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==Aussagen zur Wirkungsweise==
 
==Aussagen zur Wirkungsweise==
Zur Funktionsweise werden keine klaren Angaben gemacht. Geworben wird damit, dass sich Heizungsblut wesentlich schneller erwärmen lässt als Wasser. Dies ist aber lediglich die Folge davon, dass die Wärmekapazität<ref>Die Wärmekapazität gibt an, welche Wärmemenge, d.h. wie viel thermische Energie, nötig ist, um einen Stoff um 1&nbsp;K zu erwärmen. Unterschieden wird zwischen der ''spezifischen Wärmekapazität'', die sich auf die Masse bezieht und die Einheit J/(kg&nbsp;K) hat (Joule pro Kilogramm und Kelvin), die ''molare Wärmekapazität'' mit der Einheit J/(kg&nbsp;Mol) und die ''Wärmespeicherzahl'', die auf das Volumen des Stoffes bezogen wird und somit die Einheit J/(kg&nbsp;m<sup>3</sup>) hat. In der Heizungstechnik werden statt J auch andere Energieeinheiten verwendet, z.B. Wh (Wattstunden, 1&nbsp;Wh = 3600&nbsp;J). Wasser hat eine spezifische Wärmekapazität von etwa 4180&nbsp;J/(kg&nbsp;K), Ethylenglykol von 2360&nbsp;J/(kg&nbsp;K).</ref> der Flüssigkeit geringer ist als die von Wasser. Laut Beschriftung der Behälter handelt es sich im Wesentlichen um Ethylenglykol. Als "Forschungsergebnisse" präsentierte Messungen des Instituts für Thermische Verfahrenstechnik der TU Hamburg-Harburg zeigen eine spezifische Wärmekapazität von rund 2&nbsp;kJ/(kg&nbsp;K). Wasser hat etwa den doppelten Wert. Nachweise einer tatsächlichen Einsparung von Heizenergie werden nicht erbracht. Der Firma LMP zufolge soll das "Staatliche Forschungslabor für den Heizungsbau und Hydraulik" in Eutin &ndash; womit die Berufsschule des Landkreises Ostholstein gemeint ist &ndash; untersuchen, ob "eine bereits von Wissenschaftlern berechnete Heizkosteneinsparung auch praktisch nachweisbar ist".<ref>http://www.heizungsblut.de/staatliches-heizungs-forschungslabor-eutin/ Aufruf am 14. August 2012</ref> An anderer Stelle heißt es: "Bei gleichem Volumenstrom erhalten wir mit Heizungsblut eine höhere Raumtemperatur. Das wurde im Forschungslabor in Eutin nachgewiesen."<ref>http://www.heizungsblut.de/%C3%BCber-k%C3%A4lte-w%C3%A4rme-temperatur-energie-kartoffel-heizungsblut/ Aufruf am 14. August 2012</ref>
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Zur Funktionsweise werden keine klaren Angaben gemacht. Geworben wird damit, dass sich Heizungsblut wesentlich schneller erwärmen lässt als Wasser. Dies ist aber lediglich die Folge davon, dass die Wärmekapazität<ref>Die Wärmekapazität gibt an, welche Wärmemenge, d.h. wie viel thermische Energie, nötig ist, um einen Stoff um 1&nbsp;K zu erwärmen. Unterschieden wird zwischen der ''spezifischen Wärmekapazität'', die sich auf die Masse bezieht und die Einheit J/(kg&nbsp;K) hat (Joule pro Kilogramm und Kelvin), die ''molare Wärmekapazität'' mit der Einheit J/(kg&nbsp;Mol) und die ''Wärmespeicherzahl'', die auf das Volumen des Stoffes bezogen wird und somit die Einheit J/(kg&nbsp;m<sup>3</sup>) hat. Wasser hat eine spezifische Wärmekapazität von etwa 4180&nbsp;J/(kg&nbsp;K), Ethylenglykol von 2360&nbsp;J/(kg&nbsp;K).</ref> der Flüssigkeit geringer ist als die von Wasser. Laut Beschriftung der Behälter handelt es sich im Wesentlichen um Ethylenglykol. Als "Forschungsergebnisse" präsentierte Messungen des Instituts für Thermische Verfahrenstechnik der TU Hamburg-Harburg zeigen eine spezifische Wärmekapazität von rund 2&nbsp;kJ/(kg&nbsp;K). Wasser hat etwa den doppelten Wert. Nachweise einer tatsächlichen Einsparung von Heizenergie werden nicht erbracht. Der Firma LMP zufolge soll das "Staatliche Forschungslabor für den Heizungsbau und Hydraulik" in Eutin &ndash; womit die Berufsschule des Landkreises Ostholstein gemeint ist &ndash; untersuchen, ob "eine bereits von Wissenschaftlern berechnete Heizkosteneinsparung auch praktisch nachweisbar ist".<ref>http://www.heizungsblut.de/staatliches-heizungs-forschungslabor-eutin/ Aufruf am 14. August 2012</ref> An anderer Stelle heißt es: "Bei gleichem Volumenstrom erhalten wir mit Heizungsblut eine höhere Raumtemperatur. Das wurde im Forschungslabor in Eutin nachgewiesen."<ref>http://www.heizungsblut.de/%C3%BCber-k%C3%A4lte-w%C3%A4rme-temperatur-energie-kartoffel-heizungsblut/ Aufruf am 14. August 2012</ref>
    
Die erforderliche Wärmemenge (= Energie, Heizleistung pro Stunde) lässt sich aber nicht einfach durch ein anderes Transportmedium verringern, sie ergibt sich aus der Bauweise des Gebäudes, dem Standort, der Nutzung usw. Es gilt Q&nbsp;=&nbsp;m&nbsp;c&nbsp;&Delta;T, in dieser Gleichung ist Q der Wärmebedarf nach der Wärmebedarfsberechnung, m die Masse des Heizmediums, c die spezifische Wärmekapazität des Mediums und &Delta;T die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf (ergibt sich aus der Anlagenauslegung, bei Radiatoren typisch 10 bis 15&nbsp;K). Daraus folgt, dass eine Verringerung von c eine größere Masse m erfordert, das heißt es muss eine größere Menge Flüssigkeit je Zeiteinheit durch die Heizungsanlage strömen, damit die Leistung der Heizung nicht abnimmt. Das Rohrnetz, die Heizflächen und die Pumpe müssen hierfür ausgelegt sein.
 
Die erforderliche Wärmemenge (= Energie, Heizleistung pro Stunde) lässt sich aber nicht einfach durch ein anderes Transportmedium verringern, sie ergibt sich aus der Bauweise des Gebäudes, dem Standort, der Nutzung usw. Es gilt Q&nbsp;=&nbsp;m&nbsp;c&nbsp;&Delta;T, in dieser Gleichung ist Q der Wärmebedarf nach der Wärmebedarfsberechnung, m die Masse des Heizmediums, c die spezifische Wärmekapazität des Mediums und &Delta;T die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf (ergibt sich aus der Anlagenauslegung, bei Radiatoren typisch 10 bis 15&nbsp;K). Daraus folgt, dass eine Verringerung von c eine größere Masse m erfordert, das heißt es muss eine größere Menge Flüssigkeit je Zeiteinheit durch die Heizungsanlage strömen, damit die Leistung der Heizung nicht abnimmt. Das Rohrnetz, die Heizflächen und die Pumpe müssen hierfür ausgelegt sein.
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