LESA

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Das LESA-Mischdampf-Kraftwerk ist eine von dem Physiker Bernhard Schaeffer (geb. 5. Juni 1935 in Berlin) propagierte Wärmekraftmaschine, die einen Wirkungsgrad erreichen soll, der mit den Gesetzmäßigkeiten der Physik nicht vereinbar ist. Auf Basis dieser Erfindung wollte Schaeffer Kleinkraftwerke produzieren, die aus der Verbrennung von Holz mit einem Wirkungsgrad von 60% elektrischen Strom erzeugen sollten. Finanziert werden sollte das Projekt durch ein Anlagemodell mit fragwürdigen Renditeversprechen.

Technik

Kernstück der Erfindung ist ein "Mischdampf-Motor", eine Wärmekraftmaschine, die mit einem Gemisch aus Benzol und Wasser als Arbeitsmedium funktionieren soll. Wärmekraftmaschinen sind Maschinen, die Wärmeenergie in mechanische Energie umwandeln. Nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik ist dies nur möglich, wenn eine Temperaturdifferenz vorhanden ist, also ein "Reservoir" mit hoher Temperatur TH und eines mit niedriger Temperatur TL. Der theoretisch maximal mögliche Wirkungsgrad ist dann der des Carnotschen Kreisprozesses (ein idealisiertes Modellkonzept aus der Thermodynamik) und beträgt 1 - TL/TH. Praktisch erreichbare Wirkungsgrade sind erheblich niedriger. Bei einem Verbrennungsmotor (Kraftfahrzeugmotor) beispielsweise liegt der Carnot-Wirkungsgrad bei 85%, tatsächlich werden aber nur 20% bis 30% erreicht.

Mit den Temperaturverhältnissen in der LESA-Maschine kommt Schaeffer auf einen Carnot-Wirkungsgrad von rund 22%. Wegen der Besonderheiten des Mischdampfs aus Wasser und Benzol betrage der thermische Wirkungsgrad seiner Maschine aber fast 39%. Er verbreitet dazu eine Abhandlung mit dem Untertitel "Eine Widerlegung des Zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik"[1] und beruft sich auf eine Erfindung des ungarischen Ingenieurs Arnold Irinyi aus dem Jahr 1931, die aber in Vergessenheit geraten sei. Beim Schaeffer-Mischdampf-Motor würde ein nochmals verbessertes Verfahren benutzt, dass ebenfalls in den 1930er Jahren von einem Rudoph Doczekal erfunden wurde. Damit würden, so Schaeffer, "Wirkungsgrade von 60-65 % erzielt".

LESA Maschinen GmbH

Diese Firma wurde 2004 von Bernhard Schaeffer und seiner Lebensgefährtin, der Elektrotechnikerin Gelia Lerche, in Berlin gegründet. Lerche ist auch die Geschäftsführerin. Schaeffer war zuvor Gründer und Inhaber der Firma Schaeffer, die zunächst rund 20 Jahre lang Kirmesautomaten ("Kraftmesser") herstellte (die heutige Schaeffer AG produziert Frontplatten und Gehäuse für die Elektronikindustrie). Bernhard Schaeffer ist auch Gründungsmitglied des Berliner Vereins Binnotec, der sich mit "Freier Energie" und ähnlichen Themen beschäftigt.

Die Firma LESA gibt an, dass sie auf Basis des Schaeffer-Mischdampf-Motors ein garagengroßes Kleinkraftwerk mit einer Leistung von 30 kW auf dem Markt bringen will, welches durch Verbrennung von Holz, eventuell auch von anderen Rohstoffen, Strom erzeugen soll. Für die Entwicklung wurden Investoren gesucht und auch einige gefunden. Ein solches Kleinkraftwerk sollte ursprünglich 120.000 €kosten, die Produktion im Jahr 2010 beginnen. Der Betrag sollte aus den Betriebseinnahmen über einen Zeitraum von 11 Jahren getilgt werden. Bei einem Kapitaleinsatz von 1000 € wurde eine Rendite von über 800.000 € über einen Zeitraum von 20 Jahren versprochen, wenn man LESA mit dem Betrieb beauftragte, noch über 300.000 €. Inzwischen (2010) sei man in der "3. Finanzierungstufe". Für jeweils 2.500 € wird eine "jährliche Grundverzinsung von 5%", eine zusätzliche Gewinnbeteiligung von 3% und eine "Kaufoption auf ein Kraftwerk". Dazu würde die LESA GmbH "ab ca. 2013/14" ein Kaufangebot unterbreiten. Als Kaufpreis werden derzeit 150.000 € genannt.

Bis Anfang 2011 wurde der Öffentlichkeit kein funktionierender Prototyp präsentiert, sondern nur hinhaltende Äußerungen der Art, dass man kurz vor dem Durchbruch stehe usw.

Weblinks

Quellen