Biopunktur ist der gemeinsame Name von mehreren recht unterschiedlichen alternativmedizinischen Methoden. Für keine davon wurde eine Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen, so dass die Behandlungskosten von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland nicht übernommen werden.

Biopunktur nach Kersschot

Die Biopunktur nach Jan Kersschot ist eine pseudomedizinische Methode mit angeblich "verblüffenden Erfolgen", bei der bestimmte "niedrig dosierte" Heilmittel unter die Haut injiziert werden und die Analogien zur Neuraltherapie und Mesotherapie aufweist. In der Tat setzten manche Biopunkteure auch Lokalanästhetika wie bei der Neuraltherapie ein.

Die Methode wird von Befürwortern insbesondere zur Behandlung von Schmerzzuständen und Verletzungen empfohlen. Laut Credo des belgischen Erfinders und Arztes Jan Kersschot (geb. 1960) sollen durch die Injektionen auch die Aktivitäten angenommener Biophotonen und nicht näher erläuterter "elektromagnetischer Wellen" beeinflusst werden, was dem Patienten im Sinne einer "biophysikalischen Matrixregulation" zugute käme und keine Nebenwirkungen habe.

Eingesetzt werden pflanzliche und homöopathische Präparate, die entweder an Schmerzpunkten oder so genannten Akupunkturpunkten gespritzt werden. In der Regel werden hierfür Produkte der Pharmafirma Heel verwendet. Genannt werden die Mittel Lymphomyosot, Traumeel, Spascupreel oder Coenzyme compositum. Allerdings können auch Zuckerlösungen oder lokal wirkende Substanzen mit nachgewiesener schmerzstillender Wirkung (Lokalanästhetika wie Lidocain) zum Einsatz kommen.

Kersschot, der sich als Erfinder des Begriffs Biopunktur bezeichnet, war ursprünglich Neuraltherapeut und Anwender der Mesotherapie sowie der Prolotherapie.

Mora-Biopunktur

Als Mora-Biopunktur (auch "MORA-Punkttherapie") wird eine Variante der Bioresonanztherapie bezeichnet. Von Befürwortern wird sie auch "Akupunktur mit elektromagnetischen Schwingungen" genannt. Es handelt sich dabei um eine Art Kombination aus Bioresonanztherapie und der aus der Traditionellen Chinesischen Medizin stammenden Akupunktur ohne Verwendung von Nadeln. An bestimmten "Akupunkturpunkten" längs angenommener Meridiane wird eine Elektrode auf die Haut aufgesetzt, die stromlose "elektromagnetische Schwingungen" übertragen soll, die messtechnisch nicht erfassbar seien. Nach Werbeangaben sei es das Ziel der Behandlung, angenommene krankmachende "dysharmonische" Schwingungen auf elektronische Weise zu "invertieren" und angenommene "harmonische" Schwingungen verstärkt zurückzugegeben. Zur Behandlung wird ein spezielles elektronisches Mora-Therapiegerät eingesetzt.

Die außerwissenschaftliche Methode reiht sich daher auch in die Liste der Varianten der Akupunktur ein, wie die Farbakupunktur, Klangakupunktur, Laserakupunktur oder Elektroakupunktur nach Voll.

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