Biologisch-dynamische Landwirtschaft

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Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist die der Weltanschauung Anthroposophie-konforme Landwirtschaft und geht auf Ansichten von Rudolf Steiner und weiteren Anthroposophen zurück. Sie weist esoterisch-magische Elemente auf und deckt sich teilweise mit heutigen Herstellungs- und Anbauverfahren für Bioprodukte (Ökologischer Landbau). Manche Praktiken dieser Landwirtschaftsform sind wissenschaftlich völlig abwegig. So gehört zum biologisch-dynamischen Credo die astrologisch anmutende Lehre planetarischer Einflüsse auf das Pflanzenwachstum, die wissenschaftlich widerlegt ist.

Entsprechende biologisch-dynamische Produkte werden vorwiegend in Naturkostläden / Bioläden zu höheren Preisen als die üblichen Discounter vertrieben.

Geschichte der biologisch-dynamischen Landwirtschaft

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft entstand in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts im Umfeld der Anthroposophie und kann in einem Zusammenhang mit der Zunahme der Nahrungsmittelproduktion gesehen werden.

Steiner hatte keine einschlägige Ausbildung im Bereich der Biologie oder Landwirtschaft. 1924 begründete er einen Landwirtschaftlichen Kursus der geisteswissenschaftlichen Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft in der Nähe von Breslau. Beteiligte Landwirte und Interessierte schlossen sich im sogenannten "Versuchsring" zusammen. Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise fand später in Kreisen der nationalsozialistischen Führung Anhänger. Die Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegungder SS unter der Verantwortung von SS-Reichsführer Heinrich Himmler nahm sich dabei der dynamisch-biologischen Landwirtschaft an und diese fand sogar Anwendung im Konzentrationslager Dachau.

1946 wurde der "Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftweise" neu gegründet , aus dem das 1950 in Darmstadt gegründete Institut für biologisch-dynamische Forschung hervorging das versuchte eine Vermarktung und Verbreitung der Methode anzukurbeln. 1954 entstand der Demeter-Bund.

Die biologische-dynamische Landwirtschaft als Methode

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ähnelt dem ökologischen Landbau. Der Einsatz von mineralischen Düngern wird zugunsten von Rindermist eingeschränkt oder unterlassen. Entsprechend der anthroposophischen Ideologie wird Wert auf kosmische Rhythmen gelegt. So wird im Landbau nach Mondphasen angebaut.

Anwendung finden spezielle biologisch-dynamische Präparate. Zu diesen gehören:

  • Hornkiesel: Hornkiesel ist zermahlener Quarzsand, der als Bergkristall in ein hohles Kuhhorn verbracht wird und sodann in der Erde vergraben wird. Nach einiger Zeit wird das Kuhhorn wieder ausgegraben und der Inhalt mit Wasser vermischt und dieses als Dünger auf einem Feld ausgebracht. Dieses Proukt soll nach anthroposophischer Lesart der Wirkung von Sonnenschein entsprechen.
  • Hornmist: Hornmist ist Kuhdung der in ein einzelnes hohles Kuhhorn verbracht wird und für eine bestimmte Zeit in der Erde vergraben wird. Dann wird der Inhalt des Kuhhorns in einem Eimer Wasser verrührt und als Dünger über einem Acker versprüht. Dies soll in der Anthroposophie die magische Wirkung eines warmen Regens entsprechen.

Da sich spezifische Vorteile der speziellen biologisch-dynamischen Hilfsmittel nicht wissenschaftlich und analytisch nachweisen lassen, werden anthroposophisch-üblich die sogenannten bildschaffenden Metoden eingestzt um über die entsprechenden Untersucher-subjektiven Ergebnisse das positive Wesen der Produkte Vorzüge nachweisen zu können. Ein Nachweis der Eignung dieser bildschaffenden Methoden fehlt. Auf sie wird regelmässig zurückgegriffen wenn sich die Schwierigkeit ergibt ein anthroposophisches Verfahren plausibel zu machen.

Pseudowissenschaftliche Aktivitäten an der Universität Kassel

An der Universität Kassel (Standort Witzenhausen) wird das Fach Biodynamik unterrichtet was der Uni Spott und Kritik aus wissenschaftlichen Kreisen einbrachte. So war von einer anthroposophischen Enklave Witzenhausen die Rede, sowie von einem pseudowissenschaftliches Glaubenssystem das dort unterrichtet würde. Der emeritierte Biologe und Medizinhistoriker Armin Geus aus Marburg sprach hier von einer Ausgeburt anthroposophischer Spinnerei.

Weblinks

Hinweis: Das Bild stammt vom Laborjournal