Der Donner-Bericht zur Homöopathie ist eine Zusammenfassung von Berichten über Studienarbeiten und Überprüfungen zur Homöopathie die zur Zeit des Nationalsozialismus durchgeführt wurden. Autor ist der Internist und Homöopath Fritz Donner (1896-1979).

Das 1966 verfasste Dokument befindet sich heute im "Homöopathie-Archiv" der homöopathiefreundlichen Robert-Bosch Stiftung in Stuttgart.

Fritz Donner

Donner wurde in Stuttgart als Sohn eines homöopathischen Arztes geboren und studierte Humanmedizin in Greifswald und Rostock. Zwischen 1927 und 1931 arbeitete er an einer homöopathischen Klinik in Stuttgart als Assistenzarzt, und später als dortiger Chefarzt. Ab 1931 war Donner Chefarzt einer homöopathischen Abteilung der Berliner Universität und ab 1936 bis zur Ausbombung 1943 Chefarzt der homöopathischen Abteilung des Berliner Rudolph-Virchow-Krankenhauses. Ab 1948 und bis zu seiner Pensionierung war Fritz Donner in leitender Funktion am Behring Krankenhaus in Berlin-Zehlendorf tätig.

Donner war von 1932 bis 1944 Herausgeber der "Allgemeine homöopathische Zeitung", und betätigte sich als Autor mehrerer medizinischer Fachartikel.

Der Donner Bericht

Der so genannte "Donner-Bericht" wurde 1966 unter dem Titel Bemerkungen zu der Überprüfung der Homöopathie durch das Reichsgesundheitsamt 1936 bis 1939 für die Robert-Bosch-Stiftung verfasst. [1] Neben dem eigentlichen Bericht sind noch zwei Briefe zum Thema bekannt.

Eine erste Veröffentlichung in französischer Übersetzung erfolgte 1969 in den "Les Cahiers de Biothérapie"[2]. Eine spätere Veröffentlichung des deutschsprachigen Originals erfolgte erst 1995 in "Perfusion"[3], sowie in einer Dissertation von Robert Willi mit dem Titel Homöopathie und Wissenschaftlichkeit: Georg Wünstel und der Streit im Deutschen Zentralverein von 1969 bis 1974[4] aus dem Jahre 2003.

Auszüge finden sich auch bei Otto Prokop in Aussenseitermethoden in der Medizin[5], sowie bei Prokop und Wimmer Der Moderne Okkultismus 1987[6].

Briefe von Donner zum Thema sind ebenfalls zugänglich, und erschienen in französischer Übersetzung 1985[7] und 1991.[8]

Weblinks

Quellennachweis

  1. Fritz Donner: Bemerkungen zu der Überprüfung der Homöopathie durch das Reichsgesundheitsamt 1936 bis 1939. Homöopathie-Archiv des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Straussweg 17, D70184 Stuttgart
  2. Donner F: Observation faites lors des vérifications relatives aux méthodes de l'homéopathie. Les Cahiers de Biothérapie, vol 21, p. 5-26. (1969).
  3. Perfusion 1/95, 8. Jahrgang (Klaus Pia Verlagsgesellschaft mbH, Nürnberg/Exeter) S. 3, 4, 6, 7; 2/95, S. 35, 36, 38-40; 3/95, S. 84-86, 88-40; 4/95 S. 124-126, 128, 129; 5/95, S. 164-166.
  4. Robert Willi, Homöopathie und Wissenschaftlichkeit: Georg Wünstel und der Streit im Deutschen Zentralverein von 1969 bis 1974. Dissertation, Essen, 2003
  5. Otto Prokop: Homöopathie in Irmgard Oepen und Otto Prokop: Aussenseitermethoden in der Medizin', Darmstadt, 1986. Seiten 165-172
  6. Otto Prokop and Wolf Wimmer: Der Moderne Okkultismus, Stuttgart 1987, S. 60-66.
  7. Jean-Jacques Aulas, Gilles Bardelay, Jean-François Royer, Jean-Yves Gauthier: L'Homéopathie: Approche historique et critique et évaluation scientifique de ses fondements empiriques et de son efficacité thérapeutique. Éditions Médicales Roland Bettex, Lausanne-Paris, 1985. Annex 5 und Annexe 6, Seiten 335-360
  8. Jean-Jacques Aulas, Gilles Bardelay, Jean-François Royer, Homéopathie: État actuel de l'évaluation clinique. Éditions Frison-Roche, Paris, 1991. Annex 3 und 4, S. 207-229.