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==Biografische Angaben und beruflicher Werdegang==
 
==Biografische Angaben und beruflicher Werdegang==
Zu Hamer kursieren im Internet diverse Biografien die oftmals von Angaben aus Urteilen und Prozessakten aber auch untereinander abweichen. Auch hat Hamer selbst Angaben zu seiner Biografie gemacht die mit anderen Quellen nicht in Einklang zu bringen sind.  
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Zu Hamer kursieren im Internet diverse Biografien die oftmals von Angaben aus Urteilen und Prozessakten, aber auch untereinander abweichen. Auch hat Hamer selbst Angaben zu seiner Biografie gemacht die mit anderen Quellen nicht in Einklang zu bringen sind.  
    
Hamer wird am 17 Mai 1935 in Düsseldorf-Mettmann als drittjüngster von vier Söhnen geboren und wächst zunächst bis zu seinem 7. Lebensjahr bei seinem Großvater in Ostfriesland auf. Sein Vater ist vermutlich Heinrich Hamer, der von 1945 bis 1969 in Meschede als protestantischer Pastor abrbeitete. Hamer gibt jedoch in seinem Buch "Einer gegen Alle" an, daß sein Vater Heinz hiesse. Hamer macht sein Abitur 1953 in Krefeld. Er heiratet die Mitstudentin (Humanmedizin) Sigrid Oldenburg im Jahre 1956.  
 
Hamer wird am 17 Mai 1935 in Düsseldorf-Mettmann als drittjüngster von vier Söhnen geboren und wächst zunächst bis zu seinem 7. Lebensjahr bei seinem Großvater in Ostfriesland auf. Sein Vater ist vermutlich Heinrich Hamer, der von 1945 bis 1969 in Meschede als protestantischer Pastor abrbeitete. Hamer gibt jedoch in seinem Buch "Einer gegen Alle" an, daß sein Vater Heinz hiesse. Hamer macht sein Abitur 1953 in Krefeld. Er heiratet die Mitstudentin (Humanmedizin) Sigrid Oldenburg im Jahre 1956.  
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1976 gibt Hamer nach Auseindersetzungen mit der Kassenärztliche Vereinigung Nordbaden seine Kassenzulassung zurück. Die KÄV Nordbaden hätte Hamer die Zulassung jedoch offenbar sowieso entzogen, da man ihm Unregelmässigkeiten vorwarf. Im Jahre 1976 zieht Hamer für einige Monate weiter nach Weiterstadt wo ihm die Gemeinde einen Kredit über 70.000 DM für die Ausrüstung einer Praxis gewährt. Hamer öffnet die Praxis jedoch nicht und laut einem Artikel des Stern soll er den Kredit nicht zurückgezahlt haben sondern sich stattdessen entschlossen haben sich nach Italien abzusetzen. 1978 soll auch seine Frau die Kassenzulassung zurückgegeben haben.
 
1976 gibt Hamer nach Auseindersetzungen mit der Kassenärztliche Vereinigung Nordbaden seine Kassenzulassung zurück. Die KÄV Nordbaden hätte Hamer die Zulassung jedoch offenbar sowieso entzogen, da man ihm Unregelmässigkeiten vorwarf. Im Jahre 1976 zieht Hamer für einige Monate weiter nach Weiterstadt wo ihm die Gemeinde einen Kredit über 70.000 DM für die Ausrüstung einer Praxis gewährt. Hamer öffnet die Praxis jedoch nicht und laut einem Artikel des Stern soll er den Kredit nicht zurückgezahlt haben sondern sich stattdessen entschlossen haben sich nach Italien abzusetzen. 1978 soll auch seine Frau die Kassenzulassung zurückgegeben haben.
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Vor der Erfindung seiner "Neuen Medizin" betätigte sich Hamer als Erfinder von vier verschiedenen medizinischen Geräten, denen jedoch der wirtschaftliche Erfolg weitgehend versagt blieb und ihn stattdessen in finanzielle Bedrängnis brachten. Auf Hamer gehen Patente über ein elektrisch betriebenes Skalpell, eine elektrische Knochensäge, eine spezielle Liege und ein Injektionsverfahren zurück. Die deutsche Firma Kienzle versuchte sein elektrisches Skalpell zu vermarkten. Es stellte sich jedoch heraus daß das Skalpell bei Kurvenschnitten unnötige Verletzungen der Haut verursachte und daher wird Hamer um die Rückgabe einer Vorschusszahlung gebeten. Hamer zieht jedoch in Folge mit der Familie nach Rom (Via Cassia 1280 und via Margutta).  
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Vor der Erfindung seiner "Neuen Medizin" betätigte sich Hamer als Erfinder von vier verschiedenen medizinischen Geräten, denen jedoch der wirtschaftliche Erfolg weitgehend versagt blieb und ihn stattdessen in finanzielle Bedrängnis brachten. Auf Hamer gehen Patente über ein elektrisch betriebenes Skalpell, eine elektrische Knochensäge, eine spezielle Liege und ein Injektionsverfahren zurück. Die deutsche Firma Kienzle versuchte sein elektrisches Skalpell zu vermarkten. Es stellte sich jedoch heraus daß das Skalpell bei Kurvenschnitten unnötige Verletzungen der Haut verursachte und daher wird Hamer um die Rückgabe einer Vorschusszahlung gebeten. Hamer zieht jedoch in Folge mit der Familie nach Rom (Via Cassia 1280 und Via Margutta).  
 
1978 soll Gerüchten zufolge sein Sohn Dirk aus Italien ausgeweisen worden sein, da man diesem "Widerstand gegen die Staatsgewalt" vorwarf. Dieser Sohn Dirk wurde am 17. August 1978 in Korsika irrtümlich von einer Gewehrkugel getroffen, die von dem betrunkenen italienischen Aristokraten und Waffenhändler Vittorio Emanuele (Sohn des letzten italienischen Königs Umberto II) aus einem grosskalibrigen Gewehr verschossen wurde (das später im Prozess als Kriegswaffe eingestuft wurde). Emanuele wird später zu sechs Monaten verurteilt. In einem von einer versteckten Abhöranlage aufgezeichneten Geständnis wurde 2006 bekannt, daß er mit Sicherheit der Schütze war. Dirk Hamer schlief zur Tatzeit auf einer Motoryacht und war nicht das eigentliche Ziel. Das eigentliche Ziel war der "Playboy" und römische Modearzt Nicky Pende, über den sich Emanuele ärgerte da dieser sich unerlaubt sein Schlauchboot auslieh. Der junge Hamer wurde recht spät nach Marseille in eine Klinik gebracht wo ihm ein Bein amputiert werden musste. Gegen den ausdrücklichen Rat der marseiller Ärzte lies Ryke Geerd Hamer seinen schwer verletzten Sohn nach Heidelberg verlegen wo er am 7.12.1978 verstarb.
 
1978 soll Gerüchten zufolge sein Sohn Dirk aus Italien ausgeweisen worden sein, da man diesem "Widerstand gegen die Staatsgewalt" vorwarf. Dieser Sohn Dirk wurde am 17. August 1978 in Korsika irrtümlich von einer Gewehrkugel getroffen, die von dem betrunkenen italienischen Aristokraten und Waffenhändler Vittorio Emanuele (Sohn des letzten italienischen Königs Umberto II) aus einem grosskalibrigen Gewehr verschossen wurde (das später im Prozess als Kriegswaffe eingestuft wurde). Emanuele wird später zu sechs Monaten verurteilt. In einem von einer versteckten Abhöranlage aufgezeichneten Geständnis wurde 2006 bekannt, daß er mit Sicherheit der Schütze war. Dirk Hamer schlief zur Tatzeit auf einer Motoryacht und war nicht das eigentliche Ziel. Das eigentliche Ziel war der "Playboy" und römische Modearzt Nicky Pende, über den sich Emanuele ärgerte da dieser sich unerlaubt sein Schlauchboot auslieh. Der junge Hamer wurde recht spät nach Marseille in eine Klinik gebracht wo ihm ein Bein amputiert werden musste. Gegen den ausdrücklichen Rat der marseiller Ärzte lies Ryke Geerd Hamer seinen schwer verletzten Sohn nach Heidelberg verlegen wo er am 7.12.1978 verstarb.
 
Hamer ließ verlautbaren daß Vittorio Emanuele ihm 2 Millionen DM (nach einer anderen Quelle 1,8 Millionen plus 200.000) anbot um eine Zivilklage zu vermeiden. Später verbreitete Hamer sogar die Meldung daß ihm 10 Millionen angeboten worden wären. In Wirklichkeit beschliessen die beiden Familien zunächst eine vereinbarung über lediglich 500.000 FF und Emanuele zahlte lediglich 200.000 DM am Krankenhauskosten und argumentierte daß die Verlegung des nicht-transportfähigen Dirk Hamer nach Heidelberg den Tod mit bedingt hätte. Die Frau des Emanuele Prinzessin Marina Doria wird im Stern mit der Aussage zitiert daß RG Hamer bei Zahlung von 2 Millionen DM seine Tochter Birgit Hamer (die Zeugin war) beeinflusst hätte beim Strafprozess eine Zeugenaussage zugunsten von Emanuele zu machen.   
 
Hamer ließ verlautbaren daß Vittorio Emanuele ihm 2 Millionen DM (nach einer anderen Quelle 1,8 Millionen plus 200.000) anbot um eine Zivilklage zu vermeiden. Später verbreitete Hamer sogar die Meldung daß ihm 10 Millionen angeboten worden wären. In Wirklichkeit beschliessen die beiden Familien zunächst eine vereinbarung über lediglich 500.000 FF und Emanuele zahlte lediglich 200.000 DM am Krankenhauskosten und argumentierte daß die Verlegung des nicht-transportfähigen Dirk Hamer nach Heidelberg den Tod mit bedingt hätte. Die Frau des Emanuele Prinzessin Marina Doria wird im Stern mit der Aussage zitiert daß RG Hamer bei Zahlung von 2 Millionen DM seine Tochter Birgit Hamer (die Zeugin war) beeinflusst hätte beim Strafprozess eine Zeugenaussage zugunsten von Emanuele zu machen.   
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[[Bild:rosenhof.jpg|Sanatorium Rosenhof in Bad Krozingen]]
 
[[Bild:rosenhof.jpg|Sanatorium Rosenhof in Bad Krozingen]]
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1983 öffnet er eine illegale private Klinik namens "Krankenhaus Haus Dammersmoor'" im niedersächsischen Gyhum bei Bremen, die später von den Behörden geschlossen werden musste. Später erklärt Hamer daß einige seiner gyhumer Patienten verstorben wären da in der Zwischenzeit Zeitungen nach anfänglichen positiven Artikeln sich zunehmend kritisch äusserten was den tod der Patienten mit bewirkt hätte.
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1983 öffnet er eine illegale private Klinik namens "Krankenhaus Haus Dammersmoor'" im niedersächsischen Gyhum bei Bremen, die später von den Behörden geschlossen werden musste. Später erklärt Hamer daß einige seiner gyhumer Patienten verstorben wären da in der Zwischenzeit Zeitungen nach anfänglichen positiven Artikeln sich zunehmend kritisch äusserten was den Tod der Patienten mit bewirkt hätte.
    
1985 verstirbt Hamers Ehefrau an Brustkrebs. Später erzählte Hamer einer Angestellten in seiner Privatklinik Rosenhof daß seine Frau nicht an seine Neue Medizin geglaubt habe und daher eine eigene NM-Behandlung des Brustkrebs unwirksam gewesen sei.  
 
1985 verstirbt Hamers Ehefrau an Brustkrebs. Später erzählte Hamer einer Angestellten in seiner Privatklinik Rosenhof daß seine Frau nicht an seine Neue Medizin geglaubt habe und daher eine eigene NM-Behandlung des Brustkrebs unwirksam gewesen sei.  
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[[Bild:Katzenelnbogen.jpg]]
 
[[Bild:Katzenelnbogen.jpg]]
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Im August 1985 öffnet Hamer eine weitere nicht genehmigte Klinik namens "Freunde von Dirk" in Katzenelnbogen bei Koblenz, die aufgrund haarsträubender skandalöser Zustände von den Behörden geschlossen werden musste nachdem Anzeigen erstattet wurden. Hamer liess die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen. Vor der Nutzung durch Hamer als einzigen Arzt und ohne ausgebildete Krankenschwestern war die Anlage von der evangelischen Kirche für einen Klinikbetrieb bereits genutzt worden. In Katzenelnbogen nahm Hamer viele ausländische aber auch deutsche Krebspatienten auf, von denen (wie in Bad Krozingen) viele verstarben. Es sind auch keine Patienten bekannt geworden die dort eine Genesung erfahren hätten. Nach Aussagen von ehemaligen Angestellten der Klinik in Katzenelnbogen sollen fast alle Patienten verstorben sein.  
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Im August 1985 öffnet Hamer eine weitere nicht genehmigte Klinik namens "Freunde von Dirk" in Katzenelnbogen bei Koblenz, die aufgrund haarsträubender skandalöser Zustände von den Behörden geschlossen werden musste nachdem Anzeigen erstattet wurden. Hamer liess die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen. Vor der Nutzung durch Hamer als einzigen Arzt und ohne ausgebildete Krankenschwestern war die Anlage bereits von der evangelischen Kirche für einen Klinikbetrieb genutzt worden. In Katzenelnbogen nahm Hamer viele ausländische aber auch deutsche Krebspatienten auf, von denen (wie in Bad Krozingen) viele verstarben. Es sind auch keine Patienten bekannt geworden die dort eine Genesung erfahren hätten. Nach Aussagen von ehemaligen Angestellten der Klinik in Katzenelnbogen sollen fast alle Patienten verstorben sein.  
    
Im März 1986 zieht Hamer nach Köln und ihm wird am 8. April 1986 die ärztliche Zulassung (Approbation) entzogen. Das Amtsgericht Koblenz berief sich dabei auf Artikel 5 der Bundesärzteordnung (Az 9 K /215/87) sowie auf zwei psychiatrische Gutachten des Prof. B. Pflug der Uni Frankfurt vom 27.11.1985 und 12.2.1986. Der Widerruf der Approbation erfolgte laut Gerichtsbeschluß des angerufenen OVG, weil ''..für den Entzug der Approbation ausschließlich die besondere Persönlichkeitsstruktur des Klägers (Hamer) und nicht ein Festhalten an der Theorie von der Eisernen Regel des Krebs gewesen sei..'' Weiter heißt es: ''..Maßgebend ist – dies sei im Hinblick auf den Inhalt der Berufungsschrift noch einmal betont – nicht, daß der Kläger „nicht unbestrittene naturwissenschaftliche Erkenntnisse“ anwendet und verbreitet, sondern mit welcher Grundeinstellung und wie er dies tut...''. Zur selben Frage schrieb das Landesprüfungsamt Hessen am 10.8.07 an Hamer: ''..Sie aufgrund Ihrer wahnähnlichen Gewissheit, dass Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse unantastbar seien, nicht mehr in der Lage waren, Ihr praktisches ärztliches Handeln an der Hinsicht in die ärztlichen Gegebenheiten auszurichten...''.
 
Im März 1986 zieht Hamer nach Köln und ihm wird am 8. April 1986 die ärztliche Zulassung (Approbation) entzogen. Das Amtsgericht Koblenz berief sich dabei auf Artikel 5 der Bundesärzteordnung (Az 9 K /215/87) sowie auf zwei psychiatrische Gutachten des Prof. B. Pflug der Uni Frankfurt vom 27.11.1985 und 12.2.1986. Der Widerruf der Approbation erfolgte laut Gerichtsbeschluß des angerufenen OVG, weil ''..für den Entzug der Approbation ausschließlich die besondere Persönlichkeitsstruktur des Klägers (Hamer) und nicht ein Festhalten an der Theorie von der Eisernen Regel des Krebs gewesen sei..'' Weiter heißt es: ''..Maßgebend ist – dies sei im Hinblick auf den Inhalt der Berufungsschrift noch einmal betont – nicht, daß der Kläger „nicht unbestrittene naturwissenschaftliche Erkenntnisse“ anwendet und verbreitet, sondern mit welcher Grundeinstellung und wie er dies tut...''. Zur selben Frage schrieb das Landesprüfungsamt Hessen am 10.8.07 an Hamer: ''..Sie aufgrund Ihrer wahnähnlichen Gewissheit, dass Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse unantastbar seien, nicht mehr in der Lage waren, Ihr praktisches ärztliches Handeln an der Hinsicht in die ärztlichen Gegebenheiten auszurichten...''.
Von da an behandelt Hamer jdoch weiter Patienten ohne Zulassung oder im besitz einer Zulassung als Heilpraktiker zu sein.  
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Von da an behandelt Hamer jdoch weiter Patienten ohne Zulassung oder im Besitz einer Zulassung als Heilpraktiker zu sein.  
 
1990 gründet Hamer in Burgau (Steiermark-Österreich) ein Beratungszentrum, das er ''Zentrum Neue Medizin'' nennt, und macht sich dort einen Namen da er die Ehefrau des Bürgermeisters von Burgau Wallner zu einer ''Konfliktolyse'' verhalf. Aus Dankbarkeit stellte der Bürgermeister Hamer einige Räume im ''alten Schloß Burgau'' für seine Behandlungsversuche zur Verfügung.
 
1990 gründet Hamer in Burgau (Steiermark-Österreich) ein Beratungszentrum, das er ''Zentrum Neue Medizin'' nennt, und macht sich dort einen Namen da er die Ehefrau des Bürgermeisters von Burgau Wallner zu einer ''Konfliktolyse'' verhalf. Aus Dankbarkeit stellte der Bürgermeister Hamer einige Räume im ''alten Schloß Burgau'' für seine Behandlungsversuche zur Verfügung.
Die Zulassung zum Betreiben einer Klinik fehlt jedoch auch hier. Auf Briefköpfen seiner burgauer Einrichtung stellt Hamer (ohne Approbation) sich als Leiter dar. Mehrere österreichischen Ärzte unterstützen ihn: bekannt sind Willibald Stangl und Wilhelm Limberger. Offiziell deklariert er sein Zentrum als eine Außenstelle seines Verlages ''Amici di Dirk'', die kölner Büroräume waren vorher die Praxisräume in Köln. Tatsächlich beriet Hamer dort überwiegend Krebskranke, von denen er als Gegenleistung angeblich nur 'Geschenke' nahm. Auf sein Spendenkonto in Österreich gingen jedoch regelmäßig Überweisungen ein. Mehrere Anzeigen wegen Kurpfuscherei wurden abgewiesen. Mehrere Klagen wegen unlauteren Wettbewerbs und Verleumdung eines Grazer Arztes endeten mit Geldstrafen, die wegen 'Mittellosigkeit' nicht einkassiert werden konnten. 1995 wird von den Behörden das Beratungszentrum in Burgau geschlossen. Dabei werden von der Polizei knapp 6500 Akten beschlagnahmt und laut Hamer bei einer Überprüfung der Patienten noch knapp 6000 lebend angetroffen zu haben. Das bedeutet, "92% der Patienten lebten noch". Daher hat Hamer die Zahl, daß 90-95% seiner Patienten seine Therapie überleben würden.  
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Die Zulassung zum Betreiben einer Klinik fehlt jedoch auch hier. Auf Briefköpfen seiner burgauer Einrichtung stellt Hamer (ohne Approbation) sich als Leiter dar. Mehrere österreichischen Ärzte unterstützen ihn: bekannt sind Willibald Stangl und Wilhelm Limberger. Offiziell deklariert er sein Zentrum als eine Außenstelle seines Verlages ''Amici di Dirk'', die kölner Büroräume waren vorher die Praxisräume in Köln. Tatsächlich beriet Hamer dort überwiegend Krebskranke, von denen er als Gegenleistung angeblich nur 'Geschenke' nahm. Auf sein Spendenkonto in Österreich gingen jedoch regelmäßig Überweisungen ein. Mehrere Anzeigen wegen Kurpfuscherei wurden abgewiesen. Mehrere Klagen wegen unlauteren Wettbewerbs und Verleumdung eines Grazer Arztes endeten mit Geldstrafen, die wegen 'Mittellosigkeit' nicht einkassiert werden konnten. 1995 wird von den Behörden das Beratungszentrum in Burgau geschlossen. Dabei werden von der Polizei knapp 6500 Akten beschlagnahmt und laut Hamer bei einer Überprüfung der Patienten noch knapp 6000 lebend angetroffen. Das bedeutet, "92% der Patienten lebten noch". Daher hat Hamer die Zahl, daß 90-95% seiner Patienten seine Therapie überleben würden.  
    
Von 1997 bis 1998 ist Hamer in Köln inhaftiert. Im September 2004 wird Hamer in Spanien verhaftet und nach Frankreich ausgeliefert und erst im Februar 2006 aus der Haft entlassen.
 
Von 1997 bis 1998 ist Hamer in Köln inhaftiert. Im September 2004 wird Hamer in Spanien verhaftet und nach Frankreich ausgeliefert und erst im Februar 2006 aus der Haft entlassen.
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*Am 27 Juli 1993 wird Hamer in Österreich wegen Verleumdung zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.  
 
*Am 27 Juli 1993 wird Hamer in Österreich wegen Verleumdung zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.  
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*Das Jahr 1995 war für Hamer durch den Fall der damals fünfjährigen Krebspatientin Olivia [[Helmut Pilhar|Pilhar]] geprägt. Die Eltern der Olivia wurden zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt. (Urteil des Landesgerichtes Wiener Neustadt vom 11.11.1996 in der Strafsache gegen Erika und Helmut Pilhar, und Urteil des Oberlandesgerichtes Wien als Berufungsgericht vom 04.09.1997 in der Strafsache gegen Erika und Helmut Pilhar). Sie hatten ihr krebskrankes Kind nach Spanien zu Hamer gebracht. Für Hamer hatte der erfolglose GNM-Therapieversuche keine strafrechtlichen Konsequenzen da er inzwischen von Spanien aus ausserhalb von Österreich und Deutschland tätig war. Das Kind wurde letztendlich gegen den Willen der Eltern operiert und lebt heute bei guter Gesundheit.  (Aktenzeichen: GZ 4C E VR S34/95 – 189 Bl. 1082-1120,  Az. 23 Bs 114/97 (Bl. 1121-1141)
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*Das Jahr 1995 war für Hamer durch den Fall der damals fünfjährigen Krebspatientin Olivia [[Helmut Pilhar|Pilhar]] geprägt. Die Eltern der Olivia wurden zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt. (Urteil des Landesgerichtes Wiener Neustadt vom 11.11.1996 in der Strafsache gegen Erika und Helmut Pilhar, und Urteil des Oberlandesgerichtes Wien als Berufungsgericht vom 04.09.1997 in der Strafsache gegen Erika und Helmut Pilhar). Sie hatten ihr krebskrankes Kind nach Spanien zu Hamer gebracht. Für Hamer hatte der erfolglose GNM-Therapieversuche keine strafrechtlichen Konsequenzen da er inzwischen von Spanien aus ausserhalb von Österreich und Deutschland tätig war. Das Kind wurde letztendlich gegen den Willen der Eltern operiert und lebt heute bei guter Gesundheit.  (Aktenzeichen: GZ 4C E VR S34/95 – 189 Bl. 1082-1120,  Az. 23 Bs 114/97 (Bl. 1121-1141))
    
*1997 wird Hamer in Köln verhaftet und am 9.9.97 vom AG Köln zu 19 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt  von denen er zwölf Monate absass. Ihm wurde unterlassene Hilfeleistung und Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz nachgewiesen. Ausgangspunkt der Anklage waren Anzeigen von Angehörigen nach dem Tode von drei Krebspatienten die erfolglos nach der Germanischen Neuen Medizin behandelt wurden. Im Jahre 2000 verliess Hamer endgültig Deutschland und flüchtete nach Alhaurin el Grande nahe Malaga. (Verfahren 34 Js 178/95 Amtsgericht Köln)
 
*1997 wird Hamer in Köln verhaftet und am 9.9.97 vom AG Köln zu 19 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt  von denen er zwölf Monate absass. Ihm wurde unterlassene Hilfeleistung und Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz nachgewiesen. Ausgangspunkt der Anklage waren Anzeigen von Angehörigen nach dem Tode von drei Krebspatienten die erfolglos nach der Germanischen Neuen Medizin behandelt wurden. Im Jahre 2000 verliess Hamer endgültig Deutschland und flüchtete nach Alhaurin el Grande nahe Malaga. (Verfahren 34 Js 178/95 Amtsgericht Köln)
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Hamer äusserte im April 2006 seine Bereitschaft für das Amt eines Reichspräsidenten eines zukünftigen Deutschen Reichs zu kandidieren und nahm Beziehung zu einer der diversen "kommissarischen Reichsregierungen" KRR in Deutschland auf. Seine Reichspräsidentenkandidatur kann in einem 60 minütigen Videointerview mit dem "freie Energie"-Physiker und KRR-Aktivisten Matthes Haug eingesehen werden. [http://www.deutsches-reich-heute.de/html/index2.php]
 
Hamer äusserte im April 2006 seine Bereitschaft für das Amt eines Reichspräsidenten eines zukünftigen Deutschen Reichs zu kandidieren und nahm Beziehung zu einer der diversen "kommissarischen Reichsregierungen" KRR in Deutschland auf. Seine Reichspräsidentenkandidatur kann in einem 60 minütigen Videointerview mit dem "freie Energie"-Physiker und KRR-Aktivisten Matthes Haug eingesehen werden. [http://www.deutsches-reich-heute.de/html/index2.php]
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Laut einem Zeitungsartikel des österreichischen "Der Standard" im Jahre 1995 soll Hamer in einem Gespräch mit einer Patientin den Holocaust geleugnet haben. Was Hamer dabei nicht wusste: seine Patientin war Jüdin und diese war entsetzt und wandte sich an die Zeitung. Hamer-Zitat aus dem Artikel: ...''Die Juden haben ihre Namen köpfen lassen ...sie wurden nicht umgebracht, sie verschwanden einfach. Und lassen es sich gut gehen unter anderem Namen, auf Kosten des deutschen Volkes, das Wiedergutmachung zahlen muss. Sieben Millionen ermordete Juden leben also!''...Ein Interview mit Hamer das auf italienisch im Jahre 2006 erschien, dokumentiert ebenfalls eine Holocaustleugnung die zumindest in Deutschland strafbar ist. Zitat aus dem Interview: ...''Sollen wir nun glauben daß dies alles eine wissenschaftliche Basis hat ? Ich glaube noch nicht einmal an den Holocaust, jedenfalls nicht in der Weise wie er uns erzählt wird, und da bin ich natürlich nicht der Einzige. Ich glaube auch nicht nicht daß der Mensch auf dem Mond war, und viel schlimmer, daß die Twin Towers durch Araber zum Einsturz gebracht wurden, aber daran glaubt ja nun fast niemand mehr''... (rückübersetzt, da eine deutsche Originalversion nicht bekannt ist).
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Laut einem Zeitungsartikel des österreichischen "Der Standard" im Jahre 1995 soll Hamer in einem Gespräch mit einer Patientin den Holocaust geleugnet haben. Was Hamer dabei nicht wusste: seine Patientin war Jüdin und diese war entsetzt und wandte sich an die Zeitung. Hamer-Zitat aus dem Artikel: ...''Die Juden haben ihre Namen köpfen lassen ...sie wurden nicht umgebracht, sie verschwanden einfach. Und lassen es sich gut gehen unter anderem Namen, auf Kosten des deutschen Volkes, das Wiedergutmachung zahlen muss. Sieben Millionen ermordete Juden leben also!''...Ein Interview mit Hamer das auf italienisch im Jahre 2006 erschien, dokumentiert ebenfalls eine Holocaustleugnung die zumindest in Deutschland strafbar ist. Zitat aus dem Interview: ...''Sollen wir nun glauben daß dies alles eine wissenschaftliche Basis hat? Ich glaube noch nicht einmal an den Holocaust, jedenfalls nicht in der Weise wie er uns erzählt wird, und da bin ich natürlich nicht der Einzige. Ich glaube auch nicht nicht daß der Mensch auf dem Mond war, und viel schlimmer, daß die Twin Towers durch Araber zum Einsturz gebracht wurden, aber daran glaubt ja nun fast niemand mehr''... (rückübersetzt, da eine deutsche Originalversion nicht bekannt ist).
    
In einer Vielzahl an Briefen und Interviews äussert Hamer antisemitische Ansichten und beschuldigt insbesondere jüdische "Logen" und Ärzte pauschal nicht-jüdische Patienten systematisch ausrotten zu wollen.
 
In einer Vielzahl an Briefen und Interviews äussert Hamer antisemitische Ansichten und beschuldigt insbesondere jüdische "Logen" und Ärzte pauschal nicht-jüdische Patienten systematisch ausrotten zu wollen.
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RG Hamer hat mehrere Praxen oder kleinere Kliniken in alleiniger Verantwortung und als einziger dort tätiger Arzt geleitet. Er hatte dabei die Gelegenheit seine Hypothesen an Patienten im Rahmen der deutschen Therapiefreiheit und geltender Gesetzesregelungen zu erproben da es keinerlei Verbot bezüglich der GNM (zumindest in Deutschland) gibt. Eine Anfrage von GNM-Anhängern des Internetauftritts [[Faktuell]] bei mehreren Ärztekammern ergab keinerlei Hinweis auf ein Verbot [http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background344.shtml].  
 
RG Hamer hat mehrere Praxen oder kleinere Kliniken in alleiniger Verantwortung und als einziger dort tätiger Arzt geleitet. Er hatte dabei die Gelegenheit seine Hypothesen an Patienten im Rahmen der deutschen Therapiefreiheit und geltender Gesetzesregelungen zu erproben da es keinerlei Verbot bezüglich der GNM (zumindest in Deutschland) gibt. Eine Anfrage von GNM-Anhängern des Internetauftritts [[Faktuell]] bei mehreren Ärztekammern ergab keinerlei Hinweis auf ein Verbot [http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background344.shtml].  
 
Dennoch fordern er und Anhänger seiner Lehre immer wieder derartige experimentelle Behandlungsmöglichkeiten trotz der fehlenden Approbation und trotz der bislang enttäuschenden Ergebnisse an Patienten erproben zu können. Anfang 2007 scheiterte der Versuch des braunschweiger Arztes Volker Engelhardt über ein GNM-Thema durch eine experimentelle Arbeit über die Anwendung der Neuen Medizin bei 20 Krebspatienten zu promovieren an der Ablehnung eines göttinger Radiologen.  
 
Dennoch fordern er und Anhänger seiner Lehre immer wieder derartige experimentelle Behandlungsmöglichkeiten trotz der fehlenden Approbation und trotz der bislang enttäuschenden Ergebnisse an Patienten erproben zu können. Anfang 2007 scheiterte der Versuch des braunschweiger Arztes Volker Engelhardt über ein GNM-Thema durch eine experimentelle Arbeit über die Anwendung der Neuen Medizin bei 20 Krebspatienten zu promovieren an der Ablehnung eines göttinger Radiologen.  
Hamer selbst beruft sich nur sehr ungerne auf seine Erfahrungen in eigenen Kliniken und nennt vor allem keinerlei statistisch verwertbare oder seriöse Daten oder genaue Behandlungsergebnisse. Lediglich zu der in Burgau geführten Einrichtung, die er zusammen mit Ärzten betrieb, verweist er auf die österreichische Staatsanwaltschaft die pauschale auf 100 gerundete Zahlen zu Patientenakten aus seinem burgauer Beratungszentrum (Österreich) ermittelt haben sollen. Die von Hamer gegebenen Hinweise zur österreichischen Staatsanwaltschaft, die seinerzeit gegen Hamer ermittelte, lassen sich jedoch nicht unabhängig prüfen, da die entsprechenden Zahlen nicht veröffentlicht wurden. Die entsprechenden Angaben von Hamer sind daher als nicht bestätigt anzusehen, es bleibt auch unklar ob sich die besagten Unterlagen tatsächlich auf schwerkranke einzelne Patienten oder auf Beratungstermine beziehen.
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Hamer selbst beruft sich nur sehr ungerne auf seine Erfahrungen in eigenen Kliniken und nennt vor allem keinerlei statistisch verwertbare oder seriöse Daten oder genaue Behandlungsergebnisse. Lediglich zu der in Burgau geführten Einrichtung, die er zusammen mit Ärzten betrieb, verweist er auf die österreichische Staatsanwaltschaft die pauschale auf 100 gerundete Zahlen zu Patientenakten aus seinem burgauer Beratungszentrum (Österreich) ermittelt haben sollen. Die von Hamer gegebenen Hinweise zur österreichischen Staatsanwaltschaft, die seinerzeit gegen ihn ermittelte, lassen sich jedoch nicht unabhängig prüfen, da die entsprechenden Zahlen nicht veröffentlicht wurden. Die entsprechenden Angaben von Hamer sind daher als nicht bestätigt anzusehen, es bleibt auch unklar ob sich die besagten Unterlagen tatsächlich auf schwerkranke einzelne Patienten oder auf Beratungstermine beziehen.
    
Folgende Hamer-Kliniken sind inzwischen bekannt geworden:  
 
Folgende Hamer-Kliniken sind inzwischen bekannt geworden:  
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