sich dabei auch auf eine "Diskussion" aus dem Jahre 1984 über die Herkunft des HI-Virus auf einem Jahrestreffen der "American Academy for the Advancement of Science", sowie auf einen mit zehn Millionen Dollar dotierten "Auftrag" aus dem Jahr 1969 ein "synthetisches AIDS-like Virus" herzustellen. Auch hätte er in der DDR ein Publikationsverbot in Sachen AIDS, die US-Botschaft, das DDR-Gesundheitsministerium und die Stasi hätten ihn "kontaktiert".
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Am 28.&nbsp;Januar 1992 sendete die ARD einen Panorama-Beitrag zu Jakob Segals Behauptungen zu AIDS und berichtete in der Sendung über die Beteiligung des MfS. Laut Panorama seien sowohl Stefan Heym als auch der Autor Mario Simmel (der sich in seinem Roman "Mit den Clowns kamen die Tränen" auf die Hypothese beruft) über die geheimdienstlichen Hintergründe zur Verbreitung der Desinformation informiert gewesen. Jakob Segal widersprach später in einer veröffentlichten Erklärung den Panorama-Aussagen und berief sich dabei auch auf eine "Diskussion" aus dem Jahre 1984 über die Herkunft des HI-Virus auf einem Jahrestreffen der "American Academy for the Advancement of Science" sowie auf einen mit zehn Millionen Dollar dotierten "Auftrag" aus dem Jahr 1969, ein "synthetisches AIDS-like Virus" herzustellen. Auch habe er in der DDR ein Publikationsverbot in Sachen AIDS gehabt, die US-Botschaft, das DDR-Gesundheitsministerium und die Stasi hätten ihn "kontaktiert".
    
==Die Perversion der Kampagne in den USA==
 
==Die Perversion der Kampagne in den USA==
Auch nach dem Ende der geheimdienstlichen Desinformationsbemühungen blieben die Behauptungen und Verschwörungstheorien populär, verselbständigten sich und erfuhren im Laufe der Zeit erstaunliche Wandlungen und wurden für andere Zwecke verwendet und umformuliert.
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Auch nach dem Ende der geheimdienstlichen Desinformationsbemühungen blieben die Behauptungen und Verschwörungstheorien populär, verselbständigten sich, erfuhren im Laufe der Zeit erstaunliche Wandlungen und wurden für andere Zwecke verwendet und umformuliert.
    
Der amerikanische Verschwörungstheoretiker, Medizinlaie und ehemalige Offizier [[Thomas E. Bearden]] (Tom Bearden) ist ein typischer Verbreiter von Ansichten zu einer künstlichen Herkunft des HI-Virus.<ref>Thomas E. Bearden: Buch AIDS Biological Warfare, 1988</ref>
 
Der amerikanische Verschwörungstheoretiker, Medizinlaie und ehemalige Offizier [[Thomas E. Bearden]] (Tom Bearden) ist ein typischer Verbreiter von Ansichten zu einer künstlichen Herkunft des HI-Virus.<ref>Thomas E. Bearden: Buch AIDS Biological Warfare, 1988</ref>
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Ein William&nbsp;C. Douglass (Mitglied der "John Birch Society") glaubte in seinem Buch "AIDS: The end of civilization" bei AIDS den KGB am Werk zu sehen, der heimlich über in amerikanische Institutionen eingeschleuste Agenten das als "künstlich erzeugt" angenommene Virus in die amerikanische Biowaffenforschung und darüber hinaus in der Bevölkerung verbreitet zu haben. Hiermit bezog er sich auf die Gerüchte um die vermeintliche Herkunft des Virus aus einem geheimen Biowaffenlabor in den USA. Ziel der eigentlichen Operation sei es, die "westliche Gesellschaft" auszurotten. Er forderte Quarantänemaßnahmen gegen AIDs-Infizierte. Wie sein Sinnesgenosse Robert Strecker glaubte Douglass an eine Mittäterschaft der WHO, die dabei geholfen habe, das Virus weltweit zu verbreiten. Strecker behauptete in einem kommerziellen Video, dass das HIV über Impfmaßnahmen der WHO (gegen Polio) verbreitet würde. Um diese Zeit entstanden auch [[Verschwörungstheorien um eine Verbreitung des HIV durch Polio-Impfprogramme]] in Afrika (Alan Cantwell). Cantwell neigte ebenfalls der Hypothese des "man-made HIV" zu, ließ die Frage jedoch letztendlich offen. Seiner Meinung nach sei das Virus im Rahmen einer "New Order Politik" geschaffen worden, um Homosexuelle auszurotten. Analog entstanden zu dieser Zeit auch Verschwörungstheorien um AIDS als auf Menschen schwarzer Hautfarbe gezielte tödliche Krankheit.
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Ein William&nbsp;C. Douglass (Mitglied der "John Birch Society"<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/John_Birch_Society</ref>) glaubte in seinem Buch "AIDS: The end of civilization", bei AIDS den KGB am Werk zu sehen, der heimlich über in amerikanische Institutionen eingeschleuste Agenten das als "künstlich erzeugt" angenommene Virus in die amerikanische Biowaffenforschung und darüber hinaus in der Bevölkerung verbreitet habe. Hiermit bezog er sich auf die Gerüchte um die vermeintliche Herkunft des Virus aus einem geheimen Biowaffenlabor in den USA. Ziel der eigentlichen Operation sei es, die "westliche Gesellschaft" auszurotten. Er forderte Quarantänemaßnahmen gegen AIDS-Infizierte. Wie sein Sinnesgenosse Robert Strecker glaubte Douglass an eine Mittäterschaft der WHO, die dabei geholfen habe, das Virus weltweit zu verbreiten. Strecker behauptete in einem kommerziellen Video, dass HIV über Impfmaßnahmen der WHO (gegen Polio) verbreitet werde. Um diese Zeit entstanden auch [[Verschwörungstheorien um eine Verbreitung des HIV durch Polio-Impfprogramme]] in Afrika (Alan Cantwell). Cantwell neigte ebenfalls der Hypothese des "man-made HIV" zu, ließ die Frage jedoch letztendlich offen. Seiner Meinung nach sei das Virus im Rahmen einer "New Order Politik" geschaffen worden, um Homosexuelle auszurotten. Analog entstanden zu dieser Zeit auch Verschwörungstheorien um AIDS als auf Menschen schwarzer Hautfarbe gezielte tödliche Krankheit.
    
==Die Beteiligung der Nachrichtendienste==
 
==Die Beteiligung der Nachrichtendienste==
 
[[image:Vasili_Mitrokhin.jpg|Vasili Mitrokhin|thumb]]
 
[[image:Vasili_Mitrokhin.jpg|Vasili Mitrokhin|thumb]]
Glaubt man einem Artikel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 18.&nbsp;Dezember 1990, so war die Desinformationskampagne vom "Dienst&nbsp;A" der "Ersten Hauptverwaltung" des sowjetischen KGB organisiert, der Abteilung für "dezinformatsiya" (Desinformation). Zweck könnte es gewesen sein, von eigenen, sowjetischen Biowaffenforschungen abzulenken. Auch sollte wohl Mißtrauen in die Politik der Regierung der Vereinigten Staaten geschürt werden. Im Endeffekt ist durch die Kampagne keinerlei Vorteil für die AIDS-Betroffenen erkennbar.   
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Glaubt man einem Artikel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 18.&nbsp;Dezember 1990, so war die Desinformationskampagne vom "Dienst&nbsp;A" der "Ersten Hauptverwaltung" des sowjetischen KGB organisiert, der Abteilung für "dezinformatsiya" (Desinformation). Zweck könne es gewesen sein, von eigenen, sowjetischen Biowaffenforschungen abzulenken. Auch sollte wohl Mißtrauen in die Politik der Regierung der Vereinigten Staaten geschürt werden. Im Endeffekt ist durch die Kampagne keinerlei Vorteil für die AIDS-Betroffenen erkennbar.   
    
Dem russischen KGB-Überläufer Vasili Mitrokhin (Wassili Nikititsch Mitrochin) gelang es 1992, eine große Menge Geheimmaterial in die britische Botschaft in Litauen zu schmuggeln, die er im Lauf von zwölf Jahren heimlich im KGB-Archiv kopiert hatte, zu dem er als Leiter Zugang hatte. Aus seinen Unterlagen wurde die Verantwortung des KGB mit Nennung des Namens Segal ersichtlich.<ref>Christopher Andrew and Vasili Mitrokhin, The Mitrokhin Archive: The KGB in Europe and the West, Gardners Books (2000), ISBN 0-14-028487-7, Seite 319</ref> Der englische Historiker Christopher Andrew veröffentlichte zusammen mit Vasili Mitrokhin das Buch "The Sword and the Shield" (Verlag Basic Books 1999).
 
Dem russischen KGB-Überläufer Vasili Mitrokhin (Wassili Nikititsch Mitrochin) gelang es 1992, eine große Menge Geheimmaterial in die britische Botschaft in Litauen zu schmuggeln, die er im Lauf von zwölf Jahren heimlich im KGB-Archiv kopiert hatte, zu dem er als Leiter Zugang hatte. Aus seinen Unterlagen wurde die Verantwortung des KGB mit Nennung des Namens Segal ersichtlich.<ref>Christopher Andrew and Vasili Mitrokhin, The Mitrokhin Archive: The KGB in Europe and the West, Gardners Books (2000), ISBN 0-14-028487-7, Seite 319</ref> Der englische Historiker Christopher Andrew veröffentlichte zusammen mit Vasili Mitrokhin das Buch "The Sword and the Shield" (Verlag Basic Books 1999).
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Nach dem Ende der DDR enthüllten zwei ehemalige MfS-Offiziere der Abteilung "Desinformation" (Abteilung&nbsp;X der Auslandsspionageeinheit&nbsp;HVA) ebenfalls diesen Vorgang.<ref>Artikel in der FAZ vom 15.&nbsp;Oktober 2004</ref><ref>John O Koehler: Stasi: The Untold Story of the East German Secret Police; Westview Press, 1999, Seite 260</ref><ref>DER SPIEGEL 37/2003 vom 8.&nbsp;September 2003, Seite 64</ref><ref>Sendung der ARD ''Panorama'' vom 9.&nbsp;März 1992</ref>. In ihrem Buch "Auftrag Irreführung. Wie die Stasi Politik im Westen machte" (1992) berichten die ehemaligen Stasi-Oberstleutnants Günter Bohnsack und Herbert Brehmer über eine mit der Moskauer KGB-Zentrale abgestimmte "Desinformationsaktion" der Abteilung&nbsp;X der HVA. Stefan Heym habe durch das Interview mit Segal für eine weltweite Verbreitung der "AIDS-Lüge" gesorgt. In den achziger Jahren sollen 60 MfS-Offiziere der HVA-X angehört haben, die in der Berliner Normannenstrasse residierte und seit Anbeginn von Rolf Wagenbreth geleitet wurde.
 
Nach dem Ende der DDR enthüllten zwei ehemalige MfS-Offiziere der Abteilung "Desinformation" (Abteilung&nbsp;X der Auslandsspionageeinheit&nbsp;HVA) ebenfalls diesen Vorgang.<ref>Artikel in der FAZ vom 15.&nbsp;Oktober 2004</ref><ref>John O Koehler: Stasi: The Untold Story of the East German Secret Police; Westview Press, 1999, Seite 260</ref><ref>DER SPIEGEL 37/2003 vom 8.&nbsp;September 2003, Seite 64</ref><ref>Sendung der ARD ''Panorama'' vom 9.&nbsp;März 1992</ref>. In ihrem Buch "Auftrag Irreführung. Wie die Stasi Politik im Westen machte" (1992) berichten die ehemaligen Stasi-Oberstleutnants Günter Bohnsack und Herbert Brehmer über eine mit der Moskauer KGB-Zentrale abgestimmte "Desinformationsaktion" der Abteilung&nbsp;X der HVA. Stefan Heym habe durch das Interview mit Segal für eine weltweite Verbreitung der "AIDS-Lüge" gesorgt. In den achziger Jahren sollen 60 MfS-Offiziere der HVA-X angehört haben, die in der Berliner Normannenstrasse residierte und seit Anbeginn von Rolf Wagenbreth geleitet wurde.
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Die Verschwörungstheorie wurde auch durch einen scheinbar seriösen Dokumentarfilm untermauert, der es schaffte auf der Berlinale gezeigt zu werden. 1989 erschien der Film "Aids - Die Afrika Legende"<ref>Aids - Die Afrika Legende, BR Deutschland 1989, Regie: Malte Rauch, Heimo Claasen, Produktion: Malte Rauch Filmproduktion (Frankfurt am Main)</ref> Das MFS soll den Film mit 40.000 DM mitfinanziert zu haben, und die Desinformationsabteilung der HVA, des Auslandsnachrichtendienstes der DDR, hat zu einem Produzenten des Films einen Inoffizieller-Mitarbeiter-Vorgang geführt. Der Westdeutsche Rundfunk, so die HVA, habe sich mit 80.000 DM beteiligt.
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Die Verschwörungstheorie wurde auch durch einen scheinbar seriösen Dokumentarfilm untermauert, der es schaffte, auf der Berlinale gezeigt zu werden. 1989 erschien der Film "Aids - Die Afrika Legende"<ref>Aids - Die Afrika Legende, BR Deutschland 1989, Regie: Malte Rauch, Heimo Claasen, Produktion: Malte Rauch Filmproduktion (Frankfurt am Main)</ref> Das MFS soll den Film mit 40.000 DM mitfinanziert haben, und die Desinformationsabteilung der HVA, des Auslandsnachrichtendienstes der DDR, führte zu einem Produzenten des Films einen Inoffizieller-Mitarbeiter-Vorgang. Der Westdeutsche Rundfunk, so die HVA, habe sich mit 80.000 DM beteiligt.
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Dass es eine vom KGB ausgehende Desinformation zur AIDS-Entstehungsgeschichte gab, wird 1990 auch vom ehemaligen KGB-Offizier Oleg Gordijewski in einem Buch "The KGB - The Inside Story" behauptet.<ref>Oleg Gordievsky, The KGB - The Inside Story</ref>. In seinem Buch ''The River'' behauptet zudem der englische Journalist Edward Hooper, dass der ehemalige Leiter des russischen Auslandsnachrichtendienstes SWR (Sluschba Wneschnei Raswedki) und ehemalige stellvertretende Leiter des KGB, Jewgeni Maximowitsch Primakow, eine entsprechende Verbreitung von Falschmeldungen zur AIDS-Entstehungsgeschichte bestätigt hätte.<ref>Edward Hooper, The River, Little Brown and Company, 1999, ISBN 0-316-37261-7, Seite 154</ref>
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Dass es eine vom KGB ausgehende Desinformation zur AIDS-Entstehungsgeschichte gab, äußerte 1990 auch der ehemalige KGB-Offizier Oleg Gordijewski in einem Buch "The KGB - The Inside Story".<ref>Oleg Gordievsky, The KGB - The Inside Story</ref>. In seinem Buch ''The River'' behauptetder englische Journalist Edward Hooper zudem, dass der ehemalige Leiter des russischen Auslandsnachrichtendienstes SWR (Sluschba Wneschnei Raswedki) und ehemalige stellvertretende Leiter des KGB, Jewgeni Maximowitsch Primakow, eine entsprechende Verbreitung von Falschmeldungen zur AIDS-Entstehungsgeschichte bestätigt habe.<ref>Edward Hooper, The River, Little Brown and Company, 1999, ISBN 0-316-37261-7, Seite 154</ref>
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Der Segal-Kritiker Erhard Geißler, der sich auch ausführlich mit den Mechanismen und zeitlichen Abläufen der Verbreitung der "AIDS-Lüge" befasste, sieht hingegen das MfS als nur gering beteiligt an, und beruft sich dabei auf Widersprüche in den Aussagen der bereits zitierten MfS-Offiziere sowie auf seine Studien in den Akten der "Birthler-Behörde". Eine Mitbeteiligung beim Zustandenkommen des taz-Artikels von 1987 will Geißler jedoch nicht ausschliessen. Laut Geißler sei Segal in den fünfziger Jahren IM des MfS gewesen (als "IM Haeckel"), der Kontakt zum MfS habe aber auf Grund einer "Anweisung Gen. Berater" abgebrochen werden müssen, da diese "mit ihm arbeiten". Mit dem "Genossen Berater" war im Sprachgebrauch der KGB gemeint. (siehe: [http://www.pnn.de/wissen/252973/])
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Der Segal-Kritiker Erhard Geißler, der sich auch ausführlich mit den Mechanismen und zeitlichen Abläufen der Verbreitung der "AIDS-Lüge" befasste, sieht hingegen das MfS als nur gering beteiligt an und beruft sich dabei auf Widersprüche in den Aussagen der bereits zitierten MfS-Offiziere sowie auf seine Studien in den Akten der "Birthler-Behörde". Eine Mitbeteiligung beim Zustandenkommen des taz-Artikels von 1987 will Geißler jedoch nicht ausschließen. Laut Geißler sei Segal in den fünfziger Jahren IM des MfS gewesen (als "IM Haeckel"), der Kontakt zum MfS habe aber auf Grund einer "Anweisung Gen. Berater" abgebrochen werden müssen, da diese "mit ihm arbeiten". Mit dem "Genossen Berater" war im Sprachgebrauch der KGB gemeint. (siehe: [http://www.pnn.de/wissen/252973/])
    
==Das Ende der Desinformationskampagne==
 
==Das Ende der Desinformationskampagne==
 
[[image:Segal51.jpg|300px|thumb]]
 
[[image:Segal51.jpg|300px|thumb]]
Die Kampagne wurde - angesichts des Endes des "kalten Krieges" und der politischen Veränderungen in der UdSSR - auch den damaligen Regierungen der UdSSR und DDR offensichtlich zur Last. US-Außenminister George Shultz beschwerte sich bei Michail Gorbatschow über die Kampagne. Laut Artikel in "Der Spiegel" von 2002 entschuldigte sich Gorbatschow im August 1987 schriftlich bei US-Diplomaten für die Kampagne seines Geheimdienstes.<ref>"Der Spiegel": Dem Schwachsinn eine Schneise", Ausgabe 37/2002</ref> Gleichzeitig stoppte er zu diesem Zeitpunkt alle entsprechenden Aktivitäten des KGB.
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Die Kampagne wurde - angesichts des Endes des "Kalten Krieges" und der politischen Veränderungen in der UdSSR - auch den damaligen Regierungen der UdSSR und DDR offensichtlich zur Last. US-Außenminister George Shultz beschwerte sich bei Michail Gorbatschow über die Kampagne. Laut Artikel in "Der Spiegel" von 2002 entschuldigte sich Gorbatschow im August 1987 schriftlich bei US-Diplomaten für die Kampagne seines Geheimdienstes.<ref>"Der Spiegel": Dem Schwachsinn eine Schneise", Ausgabe 37/2002</ref> Gleichzeitig stoppte er zu diesem Zeitpunkt alle entsprechenden Aktivitäten des KGB.
    
DDR-Botschafter berichteten dem DDR-Außenministerium von zunehmender Kritik an den wissenschaftlich nicht haltbaren Anschuldigungen.
 
DDR-Botschafter berichteten dem DDR-Außenministerium von zunehmender Kritik an den wissenschaftlich nicht haltbaren Anschuldigungen.
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Heutige Anhänger der ehemaligen Desinformationskampagne "Operation INFEKTION" sind heute die Schweizer "Sterbeforscherin" [[Elisabeth Kübler-Ross]], aber auch der deutsche Schlagersänger [[Christian Anders]].<ref>Christian Anders: Buch "Der Mann, der Aids erschuf"</ref><br>
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Heutige Anhänger der ehemaligen Desinformationskampagne "Operation INFEKTION" sind z.B. die Schweizer "Sterbeforscherin" [[Elisabeth Kübler-Ross]], aber auch der deutsche Schlagersänger [[Christian Anders]].<ref>Christian Anders: Buch "Der Mann, der Aids erschuf"</ref><br>
 
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==Die Folgen==
 
==Die Folgen==
[[image:AIDS4.jpg|Aids-Patient|left|thumb]]
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[[image:AIDS4.jpg|AIDS-Patient|left|thumb]]
Experten nahmen die Gerüchte zum "man-made" Ursprung des HIV nicht ernst, zu groß waren die Widersprüche zu etabliertem Wissen zu HIV und AIDS. Kein einziger klinisch tätiger Virologe vertrat die Hypothesen. Die Kampagne lenkte jedoch von den tatsächlichen Untersuchungsergebnissen zu den Ursprüngen des Virus ab.
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Experten nahmen die Gerüchte zum "man-made"-Ursprung des HIV nicht ernst, zu groß waren die Widersprüche zu etabliertem Wissen zu HIV und AIDS. Kein einziger klinisch tätiger Virologe vertrat die Hypothese. Die Kampagne lenkte jedoch von den tatsächlichen Untersuchungsergebnissen zu den Ursprüngen des Virus ab.
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Des Weiteren konnte erfolgreich ein Klima der Verunsicherung um AIDS und wirksamen Therapien erzielt werden, was sich insbesondere in Ländern der "Dritten Welt" auf die Therapierichtlinien bei AIDS auswirkte. Als Januar 1987 durch die Zeitung "Parade" die ersten HIV-Infizierten in Zimbadwe bekannt wurden (''It's Here''), wies dies Staatspräsident Robert Mugabe mit den Worten zurück ''it's a white man's plot" (eine Verschwörung der Weissen).
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Des Weiteren konnte erfolgreich ein Klima der Verunsicherung um AIDS und wirksame Therapien erzielt werden, was sich insbesondere in Ländern der "Dritten Welt" auf die Therapierichtlinien bei AIDS auswirkte. Als im Januar 1987 durch die Zeitung "Parade" die ersten HIV-Infizierten in Zimbabwe bekannt wurden ("It's Here"), wies Staatspräsident Robert Mugabe dies mit den Worten zurück "It's a white man's plot" (Das ist eine Verschwörung der Weißen).
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Noch im April 2001 meinte der libysche Staatschef Muammar Al Gaddafi auf der afrikanischen AIDS-Gipfelkonferenz: ''Laboratorien des US-Geheimdienstes, der CIA, haben Viren zur biologischen Kriegsführung benutzt, was zur Entstehung des AIDS-Erregers geführt hat''. Sam Nujoma, der Präsident von Namibia, sagte im gleichen Monat, dieses Virus sei während des Vietnam-Krieges im Rahmen des US-amerikanischen Biowaffenprogrammes entwickelt worden. Ein Jahr später wurden diese Behauptungen von einem Minister Namibias wiederholt.
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Noch im April 2001 äußerte der libysche Staatschef Muammar Al Gaddafi auf der afrikanischen AIDS-Gipfelkonferenz: ''"Laboratorien des US-Geheimdienstes, der CIA, haben Viren zur biologischen Kriegsführung benutzt, was zur Entstehung des AIDS-Erregers geführt hat''". Sam Nujoma, der Präsident von Namibia, sagte im gleichen Monat, dieses Virus sei während des Vietnam-Krieges im Rahmen des US-amerikanischen Biowaffenprogrammes entwickelt worden. Ein Jahr später wiederholte ein namibischer Minister diese Behauptungen.
    
Der Gesundheitsminister von Burkina Faso wird auch mit der Ansicht zitiert, dass das HIV durch eine weltweite verschworene Geheimorganisation namens [[Illuminaten|"Die Illuminaten"]] nach Afrika "eingeschleust" wurde, um die afrikanische Bevölkerung zu reduzieren.
 
Der Gesundheitsminister von Burkina Faso wird auch mit der Ansicht zitiert, dass das HIV durch eine weltweite verschworene Geheimorganisation namens [[Illuminaten|"Die Illuminaten"]] nach Afrika "eingeschleust" wurde, um die afrikanische Bevölkerung zu reduzieren.
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==Siehe auch==
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*[[Lugar Center for Public Health and Research]]
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*[[U.S. Army Field Manual 30-31B]]
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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*DER SPIEGEL, Heft 37/2003 vom 8. September 2003, Seite 64
 
*DER SPIEGEL, Heft 37/2003 vom 8. September 2003, Seite 64
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==Weblinks==
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==Weblinks deutsch==
 
* http://www.pnn.de/wissen/252973/
 
* http://www.pnn.de/wissen/252973/
 
* http://blogs.taz.de/hausblog/2010/01/12/schwul-durch-lange-haft/
 
* http://blogs.taz.de/hausblog/2010/01/12/schwul-durch-lange-haft/
Zeile 139: Zeile 143:  
* http://einestages.spiegel.de/s/tb/25215/aids-verschwoerung-woher-kam-hiv-wirklich.html
 
* http://einestages.spiegel.de/s/tb/25215/aids-verschwoerung-woher-kam-hiv-wirklich.html
 
* http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/25017/das_propaganda_virus_des_kgb.html
 
* http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/25017/das_propaganda_virus_des_kgb.html
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==Weblinks englisch==
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*https://www.nytimes.com/2018/11/12/opinion/russia-meddling-disinformation-fake-news-elections.html
 
* http://legendofpineridge.blogspot.com/2010/02/operation-infektion-soviet-bloc.html
 
* http://legendofpineridge.blogspot.com/2010/02/operation-infektion-soviet-bloc.html
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* https://www.cia.gov/library/center-for-the-study-of-intelligence/csi-publications/csi-studies/studies/vol53no4/pdf/U-%20Boghardt-AIDS-Made%20in%20the%20USA-17Dec.pdf
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==Video==
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*https://www.youtube.com/watch?v=tR_6dibpDfo
    
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
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