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Johannes Huber (geb. 31. Mai 1946 in Bruck an der Leitha) ist ein österreichischer habilitierter Arzt, Theologe und Sachbuchautor. Er ist emeritierter Professor (Fachgebiet Gynäkologie) an der Medizinischen Universität Wien. Fachlich ist Huber vorwiegend als Endokrinologe tätig, was ihm auch den Spitznamen "Hormonpapst" einbrachte. In Wien betreibt Huber eine private Ordination (Praxis) für Gynäkologie und "Hormonkosmetik". Bekanntheit erlangte Huber einerseits für sein Eintreten für so genannte Anti Aging Kuren, eine eigene umstrittene experimentelle Krebstherapie und andererseits für seine Vorliebe für Pseudowissenschaft und Esoterik. Als anti-aging Maßnahmen sieht Huber drei Regeln: Erstens weniger essen, zweitens Bewegung und drittens Meditation. Zu Letzterem zählt er auch das Beten.

Zu einem österreichischen Medizinskandal[1] wurde eine selbstvermarktete und in Medien angeschobene experimentelle Stammzellentherapie mit dendritischen Zellen "Zelltherapie gegen Krebs" von Huber und dem Gynäkologen Sepp Leodolter, deren Kosten von 14.000 € von den Krankenkassen nicht bezahlt wird. Bei dieser Methode, die an eine ähnliche Therapie von Nikolaus Klehr erinnert, wird Krebskranken Blut abgenommen und Zellen des Abwehrsystems isoliert. Diese werden im Labor in dendritische Zellen umgewandelt und den Patienten wieder gespritzt. Sie sollen dann Tumore erkennen und für Killerzellen leichter auffindbar machen. Hauptsächliche deutsche Patienten hatten die Therapie ohne Wirksamkeitsnachweis in Anspruch genommen, da bestimmte deutsche Krankenkassen in Einzelfällen die Kosten für unkonventionelle Therapien gegen Krebs übernehmen. Die dahinter stehende Firma ist die "Cell Med Research" aus Krems. Für die unkonventionelle Methode wurden in österreichischen Presseartikeln Werbeartikel verbreitet ("Neue Waffen gegen Krebs" bei "News"). Die Leitung der Medizin-Universität Wien distanzierte sich in einer Erklärung von der Methode.[2]

Im November 2017 wurde Huber für den Negativpreis "Das goldene Brett nominiert". Als Begründung wurde genannt:

„Sein Buch Es existiert wurde zum Bestseller, nun legte er mit Der holistische Mensch nach. Darin präsentiert er eine Vielzahl esoterischer Ideen – von Schutzengeln über magische Aura bis hin zu übersinnlicher Informationsübertragung und die Bedeutung früherer Leben für unser zukünftiges Schicksal. Gerade deshalb, weil man Johannes Huber medizinische Fachkompetenz nicht absprechen kann und er unter vielen Menschen hohes Ansehen genießt, sind seine oft wirren Argumentationsketten bedenklich“.[3]

Kurzbiographie

Johannes Huber studierte katholische Theologie und Medizin an der Universität Wien. 1973 promovierte er zum Doktor der Theologie und 1975 zum Doktor der Medizin. Er war von 1973 bis 1983 einer von zwei persönlichen Sekretären von Kardinal Franz König. 1985 habilitierte er an der Medizinischen Universität Wien über ein gynäkologisches Thema. Er war lange Zeit Professor an der Universität Wien und ist seit 2004 außerordentlicher Universitätsprofessor an der Medizinischen Universität Wien. Bis Oktober 2007 war er Vorsitzender der österreichischen Bioethik-Kommission.

Werke

  • Es existiert - Die Wissenschaft entdeckt das Unsichtbare, edition a, Wien 2016
  • Der holistische Mensch: Wir sind mehr als die Summe unserer Organe, edition a, Wien 2017
  • Das Ende des Alterns. Bahnbrechende medizinische Möglichkeiten der Verjüngung, Stammzellentherapie, Organverjüngung. Ullstein, Berlin 2007
  • Johannes Huber, Christian Gruber, Doris Gruber: „Länger leben mit den Weisheiten der Klöster“. Uraltes Wissen, nach den neuesten Gesichtspunkten überprüft. Jentzsch, Wien 2004
  • "Liebe lässt sich vererben. Wie wir durch unseren Lebenswandel die Gene beeinflussen können"
  • Geheimakte Leben, Frankfurt am Main: Knecht, 2005.
  • Die revolutionäre Snips-Methode, München: Südwest, 2005.
  • Grundlagen der Altersprävention, Wien: Maudrich, 2004.
  • Frau sein ein Leben Lang, Wien: Maudrich, 1999.
  • Endokrine Gynäkologie, Wien: Maudrich, 1998.

Weblinks


Quellennachweise