Eisentherapie nach Rau Freiherr von Nagell

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Die Eisentherapie nach Rau Freiherr von Nagell ist eine Methode der Alternativmedizin und wurde 1997 auf den Namen des münchner Allgemeinarztes und Erfinders Helmut Rau Freiherr von Nagell dem Erfinder, zum Patent zugelassen [1]. Sie wird heute von der Heilpraktikerin Kerstin Rau Freifrau von Nagell (Mitglied im Verein Gesellschaft für biologische Krebsabwehr, Heidelberg e.V.) im Internet propagiert und möglicherweise von einigen Anwendern in Deutschland durchgeführt.

Befürworter dieser medizinisch nicht anerkannten Methode sehen in dieser Eisentherapie eine positiv zu bewertende "naturale Chemotherapie", die keine gravierenden und schweren Nebenwirkungen habe und sich zur Therapie von Krebs eigne.

Sämtliche Eisen(III)-Präparate zu parenteralen Anwendung, die in Deutschland zugelassen sind, sind verschreibungspflichtig und können von Heilpraktikern nicht verschrieben werden. Für sie gilt ein Heilmittelwerbeverbot.

Hinweise irgendeiner Art die eine Eignung dieser Methode belegen würden, sind unbekannt. Wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema sind in internationalen Datenbanken nicht zu finden. Berichte in Internetforen von Behandlungsversuchen von Prostatakrebs-Patienten waren negativ: die PSA-Werte stiegen an [2].

Methode

Diese Therapie beruht auf Annahme dass dreiwertiges, intravenös injiziertes Eisen in der Lage sei, selektiv Tumorgewebe zu zerstören. Dabei soll die Eisenwirkung darin bestehen dass das Eisen als Schwermetall in der Lage sei sich selektiv in Tumorgewebe anzureichern, was zur Gewebszerstörung führe. Im Patent EP0788355 ist die Rede von Infusionen von 100 mg bis 500 mg vorab radioaktiv bestrahltem Eisen pro Woche als alleinige Therapie. (0,5 bis 5 mg Eisen pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche). In einer weiteren Ausführungsform die im Patent genannt wird, können auch radioaktive Isotope des Eisens wie Eisen 59 oder Eisen 55 verwendet werden.

Eine gleichzeitig durchgeführte konventionelle Chemotherapie mit Zytostatika würde eine Eisentherapie stören, da sich Eisen und Chemo gegenseitig in der Wirkung behindern würden. Laut Erfinder wäre die gleichzeitige Behandlung mit anderen Medikamenten, die zur Tumortherapie geeignet sind, nicht erforderlich.

Begleitende Infekte bei Krebs würden durch die oligodynamischen Effekte des Schwermetalls Eisen gleich mitbehandelt. Dabei wäre die Eisentherapie laut Patentanmelder bei Syphillis, Lepra, Pest, Tuberkulose, verschiedene Kinderkrankheiten, AIDS, Rinderwahnsinn und Creutzfeld-Jakobsen anzuraten.

Quellennachweise

  1. USE OF INTRAVENOUSLY ADMINISTERED IRON IN THE THERAPY OF TUMORAL AND INFECTIOUS DISEASES. European Patent EP0788355
  2. http://www.prostatakrebse.de/informationen/html/tha_feIII.html