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[[image:Haselwander_Generator.jpg|Haselwander Dreiphasen-Drehstromgenerator (1887, Bild: Stadtarchiv Offenburg<ref>http://www.kulturbuero.offenburg.de/html/aktuell/aktuell_u.html?&artikel=5928&cataktuell=3&m=4186</ref>)|left|thumb]]
 
[[image:Haselwander_Generator.jpg|Haselwander Dreiphasen-Drehstromgenerator (1887, Bild: Stadtarchiv Offenburg<ref>http://www.kulturbuero.offenburg.de/html/aktuell/aktuell_u.html?&artikel=5928&cataktuell=3&m=4186</ref>)|left|thumb]]
 
[[image:Tesla Generator 1893.jpg|Zweiphasen-Generator nach Tesla (1893)|300px|thumb]]
 
[[image:Tesla Generator 1893.jpg|Zweiphasen-Generator nach Tesla (1893)|300px|thumb]]
Die erstmalige Anwendung von mehrphasigem Wechselstrom ist mit mehreren Namen verbunden. Nikola Tesla soll sich einer Anekdote folgend, die in seinen Biographien häufig erwähnt wird, ab 1882 mit der Thematik von Mehrphasenströmen beschäftigt haben. Laut dieser von Biographen berichteten Legende soll er 1882 seinem Klassenkameraden Szigeti das Prinzip eines Mehrphasensystems in den Sand gemalt vorgestellt haben. 1887 reichte Tesla ein Patent zu einem Mehrphasengenerator und Mehrphasenmotor (2 Phasen) ein, das 1888 von Westinghouse aufgekauft wurde. Der Italiener Galileo Ferraris untersuchte bereits 1885 zweiphasige magnetische Wechselfelder (um 90 Grad versetzt) und führte eine öffentliche Vorstellung des Prinzips vor. Eine Beschreibung eines rotierenden magnetischen Wechselfeldes und eines darauf aufbauenden Motors erfolgte am 18. März 1888 vor der italienischen königlichen Akademie der Wissenschaften. Sie führte zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Tesla-Patentaufkäufer Westinghouse, da Tesla ebenfalls die Entdeckung für sich beanspruchte. Das Tesla-Patent für einen Drehstrom-Wechselstrommotor mit der Nummer 381968<ref>http://www.pbs.org/tesla/res/381968.html</ref> wurde erst nach dem Ferraris-Vortrag am 1. Mai 1888 erteilt, es war im November 1887 eingereicht worden. Nach Angaben des wissenschaftshistorischen Instituts der Universität Florenz (Italien) war Galileo Ferraris 1885 der Erstbeschreiber eines Drehfeldes.<ref>Online-Veröffentlichung "Biografie" in: "Mille anni di scienza in Italia", wissenschaftshistorisches Institut der Universität Florenz [http://www.imss.fi.it/milleanni/cronologia/biografie/ferraris.html link]</ref> Im Werk "Alternating currents of electricity: their generation, measurement, distribution, and application" (1893) der Autoren Gisbert Kapp, William Stanley, Johnston wird Ferraris als erster Entdecker des Drehstrom angegeben (für das Jahr 1886).''..This direction has been first indicated by Professor Galileo Ferraris, of Turin, some six years ago. Quite independent of Ferraris, the same discovery was also made by Nikola Tesla, of New York; and since the practical importance of the discovery has been recognized, quite a host of original discoverers have come forward, each claiming to be the first..''<ref>Gisbert Kapp, William Stanley, Johnston: "Alternating currents of electricity: their generation, measurement, distribution, and application" (1893), Seite 140</ref> Weitere Quellen geben Ferraris und Tesla als gleichzeitige und unabhängige Erfinder an.<ref>Larned, J. N., & Reiley, A. C. (1901). "History for ready reference: From the best historians, biographers, and specialists; their own words in a complete system of history". Springfield, Mass: The C.A. Nichols Co., Seite 440</ref><ref>The Electrical engineer. (1888). London: Biggs & Co., Seite 239</ref>
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Die erstmalige Anwendung von mehrphasigem Wechselstrom ist mit mehreren Namen verbunden. Nikola Tesla soll sich einer Anekdote folgend, die in seinen Biographien häufig erwähnt wird, ab 1882 mit der Thematik von Mehrphasenströmen beschäftigt haben. Laut dieser von Biographen berichteten Legende soll er 1882 seinem Klassenkameraden Szigeti das Prinzip eines Mehrphasensystems in den Sand gemalt vorgestellt haben. 1887 reichte Tesla ein Patent zu einem Mehrphasengenerator und Mehrphasenmotor (2 Phasen) ein, das 1888 von Westinghouse aufgekauft wurde. Der Italiener Galileo Ferraris untersuchte bereits 1885 zweiphasige magnetische Wechselfelder (um 90 Grad versetzt) und führte eine öffentliche Vorstellung des Prinzips vor. Eine Beschreibung eines rotierenden magnetischen Wechselfeldes und eines darauf aufbauenden Motors erfolgte am 18. März 1888 vor der italienischen königlichen Akademie der Wissenschaften. Sie führte zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Tesla-Patentaufkäufer Westinghouse, da Tesla ebenfalls die Entdeckung für sich beanspruchte. Das Tesla-Patent für einen Drehstrom-Wechselstrommotor mit der Nummer 381968<ref>http://www.pbs.org/tesla/res/381968.html</ref> wurde erst nach dem Ferraris-Vortrag am 1. Mai 1888 erteilt, es war im November 1887 eingereicht worden. Nach Angaben des wissenschaftshistorischen Instituts der Universität Florenz (Italien) war Galileo Ferraris 1885 der Erstbeschreiber eines Drehfeldes.<ref>Online-Veröffentlichung "Biografie" in: "Mille anni di scienza in Italia", wissenschaftshistorisches Institut der Universität Florenz [http://www.imss.fi.it/milleanni/cronologia/biografie/ferraris.html link]</ref> Im Werk "Alternating currents of electricity: their generation, measurement, distribution, and application" (1893) der Autoren Gisbert Kapp, William Stanley, Johnston wird Ferraris als erster Entdecker des Drehstrom angegeben (für das Jahr 1886).''..This direction has been first indicated by Professor Galileo Ferraris, of Turin, some six years ago. Quite independent of Ferraris, the same discovery was also made by Nikola Tesla, of New York; and since the practical importance of the discovery has been recognized, quite a host of original discoverers have come forward, each claiming to be the first..''<ref>Gisbert Kapp, William Stanley, Johnston: "Alternating currents of electricity: their generation, measurement, distribution, and application" (1893), Seite 140</ref> Weitere Quellen geben Ferraris und Tesla als gleichzeitige und unabhängige Erfinder an.<ref>Larned, J. N., & Reiley, A. C. (1901). "History for ready reference: From the best historians, biographers, and specialists; their own words in a complete system of history". Springfield, Mass: The C.A. Nichols Co., Seite 440</ref><ref>The Electrical engineer. (1888). London: Biggs & Co., Seite 239</ref> Zahlreiche Internetprojekte beschäftigten sich mit der Frage nach der Urheberschaft.<ref>http://edisontechcenter.org/GalileoFerraris.html#whoInvented</ref><ref>http://edisontechcenter.org/AC-PowerHistory.html</ref>
 
   
 
   
 
Ein erster Dreiphasen-Stromgenerator wurde 1887 von dem deutschen Erfinder Friedrich August Haselwander (1859-1932) vorgestellt. Es handelte sich um einen Dreiphasenwechselstromgenerator, den er in der mechanischen Werkstatt der Firma Bilfinger entwickelte, und der ab 1887 drei Jahre in der Hutfabrik Adrion für Beleuchtungszwecke in Betrieb genommen wurde. Die Post untersagte der Hutfabrik Adrion 1890 den weiteren Betrieb, da sie angeblich eine Telegrafenleitung störte. Den Generator führte Haselwander 1891 auf der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt vor. Er blieb jedoch ein Prototyp, den er noch zu Lebzeiten dem Deutschen Museum in München übergab, wo die Anlage sich bis heute befindet. Haselwander erhielt für seine Erfindung im Jahr 1889 ein Patent. Haselwander übertrug das Patent an eine ihn beschäftigende Firma "Wilhelm Lahmeyer & Co" in Frankfurt am Main. Als 1892 die AEG Lahmeyer übernahm, verlor Haselwander damit seine Patentrechte.  
 
Ein erster Dreiphasen-Stromgenerator wurde 1887 von dem deutschen Erfinder Friedrich August Haselwander (1859-1932) vorgestellt. Es handelte sich um einen Dreiphasenwechselstromgenerator, den er in der mechanischen Werkstatt der Firma Bilfinger entwickelte, und der ab 1887 drei Jahre in der Hutfabrik Adrion für Beleuchtungszwecke in Betrieb genommen wurde. Die Post untersagte der Hutfabrik Adrion 1890 den weiteren Betrieb, da sie angeblich eine Telegrafenleitung störte. Den Generator führte Haselwander 1891 auf der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt vor. Er blieb jedoch ein Prototyp, den er noch zu Lebzeiten dem Deutschen Museum in München übergab, wo die Anlage sich bis heute befindet. Haselwander erhielt für seine Erfindung im Jahr 1889 ein Patent. Haselwander übertrug das Patent an eine ihn beschäftigende Firma "Wilhelm Lahmeyer & Co" in Frankfurt am Main. Als 1892 die AEG Lahmeyer übernahm, verlor Haselwander damit seine Patentrechte.  
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