Cutler-Protokoll

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Das Cutler-Protokoll (ALA/DMSA Mercury Detoxification Protocol) beschreibt eine Methode zur so genannten "Ausleitung" von Schwermetallen wie Quecksilber aus dem menschlichen Körper. Eingesetzt werden dazu verschiedene Substanzen, unter anderem Dimercaptobersteinsäure (Dimercaptosuccinic acid, DMSA) und α-Liponsäure (alpha lipoic acid - ALA). Die Rede ist auch von Dimercaptopropansulfonsäure, Dimaval.

Die Methode wird von Befürwortern beispielsweise bei angenommenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Zahnamalgame eingesetzt. Kunden wird meist empfohlen mehrere Tests durchzuführen, unter anderem ein Haartest.

Die Methode ist nach ihrem Erfinder, dem US-amerikanischen Chemiker Andrew Hall (Andy) Cutler benannt.

DMSA

Die Dimercaptobersteinsäure (DMSA) wird in der akademischen Medizin als Komplexbildner für radioaktive Technetiumisotope eingesetzt. Eine weitere Indikation sind nachgewiesene akute Schwermetallvergiftungen mit Quecksilber, Blei oder Arsen. Dann wird DMSA in Form von Infusionen eingesetzt. Das Umweltbundesamt kommt in einer Mitteilung "Einsatz von Chelatbildnern in der Umweltmedizin?" zum Ergebnis, dass bei chronischen Schwermetallvergiftungen – mit Ausnahme der Bleiintoxikation im Kindesalter – keine ausreichenden Daten für einen sinnvollen Einsatz von DMSA vorliegen.[1]

Literatur

  • Rooney J: The role of thiols, dithiols, nutritional factors and interacting ligands in the toxicology of mercury. In: Toxicology. 234, Nr. 3, 2007, S. 145-156. doi:10.1016/j.tox.2007.02.016

Weblinks

Quellennachweise