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Atlantis war der Legende nach eine sehr reiche Stadt, die, gelegen auf einer Insel oder einem Kontinent im Atlantik, durch den Zorn der Götter im Meer versank. Obwohl durch den griechischen Philosophen Platon (427 bis 347 v.u.Z.) eine detaillierte Beschreibung der Stadt und deren Umland überliefert ist, gibt es trotz intensiver Suche bislang keinerlei archäologische Befunde, dass es diese Stadt in der Vergangenheit wirklich gab. So wurde vergeblich nach Hinweisen auf Atlantis auf der Insel Thera in der Ägäis, auf der Insel Kreta, auf den Kanarischen Inseln, auf der Insel Helgoland, in der Straße von Bimini in der Karibik oder im Schwarzen Meer geforscht. Zu den verschiedenen Hypothesen zur Lage von Atlantis gibt dieser Artikel auf Wikipedia Auskunft: Lokalisierungshypothesen zu Atlantis

Die Legende hat zu allen Zeiten die Fantasie der Menschen beflügelt, so dass die Atlantis-Legende Bestandteil verschiedener esoterischer und pseusowissenschaftlicher Vorstellungen wurde.

Herkunft der Atlantis-Legende

Atlantis wurde erstmals von dem antiken griechischen Philosoph Platon (427 bis 347 v. Chr.) erwähnt und beschrieben. Platon selber beruft sich auf ägytptische Priester als Ursprung seiner Aussagen zu Atlantis. Laut Platon war Atlantis eine Seemacht, die auf einer Insel „jenseits der Säulen des Herakles“ angesiedelt war. Nach einem gescheiterten Angriff auf Athen sei Atlantis um 9600 v.u.Z. durch eine Naturkatastrophe innerhalb „eines einzigen Tages und einer unglückseligen Nacht“ untergegangen.[1]

Althistoriker und Philologen sehen in Platons Überlieferungen eine Erfindung von ihm.

Atlantis in der Anthroposophie

In der anthroposophischen Glaubenslehre ist Atlantis die Heimat einer älteren, aber bereits höheren Entwicklungsstufe der Menschen, der vierten Wurzelrasse[2], die nach Ansicht der Anthroposophen folgende Eigenschaften aufwiesen:

Zitat:

"Auf der alten Atlantis waren die Menschen noch wenig für die Sinneswelt erwacht, verfügten dafür aber, wie erwähnt, über ein natürliches Hellsehen, das wesentlich von der körperlichen Konstitution abhängig war, die sich in den verschiedenen Rassen ausdrückt. Es war zugleich ein Naturhellsehen, das jene geistigen Kräfte zu schauen vermochte, die die Natur gestalten und auch bei der Rassebildung mitwirkten. In den atlantischen Orakelstätten befaßte man sich mit diesen Kräften ganz besonders. In den Orakelstätten wurden gewissenhaft jene Gleichgewichtspunkte auf der Erde gesucht, die für die Bildung der verschiedenen Rassen in Betracht kamen, und danach wurden gezielt die Auswanderungs- und Kolonisationsströme gelenkt.Alle Atlantier hatten großen Einfluss auf die Lebenskräfte, sowohl auf die ihres eigenen Leibes, als auch auf die ihrer natürlichen Umgebung. Die gewaltige Flutkatastrophe, durch die die Atlantis schließlich unterging, wurde durch den Mißbrauch dieser Ätherkräfte hervorgerufen. Fähigkeiten, die sehr stark auf diesen ätherischen Bildekräften beruhen, konnten von den Atlantiern ausgebildet werden, insbesondere das Gedächtnis, die Sprache und eine anfängliche, aber noch keineswegs ichbewusste, sondern vielmehr instinktive Urteilskraft. Diese letztere Fähigkeit bildete sich vor allem bei den unter dem Einfluss der Sonnenkräfte stehenden Ur-Semiten aus, von denen ein kleines Häuflein die nachatlantische Zeit nach den Eiszeitkatastrophen vorbereitete und den Grundstein zu der späteren arischen Rasse legte. Die hier bereits vorbereitete Urteilskraft in das wache Ich-Bewusstsein zu heben ist die hauptsächliche Aufgabe unserer nachatlantischen Kulturepochen. Dieser geradezu instinktive, treffsichere Intellekt ist auch heute noch gerade bei den semitischen Völkern sehr rege und hat das abendländische Geistesleben vielfältig befruchtet und erst zu dem gemacht, was es heute ist. Mit der erwachenden Urteilskraft verdämmerte aber zugleich das natürliche ätherische Hellsehen und das sinnliche Gegenstandsbewusstsein wurde immer klarer. Eine äußere Kultur gab es auf der alten Atlantis, abgesehen von einigen primitiven Werkzeugen, noch kaum.[3][4]

Für Anthroposophen ist Atlantis eine historische Realität, die sie verteidigen und die in den Waldorfschulen auch als solche gelehrt wird. Allerdings sind diese Vorstellungen als reine Fiktion der Märchenwelt zuzuordnen. Es gibt dafür weder Beweise aus der Archäologie, Paläontologie, Biologie, Geologie noch aus anderen Wissenschaftszweigen.

Erich von Däniken

Auch Erich von Däniken veröffentlichte in seinem Buch "Im Namen von Zeus", aber auch in anderen Schriften seine Vorstellungen von Atlantis. Im Gegensatz zu Rudolf Steiner sah er in den Bewohnern von Atlantis eine hochstehende Zivilisation, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten von Außerirdischen (Prä-Astronautik) übermittelt bekamen und technisch sogar höher entwickelt gewesen sein sollen als die Menschen in der heutigen Zeit.[5] Nach dem Untergang der Insel brachten Überlebende einen Teil ihres Wissens in andere Gebiete, wodurch z.B. die antike griechische Kultur und der Pyramidenbau in Ägypten und Mittelamerika ausgelöst wurde. Dänikens Thesen sind wissenschaftlich unhaltbar, u.a. da die griechische Antike, die Pyramiden Ägyptens und Mittelamerikas aus völlig unterschiedlichen geschichtlichen Epochen stammen.

Siehe auch: Katastrophismus.

Atlantis in der Braunen Esoterik

Auch im Bereich der Braunen Esoterik spielt die Atlantis-Legende eine Rolle. Dazu gibt es z.B. auf der von Jan Udo Holey betriebenen Seite "Secret-TV" einige Videos.[6] Auf angebliche, nicht näher bezeichnete Atlanter bezieht sich Ryke Geerd Hamer in seiner "Verfassung für einen Staat Germanien", in der er diese und die Germanen als "unsere Vorfahren" bezeichnet.[7]

Grundlage für die rassistische Auslegung der Atlantis-Legende ist der Okkultist James Churchward, als er beispielsweise schrieb, „die vorherrschende Rasse im Lande Mu war eine weiße Rasse“, die so lange „glücklich lebte, wie die Rassenreinheit gewährt habe“. Diese wurde unter anderem von Alfred Rosenberg, einem der Chefideologen des Nationalsozialismus, aufgegriffen und erweitert. Atlantis wurde als Urheimat der Arier gedeutet, die mit Thule gleichzusetzen sei und im Norden gelegen haben müsse.

Atlantis im Neopaganismus

Auch viele Strömungen des Neopaganismus bedienen sich der Atlantis-Legende als Bestandteil ihrer Glaubensinhalte, z.B. die Wicca-Bewegung und das moderne Druidentum, welches einen seiner Urprünge in Atlantis sieht.

Atlantis-Konferenzen

Seit 2005 finden in Griechenland regelmäßig internationale Konferenzen zur Thematik "Atlantis" statt. Die erste fand im Juli 2005 auf der griechischen Insel Milos statt. Diese Konferenzen dienen dazu, mehr oder weniger neue Theorien zur Lage von Atlantis - von hauptsächlich Hobby-Forschern - einem Publikum vorzutragen, dem auch anerkannte Archäologen wie Christos Doumas angehörten. Keine der dort vorgestellten Hypothesen hielt jedoch einer wissenschaftlichen Überprüfung stand. Am Ende stellte ein Teil der Konferenzteilnehmer eine Liste von Kriterien auf, die ein möglicher Atlantis-Fundort erfüllen müsse, um auch wirklich „Atlantis“ genannt werden zu dürfen.[8][9]

Quellenverzeichnis

Weblinks