Arndt-Schultz'sche-Regel

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Die Arndt-Schultz'sche-Regel geht auf Rudolf Arndt (1835-1900) und Hugo Schulz (1853-1932) zurück und beschreibt ein angebliches biologisches Grundgesetz. Danach sollen schwache Reize biologische Prozesse anregen, während starke Reize sie hemmen und stärkste Reize sie lähmen sollen. Bezüge bestehen zum wissenschaftliche diskutierten Hormesis-Konzept, und alternativmedizinischen Hypothesen der Homöopathie und der Isopathie.

Im Bereich der Homöopathie wird diese Behauptung gern als Begründung herangezogen, warum die Homöopathie wirken soll. In Wirklichkeit ist dieses 'Gesetz' nicht allgemeinverbindlich, sondern weist eine ganze Reihe von Ausnahmen auf. So wirken Impfstoffe nicht in geringsten Dosen, sondern benötigen eine Mindestmenge an Impfsubstanz. Antibiotika wirken in zu niedriger Dosis in der Regel überhaupt nicht und aufgrund der Anpassungsprozesse mancher Mikroorganismen bzw. Viren an gegen sie gerichtete Medikamente können mit der Zeit auch sehr hohe Dosen wirkungslos sein. Substanzen wie physiologische Kochsalzlösung, die in zu geringer Menge gegeben wird (z.B. bei Volumenmangelschock), richtet ebenso wenig etwas aus.

Die Arndt-Schultz-Regel ist heutzutage überholt. Sie entstand zu einer Zeit, als beide Begründer die wahren Hintergründe des Funktionierens menschlichen Lebens, also die genetischen Grundlagen sowie eine ganze Reihe Mikroorganismen und Viren, noch nicht kennen und berücksichtigen konnten. Ihre Regel stimmt nur dann, wenn man sie auf der Basis des lückenhaften medizinischen und naturwissenschaftlichen Wissens des 19. Jahrhunderts benutzt.


Quelle: Paralex