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Ein besonderer Glaubensinhalt dieser Theorie - eher unbedeutend in Deutschland, aber verbreitet unter Staatsverweigerern in der Schweiz und Österreich - ist die Existenz eines angeblichen "Strohmann-Kontos", das der Staat bei der Geburt jedes Menschen für dessen "Person" als Treuhandkonto einrichte und von dem der Mensch eigentlich nichts wissen dürfe. Auf diesem Konto würden sich enorme Geldsummen anhäufen (oder, so eine andere Variante, bereits bei der Geburt einbezahlt - woher, bleibt stets unklar). Der Staat bzw. eine geheime Machtelite verfolge stets das Ziel, sich am "Strohmannkonto" zu bereichern, ohne dass der Mensch, dem es zugeordnet ist, davon überhaupt etwas mitbekomme. Diese Vorstellung weckt unter Anhängern der Theorie Begehrlichkeiten, das vermeintliche Geld selbst abheben zu wollen. Es gab einige Versuche von Truthern, auf ihr imaginäres Strohmannkonto zuzugreifen. Die Schweizerin [[Eva Spatz]] etwa behauptete, Geld auf ihr Strohmannkonto eingezahlt zu haben, das wieder zurückgekommen sei, was Truther als "Beweis" für dessen Existenz interpretierten.
 
Ein besonderer Glaubensinhalt dieser Theorie - eher unbedeutend in Deutschland, aber verbreitet unter Staatsverweigerern in der Schweiz und Österreich - ist die Existenz eines angeblichen "Strohmann-Kontos", das der Staat bei der Geburt jedes Menschen für dessen "Person" als Treuhandkonto einrichte und von dem der Mensch eigentlich nichts wissen dürfe. Auf diesem Konto würden sich enorme Geldsummen anhäufen (oder, so eine andere Variante, bereits bei der Geburt einbezahlt - woher, bleibt stets unklar). Der Staat bzw. eine geheime Machtelite verfolge stets das Ziel, sich am "Strohmannkonto" zu bereichern, ohne dass der Mensch, dem es zugeordnet ist, davon überhaupt etwas mitbekomme. Diese Vorstellung weckt unter Anhängern der Theorie Begehrlichkeiten, das vermeintliche Geld selbst abheben zu wollen. Es gab einige Versuche von Truthern, auf ihr imaginäres Strohmannkonto zuzugreifen. Die Schweizerin [[Eva Spatz]] etwa behauptete, Geld auf ihr Strohmannkonto eingezahlt zu haben, das wieder zurückgekommen sei, was Truther als "Beweis" für dessen Existenz interpretierten.
 
==='Lebenderklärung'===
 
==='Lebenderklärung'===
{{Hauptartikel|Lebenderklärung}}Aufgrund seltsamer Auslegungen historischer Rechtsinstitute schließen sie auf Handlungspflichten im heutigen Leben, etwa aus dem [[wikipedia:Cestui que|Cestui  Que  Vie  Act]]  von 1666,  nach dem sich derjenige,  der  sich  nicht  innerhalb  von  sieben  Jahren lebend  melde,  als  tot  gälte und damit  dann  sein  Hab  und Gut  und alle  Rechte verlöre. Deshalb müsse man sich so schnell wie möglich als 'lebend erklären'.
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Aufgrund seltsamer Auslegungen historischer Rechtsinstitute schließen sie auf Handlungspflichten im heutigen Leben, etwa aus dem [[wikipedia:Cestui que|Cestui  Que  Vie  Act]]  von 1666,  nach dem sich derjenige,  der  sich  nicht  innerhalb  von  sieben  Jahren lebend  melde,  als  tot  gälte und damit  dann  sein  Hab  und Gut  und alle  Rechte verlöre. Deshalb müsse man sich so schnell wie möglich als 'lebend erklären'.
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===''capitis diminutio maxima''===
 
===''capitis diminutio maxima''===
 
Oftmals kommen Rückgriffe auf das römische Recht vor, das in der anglosächsischen Variante als Gegenspieler zu 'common law' gesehen wird.
 
Oftmals kommen Rückgriffe auf das römische Recht vor, das in der anglosächsischen Variante als Gegenspieler zu 'common law' gesehen wird.
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Weiter wird versucht, den Richter dazu zu bewegen, seine Personalien, seine Legitimation und seinen Amtseid offenzulegen oder zu versichern.<ref>Guter Bericht über das Auftreten der Reichsbürger vor Gericht: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/klagewelle-in-brandenburg-reichsbuerger-fluten-gerichte-mit-klagen/12405188.html]</ref>
 
Weiter wird versucht, den Richter dazu zu bewegen, seine Personalien, seine Legitimation und seinen Amtseid offenzulegen oder zu versichern.<ref>Guter Bericht über das Auftreten der Reichsbürger vor Gericht: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/klagewelle-in-brandenburg-reichsbuerger-fluten-gerichte-mit-klagen/12405188.html]</ref>
 
===='Gebührentabellen' für Staatsbedienstete====
 
===='Gebührentabellen' für Staatsbedienstete====
Auch die Idee deutscher und österreichischer [[Reichsbürger]], Staatsbedienstete auf Grund selbst erfundener und statuierter 'Gebührentabellen' mit Schadensersatzforderungen zu überziehen und diese mittels der sog. '''Malta-Masche''' zu vollstrecken, stammt aus dem Fundus der 'Freemen'<ref>Musterschreiben für 'Freemen': [http://www.projectfreeman.com/freemantemplates.htm]</ref>
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Auch die Idee deutscher und österreichischer [[Reichsbürger]], Staatsbedienstete auf Grund selbst erfundener und statuierter 'Gebührentabellen' mit Schadensersatzforderungen zu überziehen und diese mittels der sog. [[Malta Masche]] zu vollstrecken, stammt aus dem Fundus der 'Freemen'<ref>Musterschreiben für 'Freemen': [http://www.projectfreeman.com/freemantemplates.htm]</ref>
 
   
===Österreich===
 
===Österreich===
 
Ausdrücklich auf die 'Freemen'-Bewegung beruft sich Österreichs bekanntester 'Freeman' [[Joe Kreissl]], aber auch der [[Staatenbund Österreich]] unter seiner 'Präsidentin' [[Monika Unger]] übernimmt Teil-Ideen der 'Freemen'.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/5121083/Belaechelt-nett-und-brandgefaehrlich_Die-Welt-der-freien-Maenner Die Presse: Belächelt, nett und brandgefährlich: Die Welt der freien Männer]</ref>  In der Presse ist man zuweilen ein wenig stolz, dass sich die österreichischen 'Freemen' angeblich etwas weniger aggressiv benähmen als die deutschen Reichsbürger.<ref>[http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/861273_Bin-dann-mal-weg.html Wiener Zeitung: Ich bin dann mal weg.]</ref>
 
Ausdrücklich auf die 'Freemen'-Bewegung beruft sich Österreichs bekanntester 'Freeman' [[Joe Kreissl]], aber auch der [[Staatenbund Österreich]] unter seiner 'Präsidentin' [[Monika Unger]] übernimmt Teil-Ideen der 'Freemen'.<ref>[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/5121083/Belaechelt-nett-und-brandgefaehrlich_Die-Welt-der-freien-Maenner Die Presse: Belächelt, nett und brandgefährlich: Die Welt der freien Männer]</ref>  In der Presse ist man zuweilen ein wenig stolz, dass sich die österreichischen 'Freemen' angeblich etwas weniger aggressiv benähmen als die deutschen Reichsbürger.<ref>[http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/861273_Bin-dann-mal-weg.html Wiener Zeitung: Ich bin dann mal weg.]</ref>
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