Kinesio-Taping: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kinesio-Taping''' (Kinesio-Taping nach Kenzo Kase) ist eine Behandlungsmethode, bei der einzig buntfarbene Pflaster (so genannte ''tapes'') zur Anwendung kommen, die unter mechanischem Zug auf die Haut geklebt werden.  
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'''Kinesio-Taping''' (Kinesio-Taping nach Kenzo Kase, auch Physio-Taping, Aku-Taping, Medi-Taping oder MTC) ist eine Behandlungsmethode, bei der einzig buntfarbene Pflaster (so genannte ''tapes'') bzw elastische Baumwollstreifen zur Anwendung kommen, die unter mechanischem Zug auf die Haut geklebt werden um gesundheitlich relevante Wunderwirkungen zu entfalten, oder sportliche Leistungen zu fördern.
 
 
 
==Allgemeines==
 
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Die beim Kinesio-Taping eingesetzten Pflaster sollen auf nicht genau erläuterte Weise ein "neurologisches und zirkulatorisches System" günstig beeinflussen können. Zudem sollen die Tapes zu einer "24-stündigen lymphatischen und zirkulatorischen Massage" führen. Teilweise wird seitens der Anwender und Verkäufer von Kinesio-Tapes die Wirkungsweise auch einfach als mit "einer Bindegewebsmassage gleichzusetzen" erklärt, wonach die feste Haftung des Tapes eine dauernde Verschiebung der Oberhaut gegen das Unterhautgewebe bewirke. Durch den Druck und die Reizung von Rezeptoren in der Haut sollen zudem körpereigene Endorphine erzeugt werden, welche das Schmerzempfinden reduzieren sollen. Die Anwendungsdauer erstreckt sich meist über 3-4 Wochen.
 
Die beim Kinesio-Taping eingesetzten Pflaster sollen auf nicht genau erläuterte Weise ein "neurologisches und zirkulatorisches System" günstig beeinflussen können. Zudem sollen die Tapes zu einer "24-stündigen lymphatischen und zirkulatorischen Massage" führen. Teilweise wird seitens der Anwender und Verkäufer von Kinesio-Tapes die Wirkungsweise auch einfach als mit "einer Bindegewebsmassage gleichzusetzen" erklärt, wonach die feste Haftung des Tapes eine dauernde Verschiebung der Oberhaut gegen das Unterhautgewebe bewirke. Durch den Druck und die Reizung von Rezeptoren in der Haut sollen zudem körpereigene Endorphine erzeugt werden, welche das Schmerzempfinden reduzieren sollen. Die Anwendungsdauer erstreckt sich meist über 3-4 Wochen.

Version vom 4. Juli 2017, 22:09 Uhr

Kinesiotape.jpg
Kenzo Kase

Kinesio-Taping (Kinesio-Taping nach Kenzo Kase, auch Physio-Taping, Aku-Taping, Medi-Taping oder MTC) ist eine Behandlungsmethode, bei der einzig buntfarbene Pflaster (so genannte tapes) bzw elastische Baumwollstreifen zur Anwendung kommen, die unter mechanischem Zug auf die Haut geklebt werden um gesundheitlich relevante Wunderwirkungen zu entfalten, oder sportliche Leistungen zu fördern.

Allgemeines

Die beim Kinesio-Taping eingesetzten Pflaster sollen auf nicht genau erläuterte Weise ein "neurologisches und zirkulatorisches System" günstig beeinflussen können. Zudem sollen die Tapes zu einer "24-stündigen lymphatischen und zirkulatorischen Massage" führen. Teilweise wird seitens der Anwender und Verkäufer von Kinesio-Tapes die Wirkungsweise auch einfach als mit "einer Bindegewebsmassage gleichzusetzen" erklärt, wonach die feste Haftung des Tapes eine dauernde Verschiebung der Oberhaut gegen das Unterhautgewebe bewirke. Durch den Druck und die Reizung von Rezeptoren in der Haut sollen zudem körpereigene Endorphine erzeugt werden, welche das Schmerzempfinden reduzieren sollen. Die Anwendungsdauer erstreckt sich meist über 3-4 Wochen.

Die Methode wurde angeblich vor dreißig Jahren von dem japanischen Chiropraktiker und Kinesiologen Kenzo Kase erfunden. Trotz Namensähnlichkeit besteht keine direkte Beziehung zur Kinesiologie. Die Methode wird vor allem mit Fotos von Prominenten und bekannten Sportlern wie David Beckham beworben.

Aufgrund des fehlenden Nachweises für eine bessere Wirksamkeit als herkömmliche elastische Tapes werden die Kosten dieser Methode von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet.

In Deutschland ist eine private Ausbildung zum „Kineso-Taping-Therapeuten“ möglich.

Tapes

Kinesiotape2.jpg
Kinesiotape3.jpg

Nach Angaben von Befürwortern sollen die aus Baumwoll-Acryl bestehenden Kinesio-Tapes keinerlei zusätzliche Arzneimittel enthalten. Die einzelnen Pflaster besitzen wasser- und luftdurchlässige Schlitze und sollen wochenlang tragbar sein. Im Gegensatz zu herkömmlichen Pflastern sollen die Kinesio-Tapes dehnbarer sein und somit auch bei Bewegung an der Haut haften. Die Tapes sind in unterschiedlichen Ausführungen, beispielsweise als Y-Tape, Stern-Tape oder Gluteal-Tape, und mittlerweile in 17 verschiedenen Farben erhältlich, die sogar unterschiedlich wirken sollen. In Deutschland ist eine Rolle mit 5 m ab etwa 7 Euro erhältlich.

Beworbene Indikationen

Beworben wird diese Methode bei Verletzungen, Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Sehnenreizungen, Bänderdehnungen, Bandscheibenvorfällen oder Arthrosen, nach orthopädischen Operationen, Migräne, Tinnitus, Monatsbeschwerden, zur Funktionsverbesserung im Leistungssport sowie prophylaktisch zur Verhinderung von Sportverletzungen.

Wissenschaftliche Studienlage

Die Kinesio-Taping-Methode wurde in einigen wenigen Studien mit geringer Probandenzahl auf ihre Anwendbarkeit und Wirksamkeit hin untersucht. Nur in sehr wenigen Fällen wurden andere Pflaster- oder Tapematerialien zum Vergleich herangezogen. Eine tatsächliche Verblindung war dabei nicht möglich. Eine Erörterung möglicher Unterschiede zu herkömmlichem Tapematerial wurde 2004 im Journal of Sports Science and Medicine veröffentlicht.[1] Bei einer Untersuchung bei Patienten mit Schleudertrauma schnitt Kinesio-Taping geringfügig besser ab als eine Behandlung mit herkömmlichem Tapematerial, bei dem kein mechanischer Zug auf der Hautoberfläche ausgeübt wurde.[2] Kinesio-Tapes erhöhten bei einer Untersuchung aus Taiwan nicht die Muskelkraft bei gesunden Sportlern.[3]

Eine aktuelle Meta-Analyse (2012) zur Behandlung und Prävention von Sportverletzungen[4] liegt aus Neuseeland vor: Die Ergebnisse waren uneinheitlich hinsichtlich Propriozeption, aber möglicherweise gering signifikant bezüglich Kraftverbesserung und Bewegungsausmaß bei einzelnen Sportverletzungen. Zusammenfassend fanden sich kaum Argumente, Kinesio-Tapes anderen Tapes vorzuziehen ("there was little quality evidence to support the use of KT over other types of elastic taping").

Literatur

  • Travis Halseth, John W. McChesney, Mark DeBeliso, Ross Vaughn, Jeff Lien. THE EFFECTS OF KINESIOTM TAPING ON PROPRIOCEPTION AT THE ANKLE. Journal of Sports Science and Medicine (2004) 3, 1-7
  • González-Iglesias J, Fernández-de-Las-Peñas C, Cleland JA, Huijbregts P, Del Rosario Gutiérrez-Vega M. Short-Term Effects of Cervical Kinesio Taping on Pain and Cervical Range of Motion in Patients With Acute Whiplash Injury: A Randomized Clinical Trial. J Orthop Sports Phys Ther. 2009;39(7):515-521.

Weblinks

Quellennachweise

  1. Travis Halseth, John W. McChesney, Mark DeBeliso, Ross Vaughn, Jeff Lien. THE EFFECTS OF KINESIOTM TAPING ON PROPRIOCEPTION AT THE ANKLE. Journal of Sports Science and Medicine (2004) 3, 1-7
  2. González-Iglesias J, Fernández-de-Las-Peñas C, Cleland JA, Huijbregts P, Del Rosario Gutiérrez-Vega M. Short-Term Effects of Cervical Kinesio Taping on Pain and Cervical Range of Motion in Patients With Acute Whiplash Injury: A Randomized Clinical Trial. J Orthop Sports Phys Ther. 2009;39(7):515-521
  3. Fu TC, Wong AM, Pei YC, Wu KP, Chou SW, Lin YC. Effect of Kinesio taping on muscle strength in athletes-a pilot study.J Sci Med Sport. 2008 Apr;11(2):198-201. Epub 2007 Jun 27
  4. Williams, Sean et al: Kinesio Taping in Treatment and Prevention of Sports Injuries: A Meta-Analysis of the Evidence for its Effectiveness in: Sports Medicine 42(2) S.153-164 doi: 10.2165/11594960-000000000-00000