Homöopathische Impfung

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Homöopathische Impfungen sind einzig in der Homöopathie bekannte Anwendungen von Nosoden (homöopathisch stark verdünnte Zubereitungen aus Krankheitserregern und krankem Gewebe), die zu kurativen Zwecken durchgeführt werden. Es handelt sich dabei nicht um eine vorsorgliche (prophylaktische) Massnahme zur Verhinderung einer Infektion. Auch ist laut homöopathischer Lehre in diesem Zusammenhang nicht davon die Rede, dass bei "homöopathischen Impfungen" das Immunsystem des Menschen die eigentliche Rolle bei der gemeinten Impfung spielen soll. In der klassischen homöopathischen Lehre nach Samuel Hahnemann kommt das Prinzip der Prophylaxe, also der Verhinderung einer Krankheit so gut wie nicht vor.

Gleichzeitig kann festgestellt werden, dass unter den Homöopathen auffallend viele Impfgegner zu beobachten sind. Die so genannte "homöopathische Impfung" hat tatsächlich nichts mit dem Prinzip der Impfung in der Medizin zu tun und es fehlt jeglicher Beleg für die Wirksamkeit homöopathischer Impfungen.

Impfnosoden

In der Homöopathie sind so genannte Impfnosoden homöopathisch verdünnte (potenzierte) Produkte, die aus Resten von Impfstoffen hergestellt wurden. Ziel sei es dann über die Anwendung der Impfnosoden den angenommenen schädlichen Effekten von tatsächlichen Impfungen begegnen zu können. In Koblenz bot im April 2021 die Schloss-Apotheke Globuli an, die aus potenzierten Resten von Pfizer/Biontech Impfstoffen hergestellt wurden. Laut Apotheke habe man Reste von Impfstoffen aufgesammelt um aus diesen das Produkt herzustellen. Die Apotheke warb damit dass durch das Mittel Impfstoffe über eine nicht genau erklärte Weise aus dem Körper "ausgeleitet" werden. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe warnte daraufhin ausdrücklich vor Angeboten dieser Art. Auch das Paul-Ehrlich-Institut und die Firma Pfizer reagierten auf das Angebot. Das Produkt ist von der zuständigen Behörde rheinland-pfälzisches Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung als Apothekenaufsicht gesperrt worden, wie die Deutschen Presse-Agentur mitteilte.[1] Daraufhin wurde das Angebot wieder entfernt.[2][3]

Bereits zuvor waren darartige Impfnosoden aus Österreich bekannt geworden. So bietet die Wiener Metatron-Apotheke eine "Covid Pfizer/BionTech Impfstoffnosode" in der Potenz C 30 an. Die herstellende Apotheke erklärte einem anfragenden Kunden dass das Mittel eigentlich zu einer "Ausleitung" von "etwaige Nebenwirkungen der Impfung" gedacht sei.[4] Der österreichische Blog der Stiftung Gurutest (in „Der Standard“) berichtete im Februar 2020 über ein Angebot einer "Kaiserkrone"-Apotheke in Wien: Interessenten könnten eine Nosode gegen das neue Coronavirus in Auftrag geben. "Es gibt die Corona Nosode schon seit dem Jahre 2003 im Zusammenhang mit SARS. Gerne können Sie am Nachmittag vorbeikommen und die Corona-Nosode in Auftrag geben."

Weblinks

Quellennachweise