G-Com: Unterschied zwischen den Versionen

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'''G-Com''' (auch Biotelefon oder Gravitations-Telefon) ist die Bezeichnung für ein typisches Betrugsprodukt in Anlehnung an das [[pseudowissenschaft]]liche [[Global Scaling]] nach [[Hartmut Müller]]. Eine behauptete G-Com - Technologie soll es möglich machen über so genannte "stehende Gravitationswellen" über grosse Entfernungen drahtlos telefonieren zu können, ohne gleichzeitig elektromagnetische Felder zu nutzen. Auch sei die Technik dazu geeignet Daten drahtlos zu übermitteln, und zwar auf eine abhörsichere Weise.  
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'''G-Com''' (auch Biotelefon oder Gravitations-Telefon) ist die Bezeichnung für ein typisches Betrugsprodukt in Anlehnung an das [[pseudowissenschaft]]liche [[Global Scaling]] nach [[Hartmut Müller]]. Eine behauptete G-Com - Technologie soll es möglich machen über so genannte "stehende Gravitationswellen" über grosse Entfernungen drahtlos telefonieren zu können, ohne gleichzeitig elektromagnetische Felder zu nutzen. Auch sei die Technik dazu geeignet Daten drahtlos zu übermitteln, und zwar auf eine abhörsichere Weise. An der Erfindung sei auch Microsoft beteiligt gewesen, wurde in der Werbung wahrheitswidrig behauptet.
  
 
Das G-Com wurde nie unabhängig geprüft. Produkte nach dem behaupteten Funktionsprinzip sind nie erhältlich gewesen. Die Erfindung entpuppte sich als eine Art "Masche" zum Auffinden gutgläubiger Anleger. Auch viele Jahre später, und nach Verurteilung von Hartmut Müller, lassen sich im Internet immer noch Jubelartikel und Werbung zum G-Com finden. Viele Blogs und Internetprojekte hatten jahrelang Werbung für Global Scaling und auch G-Com gemacht. Für Begeisterung sorgte Müller mit seinem G-Com in der Szene der Kritiker und Ablehner des Mobilfunks. In der Presse und von FINANZtest wurde vor G-Com und den vermarktenden Unternehmen und Personen gewarnt. Dennoch verloren mehrere gutgläubige Anleger ihr Geld.
 
Das G-Com wurde nie unabhängig geprüft. Produkte nach dem behaupteten Funktionsprinzip sind nie erhältlich gewesen. Die Erfindung entpuppte sich als eine Art "Masche" zum Auffinden gutgläubiger Anleger. Auch viele Jahre später, und nach Verurteilung von Hartmut Müller, lassen sich im Internet immer noch Jubelartikel und Werbung zum G-Com finden. Viele Blogs und Internetprojekte hatten jahrelang Werbung für Global Scaling und auch G-Com gemacht. Für Begeisterung sorgte Müller mit seinem G-Com in der Szene der Kritiker und Ablehner des Mobilfunks. In der Presse und von FINANZtest wurde vor G-Com und den vermarktenden Unternehmen und Personen gewarnt. Dennoch verloren mehrere gutgläubige Anleger ihr Geld.

Version vom 28. Mai 2019, 12:32 Uhr


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G-Com (auch Biotelefon oder Gravitations-Telefon) ist die Bezeichnung für ein typisches Betrugsprodukt in Anlehnung an das pseudowissenschaftliche Global Scaling nach Hartmut Müller. Eine behauptete G-Com - Technologie soll es möglich machen über so genannte "stehende Gravitationswellen" über grosse Entfernungen drahtlos telefonieren zu können, ohne gleichzeitig elektromagnetische Felder zu nutzen. Auch sei die Technik dazu geeignet Daten drahtlos zu übermitteln, und zwar auf eine abhörsichere Weise. An der Erfindung sei auch Microsoft beteiligt gewesen, wurde in der Werbung wahrheitswidrig behauptet.

Das G-Com wurde nie unabhängig geprüft. Produkte nach dem behaupteten Funktionsprinzip sind nie erhältlich gewesen. Die Erfindung entpuppte sich als eine Art "Masche" zum Auffinden gutgläubiger Anleger. Auch viele Jahre später, und nach Verurteilung von Hartmut Müller, lassen sich im Internet immer noch Jubelartikel und Werbung zum G-Com finden. Viele Blogs und Internetprojekte hatten jahrelang Werbung für Global Scaling und auch G-Com gemacht. Für Begeisterung sorgte Müller mit seinem G-Com in der Szene der Kritiker und Ablehner des Mobilfunks. In der Presse und von FINANZtest wurde vor G-Com und den vermarktenden Unternehmen und Personen gewarnt. Dennoch verloren mehrere gutgläubige Anleger ihr Geld.

Vorgestellt wurde das physikalisch unmögliche G-Com am 27. Oktober 2001 in Bad Tölz von Hartmut Müller. Er wurde dabei vom Ehlers Verlag im nahen Wolfratshausen unterstützt. Der Ehlers Verlag gibt das pseudowissenschaftliche Esoterikblatt Raum und Zeit heraus, welches massgeblich an der Verbreitung des Global Scaling und von G-Com beteiligt war. Es gab eine enge Zusammenarbeit zwischen Ehlers Verlag und Hartmut Müller und seinem Institut für Raum-Energie-Forschung i.m. Leonard Euler. Zeitweilig wurde Raum und Zeit von Hartmut Müller selbst herausgegeben, der 2011 wegen Anlagebetrug im Zusammenhang mit seiner Global-Scaling-Masche angeklagt war. Kurz vor der Verurteilung im Februar 2012 tauchte er unter. Er wurde vom Landgericht Dresden zu 4 Jahren und 5 Monaten Freiheitsentzug verurteilt und im Oktober 2012 in Brasilien festgenommen.

Behauptet wurde dass es dabei am 27. Oktober 2001 zu einem Telefongespräch von St. Petersburg (Russland) nach Bad Tölz gekommen sei. Diese wurde als "weltweit erste Sprachübertragung von St. Petersburg nach Bad Tölz über stehende Gravitationswellen" bezeichnet.

Behauptetes Prinzip

Nach Angaben aus der Werbung Anfang der 2000er Jahre sollte bei G-Com ein "einfaches physikalisches Prinzip" zur Anwendung kommen. Zur Anwendung kämen physikalisch unbekannte und auch unmögliche "global-scaling-identische Schwingungssysteme deren Eigenfrequenz in Knotenpunktnähe im logarithmischen Raum" liegen sollten. Zur Verbindung käme es über eine ominöse "Resonanzkopplung im logarithmischen Raum". Eine dabei erwähnte (aber nicht näher beschriebene) "Resonanzfrequenz" würde sprachmoduliert werden. Zur Anwendung kämen in der Telekommunikation unbekannte "gravielektrische Energiewandler" (G-Elemente).

Vermarktung

Warnung von Finanz-test 2004

G-Com (und andere fragwürdige Produkte) wurden von einer (nord-)zypriotischen Firma GSDI Cyprus Ltd. vermarktet. Zwar konnte man aus unbekannten Gründen keine G-Com Technik erwerbe, aber es wurden Anlegern unrealistisch hohe Renditen versprochen. Demnach wurden monatliche "Patentrenditen" mit Gesamtausschüttung von 90 Prozent der Einlagen nach fünf Jahren versprochen. Dazu sollen noch "sehr vielversprechende" Beteiligungsgewinne kommen. Das alles verspracht die Leipziger Firma SVI GmbH, die die Beteiligung gemeinsam mit einer Wirtschaftskanzlei C. Richardt vermittelte. Bereits 2750 Menschen hätten über die SVI Geld angelegt, teilte die Wirtschaftskanzlei der Presse mit. Die zypriotische Yesilada Bank, die Eigentümerin der GSDI sei, begleite das Projekt. Die Bank, die in Deutschland keine Geschäfte machen darf, teilte wiederum mit, dass die GSDI lediglich Kunde der Bank gewesen sei.

Quellennachweise