Coley-Therapie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Coley-Therapie''' ist eine mittlerweile in Vergessenheit gelangte Therapiemethode aus dem Bereich der [[Unkonventionelle Krebstherapien|unkonventionellen Krebstherapien]] der us-amerikanischen [[Alternativmedizin]] des 20. Jahrhunderts.
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Die '''Coley-Therapie''' ist eine mittlerweile in Vergessenheit gelangte Therapiemethode aus dem Bereich der [[Unkonventionelle Krebstherapien|unkonventionellen Krebstherapien]] der us-amerikanischen [[Alternativmedizin]] des 19. und 20. Jahrhunderts.
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Die Coley-Methode zielt darauf ab, das Immunsystem des Kranken derart zu beeinflussen, dass es unter Fieber zu einer spontanen Remission der Krebserkrankung kommt. Das verfahren kann zu den [[Fiebertherapie]]n gezählt und als eine Form der [[Hyperthermie|therapeutischen Hyperthermien]] angesehen werden. Leider hat sich das im 19. Jahrhundert begründete Verfahren bis heute nicht bewähren können. Es gilt heute als wirkungslos.
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==William Coley ==
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1888 hatte der amerikanische Chirurg William B. Coley (1862-1936) erfolglos eine Patientin mit einem Knochkrebs behandelt, seine neunzehnjährige New Yorker Patientin verstarb trotz Amputation eines Armes. Coley soll der Legende nach sodann alle Krankenakten der letzten 15 Jahre nach Therapieerfolgen durchmustert haben und auf einen Patienten gestossen sein, der mit Knochenkrebs an einem Erysipel erkrankte und später von Krebs gesundete. Das Erysipel ist eine Infektion der Haut durch die Bakterie Streptococcus pyogenes.
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Coley versuchte dann einen analogen Heilungsverlauf bei anderen Krebspatienten durch eine gezielte Infektion mit dieser Streptokokkenart zu erreichen, dies noch zu Zeiten als wirksame Antibiotika für den Fall einer lebensbedrohlichen Infektion, unbekannt waren. Seine ersten Versuche verliefen erfolglos. Später setzte er Streptokokkenkulturen ein sowie bakterielle Toxine und berichtete über einen Erfolg. Der Pharmahersteller Parke-Davis begann auch mit der Produktion des ''Coley Toxin''.
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1953 wurde in den USA die Produktion der Coley-Toxine untersagt.
  
 
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Version vom 18. Januar 2009, 20:19 Uhr

Die Coley-Therapie ist eine mittlerweile in Vergessenheit gelangte Therapiemethode aus dem Bereich der unkonventionellen Krebstherapien der us-amerikanischen Alternativmedizin des 19. und 20. Jahrhunderts.

Die Coley-Methode zielt darauf ab, das Immunsystem des Kranken derart zu beeinflussen, dass es unter Fieber zu einer spontanen Remission der Krebserkrankung kommt. Das verfahren kann zu den Fiebertherapien gezählt und als eine Form der therapeutischen Hyperthermien angesehen werden. Leider hat sich das im 19. Jahrhundert begründete Verfahren bis heute nicht bewähren können. Es gilt heute als wirkungslos.

Der auch heute praktizierte Einsatz einer BCG-Impfung bei einigen Krebserkrankungen (Blasenkrebs) hat zwar mit dem Coley-Verfahren nur am Rande zu tun, ist aber wegen Nachweises einer Wirksamkeit wissenschaftlich anerkannt.

William Coley

1888 hatte der amerikanische Chirurg William B. Coley (1862-1936) erfolglos eine Patientin mit einem Knochkrebs behandelt, seine neunzehnjährige New Yorker Patientin verstarb trotz Amputation eines Armes. Coley soll der Legende nach sodann alle Krankenakten der letzten 15 Jahre nach Therapieerfolgen durchmustert haben und auf einen Patienten gestossen sein, der mit Knochenkrebs an einem Erysipel erkrankte und später von Krebs gesundete. Das Erysipel ist eine Infektion der Haut durch die Bakterie Streptococcus pyogenes. Coley versuchte dann einen analogen Heilungsverlauf bei anderen Krebspatienten durch eine gezielte Infektion mit dieser Streptokokkenart zu erreichen, dies noch zu Zeiten als wirksame Antibiotika für den Fall einer lebensbedrohlichen Infektion, unbekannt waren. Seine ersten Versuche verliefen erfolglos. Später setzte er Streptokokkenkulturen ein sowie bakterielle Toxine und berichtete über einen Erfolg. Der Pharmahersteller Parke-Davis begann auch mit der Produktion des Coley Toxin.

1953 wurde in den USA die Produktion der Coley-Toxine untersagt.