Krebsdiät nach Moerman

Aus Psiram
Version vom 24. Mai 2009, 19:00 Uhr von Deceptor (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Die '''Krebsdiät nach Moerman''' (''Moerman diet'') ist eine pseudomedizinische Diätempfehlung zur rein diätethischen Behandlung von Krebserkrankun...)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Krebsdiät nach Moerman (Moerman diet) ist eine pseudomedizinische Diätempfehlung zur rein diätethischen Behandlung von Krebserkrankungen, die auf den niederländischen Landarzt Cornelius Moerman ((1893-1988) zurückgeht der die Methode um 1930 erfand. Die Methode wurde von dem Iridiologen J. Landman, dem Ernährungsberater E. Wannee und dem Schriftsteller R. Jochems. Weiter propagiert. In der Schweiz wird die Methode von einer Lifecare Association beworben und in den Niederlanden werden Internetseiten zur Moerman-Diät betrieben, wo diese Methode am verbreitesten ist[1].

Die Methode ist dem Spektrum der Alternativmedizin zuzuordnen. Eine Weiterentwicklung der Moerman-Diät ist die Houtsmuller-Diät, die inzwischen - zumindest in den Niederlanden - populärer als die Moerman-Diät ist[2].

Ein Nachweis der Wirksamkeit dieser Methode ist nicht bekannt. Eine Gesundheitsgefährung geht zwar von der Diät direkt nicht aus, Patienten die in dieser Methode einen Ersatz zu einer effektiven Therapie sehen, können durch Zeitverzug einen Schaden erleiden. Einen Nutzen haben Krebspatienten durch diese Methode nicht zu erwarten[3].

Postulate

Nach Ansicht von Moerman soll Krebs als Folge von einem Vitaminmangel entstehen, genauer gesagt einem Defizit an den von Moerman genannten 8 essentiellen Substanzen. Das Defizit führe laut seiner pseudowissenschaftlich zu nennenden Argumentation zu einem Zustand der Gewebsalkalose, der Der Nährboden wäre für Symbionten die gesunde Zellen in Krebszellen umwandeln könnten. Auf diese Ansicht kam Moerman durch die Beobachtung von Tauben. Einzelheiten zu seinen Taubenbeobachtungen wurden durch Moerman nie veröffentlicht.

Die Moerman-Diät erhebt den Anspruch gleichzeitig krebsvorbeugend zu sein, als auch manifeste Tumore behandeln zu können.

Methode

Die Moerman-Diät ist eine laktovegetable Diät, die Fleisch und Zucker verbietet. Zu therapeutischen Zwecken sollen die 8 essentiellen Substanzen, namentlich die Vitamine A, B, C, E sowie Jod, Schwefel, Eisen und Zitronensäure aufgenommen werden. Des weiteren wird auch die Einnahme von Vitamin D und Selen empfohlen.

Houtsmuller Diät

Houtsmuller ist ein niederländischer Internist, der eine Moerman-ähnliche Therapie bei Krebs befürwortet. Er selbst gab an, ein eigenes metastasierendes Melanom mit hochdosierten Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien und Haifischknorpel geheilt zu haben. Eine wissenschaftliche Veröffentlichung dazu erfolgte jedoch nie. Später stellt sich heraus, daß er sein geheiltes metastasierndes Melanom nicht klinisch nachweisen konnte[4].

Literatur

  • Moerman Cornelius: Biologigische Krebstherapie. In: Hippokrates. 1956 Jun 15;27(11):346-51.

PMID: 13345246


  • Deplazes G, Hauser SP. [Cancer treatment using Dr. Moerman's diet and therapy. Documentation No. 24. Schweiz Rundsch Med Prax. 1990 Apr 10;79(15):464-7.
  • van den Brandt PA, Dagnelie PC, von Meyenfeldt MF. Nutrition and cancer: causative, protective and therapeutic aspects. Ned Tijdschr Geneeskd. 1999 Jul 3;143(27):1414-20
  • Van Dam FS. Increased use of alternative diets and other alternative treatments for cancer patients: Houtsmuller (diet) is in, Moerman (diet) is out. Ned Tijdschr Geneeskd. 1999 Jul 3;143(27):1421-4

Quellennachweise

  1. Schraub S. Unproven methods in cancer: a worldwide problem. Support Care Cancer. 2000 Jan;8(1):10-5
  2. * Van Dam FS. Increased use of alternative diets and other alternative treatments for cancer patients: Houtsmuller (diet) is in, Moerman (diet) is out. Ned Tijdschr Geneeskd. 1999 Jul 3;143(27):1421-4
  3. van den Brandt PA, Dagnelie PC, von Meyenfeldt MF. Nutrition and cancer: causative, protective and therapeutic aspects. Ned Tijdschr Geneeskd. 1999 Jul 3;143(27):1414-20
  4. Renckens CN, van Dam FS. The national cancer fund (Koningin Wilhelmina Fonds) and the Houtsmuller-therapy for cancer. Ned Tijdschr Geneeskd. 1999 Jul 3;143(27):1431-3