Erderwärmung und Klimata in unserem Sonnensystem

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Der beobachtete Anstieg der Globaltemperatur der Erde in den letzten Jahrzehnten wird gelegentlich mit Temperaturänderungen und möglichen Klimaänderungen auf anderen Planeten und Monden in unserem Sonnensystems verglichen, um einen durch menschliche Aktivität entstandenen Einfluss auf die Globaltemperatur der Erde zu relativieren oder ablehnen zu können. Herangezogen werden Klimadaten der Planeten Mars und Pluto, sowie von Triton, einem Mond des Planeten Neptun.

Ablehner und Leugner eines menschlichen Einflusses auf das Erdklima wollen mit diesen Vergleichen auf Intensitätsschwankungen der Sonnenaktivität hinweisen, die aus ihrer Sicht den Anstieg der Globaltemperatur der Erde entscheidender beeinflussten[1].

Der Mars, Erdklima und Sonnenaktivität

Messungen der amerikanischen Viking-Sonde aus den siebziger Jahren sowie der Marssonde Global Surveyor aus den neunziger Jahren zeigten regionale Temperaturänderungen auf dem Mars innerhalb von 20 Jahren, die Anlass zur Hypothese gaben, es könne einen globalen Temperaturanstieg von 0,65 Grad Celsius in diesem Beobachtungszeitraum auf dem Mars gegeben haben. Auch zeigte sich eine Abnahme der Eisbedeckung des Mars-Südpols. Diese Beobachtungen wurden insbesondere von russischen Forscher dazu benutzt, zu behaupten, dass es auf dem Mars analog zur Erde zu einem natürlich bedingten Anstieg der Globaltemperaturen gekommen sei. Genannt werden kann hier Chabibullo Abdussamatow, den Leiter des Labors für Weltraumforschungen des Hauptobservatoriums Pulkowo bei Sankt Petersburg. Laut Abdussamatow sei es zu einem gleichzeitigen Anstieg der jeweiligen Globaltemperaturen gekommen und: Es gibt keine einleuchtenden wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das Wachstum der Konzentration von Kohlensäuregas die gegenwärtige globale Erwärmung verursacht und in absehbarer Zukunft einen katastrophalen Klimawandel auf der Erde auslösen kann.

Bei näherer Betrachtung zeigte sich jedoch dass Daten falsch interpretiert wurden und auf bestimmte Besonderheiten auf dem Mars nicht eingegangen wurde. In den letzten Jahrzehnten ist von einer globalen Abkühlung des Mars auszugehen.

Das Mars-Klima[2] gilt als recht gut erforscht und unterscheidet sich in vielen Aspekten von dem der Erde.

  • So hat das Marsjahr etwa zweimal soviele Tage wie ein Erdenjahr (687 Tage)
  • Die astronomische Bahn-Exzentrizität des Mars ist mit knapp 0,1 deutlich von der der Erde (0,016) unterschiedlich. Die Erde bewegt sich also deutlich kreisförmiger um die Sonne und erhält so deutlich gleichmässiger Strahlungsenergie von der Sonne als der Mars. Zusammen mit einer stärker geneigten Drehachse ergeben sich stärkere Jahreszeiten-bedingten Temperaturänderungen. Zusammen mit anderen Bahndaten wie der Präzession ergeben sich auch besondere Klimata im Abstand von tausenden und zehntausenden von Jahren, die sich wiederholen.
  • fehlende Ozeane und eine gegenüber der Erde ausgedünnte Atmosphäre führen ebenfalls zu stärkeren und schnelleren Temperaturauslenkungen und zu einer höheren Empfindlichkeit für Sonneneinflüsse. So kann die globale Jahrestemperatur um mehrere Grad schwanken.
  • Staubstürme auf dem Mars sind sowohl wichtige Ursache als auch (positiv rückkoppelnde) Folge für Temperaturänderungen. Diese waren in den siebziger jahren häufiger als später in den neunziger Jahren
  • Das Abschmelzen der südlichen Polkappe wird als ein regionales Phänomen diskutiert und nicht als Folge einer vermeintlichen globalen Marserwärmung[3]. Der auf der Erde verbreitete Rückgang von Gletschern wird hingegen im Gegensatz dazu von manchen Klimaskeptikern nicht auf die beobachtete Erderwärmung zurückgeführt.

Weblinks

Quellennachweise

  1. http://www.politplatschquatsch.com/2007/10/klimakatastrophe-auf-dem-mars.html
  2. http://en.wikipedia.org/wiki/Climate_of_Mars
  3. Anthony Colaprete, Jeffrey R. Barnes, Robert M. Haberle, Jeffery L. Hollingsworth, Hugh H. Kieffer & Timothy N. Titus, Albedo of the south pole on Mars determined by topographic forcing of atmosphere dynamics, Nature, 435, S. 184-188 (12.5.2005), doi:10.1038/nature03561