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Zur Vorgeschichte: 1989 war das Jahr großer medialer Aufmerksamkeit als Folge der Behauptungen zu den misslungene Experimenten von Fleischmann und Pons. In diesem Jahre meinte der italienische Biophysiker Francesco Piantelli (Universität Siena) zufällig bei Untersuchungen mit organischem Material, die gleichzeitig mit Nickel und Wasserstoff in Kontakt kamen, eine geringe Wärmeentwicklung zu beobachten. Die Nachricht darüber war Thema mehrerer italienischer Tageszeitungen. Davon erfuhr der Physiker Sergio Focardi von der Universität Bologna, der mit Piantelli eine Arbeitsgruppe bildete um das Phänomen zu untersuchen. Nach einigen Jahren war ein entsprechender Nickel-Wasserstoff Reaktor fertig, und im Februar 1994 kündigten die beiden auf einer Pressekonferenz den Reaktor als Prinzip für "Reazioni Nucleari a Bassa Energia" (LENR) an, dabei aber den Begriff "kalte Fusion" vermeidend.<ref>Pressekonferenz vom 20.2.1994, Aula magna der Universität Siena</ref> Wieder kam es zu Artikeln der Tagespresse, und wie bereits zuvor 1989, kam es nicht zu einer wissenschaftlichen Veröffentlichung. Die Rede war hier von einer Leistung von 50 thermischen Watt. Ein oberflächenvorbehandeler und mehrere Stunden "entgaster" Nickelstab sollte im Reaktor von Wasserstoffgas umgeben sein. Durch Erhitzung mittels Zufuhr elektrischer Heizleistung würden bei 180-400 Grad Protonen aus dem Wasserstoffgas in die Nickelatome gelangen um zu einer Reaktion zu führen wenn der Wasserstoffdruck regelmässig impulsartig stark erhöht wird. Insgesamt würde sich ein Wasserstoffverbrauch einstellen und würde etwas Helium entstehen.<ref>S. Focardi, V. Gabbani, V. Montalbano, F. Piantelli, S. Veronesi. "''Large excess heat production in Ni-H systems''". Il Nuovo Cimento Vol. 111 A, N.11 pp. 1233, novembre 1998</ref>. Unter der Reaktion soll es auch zu einer schwachen Gammastrahlung kommen.<ref>Battaglia, L. Daddi, S. Focardi, V. Gabbani, V. Montalbano, F. Piantelli, P.G. Sona, S. Veronesi. "''Neutron emission in Ni-H Systems''". Nuovo Cimento 112A, pp. 921, 1999.</ref> Der Nickelstab würde ausserdem auf der Oberfläche kleine Krater aufweisen.
 
Zur Vorgeschichte: 1989 war das Jahr großer medialer Aufmerksamkeit als Folge der Behauptungen zu den misslungene Experimenten von Fleischmann und Pons. In diesem Jahre meinte der italienische Biophysiker Francesco Piantelli (Universität Siena) zufällig bei Untersuchungen mit organischem Material, die gleichzeitig mit Nickel und Wasserstoff in Kontakt kamen, eine geringe Wärmeentwicklung zu beobachten. Die Nachricht darüber war Thema mehrerer italienischer Tageszeitungen. Davon erfuhr der Physiker Sergio Focardi von der Universität Bologna, der mit Piantelli eine Arbeitsgruppe bildete um das Phänomen zu untersuchen. Nach einigen Jahren war ein entsprechender Nickel-Wasserstoff Reaktor fertig, und im Februar 1994 kündigten die beiden auf einer Pressekonferenz den Reaktor als Prinzip für "Reazioni Nucleari a Bassa Energia" (LENR) an, dabei aber den Begriff "kalte Fusion" vermeidend.<ref>Pressekonferenz vom 20.2.1994, Aula magna der Universität Siena</ref> Wieder kam es zu Artikeln der Tagespresse, und wie bereits zuvor 1989, kam es nicht zu einer wissenschaftlichen Veröffentlichung. Die Rede war hier von einer Leistung von 50 thermischen Watt. Ein oberflächenvorbehandeler und mehrere Stunden "entgaster" Nickelstab sollte im Reaktor von Wasserstoffgas umgeben sein. Durch Erhitzung mittels Zufuhr elektrischer Heizleistung würden bei 180-400 Grad Protonen aus dem Wasserstoffgas in die Nickelatome gelangen um zu einer Reaktion zu führen wenn der Wasserstoffdruck regelmässig impulsartig stark erhöht wird. Insgesamt würde sich ein Wasserstoffverbrauch einstellen und würde etwas Helium entstehen.<ref>S. Focardi, V. Gabbani, V. Montalbano, F. Piantelli, S. Veronesi. "''Large excess heat production in Ni-H systems''". Il Nuovo Cimento Vol. 111 A, N.11 pp. 1233, novembre 1998</ref>. Unter der Reaktion soll es auch zu einer schwachen Gammastrahlung kommen.<ref>Battaglia, L. Daddi, S. Focardi, V. Gabbani, V. Montalbano, F. Piantelli, P.G. Sona, S. Veronesi. "''Neutron emission in Ni-H Systems''". Nuovo Cimento 112A, pp. 921, 1999.</ref> Der Nickelstab würde ausserdem auf der Oberfläche kleine Krater aufweisen.
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Es kam zu Replikationsversuchen: 1996 versuchte ein Gruppe unter Antonino Zichichi ein Jahr lang am Genfer CERN das Experiment zu wiederholen, blieb aber erfolglos. Die Autoren sprechen zwar von beobachteten Temperaturerhöhungen, die jedoch keiner Energiefreisezung entsprechen würden.<ref>Cerron-Zeballos, E., Crotty, I., Hatzifotiadou, D., Lamas Valverde, J., Williams, M.C.S., and Zichichi, A., "''[http://www.newenergytimes.com/Library/1996Cerron-InvestigationOfAnomalous.pdf Investigation of Anomalous Heat Production in Ni-H Systems]''". Nuovo Cimento, Vol. 109A, p. 1645-1654, (1996).</ref> 1999 kam es 1998/1999 zu einem weiteren Replikationsversuch in Pavia (Italien) durch die Forscher Luigi Nosenzo und Luigi Cattaneo. Wieder konnte über mehrere Monate hinweg keine Fusionsreaktion oder Energiefreisetzung beobachtet werden.<ref>Adalberto Piazzoli. "[http://www.cicap.org/new/articolo.php?id=273588 ''Fusione Fredda? Una ricerca italiana'']". [[CICAP|Scienza & Paranormale]] N. 78 (Mai 2008)</ref>
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2001/2002 mischte sich Physik-Nobelpreisträger Carlo Rubbia in die Diskussion ein und setzte eine weitere Untersuchung in Gang, die staatlich gefördert wurde. Nach drei Jahren der Forschungen an der renommierten Forschungseinrichtung ENEA in Frascati (vergleichbar mit einem Max-Plack-Institut) wurde von der Forschungsleiterin Antonella De Ninno im April 2002 das Ergebnis verkündet (Rapporto Tecnico ENEA RT2002/41/FUS).<ref>A.Frattolillo,A.De Ninno,A.Rizzo. “''[http://www.frascati.enea.it/nhe/He%20technique%20ICCF9.pdf Experimental techniques for detecting small quantities of <sup>4</sup>He gas: problems and solutions]''”. Proc. of  9th International  Conference on Cold Fusion, ICCF9 Bejing (China),  19-24 May, 2002</ref>, auch bekannt als "Rapporto 41". In diesem war
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die Rede von einer Zunahme von Helium unter den Arbeitsbedingungen, und von einer "überschüssigen" Wärmeabgabe. Eine Veröffentlichung in einem Fachblatt unterblieb. Weitere Forschungsgelder wurden der Arbeitsgruppe nicht bewilligt.
    
==Weitere Verfahren==
 
==Weitere Verfahren==
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