Metamedizin

Version vom 28. April 2008, 05:38 Uhr von Thomas X (Diskussion | Beiträge) (Link zu Rainer Körner)

Der Begriff Metamedizin wird unterschiedlich verwendet. Nach Sadegh-Zacheh (1977) beschreibt der Begriff ein wissenschaftstheoretisches Modell der Medizin.

Darüber hinaus bezeichnet der registrierte Markenname Metamedizin ® (oder Meta Medizin) eine alternativmedizinische Aussenseiterlehre ohne wissenschaftliche Basis, die ein direktes Derivat und Kopie der Germanischen Neuen Medizin von Ryke Geerd Hamer ist und offenbar aus markenrechtlichen Gründen unter der Bezeichnung Metamedizin auf dem deutschen und internationalen Gesundheitsmarkt angeboten wird. Metamediziner verweisen so gut wie nie auf die Bezüge zur Neuen Nedizin oder Hamer als deren Erfinder. Von Hamer selbst werden Vertreter der Metamedizin als Räuber oder Meta-Räuber bezeichnet, die seine Erfindungen geraubt hätten, um sie auszuschlachten. Bei genauer Betrachtung der Metamedizin muss man Hamer in diesem Punkt zustimmen.

Im Jahr 2004 hieß es auf der deutschen Internetseite der "Metamediziner" noch: „Die Grundlage der Meta-Medizin und das Meta-Medizin-Verzeichnis basieren auf Forschungen und Erkenntnissen von Dr. Hamer, dem hier besonders gedankt werden soll.“ http://web.archive.org/web/20041023102207/http://metamedizin.info/disclaimer.shtml

Bis auf die Bezeichnung für die Lehre werden dieselben Inhalte und dieselben hamerschen Begriffe beibehalten und verwendet. Die Metamedizin verzichtet dabei jedoch offenbar auf einige der verschwörungstheoretischen Ansichten, insbesondere fehlen anti-jüdische Äusserungen und der an Kim-il-Sung erinnernde Personenkult um Hamer.

Auffallend sind Beziehungen zwischen Scientology und Anhängern der Metamedizin.

Hauptsitz der Metamedizin ist die 2004 gegründete Intl. Meta-Medicine Association in Venice (Kalifornien) mit Deutschlandvertretung in D-84140 Gangkofen. Als Präsident ist ein Johannes Fisslinger eingetragen. Bekanntere Vertreter sind Anton Bader, Gerhard Schwenk und ein Heilpraktiker namens Rainer Körner aus Bayern.

Im folgenden eine Passage aus einem Artikel der Backnanger Zeitung vom 28.02.2007

...(die) Lehre der Meta-Medizin basiert auf Ryke Geerd Hamer, doch dessen Name wird gemieden. Es gibt nicht wenige, die die Lehre der Meta-Medizin völlig ablehnen und sie mehr als nur harmlose Quacksalberei nennen. Die Lehre scheint inhaltlich auf den Ergüssen von Ryke Geerd Hamer zu basieren. Etwas verstohlen werden dessen Thesen auch immer wieder als Argumente ins Feld geführt, mit dem Namen zu werben meiden die Anhänger jedoch wie der Teufel das Weihwasser. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Gerhard Schwenk etwa erklärt während des Vortrags, Hamers Name sei „äußerst brutal negativ kontaminiert“. Und weiter: „Durch den Namen Hamer kommt sehr viel gefährliche Energie hinein, deshalb nennen wir uns komplett anders.“ Eine inhaltliche Distanzierung hört sich anders an. Hamer saß bereits mehrjährige Haftstrafen ab. Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen befasst sich sehr kritisch mit dem Erfinder der „Germanischen Neuen Medizin“ (GNM). Hamer ist – wie seine geistigen Erben – der Ansicht, Krebs entstehe durch seelische Traumata und könne wie alle anderen Krankheiten auch durch eine Selbstheilung geheilt werden. Wer seine seelischen Konflikte löse, könne auch Karzinome auflösen. Wer nicht gesund wird, hat Hamer zufolge bei der Lösung seiner Konflikte versagt. Schulmedizinische Methoden seien in jedem Fall schädlich. Nicht zuletzt deshalb gibt es Medienberichten zufolge immer wieder unnötige Todesfälle. Schwerstkranke weigern sich bis zuletzt, sich schulmedizinisch behandeln zu lassen....Ein großer Unterschied zwischen Hamers Lehre und der Meta-Medizin liegt darin, dass die Meta-Medizin zumindest auf die antisemitische Hetze verzichtet. Hamer hingegen reitet kräftig darauf herum und ist der Auffassung, die „jüdische Schulmedizin“ werde den Nichtjuden aufgezwungen. Zudem verzichtet die Meta-Medizin auf den höchst bedenklichen Hamer-Personenkult. Eine Gemeinsamkeit ist eine Art Verschwörungstheorie. Zwar beteuert auch Gerhard Schwenk, „wir sind kein Geheimbund“, er erklärt aber auch: „Wir müssen vorsichtig sein.“ Gefahr drohe offensichtlich von der Chemielobby und dem gängigen Gesundheitswesen. Grund: „Wir brauchen weniger und billigere Medikamente.“ Eine Liste von Therapeuten, die nach der Ideologie der Meta-Medizin praktizieren, gebe es deshalb vorsichtshalber nicht, aber wer sich dafür interessiere, dem könne geholfen werden.

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