Europäische Union der Homöopathie: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Vorbild nennt die E.U.H. die USA, wo in der Vergangenheit eine "fundierte universitäre Ausbildung für Homöopathen" beispielsweise in Philadelphia angeboten worden sei, die eine Versorgung der Bevölkerung mit flächendeckender Homöopathie sichergestellt habe. Erst das Ergebnis des [http://en.wikipedia.org/wiki/Flexner_Report Flexner-Reports im Jahre 1910] habe diese homöopathiegünstige Situation geändert und seitdem werde nur noch die [[Schulmedizin]] staatlich gefördert, heißt es auf den Webseiten der EUH. Der Flexner-Report von 1910 führte seinerzeit dazu, dass eine Mindeststudiendauer für das Medizinstudium vorgeschrieben wurde und nur Abschlüsse an anerkannten Hochschulen anerkannt wurden. Auch musste das Studium dann nach dem jeweiligen wissenschaftlichen Stand ausgerichtet sein. Zahlreiche private Institutionen mussten damals schließen. Die Reformen führten zu einem höheren Ansehen von Ärzten in den USA und zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung.
 
Als Vorbild nennt die E.U.H. die USA, wo in der Vergangenheit eine "fundierte universitäre Ausbildung für Homöopathen" beispielsweise in Philadelphia angeboten worden sei, die eine Versorgung der Bevölkerung mit flächendeckender Homöopathie sichergestellt habe. Erst das Ergebnis des [http://en.wikipedia.org/wiki/Flexner_Report Flexner-Reports im Jahre 1910] habe diese homöopathiegünstige Situation geändert und seitdem werde nur noch die [[Schulmedizin]] staatlich gefördert, heißt es auf den Webseiten der EUH. Der Flexner-Report von 1910 führte seinerzeit dazu, dass eine Mindeststudiendauer für das Medizinstudium vorgeschrieben wurde und nur Abschlüsse an anerkannten Hochschulen anerkannt wurden. Auch musste das Studium dann nach dem jeweiligen wissenschaftlichen Stand ausgerichtet sein. Zahlreiche private Institutionen mussten damals schließen. Die Reformen führten zu einem höheren Ansehen von Ärzten in den USA und zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung.
  
Sitz der von der E.U.H. geplanten Einrichtung soll ein bestehendes Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe werden, dessen Umbauarbeiten bereits im Gange sein sollen. Im Sommer 2012 sollen eine Krankenpflegeschule Traunstein, das örtliche Gesundheitsamt und die geplante Hochschule für Homöopathie in die Räumlichkeiten einziehen. Der Umbau soll 5,4 Millionen Euro kosten, drei Millionen Euro werden allein für eine energetische Sanierung verwendet. Der Freistaat Bayern unterstützt das Vorhaben mit 500.000 Euro. Trägerin der Hochschule soll die Stiftung der Europäische Union der Homöopathie sein.
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Sitz der von der E.U.H. geplanten Einrichtung soll ein bestehendes Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe werden, dessen Umbauarbeiten bereits im Gange sein sollen. Im Sommer 2012 sollen eine Krankenpflegeschule Traunstein, das örtliche Gesundheitsamt und die geplante Hochschule für Homöopathie in die Räumlichkeiten einziehen. Der Umbau soll 5,4 Millionen Euro kosten, drei Millionen Euro werden allein für eine energetische Sanierung verwendet. Der Freistaat Bayern unterstützt das Vorhaben mit 500.000 Euro. Trägerin der Hochschule soll die Stiftung der Europäische Union der Homöopathie sein. Unkritische Unterstützung fand die E.U.H. beim Traunsteiner Landrat Hermann Steinmaßl (CSU).
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==

Version vom 10. März 2012, 12:17 Uhr

Die Europäische Union der Homöopathie (European Union of Homoeopathy, E.U.H.) ist eine in Deutschland ansässige Lobbyvereinigung von deutschen und schweizer Homöopathen. Hauptanliegen der E.U.H. ist nach eigenen Angaben die Schaffung von Studiengängen für das Fach Homöopathie mit Bachelor- und Masterabschluss.

Zu unterscheiden sind eine Stiftung der E.U.H., ein Berufsverband der E.U.H.[1] und eine Homöopathische Gesellschaft e.V. der E.U.H.[2] Als Kontaktadresse wird eine Anschrift im deutschen Müllheim genannt.[3] Die Anschrift ist mit derjenigen der Müllheimer Heilpraktikerin Susanne Augst identisch, die für die E.U.H. tätig ist.

Hochschule für Homöopathie in Traunstein (Bayern)

Im bayerischen Traunstein (20.000 Einwohner) will laut Presseberichten die E.U.H. im Laufe des Jahres 2012 eine so genannte "Hochschule für Homöopathie" eröffnen.[4] Teilweise ist auch von einer "Europäischen Hochschule für Homöopathie" die Rede. Nach Angaben des Landkreises Traunstein werde mit 40 bis 50 Studentinnen und Studenten ab dem Wintersemester 2012/2013 gerechnet. Das so genannte "Studium" dauere in der Regel drei Jahre bis zum Bachelor-Abschluss sowie weitere zwei Jahre bis zum Master-Abschluss.[5][6]

Der von der E.U.H. genannte "Studiengang" beschreibt drei Teile: Basisausbildung (homöopathische Grundausbildung, medizinische Grundkenntnisse, Krankenpflege), homöopathische Praxis und klinische Praxis (in Lehrambulanz und Hospitationen) sowie ein abschließendes Kolloquium.

Erwerbbar werde der bislang wertlose Titel "EHD - European Homoepathic Degree" bzw. "Homöopath EHD". Da diese außerakademischen Abschlüsse jedoch in der Bundesrepublik Deutschland nicht zur Ausübung der Heilkunde berechtigen, ergibt sich eher der Eindruck einer geplanten herkömmlichen privaten Heilpraktikerschule, von denen es in Deutschland eine große Anzahl gibt und die in der Regel kommerziell betrieben werden und häufig die Homöopathie zur pseudomedizinischen Therapie empfehlen und auch lehren. Diesen Eindruck erweckt die E.U.H. geradezu, wenn auf ihrer Webseite zu lesen ist (Stand: März 2012):

Solange der Homöopath EHD in Europa nicht offiziell anerkannt ist, sollte für eine Berufszulassung nach der Basisausbildung die Heilpraktikerprüfung abgelegt werden.

Als Vorbild nennt die E.U.H. die USA, wo in der Vergangenheit eine "fundierte universitäre Ausbildung für Homöopathen" beispielsweise in Philadelphia angeboten worden sei, die eine Versorgung der Bevölkerung mit flächendeckender Homöopathie sichergestellt habe. Erst das Ergebnis des Flexner-Reports im Jahre 1910 habe diese homöopathiegünstige Situation geändert und seitdem werde nur noch die Schulmedizin staatlich gefördert, heißt es auf den Webseiten der EUH. Der Flexner-Report von 1910 führte seinerzeit dazu, dass eine Mindeststudiendauer für das Medizinstudium vorgeschrieben wurde und nur Abschlüsse an anerkannten Hochschulen anerkannt wurden. Auch musste das Studium dann nach dem jeweiligen wissenschaftlichen Stand ausgerichtet sein. Zahlreiche private Institutionen mussten damals schließen. Die Reformen führten zu einem höheren Ansehen von Ärzten in den USA und zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung.

Sitz der von der E.U.H. geplanten Einrichtung soll ein bestehendes Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe werden, dessen Umbauarbeiten bereits im Gange sein sollen. Im Sommer 2012 sollen eine Krankenpflegeschule Traunstein, das örtliche Gesundheitsamt und die geplante Hochschule für Homöopathie in die Räumlichkeiten einziehen. Der Umbau soll 5,4 Millionen Euro kosten, drei Millionen Euro werden allein für eine energetische Sanierung verwendet. Der Freistaat Bayern unterstützt das Vorhaben mit 500.000 Euro. Trägerin der Hochschule soll die Stiftung der Europäische Union der Homöopathie sein. Unkritische Unterstützung fand die E.U.H. beim Traunsteiner Landrat Hermann Steinmaßl (CSU).

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

  1. Berufsverband der E.U.H., Fritz-Wolfsberger-Straße 12, D-79379 Müllheim. Fon 0049 (0)7631 936927
  2. Homöopathische Gesellschaft der E.U.H. e.V., Eingetragen beim Amtsgericht Freiburg i.Br.: VR 3957, Geschäftsstelle: Fritz-Wolfsberger-Straße 12, D-79379 Müllheim, Fon 0049 (0)7631 936928
  3. Stiftung der E.U.H., Geschäftsstelle, Fritz-Wolfsberger-Straße 12, D-79379 Müllheim. Fon 0049 (0)7631 936926
  4. http://www.chiemgau24.de/traunstein/teurer-spass-hochschule-homoeopathie-chiemgau24-1727358.html
  5. http://www.traunstein.com/wTraunstein/aktuelles/meldungen/20120305_62923909_meldung1529547028.php
  6. http://www.wochenblatt.de/nachrichten/traunstein/regionales/Homoeopathie-European-Union-of-Homeopathy-EUH;art39,99137