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Entgegen den Bestimmungen des Heilmittelwerbegesetzes in Deutschland werden auf den Webseiten der Klinik Berichte von ausgesuchten Patienten verbreitet, die über angebliche Heilungen an der Hallwang-Klinik berichten (so genannte Testimonials).<ref>http://www.hallwang-clinic.com/testimonials/testimonials.html</ref> Der Leser dieser Berichte kann aber nicht erkennen, nach welchen Kriterien die Berichte von der Klinik ausgesucht wurden. Ebenso kann er nicht erkennen, ob gegebenenfalls negative Berichte nicht veröffentlicht werden und wie der Gesundheitszustand nach dem Klinikaufenthalt sich weiter entwickelte. Unter anderem aus diesen Gründen hat der Gesetzgeber derartige "testimonials" in Deutschland verboten.
 
Entgegen den Bestimmungen des Heilmittelwerbegesetzes in Deutschland werden auf den Webseiten der Klinik Berichte von ausgesuchten Patienten verbreitet, die über angebliche Heilungen an der Hallwang-Klinik berichten (so genannte Testimonials).<ref>http://www.hallwang-clinic.com/testimonials/testimonials.html</ref> Der Leser dieser Berichte kann aber nicht erkennen, nach welchen Kriterien die Berichte von der Klinik ausgesucht wurden. Ebenso kann er nicht erkennen, ob gegebenenfalls negative Berichte nicht veröffentlicht werden und wie der Gesundheitszustand nach dem Klinikaufenthalt sich weiter entwickelte. Unter anderem aus diesen Gründen hat der Gesetzgeber derartige "testimonials" in Deutschland verboten.
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Wie der Blog der deutschen Skeptikerorganisation GWUP am 11. März 2019 berichtete<ref>https://blog.gwup.net/2019/03/11/bbc-bericht-private-krebsklinik-in-deutschland-wirbt-mit-laengst-verstorbener-patientin/</ref>, findet sich auf den Webseiten der Hallwang-Klinik auch ein werbend formulierter Bericht über eine Patientin namens Gemma Nuttall, die an Krebs erkrankt war, und in der Klinik behandelt worden war.<ref>https://www.hallwang-clinic.com/testimonials/ovarian-cancer.html</ref> Die Hallwang-Klinik zitiert Gemma unter anderem mit den Worten dass die Hollywood-Schauspielerin Kate Winslet ihr Leben gerettet hätte, indem sie eine Crowdfunding-Kampagne für Gemmas Behandlungskosten sowohl öffentlich promotete als auch mit privatem Geld unterstützte. Insgesamt ging es um Spenden von 300.000 Pfund. Die Patientin Gemma war jedoch bereits im Oktober 2018 im Alter von 29 Jahren an Ovarialkrebs verstorben, was die Klinik jedoch nicht hinderte weiter mit einem behaupteten Therapieerfolg von Gemma zu werben.<ref>https://www.dailymail.co.uk/health/article-6781479/Why-German-clinic-using-dead-British-mother-SUCCESS-story.html</ref> In der wissenschaftlichen Medizin erlaubt bei Krebs erst ein mindestens fünfjähriges Überleben ohne Rezidive eine Prognose für die Zukunft zu stellen, bei Brustkrebs muss wegen möglichen Spätrezidiven sogar noch länger gewartet werden um auf seriöse Weise eine Aussage über die Prognose zu stellen. Die Mutter der verstorbenen Patientin, Helen Sproates, äusserte sich in der BBC-Sendung „Victoria Derbyshire“ zur Werbung mit ihrer verstorbenen Tochter:
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Wie der Blog der deutschen Skeptikerorganisation GWUP am 11. März 2019 berichtete<ref>https://blog.gwup.net/2019/03/11/bbc-bericht-private-krebsklinik-in-deutschland-wirbt-mit-laengst-verstorbener-patientin/</ref>, findet sich auf den Webseiten der Hallwang-Klinik auch ein werbend formulierter Bericht über eine Patientin namens Gemma Nuttall, die an Krebs erkrankt war, und in der Klinik behandelt worden war.<ref>https://www.hallwang-clinic.com/testimonials/ovarian-cancer.html</ref> Die Hallwang-Klinik zitiert Gemma unter anderem mit den Worten, dass die Hollywood-Schauspielerin Kate Winslet ihr Leben gerettet hätte, indem sie eine Crowdfunding-Kampagne für Gemmas Behandlungskosten sowohl öffentlich promotete als auch mit privatem Geld unterstützte. Insgesamt ging es um Spenden von 300.000 Pfund. Die Patientin Gemma war jedoch bereits im Oktober 2018 im Alter von 29 Jahren an Ovarialkrebs verstorben, was die Klinik jedoch nicht hinderte, weiter mit einem behaupteten Therapieerfolg von Gemma zu werben.<ref>https://www.dailymail.co.uk/health/article-6781479/Why-German-clinic-using-dead-British-mother-SUCCESS-story.html</ref> In der wissenschaftlichen Medizin kann bei Krebs erst bei einem mindestens fünfjährigem Überleben ohne Rezidive eine Prognose für die Zukunft gestellt werden. Bei Brustkrebs muss wegen möglicher Spätrezidive sogar noch länger gewartet werden, um auf seriöse Weise eine Aussage über die Prognose zu stellen. Die Mutter der verstorbenen Patientin, Helen Sproates, äußerte sich in der BBC-Sendung „Victoria Derbyshire“ zur Werbung mit ihrer verstorbenen Tochter:
 
:''..When people do pass away they should be taken down and not used as marketing material. To use them in a positive manner, which is the only way it can be described as, to promote their story and get more people to go is absolutely wrong..''<ref>https://www.bbc.com/news/health-47442946</ref>
 
:''..When people do pass away they should be taken down and not used as marketing material. To use them in a positive manner, which is the only way it can be described as, to promote their story and get more people to go is absolutely wrong..''<ref>https://www.bbc.com/news/health-47442946</ref>
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Die Therapien in der Hallwang Klinik kosteten für die verstorbene Gemma und ihre Familie ein Vermögen. Berichtet wird darüber dass die Familie Kredite aufnehmen mussten und ein Haus verkauften.
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Die Therapien in der Hallwang Klinik kosteten für die verstorbene Gemma und ihre Familie ein Vermögen. Berichtet wird darüber, dass die Familie Kredite aufnehmen musste und ein Haus verkaufte.
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Ähnlich skandalös ist die Schleichwerbung mit bereits verstorbenen Patienten durch das Medias Klinikum Burghausen. Im April 2017 meldeten der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und die Süddeutsche Zeitung übereinstimmend, dass das Medias Klinikum Burghausen über facebook-Seiten der Klinik und über eigene Webseiten mit Therapieerfolgen bereits verstorbener Patienten für eigene Behandlungsangebote warb. Genannt wurde auch Schleichwerbung in verschiedenen Zeitungsartikeln. Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 18. April 2017 meldete, sollen mehrere der Artikel, die sich positiv mit den angeblichen Behandlungeserfolgen der Klinik befassen, von der Journalistin und AfD-Politikerin [[Linda Amon]] stammen. Sie betreibt eine PR-Agentur amonpress media & consulting in Germering. Gleichzeitig agiert die Autorin Linda Amon als Medizinkritikerin. In einer Rezension bei Amazon wird zu dem von ihr verfassten Werk "Todesfalle Krankenhaus - wenn Ärzte pfuschen und vertuschen" festgestellt, dass die Autorin eine "prägnante Polemik" verfasst habe. Demnach appelliere die Autorin auch in "tantenhaften Aufrufen an die Zivilcourage" heißt es bei Amazon.
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Ähnlich skandalös ist die Schleichwerbung mit bereits verstorbenen Patienten durch das Medias-Klinikum Burghausen. Im April 2017 meldeten der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und die Süddeutsche Zeitung übereinstimmend, dass das Medias Klinikum Burghausen über facebook-Seiten der Klinik und über eigene Webseiten mit Therapieerfolgen bereits verstorbener Patienten für eigene Behandlungsangebote warb. Genannt wurde auch Schleichwerbung in verschiedenen Zeitungsartikeln. Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 18. April 2017 meldete, sollen mehrere der Artikel, die sich positiv mit den angeblichen Behandlungeserfolgen der Klinik befassen, von der Journalistin und AfD-Politikerin [[Linda Amon]] stammen. Sie betreibt eine PR-Agentur amonpress media & consulting in Germering. Gleichzeitig agiert die Autorin Linda Amon als Medizinkritikerin. In einer Rezension bei Amazon wird zu dem von ihr verfassten Werk "Todesfalle Krankenhaus - wenn Ärzte pfuschen und vertuschen" festgestellt, dass die Autorin eine "prägnante Polemik" verfasst habe. Demnach appelliere die Autorin auch in "tantenhaften Aufrufen an die Zivilcourage" heißt es bei Amazon.
    
==Behandlungsangebote==
 
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