Fulvosäuren: Unterschied zwischen den Versionen

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==Patente==
 
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Für die Anwendung von Fulvinsäure als Medikament zur Behandlung bakterieller Infektionen wurde am 8. Oktober 2009 von der Firma Anmelder, Pfeinsmith Ltd., aus Vaduz, Liechtenstein ein Patent angemeldet.<ref>http://www.patent-de.com/20061207/DE69932939T2.html</ref>
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Für die Anwendung von Fulvinsäure als Medikament zur Behandlung bakterieller Infektionen wurde am 8. Oktober 2009 von der Firma Pfeinsmith Ltd., aus Vaduz, Liechtenstein ein Patent angemeldet.<ref>http://www.patent-de.com/20061207/DE69932939T2.html</ref>
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==

Version vom 8. November 2012, 23:24 Uhr

Die Fulvosäuren (in der Pseudomedizin vor allem Fulvinsäuren genannt) sind eine Gruppe organischer Säuren mit uneinheitlicher Zusammensetzung. Sie werden in der Pseudomedizin mit verschiedenen gesundheitsbezogenen Versprechungen vermarktet, oft in Kombination mit Mineralien oder einer Lösung mit Silberionen. Diese Mittel sind zur oralen Aufnahme vorgesehen. In ähnlicher Weise werden auch die höhermolekularen Huminsäuren vermarktet.

Entstehung und Vorkommen

Fulvosäuren kommen in Humusböden, Torf und Gewässern vor. Fulvosäuren sind auch im Mumijo enthalten. Sie entstehen wie die Huminsäuren und die Humine bei der Zersetzung von Pflanzenmaterial (Humifizierung), haben jedoch im Vergleich zu den Huminsäuren eine deutlich geringere molare Masse und stärker sauren Charakter. Fulvosäuren sind deutlich besser in saurem Milieu löslich als Huminsäuren. Sie geben Wasser eine bräunlich-gelbliche Färbung und tragen zu seinen CSB-Wert bei.

Wirkung

Fulvo- und Huminsäuren sind in der Lage, Stoffe zu adsorbieren, d.h. an sich zu binden. Dabei können innerhalb des Darms toxische Stoffe gebunden werden, ähnlich der Aktivkohle. Eine Wirkung innerhalb des Körpers ist allerdings unwahrscheinlich. Entgegen der Behauptungen der Vermarkter ist es möglich, dass Fulvo- und Huminsäuren Nährstoffe wie beispielsweise Jod im Darm an sich binden, dass es nicht mehr resorbiert werden kann. Das kann in der Folge zu Strumen führen.[1]

medizinische Einsatzgebiete

Fulvo- und Huminsäuren werden in der Balneologie rein äußerlich in Form von Moorpackungen und -bädern (Torf) angewendet. Wie sich dabei die positive Wirkung entfaltet, ist weitgehend unerforscht. Möglicherweise beruht die Wirkung auf dem Wärmeeinfluss des Bades. Belegt ist auch eine adstringierende Wirkung, worauf auch die konservierende Wirkung auf so genannte Moorleichen beruht.

Beworbene Einsatzgebiete in der Pseudomedizin

Fulvosäuren werden in der Pseudomedizin mit verschiedenen gesundheitsbezogenen Versprechungen vermarktet. So sollen sie beispielsweise bei folgenden Indikationen helfen:Übersäuerung oder andere Magenstörungen beim Menschen, Entzündung, Anämie und Hypercholesterinämie und dem Willebrand-Jürgens-Syndrom. Ferner sollen Fulvosäuren das Immunsystem und den Stoffwechsel stärken, Viren bekämpfen und gegem Umweltschadstoffe im Körper wirken.

Zudem wird behauptet, Fulvosäuren würden die Aufnahme kolloidaler Mineralien im Verdauungstrakt verbessern oder gar erst ermöglichen.

Da für das Marketing der Fulvo- und Huminsäuren meist Kenntnisse aus der Bodenbiologie und der Geochemie einfach auf den Menschen übertragen werden, existieren für die behaupteten medizinischen Wirkungen keine wissenschaftlichen Belege in Form klinischer Studien.

Fulvo- und Huminsäurepräparate werden in Form von Kapseln oder Tropfen zur oralen Aufnahme vermarktet.

Patente

Für die Anwendung von Fulvinsäure als Medikament zur Behandlung bakterieller Infektionen wurde am 8. Oktober 2009 von der Firma Pfeinsmith Ltd., aus Vaduz, Liechtenstein ein Patent angemeldet.[2]

Siehe auch

Quellenverzeichnis