Jörg Loskant - "Natara" (Bild: kamasha.de)

Jörg Loskant-Heim (geb. 1972), der sich auch Natara nennt, ist ein deutscher Physiotherapeut, Geistheiler, Medium und Unternehmer aus Dietershan bei Fulda. Loskant-Heim ist Geschäftsführer der Kamasha GmbH & Co. KG und unter anderem Autor mehrerer Bücher zu esoterischen Themen.

Kurzbiographie

Jörg Loskant wude 1972 in Hessen geboren und entstammt einer streng katholischen Familie. Mit 17 wurde der ausgebildete Physiotherapeut (mit Zusatzausbildungen wie Osteopathie, Cranio-Sakrale-Therapie, Shiatsu) seiner „feinstofflichen Wahrnehmungsfähigkeit gewahr“. Seit 1998 bezeichnet sich Loskant auch als "Botschafter von Erzengel Michael und der geistigen Welt".

Er absolvierte eine Ausbildung zum Reikimeister und -lehrer. Nach eigenen Angaben erlebte er eines nachts, wie sich ihm „der Erzengel Michael manifestierte“. Seitdem ist er ein „Schreibmedium“. Neben dem Erzengel Michael channelt er unter anderem Hildegard von Bingen, Lady Diana, Erzengel Raphael, Shiva, Shakti, Krishna, Saint Germain, Mahavatar Babaji, El Morya und einige mehr. Natara wurde laut eigener Aussage 2001 „vom Erzengel Michael beauftragt, das Kamasha-Projekt zu gründen“.[1] Im eigenen Verlag veröffentlichte er unter anderem mehrere Bücher.[2]

Die von Loskant angeblich empfangenen Botschaften wirken auf Außenstehende des Esoterikmarkts skurril. Beispielsweise prophezeit er, dass die Menschheit vom Fixstern Sirius Unterstützung für die Entwicklung eines Lichtenergie-Autos erhalten werde – allerdings erst, wenn kein so genanntes "Missbrauchspotential" mehr vorhanden sei.[3] Später komme auf der Liste der kommenden Möglichkeiten die nächste Stufe des Transportes, der Von-Ort-zu-Ort-Transport („Beamen“).

Des Weiteren werden diverse Schutzsymbole wie beispielsweise das Anandara[4]-Schutzsymbol veröffentlicht. Es soll die Macht haben, „sämtliche Gifte wieder aufzulösen“ und kann die „Wirkung der Chemtrails durch Einsatz von Technologie durch die Galaktische Föderation unschädlich [...]“ machen. Die Anhänger von Kamasha werden aufgefordert, das Symbol per E-Mail zu verbreiten sowie überall zu hinterlassen (z.B. ausgedruckt in den Müll oder in Wälder zu werfen).

Loskant bietet auch kostenpflichtige Seminare an, so einen 6.300 Euro (zzgl. Unterbringung und Verpflegung in seinem Hotel) teuren Kurs zum Erlernen der "Geistigen Chirurgie". Dazu habe ihn der von ihm gechannelte Oronos, der Meister aus dem Quantenfeld animiert und befähigt.

Kritik

 
Anadara-Symbol zum vermeintlichen "Symbolschutz" vor Chemtrails

Loskant propagiert das angebliche Wundermittel Miracle Mineral Supplement (MMS), welches gegen AIDS, Malaria und Krebs wirksam sein soll. MMS ist in Wirklichkeit eine Anwendung des ansonsten als Desinfektionsmittel eingesetzten Natriumchlorit, das in keinem Land als Arzneimittel zugelassen ist und vor dessen Einnahme von mehreren Aufsichtsbehörden gewarnt wird.

Die sektenähnlichen Strukturen sind geeignet, leicht beeinflussbare Menschen in ihren Bann zu ziehen. Aufgrund der teilweise auch von Anhängern kritisierten, teuren Seminare, welche nicht selten um oder über 1000 € kosten, liegt der Verdacht nahe, dass hier gezielt das Vertrauen verzweifelter oder hilfloser Personen ausgebeutet wird.[5]

Das Kamasha-Firmengeflecht umfasst zur Zeit:

  • einen eigenen Verlag
  • einen Versandhandel (Jahresumsatz 2008: ca. 750.000 €)
  • ein Therapie- und Ausbildungsinstitut
  • das Bio-Seminarhotel Lebensquell
  • sowie den Reiseveranstalter Ariuna-Reisen

Der Sektenbeauftragte des Bistums Fulda warnt vor dem von Kamasha betriebenen Lebensquell.[6] Insbesondere die Anbiederung an katholische Traditionen (durch den Verweis auf den angeblichen Auftrag des Erzengels Michael) sowie die teilweise konträren Aussagen sind ihm ein Dorn im Auge:

„Das, was ihr als Kirchen bezeichnet, als Glaubensgemeinschaften - sie können euer Herz nicht befreien. Sie können Euer Herz nur noch weiter auf Eis legen, denn sie sind nicht interessiert an eurer Freiheit. Sie sind nicht interessiert an dem, was ihr wirklich fühlt, was ihr wirklich denkt. Sie sind dazu da, die Macht über euch zu bekommen. Aber das wird nicht funktionieren. Das sieht der göttliche Plan nicht vor, dass solche Institutionen Macht über euch ausüben.“

Natara: Gespräch mit dem Erzengel, 9. Juni 2004

Diese scheinbare Verbundenheit mit dem Christentum wertet er klar als Bauernfängerei. Weiterhin beschäftigen ihn die dort ausgeübten emotionsfördernden Praktiken. Die dadurch erzeugten schönen Gefühle schalten Vernunft und logisches Denken aus und begünstigen den Lebensbetrug.


„Der Sektenbeauftragte warnt daher eindringlich vor solchen „Lebensquellen“, die Lebensfallen seien.“


Weblinks

Quellennachweise


Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen