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Dokumentation

Mitteilung aus der Anthroposophischen Gesellschaft in Berlin

Martin Kollewijn (Vertreter des Arbeitszentrums Berlin, Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland) Dezember 2004

Um eine sachlich angemessene Information zu gewährleisten und möglicherweise verfälschenden Darstellungen zuvorzukommen, möchten wir der Mitgliedschaft der Anthroposophischen Gesellschaft über ein besonderes Ereignis innerhalb der Gesellschaft in Berlin berichten. An einer Mitarbeiterin des Rudolf-Steiner-Hauses in Berlin sind in der Passionszeit dieses Jahres die Stigmata, die Wundmale Christi, aufgetreten, die sich bis zum heutigen Tage nahezu unverändert erhalten haben. Nacheinander zeigten sich diese Wundmale zunächst an den Innenflächen der Hände, dann an den Handrücken einige Tage später an den Ober- und Unterseiten der Füße sowie unterhalb der rechten Brust. Sie entsprechen den Malen auf dem bekannten Auferstehungsbild von Matthias Grünewald (Isenheimer Altar). Die Wunden bluteten besonders in der Karwoche, insbesondere am Karfreitag und an den Freitagen zwischen Ostern und Pfingsten. Seitdem treten die meist geringfügigen Blutungen nur als Ausdruck besonderer, meist unerfreulicher Anlässe auf. Mit den Stigmata sind mehr oder weniger heftige Schmerzen verbunden, die sich offenbar als Reaktion auf angespannte seelische Verhältnisse des sozialen Umkreises ergeben. Durch das Ereignis der Stigmatisation ergab sich auch eine Umwandlung des gesamten physischen Organismus. Diese besteht in einer radikalen Verwandlung des Blutsystems, welches als physisch-geistiger Ausdruck des Ich alle Organe durchdringt und verbindet. Dadurch bedingt, zeigten sich eine Steigerung der Sensibilität der Sinneswahrnehmung und eine tief greifende Veränderung im Bereich der Ernährung. Nicht etwa als Ergebnis irgendeiner Askese, sondern durch eben jene leibliche Umgestaltung ergab sich die vollkommene Nahrungslosigkeit, die weder zu einem Gewichtsverlust noch zu anderen Einschränkungen oder körperlichen Beschwerden geführt hat. Der verwandelte physische Leib wehrt vehement jede irdische Nahrung ab. Nur Wasser kann in beschränktem Maß aufgenommen werden. Mit der Stigmatisation geht ein unmittelbares Miterleben der Passionsereignisse einher, wie sie sich vor etwa zweitausend Jahren vollzogen haben. Dieses Erleben trat nicht nur am Karfreitag auf, sondern vollzieht sich seitdem an jedem Freitag. Es handelt sich um ein leiblich-seelisch-geistiges Mitvollziehen, bei dem das gewöhnliche Bewusstsein für die Dauer des Mitvollzugs der Passionsereignisse verlassen wird. Die schmerzvollen Erfahrungen des Mitleidens haben zwar ihren Höhepunkt in dem Miterleben des Sterbens Christi, doch werden diese durch das einzigartige Erleben der Auferstehung, «in der Morgenfrühe des ersten Tages der Woche», aufgewogen, das darüber hinaus der leiblichen Organisation immer von neuem ihre Lebenskräfte spendet. Unsere Mitarbeiterin geht nach wie vor ihrer beruflichen Tätigkeit in unserem Hause nach, arbeitet nebenbei auch in ihrem Beruf als Architektin. In den Jahren 2001 und 2003 hielt sie im Rudolf-Steiner- Haus Berlin vier Vorträge über das esoterische Judentum und über die Apokalypse des Johannes. Als sie vor mehreren Jahren die Anthroposophie kennen lernte, erkannte sie vieles wieder, was ihr seit Kindheit und Jugend durch innere bewusste Erfahrung vertraut war. Aus dieser Vertrautheit heraus verband sie sich schnell und mit großer Unmittelbarkeit mit den Inhalten der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners und wurde Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Die Meditationsinhalte der Geisteswissenschaft sind für sie zu einer lebenswichtigen Geistesnahrung geworden. Es sei erinnert an den bekannten Spruch von Angelus Silesius, der schon von der gewöhnlichen Ernährung sagt: «Das Brot ernährt dich nicht: was dich im Brote speist, ist Gottes ewiges Wort, ist Leben und ist Geist.» Durch das erkenntnisdurchdrungene Verarbeiten der Anthroposophie ist es ihr möglich, die mit der Stigmatisation einhergehenden Verwandlungen ihres Wesens mit Bewusstsein und Verständnis zu durchleben. Unserer Mitarbeiterin liegt sehr am Herzen, dass die Phänomene geisteswissenschaftlich angeschaut und dadurch verstanden werden können. Der Versuch einer geisteswissenschaftlichen Deutung auf der Grundlage der Erkenntnisse Rudolf Steiners soll in der nächsten Ausgabe des Nachrichtenblattes folgen.