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Die NachDenkSeiten wurden lange Zeit sehr für ihre Seriösität geschätzt. Um 2014 jedoch begann im Zusammenhang mit Kommentaren über die „Mahnwachen für den Frieden“ die Anzahl antiamerikanisch und [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretisch]] geprägter sowie wissenschaftskritischer Beiträge zu steigen.  
 
Die NachDenkSeiten wurden lange Zeit sehr für ihre Seriösität geschätzt. Um 2014 jedoch begann im Zusammenhang mit Kommentaren über die „Mahnwachen für den Frieden“ die Anzahl antiamerikanisch und [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretisch]] geprägter sowie wissenschaftskritischer Beiträge zu steigen.  
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Eine Kooperation existiert mit dem Projekt weltnetz.tv des Unternehmers Dieter Böhm. Böhm ist Inhaber der Firma Toskanaworld, die Thermen, Schwimmbäder und Hotels in Ostdeutschland betreibt. Zur Toskanaworld-Gruppe gehört auch der Thüringer Lokalsender [[Salve TV]], der unter anderem Beiträge des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] ausstrahlt und sich im April 2017 für die französische Front National-Kandidatin Marine Le Pen einsetzte.<ref>Zitat: Von weltnetzTV retweetet: "Ein Rothschild-Investmentbanker als nächster französischer Präsident. Gute Nacht, EU!"</ref> Außerdem wurden Interviews mit dem verstorbenen Islamgegner [[Udo Ulfkotte]] und den AfD-Politikern Beatrix von Storch und Björn Höcke gesendet. Weitere Themen von Salve TV sind [[Esoterik]] und [[Verschwörungstheorie]]n.  
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Eine Kooperation existiert mit dem Projekt weltnetz.tv des Unternehmers Dieter Böhm. Böhm ist Inhaber der Firma Toskanaworld, die Thermen, Schwimmbäder und Hotels in Ostdeutschland betreibt. Zur Toskanaworld-Gruppe gehört auch der Thüringer Lokalsender [[Salve TV]], der unter anderem Beiträge des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] ausstrahlt und sich im April 2017 für die französische Front National-Kandidatin Marine Le Pen einsetzte.<ref>Von weltnetzTV retweetet: "Ein Rothschild-Investmentbanker als nächster französischer Präsident. Gute Nacht, EU!"</ref> Außerdem wurden Interviews mit dem verstorbenen Islamgegner [[Udo Ulfkotte]] und den AfD-Politikern Beatrix von Storch und Björn Höcke gesendet. Weitere Themen von Salve TV sind [[Esoterik]] und [[Verschwörungstheorie]]n.  
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==Geschichte==
 
==Geschichte==
Unmittelbarer Anlass für das Projekt ''NachDenkSeiten'' war die Gründung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft im Oktober 2000. Albrecht Müller versuchte nach eigener Darstellung zunächst, zwischen dem März 2001 und dem Jahr 2003 mit Hilfe der IG Metall, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Otto Brenner Stiftung eine Website ins Leben zu rufen, die sich kritisch mit den Standpunkten auseinandersetzen sollte, die damals von den Metallarbeitgebern in die gesellschaftspolitische Diskussion eingebracht wurden. Die Gespräche scheiterten aber. Deshalb wurden die ''NachDenkSeiten'' ohne gewerkschaftliche Unterstützung gegründet.<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=27377, Unterste Schublade – eine sogenannte Studie der Otto Brenner Stiftung über das angebliche Netzwerk „Querfront“, Autor Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 2015-08-31</ref>
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Unmittelbarer Anlass für das Projekt ''NachDenkSeiten'' war die Gründung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft im Oktober 2000. Albrecht Müller versuchte nach eigener Darstellung zunächst, zwischen dem März 2001 und dem Jahr 2003 mit Hilfe der IG Metall, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Otto Brenner Stiftung eine Webseite ins Leben zu rufen, die sich kritisch mit den Standpunkten auseinandersetzen sollte, die damals von den Metallarbeitgebern in die gesellschaftspolitische Diskussion eingebracht wurden. Die Gespräche scheiterten aber. Deshalb wurden die ''NachDenkSeiten'' ohne gewerkschaftliche Unterstützung gegründet.<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=27377, Unterste Schublade – eine sogenannte Studie der Otto Brenner Stiftung über das angebliche Netzwerk „Querfront“, Autor Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 2015-08-31</ref>
    
Der erste Blogbeitrag in den ''NachDenkSeiten'' wurde von Albrecht Müller am 30. November 2003 veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=37 | titel=INSM verbreitert die Öffentlichkeitsarbeit | autor=Albrecht Müller | werk=NachDenkSeiten | datum=2003-11-30 | zugriff=2011-07-13 | sprache= | format= | kommentar= | zitat= | offline= }}</ref>
 
Der erste Blogbeitrag in den ''NachDenkSeiten'' wurde von Albrecht Müller am 30. November 2003 veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=37 | titel=INSM verbreitert die Öffentlichkeitsarbeit | autor=Albrecht Müller | werk=NachDenkSeiten | datum=2003-11-30 | zugriff=2011-07-13 | sprache= | format= | kommentar= | zitat= | offline= }}</ref>
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[[image:Ganser RT KenFM Nachdenkseiten.jpg|Auftritt von [[Daniele Ganser]] bei [[RT Deutsch]] mit Empfehlung für [[KenFM]] und Blog NachDenkSeiten (Bild: <ref>http://journalistenhatz.blogspot.de/2015/10/weshalb-verschweigen-die-nachdenkseiten.html</ref>|300px|thumb]]
 
[[image:Ganser RT KenFM Nachdenkseiten.jpg|Auftritt von [[Daniele Ganser]] bei [[RT Deutsch]] mit Empfehlung für [[KenFM]] und Blog NachDenkSeiten (Bild: <ref>http://journalistenhatz.blogspot.de/2015/10/weshalb-verschweigen-die-nachdenkseiten.html</ref>|300px|thumb]]
 
[[image:Der Russe wars.jpg|Bild: Nachdenkseiten zum Thema Hackerangriff auf US-amerikanische Mailserver während des Präsidentenwahlkampfs 2016|320px|thumb]]
 
[[image:Der Russe wars.jpg|Bild: Nachdenkseiten zum Thema Hackerangriff auf US-amerikanische Mailserver während des Präsidentenwahlkampfs 2016|320px|thumb]]
In Form eines Watchblogs kommentieren die Autoren Politik und Gesellschaft und setzen sich dabei kritisch mit neoliberalen (im Sinne von ''wirtschaftsliberal'') und konservativen Denkmustern auseinander.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/auslese-gar-nicht-alternativlos-10796486 Gar nicht alternativlos], Berliner Zeitung, 9. Dezember 2011</ref> Die Website bietet eine tägliche Medienschau zu politischen und gesellschaftlichen Themen ''(Hinweise des Tages)''; viele der Beiträge werden von Lesern vorgeschlagen. Dabei werden auch die Medien selbst kritisch beobachtet.<ref name="brauck" /> Besondere Aufmerksamkeit schenkte das Blog darüber hinaus der Finanzkrise ab 2007, der Eurokrise und der Euro-Rettungs-Politik der deutschen Regierung.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/ausgelesen-das-europrojekt-als-spannender-episodenfilm-6589514 Das Europrojekt als spannender Episodenfilm], Berliner Zeitung, 21. Dezember 2012</ref>
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In Form eines Watchblogs kommentieren die Autoren Politik und Gesellschaft und setzen sich dabei kritisch mit neoliberalen (im Sinne von ''wirtschaftsliberal'') und konservativen Denkmustern auseinander.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/auslese-gar-nicht-alternativlos-10796486 Gar nicht alternativlos], Berliner Zeitung, 9. Dezember 2011</ref> Die Webseite bietet eine tägliche Medienschau zu politischen und gesellschaftlichen Themen ''(Hinweise des Tages)''; viele der Beiträge werden von Lesern vorgeschlagen. Dabei werden auch die Medien selbst kritisch beobachtet.<ref name="brauck" /> Besondere Aufmerksamkeit schenkte das Blog darüber hinaus der Finanzkrise ab 2007, der Eurokrise und der Euro-Rettungs-Politik der deutschen Regierung.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/ausgelesen-das-europrojekt-als-spannender-episodenfilm-6589514 Das Europrojekt als spannender Episodenfilm], Berliner Zeitung, 21. Dezember 2012</ref>
    
Das Blog versteht sich als Gegenöffentlichkeit, die aufklären und politische Diskussionen anregen möchte.<ref>Nils Minkmar: [http://www.faz.net/aktuell/politik/wahljahr-2009/bundestagswahl/im-gespraech-polit-blogger-albrecht-mueller-eine-perfekte-meinungsmaschine-1839885.html Im Gespräch: Polit-Blogger Albrecht Müller. Eine perfekte Meinungsmaschine], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 16. August 2009</ref>
 
Das Blog versteht sich als Gegenöffentlichkeit, die aufklären und politische Diskussionen anregen möchte.<ref>Nils Minkmar: [http://www.faz.net/aktuell/politik/wahljahr-2009/bundestagswahl/im-gespraech-polit-blogger-albrecht-mueller-eine-perfekte-meinungsmaschine-1839885.html Im Gespräch: Polit-Blogger Albrecht Müller. Eine perfekte Meinungsmaschine], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 16. August 2009</ref>
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Der ehemalige Nachdenkseiten-Autor Jens Wernicke (2015 auch tätig für das SIPER-Institut von [[Daniele Ganser]]<ref>https://www.psiram.com/de/images/7/73/Siper_Jens_Wernicke.jpg</ref>) veröffentlichte bei Nachdenkseiten ein Interview mit dem Oldenburger Biologielehrer [[Markus Fiedler]], der zusammen mit Frank Michael Speer für den Film "Die dunkle Seite der Wikipedia" verantwortlich ist. In dem Film geht es um angebliche gezielte Manipulation der Wikipedia durch ein angebliches geheimes Netzwerk von "Antideutschen" und Skeptikern. Da im Film auch versucht wird, dem Schweizer Historiker und [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] das Merkmal des Verschwörungstheoretikers abzusprechen, ergab sich ein Interessenskonflikt, der der Eigendarstellung ''"NachDenkSeiten wollen hinter die interessengebundenen Kampagnen der öffentlichen Meinungsbeeinflussung leuchten und systematisch betriebene Manipulationen aufdecken"'' widersprach. Erst im Nachhinein wurde die Verbindung von Wernicke zu Ganser zum Artikelinhalt kommentarlos hinzugefügt. Ganser selbst empfahl den Zuschauern des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] wiederum die Lektüre der NachDenkSeiten.<ref>rtdeutsch.com/35151/der-fehlende-teil/der-fehlende-part-die-dunkle-seite-der-medien-s2-e25/</ref>
 
Der ehemalige Nachdenkseiten-Autor Jens Wernicke (2015 auch tätig für das SIPER-Institut von [[Daniele Ganser]]<ref>https://www.psiram.com/de/images/7/73/Siper_Jens_Wernicke.jpg</ref>) veröffentlichte bei Nachdenkseiten ein Interview mit dem Oldenburger Biologielehrer [[Markus Fiedler]], der zusammen mit Frank Michael Speer für den Film "Die dunkle Seite der Wikipedia" verantwortlich ist. In dem Film geht es um angebliche gezielte Manipulation der Wikipedia durch ein angebliches geheimes Netzwerk von "Antideutschen" und Skeptikern. Da im Film auch versucht wird, dem Schweizer Historiker und [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] das Merkmal des Verschwörungstheoretikers abzusprechen, ergab sich ein Interessenskonflikt, der der Eigendarstellung ''"NachDenkSeiten wollen hinter die interessengebundenen Kampagnen der öffentlichen Meinungsbeeinflussung leuchten und systematisch betriebene Manipulationen aufdecken"'' widersprach. Erst im Nachhinein wurde die Verbindung von Wernicke zu Ganser zum Artikelinhalt kommentarlos hinzugefügt. Ganser selbst empfahl den Zuschauern des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] wiederum die Lektüre der NachDenkSeiten.<ref>rtdeutsch.com/35151/der-fehlende-teil/der-fehlende-part-die-dunkle-seite-der-medien-s2-e25/</ref>
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Ebenso fragwürdig und einseitig im Hinblick auf mögliche Interessenskonflikte ist ein NDS-Artikel von Jens Wernicke mit dem Titel "Journalismus als PR-Waffe der Industrie". Wernicke interviewte hierzu die österreichische Journalistin und Mobilfunkkritikerin Tina Goebel. Goebel hatte sich zuvor mit der Frage möglicher Gefahren des so genannten [[Elektrosmog]] befasst und war dabei auf den Wiener Fälschungsskandal zu den Reflex-Studien gestoßen, von dem sie glaubt, dass dieser von der Mobilfunkindustrie initiiert worden sei. Im Zusammenhang mit den Reflex-Studien mussten mindestens zwei Studien zurückgezogen werden, nachdem Fälschungsvorwürfe bekannt wurden. Unter anderem ging es um vorzeitige Entblindung und vollständig errechnete sowie unplausible Daten. Drei anschließend durchgeführte Replikationsversuche der umstrittenen "Reflex"-Studien sind gescheitert. WHO und EU nahmen diese daher aus den jüngsten Risikobewertungen über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) heraus.<br> Goebel nahm die Forscher in Schutz und sah sie im Fadenkreuz der Mobilfunkindustrie. Weder Goebel noch Wernicke thematisierten den möglichen Einfluss der ebenso "mächtigen" Tabakindustrie. Die Tabakindustrie hat ein Interesse daran, von der durch Studien gesicherten Gefahr der Krebsentstehung durch Tabakrauchen abzulenken. Die Reflex-Forscher Franz Adlkofer und Volker Mersch-Sundermann standen dem Verband der Cigarettenindustrie (VdC) nahe. Mersch-Sundermann wurde mehrfach als "Wissenschaftlicher Leiter des Verbandes der Cigarettenindustrie" und Nachfolger von Adlkofer bezeichnet, der diesen Posten zuvor bekleidete.  
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Ebenso fragwürdig und einseitig im Hinblick auf mögliche Interessenkonflikte ist ein NDS-Artikel von Jens Wernicke mit dem Titel "Journalismus als PR-Waffe der Industrie". Wernicke interviewte hierzu die österreichische Journalistin und Mobilfunkkritikerin Tina Goebel. Goebel hatte sich zuvor mit der Frage möglicher Gefahren des so genannten [[Elektrosmog]] befasst und war dabei auf den Wiener Fälschungsskandal zu den Reflex-Studien gestoßen, von dem sie glaubt, dass dieser von der Mobilfunkindustrie initiiert worden sei. Im Zusammenhang mit den Reflex-Studien mussten mindestens zwei Studien zurückgezogen werden, nachdem Fälschungsvorwürfe bekannt wurden. Unter anderem ging es um vorzeitige Entblindung und vollständig errechnete sowie unplausible Daten. Drei anschließend durchgeführte Replikationsversuche der umstrittenen "Reflex"-Studien scheiterten. WHO und EU nahmen diese daher aus den jüngsten Risikobewertungen über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) heraus.<br> Goebel nahm die Forscher in Schutz und sah sie im Fadenkreuz der Mobilfunkindustrie. Weder Goebel noch Wernicke thematisierten den möglichen Einfluss der ebenso "mächtigen" Tabakindustrie. Die Tabakindustrie hat ein Interesse daran, von der durch Studien gesicherten Gefahr der Krebsentstehung durch Tabakrauchen abzulenken. Die Reflex-Forscher Franz Adlkofer und Volker Mersch-Sundermann standen dem Verband der Cigarettenindustrie (VdC) nahe. Mersch-Sundermann wurde mehrfach als "Wissenschaftlicher Leiter des Verbandes der Cigarettenindustrie" und Nachfolger von Adlkofer bezeichnet, der diesen Posten zuvor bekleidete.  
    
Allgemein wissenschaftskritisch können Artikel der NachDenkSeiten bezeichnet werden, die sich gegen den weltweiten [https://de.wikipedia.org/wiki/March_for_Science March for Science] richten. Der March For Science („Marsch für die Wissenschaft“) oder Science March war eine internationale Großdemonstration für den Wert von Forschung und Wissenschaft und gegen „alternative Fakten“ und die Etablierung einer „postfaktischen Ära“. Sie fand unter dem Motto Science, not Silence („Wissenschaft, nicht Schweigen“) am 22. April 2017 in mehr als 600 Städten weltweit statt, mit der Hauptveranstaltung in Washington, D.C. Ziel war es, auf die zunehmende Einschränkung der Wissenschaft weltweit hinzuweisen, wie beispielsweise in den USA, der Türkei oder Ungarn, und auf die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft.<br>Nach Ansicht von Albrecht Müller seien bei dieser Gelegenheit Wissenschaftler (''der vorherrschenden Wissenschaft'' oder ''Mehrheitswissenschaft'' laut Müller) und die Öffentlichkeit "aufgehetzt" worden. Auch würden die gemeinten Wissenschaftler ''das Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse maßlos'' übertreiben.<ref>Albrecht Müller: ''Über den Verlust des kritischen Verstandes bei Wissenschaftlern. Anmerkungen zu den für den 22. April geplanten Märschen für Wissenschaft'', NDS, 18. April 2017</ref> Um den March For Science diskreditieren zu können, veröffentlichte man bei den NDS explizit einen Leserbrief eines Österreichers, der die Initiative mit dem Argument kritisierte, dass hundert Jahre zuvor der deutsche Nobelpreisträger und Chemiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Haber Fritz Haber] sich für den Einsatz von Giftgas im 1. Weltkrieg ausgesprochen habe.
 
Allgemein wissenschaftskritisch können Artikel der NachDenkSeiten bezeichnet werden, die sich gegen den weltweiten [https://de.wikipedia.org/wiki/March_for_Science March for Science] richten. Der March For Science („Marsch für die Wissenschaft“) oder Science March war eine internationale Großdemonstration für den Wert von Forschung und Wissenschaft und gegen „alternative Fakten“ und die Etablierung einer „postfaktischen Ära“. Sie fand unter dem Motto Science, not Silence („Wissenschaft, nicht Schweigen“) am 22. April 2017 in mehr als 600 Städten weltweit statt, mit der Hauptveranstaltung in Washington, D.C. Ziel war es, auf die zunehmende Einschränkung der Wissenschaft weltweit hinzuweisen, wie beispielsweise in den USA, der Türkei oder Ungarn, und auf die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft.<br>Nach Ansicht von Albrecht Müller seien bei dieser Gelegenheit Wissenschaftler (''der vorherrschenden Wissenschaft'' oder ''Mehrheitswissenschaft'' laut Müller) und die Öffentlichkeit "aufgehetzt" worden. Auch würden die gemeinten Wissenschaftler ''das Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse maßlos'' übertreiben.<ref>Albrecht Müller: ''Über den Verlust des kritischen Verstandes bei Wissenschaftlern. Anmerkungen zu den für den 22. April geplanten Märschen für Wissenschaft'', NDS, 18. April 2017</ref> Um den March For Science diskreditieren zu können, veröffentlichte man bei den NDS explizit einen Leserbrief eines Österreichers, der die Initiative mit dem Argument kritisierte, dass hundert Jahre zuvor der deutsche Nobelpreisträger und Chemiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Haber Fritz Haber] sich für den Einsatz von Giftgas im 1. Weltkrieg ausgesprochen habe.
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