Joseph Wright of Derby: Alchimist auf der Suche nach dem Stein der Weisen, 1771

Alchemie (auch Alchimie) ist die Bezeichnung für esoterische philosophische Geheimlehren, die Elemente aus der Physik, Chemie und Medizin mit religiösen Ansichten verknüpften. Die Alchemisten bezeichnen die Alchemie selbst auch als Königliche Kunst. Bezüge existieren zum Rosenkreuzertum und der Hermetik.

Die Alchemie kann als naturphilosophische Vorgängerin der heutigen Chemie verstanden werden. Im 17./18. Jahrhundert wurde die Alchemie nach und nach von der modernen Chemie und Pharmakologie abgelöst.

Die Ziele der Alchemie waren die Suche nach einer Art "Gesamtwissenschaft", einem "Universalmedikament" und dem "Stein der Weisen", sowie der Versuch unedle Metalle in Gold und Silber verwandeln zu können. Moderne Alchemisten verfolgen weiter derartige Ziele in Form der außerwissenschaftlichen Transmutations-Bestrebungen. Die Transmutation bestand aus einem praktischen Teil, der den sorgfältigen Umgang mit den Destillations-, Extraktions-, und Sublimationsapparaturen voraussetzte, und einer theoretischen, religiösen Komponente. Die Seele des Alchemisten sollte während der Transmutationen geläutert werden und den Mikrokosmos im Makrokosmos widerspiegeln.

Eine bedeutsame Schrift für die Alchemie war die "Tabula Smaragdina", welche angeblich von Hermes Trismegistos verfasst wurde.

Etymologie

Der Begriff Alchemie stammt aus dem Arabischen al-kimiyah oder al-khimiyah (الكيمياء o الخيمياء), das aus dem Artikel al und dem griechischen Wort khymeia (χυμεία), welches "schmelzen" oder verschweißen/verkleben bedeutet, besteht. Nach einer anderen Etymologie stammt Alchemie von "Al Kemi", der "ägyptischen Kunst" (Kemi: alte Bezeichnung für Ägypten).

Geheimbezeichnungen

Die Alchemisten hatten gegenüber Außenstehenden ein strenges Schweigegebot bezüglich ihres Wissens. Sie benutzten häufig eine Art von symbolischem Code, welcher einerseits dazu diente, das für den Unterhalt des Alchemisten wichtige Geheimwissen zu bewahren und andererseits die damit verbundene Philosophie zu verschleiern. Diese verschlüsselte Fachsprache war für Uneingeweihte nicht zu verstehen. Die meisten Geheimnisse wurden lange Zeit nur mündlich den vertrauenswürdigsten Schülern (Adepten) anvertraut. Die ersten Wörterbücher für Alchemisten von C. Gesner und A. Libavius erschienen ab 1539 und machten die Grundlage für chemisches Wissen einer größeren Anzahl von Personen zugänglich.[1]

Beispielsweise wurden Metalle mit Himmelskörpern bzw. mit den Himmelskörpern zugeordneten Göttern verknüpft:

  • Quecksilber als Merkur ☿ (im englischen bis heute Mercury)
  • Silber als Mond ☾
  • Kupfer als Venus ♀
  • Zinn als Jupiter ♃
  • Eisen als Mars ♂
  • Gold als Sonne ☉
  • Blei als Saturn ♄

Quellenangaben

<references>

  1. Berend Strahlmann: "Der Chemiker im Wandel der Zeiten", Verlag Chemie, Weinheim 1972, S. 92