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==Kondensstreifen und Wolkenbildung==
 
==Kondensstreifen und Wolkenbildung==
 
[[image:Ct1905-9.jpg|Wolkenbild aus der Zeit vor 1905|300px|thumb]]
 
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Kondensstreifen (auch Sublimationsstreifen, Eiskristallspur, engl contrails) sind sichtbare Wolken aus flüssigen oder gefrorenen Wassertröpfchen die durch die Abkühlung von Flugzeugabgasen in kalter Luft unter bestimmten Wetterbedingungen entstehen. Einige Formen von Wolkenbildungen an Flugzeugtragflächen entstehen unabhängig von Flugzeugabgasen.  
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Kondensstreifen (auch Sublimationsstreifen, Eiskristallspur, engl contrails) sind sichtbare Wolken aus flüssigen (also kondensierten) oder gefrorenen Wassertröpfchen die durch die Abkühlung von Flugzeugabgasen in kalter Luft unter bestimmten Wetterbedingungen entstehen. Dass die Entspannung zu Abkühlung und zu Wasserdampfkondensation führt, sieht man auch beim Entkorken einer Sektflasche. Es bildet sich oberhalb des Flüssigkeitsspiegels ein "Nebel" in der Flasche. Dieser Vorgang spielt bei weitem die wichtigste Rolle bei der Wolken- und Niederschlagsbildung in der Atmosphäre überhaupt. 
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Einige Formen von Wolkenbildungen an Flugzeugtragflächen entstehen unabhängig von Flugzeugabgasen.  
    
Wolkenbilder, wie sie von Chemtrailanhängern als Folge des ''Versprühens'' von Chemikalien behaupten, sind bereits in der Zeit vor dem ersten Flug eines Motorflugzeuges (Gebrüder Wright) photographisch dokumentiert worden, zum Beispiel in dem im Jahre 1905 erschienenen Buch ''Clouds studies'' <ref>Clayden aW: http://contrailscience.com/files/Cloud_Studies.pdf</ref>. Erste Contrails (also Kondensstreifen) sind aus der Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg dokumentiert <ref>http://docs.lib.noaa.gov/rescue/mwr/049/mwr-049-07-0412c.pdf</ref>, als es gelang mit flugzeugen in immer grössere Höhen auszusteigen.
 
Wolkenbilder, wie sie von Chemtrailanhängern als Folge des ''Versprühens'' von Chemikalien behaupten, sind bereits in der Zeit vor dem ersten Flug eines Motorflugzeuges (Gebrüder Wright) photographisch dokumentiert worden, zum Beispiel in dem im Jahre 1905 erschienenen Buch ''Clouds studies'' <ref>Clayden aW: http://contrailscience.com/files/Cloud_Studies.pdf</ref>. Erste Contrails (also Kondensstreifen) sind aus der Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg dokumentiert <ref>http://docs.lib.noaa.gov/rescue/mwr/049/mwr-049-07-0412c.pdf</ref>, als es gelang mit flugzeugen in immer grössere Höhen auszusteigen.
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*Barium oder Bariumverbindungen
 
*Barium oder Bariumverbindungen
 
*Aluminiumverbindungen
 
*Aluminiumverbindungen
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*Titan
 
*radioaktives Thorium
 
*radioaktives Thorium
 
*Kunststoffasern unbekannter Zusammensetzung  
 
*Kunststoffasern unbekannter Zusammensetzung  
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*Mykoplasmen, Pseudomonaden und angeblich existierende [[Nanobakterie]]n
 
*Mykoplasmen, Pseudomonaden und angeblich existierende [[Nanobakterie]]n
 
*Aerosol-Impfstoffe gegen Milzbrand, Tularämie, Brucellose und Masern
 
*Aerosol-Impfstoffe gegen Milzbrand, Tularämie, Brucellose und Masern
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Aluminium und Barium sind in Kerosin unlöslich. Bariumsulfat ist als zu schluckendes Röntgenkonstrastmittel weltweit in Gebrauch.
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==bekannte Freisetzungen von Substanzen in der Luftfahrt==
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Hagelflieger verbreiten gezielt Silberjodid (mit Azeton) in Gewittern zur Hagelverhinderung. Rauch wird oft bei Flugzeugshows eingesetzt, aber auch zum Studium der sogenannten Wirbelschleppen von Grossflugzeugen. Auch Wasser wird zu diesen Zwecken eingesetzt. In Notfällen können auch Flugzeuge ausnahmsweise Treibstoff ablassen, was als ''fuel dumping'' bezeichnet wird. Im Gegensatz zu Kondesstreifen enstehen die Rauchfahnen direkt an den Auslassöffnungen. Kondesstreifen bilden sich hingegen erst deutlich hinter den Triebwerken.
    
==Reaktionen auf die Chemtrailhypothesen und wissenschaftliche Sicht==
 
==Reaktionen auf die Chemtrailhypothesen und wissenschaftliche Sicht==
Beweise für die Existenz von Chemtrails gibt es nicht und werden von den Befürwortern nicht vorgebracht. Auch spricht eine Vielzahl von logischen Gründen gegen eine etwaige Existenz. Kondensstreifen sind ein gut untersuchtes Phänomen und Fachartikel gibt es zum Thema seit den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Bereits die NACA (Vorläuferin der NASA) untersuchte das Phänomen der Kondensstreifen, da diese im damaligen zweiten Weltkrieg eine militärische Bedeutung für die Ortung von Flugzeugen hatte. In einem Dokument aus dem Jahre 1942 (also Jahrzehnte vor der Erfindung der Chemtrailhypothese) benannten die NACA-Forscher diejenigen meteorologischen Bedingungen unter denen Kondensstreifen als ''persistent contrails'' länger sichtbar bleiben. Es konnte bisher kein Nachweis für die Anwesenheit von Barium oder Aluminium in den Kondensstreifen von Flugzeugen oder in Flugzeugtreibstoffen erbracht werden. Auch Greenpeace und das Umweltbundesamt halten die Chemtrail-Theorie für unseriös. Das UBA befragte in der Sache sogar die Weltgesundheitsorganisation WHO denn die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) hätte angeblich eine Risikoanalyse über mögliche Folgen der Chemtrails unternommen. Auf Anfrage versicherte die WHO, weder über so genannte Chemtrails Kenntnis, noch eine Studie zum Thema unternommen zu haben. Auch im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind die beschriebenen Phänomene nicht bekannt. Das Institut für Physik der Atmosphäre des DLR untersucht seit vielen Jahren die Wirkung der Emissionen des Luftverkehrs auf die Atmosphäre - einschließlich zahlreicher Messungen gas- und partikelförmiger Emissionen von Verkehrsflugzeugen. Auch der Deutsche Wetterdienst kann aus Beobachtungsdaten keine Besonderheiten entdecken die auf abweichende ''Chemtrail''-Formen von Kondensstreifen hindeuten.
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Beweise für die Existenz von Chemtrails gibt es nicht und werden von den Befürwortern nicht vorgebracht. Auch spricht eine Vielzahl von logischen Gründen gegen eine etwaige Existenz. Kondensstreifen sind ein gut untersuchtes Phänomen und Fachartikel gibt es zum Thema seit den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Bereits die NACA (Vorläuferin der NASA) untersuchte das Phänomen der Kondensstreifen, da diese im damaligen zweiten Weltkrieg eine militärische Bedeutung für die Ortung von Flugzeugen hatte. In einem Dokument aus dem Jahre 1942 (also Jahrzehnte vor der Erfindung der Chemtrailhypothese) benannten die NACA-Forscher diejenigen meteorologischen Bedingungen unter denen Kondensstreifen als ''persistent contrails'' länger sichtbar bleiben. Es konnte bisher kein Nachweis für die Anwesenheit von Barium oder Aluminium in den Kondensstreifen von Flugzeugen oder in Flugzeugtreibstoffen erbracht werden. Die Deutsche Flugsicherung GmbH hat bestätigt, daß im Rahmen der Luftraumüberwachung keine auffälligen Flugbewegungen beobachtet wurden, die etwas mit dem in „Raum & Zeit" beschriebenen beschriebenen Sachverhalt zu tun haben könnten. Der Deutsche Wetterdienst teilte mit, daß in den Beobachtungsdaten keine Besonderheiten auffindbar sind, die auf abweichende Formen von Kondensstreifen hindeuten könnten. Auch das Bundesministerium der Verteidigung hat keine weitergehenden Erkenntnisse. Das Hauptquartier der US-Luftwaffe Europa hat mitgeteilt, daß es die beschriebenen Projekte bei der US-Luftwaffe weder gibt noch gegeben hat. Auch Greenpeace und das Umweltbundesamt halten die Chemtrail-Theorie für unseriös. Das UBA befragte in der Sache sogar die Weltgesundheitsorganisation WHO denn die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) hätte angeblich eine Risikoanalyse über mögliche Folgen der Chemtrails unternommen. Auf Anfrage versicherte die WHO, weder über so genannte Chemtrails Kenntnis, noch eine Studie zum Thema unternommen zu haben. Auch im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind die beschriebenen Phänomene nicht bekannt. Das Institut für Physik der Atmosphäre des DLR untersucht seit vielen Jahren die Wirkung der Emissionen des Luftverkehrs auf die Atmosphäre - einschließlich zahlreicher Messungen gas- und partikelförmiger Emissionen von Verkehrsflugzeugen. Auch der Deutsche Wetterdienst kann aus Beobachtungsdaten keine Besonderheiten entdecken die auf abweichende ''Chemtrail''-Formen von Kondensstreifen hindeuten.
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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