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Jassin Rosstem verbreitet im Internet und seinem Buch zahlreiche Beschreibungen seiner eigenen Krankengeschichte. Demnach ist er im Alter von 17 Jahren an der seltenen Erkrankung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Histiozytose_X Langerhans-Zell-Histiozytose X] erkrankt. Betroffen gewesen sei zunächst der Bereich der Lendenwirbelsäule. Im Alter von 20 Jahren stellte sich demnach ein Rezidiv (Rückfall) ein, der die Leiste und den Schädel betraf. Die von ihm genannte Krankheit gehört zur Gruppe der Histiozytosen bei der eine bestimmte Zellart des Immunsystems betroffen ist. Rosstem betont nachträglich zum Zeitpunkt seiner Erkrankung übergewichtig gewesen zu sein.
 
Jassin Rosstem verbreitet im Internet und seinem Buch zahlreiche Beschreibungen seiner eigenen Krankengeschichte. Demnach ist er im Alter von 17 Jahren an der seltenen Erkrankung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Histiozytose_X Langerhans-Zell-Histiozytose X] erkrankt. Betroffen gewesen sei zunächst der Bereich der Lendenwirbelsäule. Im Alter von 20 Jahren stellte sich demnach ein Rezidiv (Rückfall) ein, der die Leiste und den Schädel betraf. Die von ihm genannte Krankheit gehört zur Gruppe der Histiozytosen bei der eine bestimmte Zellart des Immunsystems betroffen ist. Rosstem betont nachträglich zum Zeitpunkt seiner Erkrankung übergewichtig gewesen zu sein.
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Da Rosstem eigene Krankenakten nicht öffentlich macht, ist es für Aussenstehende unmöglich zu beurteilen ob seine Behauptung einer Selbstheilung durch Ernährungsumstellung und Änderung der Lebensweise eine Rolle bei seiner Gesundung gespielt hat. Erschwerend kommt hinzu dass Rosstem angibt medizinisch behandelt worden zu sein und er sich einer Operation, sechs Bestrahlungen und fünf Zyklen einer Chemotherapie unterzog. Die Langerhans-Zell Hisiozytose X kommt in drei unterschiedlichen Varianten mit unterschiedlicher Prognose vor und es bleibt wegen fehlender Krankenakten unklar an welche der drei Varianten Rosstem tatsächlich erkrankte. Je nach Variante ist die Prognose unterschiedlich. Patienten die sich effektiv-medizinisch behandeln lassen haben insgesamt (Varianten hier nicht berücksichtigt) eine gute Prognose von etwa 90% ihre Histiozytose zu überleben.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Langerhans_cell_histiocytosis</ref> Daher ist aus distanzierter Sicht die Gesundung von Rosstem nicht als eine Wunderheilung erklärbar sondern entspricht vielmehr der Regel. Rosstem berichtet bisher wenige Jahre rezidivfrei zu sein (offenbar zwei Jahre zum Zeitpunkt des Erscheinen dieses Artikels). In der wissenschaftlichen Medizin werden langfristige Prognosen jedoch erst ab etwa fünf Jahren nach Therapie möglich (bei einigen Krebsarten sogar zehn Jahre). Daher wäre es besser gewesen wenn Rosstem erst ab dem fünften Jahr nach Therapieende sich an die Öffentlichkeit gewendet hätte und in Werbebotschaften nicht von "kompletter Gesundung" die Rede wäre. Es besteht hier die Gefahr bei anderen Patienten mit gleicher oder ähnlicher Krankheit falsche Hoffnungen zu erwecken.
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Da Rosstem eigene Krankenakten nicht öffentlich macht, ist es für Aussenstehende unmöglich zu beurteilen ob seine Behauptung einer Selbstheilung durch Ernährungsumstellung und Änderung der Lebensweise eine Rolle bei seiner Gesundung gespielt hat. Erschwerend kommt hinzu dass Rosstem angibt medizinisch behandelt worden zu sein und er sich einer Operation, sechs Bestrahlungen und fünf Zyklen einer Chemotherapie unterzog. Die Langerhans-Zell Hisiozytose X kommt in drei unterschiedlichen Varianten mit unterschiedlicher Prognose vor und es bleibt wegen fehlender Krankenakten unklar an welche der drei Varianten Rosstem tatsächlich erkrankte. Je nach Variante ist die Prognose unterschiedlich. Patienten die sich effektiv-medizinisch behandeln lassen haben insgesamt (Varianten hier nicht berücksichtigt) eine gute Prognose von etwa 90% ihre Histiozytose zu überleben.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Langerhans_cell_histiocytosis</ref> Daher ist aus distanzierter Sicht die Gesundung von Rosstem nicht als eine Wunderheilung erklärbar sondern entspricht vielmehr der Regel. Rosstem berichtet bisher wenige Jahre rezidivfrei zu sein (offenbar zwei Jahre zum Zeitpunkt des Erscheinen dieses Artikels). In der wissenschaftlichen Medizin werden langfristige Prognosen erst ab etwa fünf Jahren nach Therapie möglich (bei einigen Krebsarten sogar zehn Jahre). Es besteht hier die Gefahr bei anderen Patienten mit gleicher oder ähnlicher Krankheit falsche Hoffnungen zu erwecken.
    
Zu seiner Ernährungstherapie gibt Rosstem bekannt, dass er aus unbekannten Gründen auf eine [[Veganismus|vegane Ernährung]] und Gewichtsreduktion gesetzt habe. Zusätzlich setzte er auf die [[Öl-Eiweißkost]] nach [[Johanna Budwig]] und er nahm Natron zu sich, offenbar Bezug nehmend auf die nach bisher völlig versagte Methode der [[Bicarbonat-Therapie nach Simoncini]] oder auf Annahmen eines bisher unbewiesenen Vorteils durch eine so genannte [[basische Ernährung]]. Des weiteren nahm er Schwefel zu sich (offenbar [[MSM]]), Chlorophyll, Matcha und [[Gerstengras]]. Rosstem berichtet auch davon aus therapeutischen Gründen "Konflikte gelöst" zu haben, was an    erinnert. Des weiteren habe er sich einer [[Entgiftung]] unbekannter Gifte unterzogen. Für keines dieser Konzepte oder Lebensmittel liegt ein seriöser Beleg für eine Wirkung gegen Krebs vor.
 
Zu seiner Ernährungstherapie gibt Rosstem bekannt, dass er aus unbekannten Gründen auf eine [[Veganismus|vegane Ernährung]] und Gewichtsreduktion gesetzt habe. Zusätzlich setzte er auf die [[Öl-Eiweißkost]] nach [[Johanna Budwig]] und er nahm Natron zu sich, offenbar Bezug nehmend auf die nach bisher völlig versagte Methode der [[Bicarbonat-Therapie nach Simoncini]] oder auf Annahmen eines bisher unbewiesenen Vorteils durch eine so genannte [[basische Ernährung]]. Des weiteren nahm er Schwefel zu sich (offenbar [[MSM]]), Chlorophyll, Matcha und [[Gerstengras]]. Rosstem berichtet auch davon aus therapeutischen Gründen "Konflikte gelöst" zu haben, was an    erinnert. Des weiteren habe er sich einer [[Entgiftung]] unbekannter Gifte unterzogen. Für keines dieser Konzepte oder Lebensmittel liegt ein seriöser Beleg für eine Wirkung gegen Krebs vor.
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