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→‎Antizionistische Ausrichtung: Lesbarkeit verbessert, am Anfang Hinweis auf Text von Flottau aufgenommen
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==Antizionistische Ausrichtung==
 
==Antizionistische Ausrichtung==
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Die NachDenkSeiten weisen Israel allein die Schuld am Nahostkonflikt zu und erklären es zu einem Apartheidstaat:
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Zum Existenzrecht Israels beziehen die NachDenkSeiten u.a. Stellung, indem sie den Autor Heiko Flottau die Staatsgründung für unrechtmäßig erklären lassen:
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* ''"Denn seit 1917 gilt die Balfour-Erklärung sozusagen als Rechtsgrundlage für die Gründung eines jüdischen Staates. Sie hatte indessen gravierende Mängel, die allerdings im Zeitalter des Imperialismus, in dem europäische Mächte die Welt unter sich aufteilten, als vernachlässigenswert erachtet wurden. …die Balfour-Erklärung beruhte auf dem selbst gesetzten Recht der Kolonialmacht Großbritannien, das allerdings im Völkerrecht keinerlei Grundlage hatte."    <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=40857</ref>
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Israel trage die alleinige Schuld am Nahostkonflikt und sei ein Apartheidstaat:
    
* ''„Jeden Tropfen Blut, der in dem Konflikt vergossen wird, haben letztendlich die israelischen Kriegstreiber auf dem Gewissen…“''    <ref>http://anonym.to/?http://http://www.nachdenkseiten.de/?p=24489</ref>
 
* ''„Jeden Tropfen Blut, der in dem Konflikt vergossen wird, haben letztendlich die israelischen Kriegstreiber auf dem Gewissen…“''    <ref>http://anonym.to/?http://http://www.nachdenkseiten.de/?p=24489</ref>
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::Eine (geschichtsverfälschende) Umkehrung findet z.B. statt, wenn behauptet wird, Israel habe von Anfang an Kriege gegen die arabischen Nachbarstaaten initiiert und trage die alleinige Schuld für die instabile Lage in Nahost …“    <ref name="Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert">[Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert, Monika Schwarz-Friesel,Jehuda Reinharz, ISBN-10: 3110277689, Verlag: De Gruyter, Januar 2013]</ref>, S. 212
 
::Eine (geschichtsverfälschende) Umkehrung findet z.B. statt, wenn behauptet wird, Israel habe von Anfang an Kriege gegen die arabischen Nachbarstaaten initiiert und trage die alleinige Schuld für die instabile Lage in Nahost …“    <ref name="Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert">[Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert, Monika Schwarz-Friesel,Jehuda Reinharz, ISBN-10: 3110277689, Verlag: De Gruyter, Januar 2013]</ref>, S. 212
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Auf den NachDenkSeiten wird behauptet, die israelische Regierung würde Menschen ermorden:
 
*''„Während die Weltgemeinschaft damals in Südafrika Sanktionen gegen den Apartheidstaat verhängte, kann die rechtsradikale Regierung in Israel problemlos weiter morden und ihr aggressives siedlerkolonialistisches Projekt fortsetzen, ohne dass es irgendwelche weitreichenden Konsequenzen gibt.“''  <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=28216</ref>
 
*''„Während die Weltgemeinschaft damals in Südafrika Sanktionen gegen den Apartheidstaat verhängte, kann die rechtsradikale Regierung in Israel problemlos weiter morden und ihr aggressives siedlerkolonialistisches Projekt fortsetzen, ohne dass es irgendwelche weitreichenden Konsequenzen gibt.“''  <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=28216</ref>
:Der deutsch-iranische Rapper Kaveh wirft der israelischen Regierung auf den NachDenkSeiten u.a. Mord vor.
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:Mord ist definiert als vorsätzliche Tötung von Menschen aus niederen Beweggründen. Weder in Israel noch in den Palästinensischen Gebieten gab es jemals Aktivitäten der israelischen Regierung, welche dieser Definition auch nur ansatzweise entsprochen hätten; damit verbreiten die NachDenkSeiten verleumderische Propaganda. Dies gilt auch, wenn Taten einzelner Personen genutzt werden, um die historische Gesamtsituation und den Verlauf stark verfälscht und verallgemeinernd darzustellen.  
 
:Mord ist definiert als vorsätzliche Tötung von Menschen aus niederen Beweggründen. Weder in Israel noch in den Palästinensischen Gebieten gab es jemals Aktivitäten der israelischen Regierung, welche dieser Definition auch nur ansatzweise entsprochen hätten; damit verbreiten die NachDenkSeiten verleumderische Propaganda. Dies gilt auch, wenn Taten einzelner Personen genutzt werden, um die historische Gesamtsituation und den Verlauf stark verfälscht und verallgemeinernd darzustellen.  
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Auch Jürgen Todenhöfer dienen die NachDenkseiten als Plattform für antiisraelische Propaganda:
 
*''"Ist israelische Apartheid keine Apartheid? Oder darf man das nicht mehr sagen?"<ref name=todenhoefer1 />  
 
*''"Ist israelische Apartheid keine Apartheid? Oder darf man das nicht mehr sagen?"<ref name=todenhoefer1 />  
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::„Nach dem Pars-pro-toto-Prinzip wird der gesamte Staat Israel über die Wahrnehmung der militärischen Aktivitäten identifiziert. …Oftmals wird Israel als Apartheidstaat, Apartheidregime (oder semantisch überspezifiziert gar als rassistischer Apartheidstaat) bezeichnet, und zwar auch von vielen Akademikern und Politikern, die aufgrund ihres Bildungsgrads eigentlich wissen sollten, was das Wort bedeutet.“    <ref name="Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert" />, S. 216  
 
::„Nach dem Pars-pro-toto-Prinzip wird der gesamte Staat Israel über die Wahrnehmung der militärischen Aktivitäten identifiziert. …Oftmals wird Israel als Apartheidstaat, Apartheidregime (oder semantisch überspezifiziert gar als rassistischer Apartheidstaat) bezeichnet, und zwar auch von vielen Akademikern und Politikern, die aufgrund ihres Bildungsgrads eigentlich wissen sollten, was das Wort bedeutet.“    <ref name="Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert" />, S. 216  
 
   
 
   
:Zum Verständnis der Zusammenhänge tragen die NachDenkSeiten nichts  bei. Stattdessen bieten sie Autoren wie Jürgen Todenhöfer eine Plattform für Propaganda.
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Die Verantwortung der Hamas für das Fortbestehen des Konflikts wird geleugnet:
 
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* ''"Alle Terrorismus-Definitionen zeigen, dass der Terror eine Reaktion ist. Wenn man den Abläufen weiter nachspürt, drängt sich die Frage nach Recht und Unrecht auf. Beginnen wir mit Israel ... Die fehlende Umsetzung des Zwei-Staaten-Planes der UN und die israelischen Landnahmen sind der Hauptgrund für die bis heute andauernden Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Vor allem lösten sie den palästinensischen Terrorismus aus... Der palästinensische ‚Terrorismus‘ entsteht als – in der Tat – „Waffe der Schwachen“ gegen die Starken. Aber das ist nicht das einzige Merkmal des ‚Terrorismus‘: Er richtet sich gegen die rechtswidrige Vorgehensweise des Starken."''    <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=31074</ref>
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:Israel selbst soll durch rechtswidriges Verhalten den palästinensischen Terror ausgelöst haben.
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:Nun gab es Israel aber noch gar nicht, als Palästinenser 1929 das erste große Massaker an Juden in Hebron mit 67 Toten verübten. Insgesamt 119 Juden fielen in diesem Jahr palästinensischen Terrorattacken <ref>https://www.jewishvirtuallibrary.org/number-of-terrorism-fatalities-in-israel</ref> zum Opfer. 1940 gab es 137 Terroropfer, 1947 waren es 152.
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:Die NachDenkSeiten bieten dem Autor Peter Becker eine Möglichkeit, Israel für Verbrechen von Palästinensern verantwortlich zu machen und Antisemitismus als Terrormotiv auszublenden.
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*''„Kein US-Präsident sagt – ähnlich wie einst Ronald Reagan vor der Berliner Mauer: „Herr Netanjahu, reißen Sie die Mauern ein! Geben Sie Gaza und Palästina die Freiheit!“ Auch die radikale Hamas würde im Gegenzug jede sinnvolle Garantie für die Sicherheit Israels abgeben.“''  <ref name=todenhoefer1> http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=27621</ref>
 
*''„Kein US-Präsident sagt – ähnlich wie einst Ronald Reagan vor der Berliner Mauer: „Herr Netanjahu, reißen Sie die Mauern ein! Geben Sie Gaza und Palästina die Freiheit!“ Auch die radikale Hamas würde im Gegenzug jede sinnvolle Garantie für die Sicherheit Israels abgeben.“''  <ref name=todenhoefer1> http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=27621</ref>
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:Da die Behauptung, die Hamas würde „jede sinnvolle Garantie für Israel“ geben, durch keine weiteren Quellen bekannt oder gar belegt ist, ist dies als völlig unbegründete Einzelmeinung von Todenhöfer zu bewerten. Auch mit der Publikation dieser Aussage verbreiten die NachDenkSeiten Unwahrheiten.
 
:Da die Behauptung, die Hamas würde „jede sinnvolle Garantie für Israel“ geben, durch keine weiteren Quellen bekannt oder gar belegt ist, ist dies als völlig unbegründete Einzelmeinung von Todenhöfer zu bewerten. Auch mit der Publikation dieser Aussage verbreiten die NachDenkSeiten Unwahrheiten.
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Andere Autoren dürfen auf den NachDenkSeiten israelfeindlichen Terror rechtfertigen:
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* ''"Alle Terrorismus-Definitionen zeigen, dass der Terror eine Reaktion ist. Wenn man den Abläufen weiter nachspürt, drängt sich die Frage nach Recht und Unrecht auf. Beginnen wir mit Israel ... Die fehlende Umsetzung des Zwei-Staaten-Planes der UN und die israelischen Landnahmen sind der Hauptgrund für die bis heute andauernden Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Vor allem lösten sie den palästinensischen Terrorismus aus... Der palästinensische ‚Terrorismus‘ entsteht als – in der Tat – „Waffe der Schwachen“ gegen die Starken. Aber das ist nicht das einzige Merkmal des ‚Terrorismus‘: Er richtet sich gegen die rechtswidrige Vorgehensweise des Starken."''    <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=31074</ref>
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:Israel selbst soll durch rechtswidriges Verhalten den palästinensischen Terror ausgelöst haben.
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:Nun gab es Israel aber noch gar nicht, als Palästinenser 1929 das erste große Massaker an Juden in Hebron mit 67 Toten verübten. Insgesamt 119 Juden fielen in diesem Jahr palästinensischen Terrorattacken <ref>https://www.jewishvirtuallibrary.org/number-of-terrorism-fatalities-in-israel</ref> zum Opfer. 1940 gab es 137 Terroropfer, 1947 waren es 152.
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:Die NachDenkSeiten bieten dem Autor Peter Becker eine Möglichkeit, Israel für Verbrechen von Palästinensern verantwortlich zu machen und Antisemitismus als Terrormotiv auszublenden.
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Auch in Texten des Herausgebers Albrecht Müller finden sich antisemitische Stereotype:
 
* ''„Auge um Auge, Zahn um Zahn, diese primitive Ideologie beherrscht das Weltgeschehen. Muss das wirklich so sein? In Israel wird unter dem Druck innenpolitischer und innerparteilicher Auseinandersetzungen die alttestamentarische Ideologie von Gewalt und Gegengewalt angeheizt."''    <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=22314</ref>
 
* ''„Auge um Auge, Zahn um Zahn, diese primitive Ideologie beherrscht das Weltgeschehen. Muss das wirklich so sein? In Israel wird unter dem Druck innenpolitischer und innerparteilicher Auseinandersetzungen die alttestamentarische Ideologie von Gewalt und Gegengewalt angeheizt."''    <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=22314</ref>
 
:Was Albrecht Müller für primitive Ideologie hielt, ist in Wahrheit eine der Grundlagen des modernen Rechtssystems. Darüber musste Müller sich von seinen Lesern aufklären lassen:
 
:Was Albrecht Müller für primitive Ideologie hielt, ist in Wahrheit eine der Grundlagen des modernen Rechtssystems. Darüber musste Müller sich von seinen Lesern aufklären lassen:
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::(Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus: Internationale Beziehungen und Militär in den Politischen Konzeptionen der extremen Rechten. VS Verlag für Sozialwissenschaften; Wiesbaden 2006.)    <ref>Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus: Internationale Beziehungen und Militär in den Politischen Konzeptionen der extremen Rechten. VS Verlag für Sozialwissenschaften; Wiesbaden 2006.</ref>
 
::(Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus: Internationale Beziehungen und Militär in den Politischen Konzeptionen der extremen Rechten. VS Verlag für Sozialwissenschaften; Wiesbaden 2006.)    <ref>Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus: Internationale Beziehungen und Militär in den Politischen Konzeptionen der extremen Rechten. VS Verlag für Sozialwissenschaften; Wiesbaden 2006.</ref>
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Über israelische Soldaten verbreiten die NachDenkSeiten Gräuelpropaganda:
 
*''„Der Soldat kommt näher, tritt vor ihn hin. Mahmud hebt die Hände vor sein Gesicht, um sich vor den erwarteten Schlägen zu schützen. Doch der Soldat zieht ein Messer hervor und fährt ihm mit der Schneide über die Hände. Mahmud lässt schreiend die Hände sinken, Blut strömt aus der verletzten Hand. Die Rachsucht des Soldaten ist noch nicht abgeklungen. Er zieht dem Kind das Messer durchs Gesicht.“''    <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=28225</ref>
 
*''„Der Soldat kommt näher, tritt vor ihn hin. Mahmud hebt die Hände vor sein Gesicht, um sich vor den erwarteten Schlägen zu schützen. Doch der Soldat zieht ein Messer hervor und fährt ihm mit der Schneide über die Hände. Mahmud lässt schreiend die Hände sinken, Blut strömt aus der verletzten Hand. Die Rachsucht des Soldaten ist noch nicht abgeklungen. Er zieht dem Kind das Messer durchs Gesicht.“''    <ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=28225</ref>
  
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