Michael Werner: Unterschied zwischen den Versionen

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==Studie über einen Selbsversuch widerlegt Werner==
 
==Studie über einen Selbsversuch widerlegt Werner==
Im Rahmen eines Forschungsprojekts hat sich Werner im Jahre 2004 am Inselspital des Instituts für Komplementärmedizin der Universität Bern einer zehntägigen Untersuchung seiner angeblichen Fähigkeiten unterzogen. Die kantonale Ethikkommission Bern bewilligte die Untersuchung. Er hielt sich dabei 10 Tage lang in einem abgeschlossenen Zimmer einer Intensivstation auf und wurde täglich untersucht. Er durfte nur Wasser und ungesüßten Tee zu sich nehmen. Das Ergebnis dieser Untersuchung wurde lange Zeit nicht bekannt gemacht und erst im August 2008 wissenschaftlich veröffentlicht <ref>Heusser P, Wolf U, Vonwiller HM, Messerli N, Laederach-Hofmann K., Nutrition with 'light and water'? In strict isolation for 10 days without food - a critical case study. Forsch Komplementmed. 15.8.2008 - 15(4):203-9</ref>. Einige Details der Untersuchung wurden jedoch zwischenzeitlich bekannt und sind auch in einem seiner Bücher zu finden. Interessant ist dabei die Frage nach einer eventuellen Veränderung seines Körpergewichts während des kontrollierten Zeitraumes, in dem tatsächlich davon ausgegangen werden kann, dass keine nennenswerten Kalorien aufgenommen wurden. Da Werner ja angibt, seit 2001 nichts zu essen, dürfte sich sein Körpergewicht während der Zeit der wissenschaftlichen Untersuchung nicht verändert haben. (Von Wasserverlusten oder -aufnahmen abgesehen: warum sollte es auch?) Aber genau das ist geschehen. Werner verlor während dieser Zeit 2,6&nbsp;kg an Gewicht. Werner erklärt den Gewichtsverlust mit der "trockenen Luft" in der Klinik.
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[[image:MichaelWerner3.jpg|Bericht über Werner bei Secret-TV|200px|thumb]]Im Rahmen eines Forschungsprojekts hat sich Werner im Jahre 2004 am Inselspital des Instituts für Komplementärmedizin der Universität Bern einer zehntägigen Untersuchung seiner angeblichen Fähigkeiten unterzogen. Die kantonale Ethikkommission Bern bewilligte die Untersuchung. Er hielt sich dabei 10 Tage lang in einem abgeschlossenen Zimmer einer Intensivstation auf und wurde täglich untersucht. Er durfte nur Wasser und ungesüßten Tee zu sich nehmen. Das Ergebnis dieser Untersuchung wurde lange Zeit nicht bekannt gemacht und erst im August 2008 wissenschaftlich veröffentlicht <ref>Heusser P, Wolf U, Vonwiller HM, Messerli N, Laederach-Hofmann K., Nutrition with 'light and water'? In strict isolation for 10 days without food - a critical case study. Forsch Komplementmed. 15.8.2008 - 15(4):203-9</ref>. Einige Details der Untersuchung wurden jedoch zwischenzeitlich bekannt und sind auch in einem seiner Bücher zu finden. Interessant ist dabei die Frage nach einer eventuellen Veränderung seines Körpergewichts während des kontrollierten Zeitraumes, in dem tatsächlich davon ausgegangen werden kann, dass keine nennenswerten Kalorien aufgenommen wurden. Da Werner ja angibt, seit 2001 nichts zu essen, dürfte sich sein Körpergewicht während der Zeit der wissenschaftlichen Untersuchung nicht verändert haben. (Von Wasserverlusten oder -aufnahmen abgesehen: warum sollte es auch?) Aber genau das ist geschehen. Werner verlor während dieser Zeit 2,6&nbsp;kg an Gewicht. Werner erklärt den Gewichtsverlust mit der "trockenen Luft" in der Klinik.
  
 
Mit der Veröffentlichung der Arbeit wurden Werners Behauptungen als Humbug entlarvt. Von Lichtnahrung könne keine Rede sein, schreibt die Untersuchergruppe in ihrem Bericht. Die Resultate ergaben, dass Werner von den eigenen Körperreserven gezehrt hat. Der Stoffwechselzustand, der sich aus den täglichen Blutwerten ableiten lässt, zeigte, dass ein Hungerzustand eingetreten war. Die Körperfunktionen wurden ausschließlich von den körpereigenen Fettreserven aufrechterhalten. Unter dem Fasten kam es zu einer "persistierenden Ketonurie", also zu einem dauerhaften Auftreten übernormaler Mengen von Ketonkörpern (Acetessigsäure und Betahydroxybutyrsäure) oder Aceton im Urin, ferner einer bis zu 3-fachen Erhöhung der freien Fettsäuren im Plasma sowie einem sekundären Hyperaldosteronismus (ein Krankheitsbild, bei dem zu viel des so genannten Dursthormons Aldosteron gebildet wird). Außerdem, so die Studie, nahm die körperliche Leistungsfähigkeit des Probanden ab, obwohl er psychisch stabil blieb und selbst keine relevanten Veränderungen aufzeigte. Die Studie führt die relativ geringe Gewichtsabnahme darauf zurück, dass Werner schon vorher gefastet und der Stoffwechsel auf "Sparprogramm" umgeschaltet hatte. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit nahm während des Selbstversuchs ab.<ref>http://www.bazonline.ch/panorama/vermischtes/Studie-entlarvt-Schweizer-Lichtesser/story/10205690</ref>
 
Mit der Veröffentlichung der Arbeit wurden Werners Behauptungen als Humbug entlarvt. Von Lichtnahrung könne keine Rede sein, schreibt die Untersuchergruppe in ihrem Bericht. Die Resultate ergaben, dass Werner von den eigenen Körperreserven gezehrt hat. Der Stoffwechselzustand, der sich aus den täglichen Blutwerten ableiten lässt, zeigte, dass ein Hungerzustand eingetreten war. Die Körperfunktionen wurden ausschließlich von den körpereigenen Fettreserven aufrechterhalten. Unter dem Fasten kam es zu einer "persistierenden Ketonurie", also zu einem dauerhaften Auftreten übernormaler Mengen von Ketonkörpern (Acetessigsäure und Betahydroxybutyrsäure) oder Aceton im Urin, ferner einer bis zu 3-fachen Erhöhung der freien Fettsäuren im Plasma sowie einem sekundären Hyperaldosteronismus (ein Krankheitsbild, bei dem zu viel des so genannten Dursthormons Aldosteron gebildet wird). Außerdem, so die Studie, nahm die körperliche Leistungsfähigkeit des Probanden ab, obwohl er psychisch stabil blieb und selbst keine relevanten Veränderungen aufzeigte. Die Studie führt die relativ geringe Gewichtsabnahme darauf zurück, dass Werner schon vorher gefastet und der Stoffwechsel auf "Sparprogramm" umgeschaltet hatte. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit nahm während des Selbstversuchs ab.<ref>http://www.bazonline.ch/panorama/vermischtes/Studie-entlarvt-Schweizer-Lichtesser/story/10205690</ref>

Version vom 14. März 2009, 14:08 Uhr

Michaelwerner.jpg

Michael Werner (geb. 1949, Braunschweig) ist ein deutscher promovierter Chemiker, früherer Chemielehrer, Autor und Anthroposoph. Werner ist internationaler Vortragsredner über das Thema Lichtnahrung und Breatharianismus. Werner behauptet, seit 2001 ohne herkömmliche Nahrung zu leben.

Werner lebt zur Zeit in der Schweiz, wo er in Arlesheim bei Basel für das schweizer Pharmaunternehmen Hiscia tätig ist, das Heilmittel aus der anthroposophischen Medizin herstellt. Der ursprünglich übergewichtige Werner gilt als sogenannter Breatharianer und behauptet, seit 2001 ohne herkömmliche Ernährung auszukommen und sich alleine durch Licht zu ernähren. Die anthroposophische Zeitschrift info3 schenkte Werner ungeprüft Glauben [1]. Werner nahm 20 kg ab, bis sich nach einer Ernährungsänderung ein Gewicht von 68 kg einstellte. Werner behauptet auch längere Zeit auf Flüssigkeit verzichten zu können. Gleichzeitig gibt er jedoch an, seit 2001 täglich 1,5 Liter "Flüssigkeit" und auch Kaffee zu sich zu nehmen. "Flüssigkeit" bedeutet jedoch nicht zwangsläufig kalorienfreies Wasser. In der Tat hat Werner auch zugegeben, Säfte, Wein und Sherry zu sich zu nehmen. Ausdrücklich spricht Werner in einem Interview auch von "konzentrierten Säften", die er konsumiere. Insofern kann vermutet werden, dass hier ein fortgesetztes Saftfasten stattfindet, das genauso kompatibel mit dem Überleben ist, wie eine übliche flüssige Ernährung oder parenterale Ernährung bei bewusstlosen oder komatösen Patienten. Fruchtsäfte können hochkalorisch sein und problemlos den täglichen Kalorien-, Mineralien- und Vitaminbedarf eines im Büro tätigen Menschen decken.

Studie über einen Selbsversuch widerlegt Werner

Bericht über Werner bei Secret-TV

Im Rahmen eines Forschungsprojekts hat sich Werner im Jahre 2004 am Inselspital des Instituts für Komplementärmedizin der Universität Bern einer zehntägigen Untersuchung seiner angeblichen Fähigkeiten unterzogen. Die kantonale Ethikkommission Bern bewilligte die Untersuchung. Er hielt sich dabei 10 Tage lang in einem abgeschlossenen Zimmer einer Intensivstation auf und wurde täglich untersucht. Er durfte nur Wasser und ungesüßten Tee zu sich nehmen. Das Ergebnis dieser Untersuchung wurde lange Zeit nicht bekannt gemacht und erst im August 2008 wissenschaftlich veröffentlicht [2]. Einige Details der Untersuchung wurden jedoch zwischenzeitlich bekannt und sind auch in einem seiner Bücher zu finden. Interessant ist dabei die Frage nach einer eventuellen Veränderung seines Körpergewichts während des kontrollierten Zeitraumes, in dem tatsächlich davon ausgegangen werden kann, dass keine nennenswerten Kalorien aufgenommen wurden. Da Werner ja angibt, seit 2001 nichts zu essen, dürfte sich sein Körpergewicht während der Zeit der wissenschaftlichen Untersuchung nicht verändert haben. (Von Wasserverlusten oder -aufnahmen abgesehen: warum sollte es auch?) Aber genau das ist geschehen. Werner verlor während dieser Zeit 2,6 kg an Gewicht. Werner erklärt den Gewichtsverlust mit der "trockenen Luft" in der Klinik.

Mit der Veröffentlichung der Arbeit wurden Werners Behauptungen als Humbug entlarvt. Von Lichtnahrung könne keine Rede sein, schreibt die Untersuchergruppe in ihrem Bericht. Die Resultate ergaben, dass Werner von den eigenen Körperreserven gezehrt hat. Der Stoffwechselzustand, der sich aus den täglichen Blutwerten ableiten lässt, zeigte, dass ein Hungerzustand eingetreten war. Die Körperfunktionen wurden ausschließlich von den körpereigenen Fettreserven aufrechterhalten. Unter dem Fasten kam es zu einer "persistierenden Ketonurie", also zu einem dauerhaften Auftreten übernormaler Mengen von Ketonkörpern (Acetessigsäure und Betahydroxybutyrsäure) oder Aceton im Urin, ferner einer bis zu 3-fachen Erhöhung der freien Fettsäuren im Plasma sowie einem sekundären Hyperaldosteronismus (ein Krankheitsbild, bei dem zu viel des so genannten Dursthormons Aldosteron gebildet wird). Außerdem, so die Studie, nahm die körperliche Leistungsfähigkeit des Probanden ab, obwohl er psychisch stabil blieb und selbst keine relevanten Veränderungen aufzeigte. Die Studie führt die relativ geringe Gewichtsabnahme darauf zurück, dass Werner schon vorher gefastet und der Stoffwechsel auf "Sparprogramm" umgeschaltet hatte. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit nahm während des Selbstversuchs ab.[3]

Werner erklärte inzwischen, dass ihn die Resultate der Studie enttäuscht haben: Ich habe nicht damit gerechnet. Gleichzeitig bestätigte er, dass er gelegentlich ein wenig Schokolade esse. Zitat Werner: Wenn man nun mit dem Finger auf mich zeigt und sagt: Der lügt, der spinnt, der betrügt, dann ist das okay, dann kann ich damit leben. [4]

Energieumsatz bei Nahrungslosigkeit

Ein Mensch, der sich im Bett aufhält und wenig körperlich betätigt, benötigt am Tag etwa 2.000 kcal. In 10 Tagen wären es in Summe 20.000 kcal. 1 Gramm Körperfett entspricht 9,3 Kcal. Das ergibt 20.000 kcal / 9,3 kcal/g = 2150,538 g, also etwa 2 kg. Der Gewichtsverlust von Werner ist demnach gut über eine Verstoffwechselung eigenen Körperfettes zu erklären.

Literatur

  • Stöckli, Thomas: Ein Mensch, der nicht mehr isst (Bericht über Dr. Werner) Z. Das Goethanum 2002 (Nr.34-35/2002)
  • Werner, Michael und Thomas Stöckli: Leben durch Lichtnahrung – Der Erfahrungsbericht eines Wissenschaftlers, AT Verlag, Baden und München, 2005
  • Werner, Michael: Leben durch Lichtnahrung, Live-Vortrag mit Fragenbeantwortung, HörSignale auf CD, Kandern 2005

Weblinks

Quellennachweise

  1. http://www.info3.de/ycms/printartikel_1224.shtml
  2. Heusser P, Wolf U, Vonwiller HM, Messerli N, Laederach-Hofmann K., Nutrition with 'light and water'? In strict isolation for 10 days without food - a critical case study. Forsch Komplementmed. 15.8.2008 - 15(4):203-9
  3. http://www.bazonline.ch/panorama/vermischtes/Studie-entlarvt-Schweizer-Lichtesser/story/10205690
  4. http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Studie-entlarvt-Schweizer-Lichtesser/story/10205690