Adnan Oktar: Unterschied zwischen den Versionen

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Oktar had been tried with 17 other defendants in an Istanbul court. The verdict and sentence came after a previous trial that began in 2000 after Oktar, along with 50 members of his foundation, was arrested in 1999.
 
Oktar had been tried with 17 other defendants in an Istanbul court. The verdict and sentence came after a previous trial that began in 2000 after Oktar, along with 50 members of his foundation, was arrested in 1999.
 
In that court case, Oktar had been charged with using threats for personal benefit and creating an organization with the intent to commit a crime. The charges were dropped but another court picked them up resulting in the latest case." (Reuters 9.5.2008) [http://www.reuters.com/article/idUSL0992091620080509?sp=truesp=true]</ref>
 
In that court case, Oktar had been charged with using threats for personal benefit and creating an organization with the intent to commit a crime. The charges were dropped but another court picked them up resulting in the latest case." (Reuters 9.5.2008) [http://www.reuters.com/article/idUSL0992091620080509?sp=truesp=true]</ref>
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Oktar sass 19 Monate Haft ab wegen judenfeindlicher Äußerungen in seinem Werk "Judaism and Freemasonry".
  
 
Oktar schreibt Kolumnen in der ''Milli Gazette'', dem Blatt von ''Milli Görüş''. ''Milli Görüş'' ist die zweitgrößte islamische Organisation in Deutschland und gilt als der größte, nicht vom türkischen Staat direkt beeinflusste, türkisch-islamische Verband in Europa. Von Oktar publiziertes Material wird auch gerne von christlichen Kreationisten zitiert.
 
Oktar schreibt Kolumnen in der ''Milli Gazette'', dem Blatt von ''Milli Görüş''. ''Milli Görüş'' ist die zweitgrößte islamische Organisation in Deutschland und gilt als der größte, nicht vom türkischen Staat direkt beeinflusste, türkisch-islamische Verband in Europa. Von Oktar publiziertes Material wird auch gerne von christlichen Kreationisten zitiert.

Version vom 9. August 2010, 20:25 Uhr

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Adnan Oktar (geb. 1956, Ankara) ist die Person hinter dem Pseudonym Harun Yahya. Der türkische Muslim wurde in den 1980er-Jahren als Kreationist und Holocaustleugner bekannt. Oktar ist Autor zahlreicher kreationistischer Bücher, Filme und Webseiten.

So schreibt er zum Beispiel: "Es gibt heutzutage eine große Gefahr, die die soziale Struktur der Welt bedroht. So wie ein Virus den Menschen tötet, führt diese Gefahr auf subtile Weise den sozialen Zusammenbruch herbei. Die Gefahr besteht in dem Niedergang jener moralischen Werte, die helfen, eine gesunde Gesellschaft am Leben zu erhalten. Homosexualität, Prostitution, vorehelicher und außerehelicher Sex, Sexualverbrechen, Pornographie, sexuelle Belästigung und der Anstieg von Sexualkrankheiten sind eine Reihe wichtiger Indikatoren für den Zusammenbruch moralischer Werte."[1]

Pikant dabei ist, dass er wegen Gründung einer kriminellen Organisation, Zuhälterei, Erpressung, Vergewaltigung, Verführung Minderjähriger und Kokainmissbrauchs in der Türkei rechtskräftig verurteilt ist. Eine Strafe brauchte er aber bisher nicht anzutreten, da bei ihm paranoide Schizophrenie diagnostiziert wurde.[2]

Oktar sass 19 Monate Haft ab wegen judenfeindlicher Äußerungen in seinem Werk "Judaism and Freemasonry".

Oktar schreibt Kolumnen in der Milli Gazette, dem Blatt von Milli Görüş. Milli Görüş ist die zweitgrößte islamische Organisation in Deutschland und gilt als der größte, nicht vom türkischen Staat direkt beeinflusste, türkisch-islamische Verband in Europa. Von Oktar publiziertes Material wird auch gerne von christlichen Kreationisten zitiert.

Wie viele andere Kreationisten argumentiert Oktar oft in der Weise, dass er Evolution fälschlich mit Zufall gleichsetzt (siehe auch: Argumente des Kreationismus gegen die Evolutionstheorie), dann Beispiele für Gebilde gibt, die nicht durch Zufall entstanden sind oder entstanden sein können, und sodann die Evolutionstheorie wahlweise als töricht oder als Lüge bezeichnet. In besonders absurder Weise verfolgt er dieses Schema auf einer Internetseite, auf der er "Wissenschaft für Kinder" präsentiert.[3] Beispiel: "Wenn nun euer Freund sagen würde: In eine kleine Schachtel habe ich etwas Erde, Steine und Wasser gesteckt. Dann habe ich einige Jahre gewartet und aus der Schachtel kam ein Computer heraus [...] Würdet ihr diesem Freund Glauben schenken? Wahrscheinlich würdet ihr denken, dass dieser Freund einen Witz erzählt oder aber gelogen hat. Die Evolutionisten lügen eben in solch offensichtlicher Weise. Nicht einmal ein Computer kann durch Zufall entstehen."

Oktar/Yahya ist Autor eines mehrbändigen Werkes mit dem Titel Atlas der Schöpfung. Auf zahlreichen Bildern sind darin jeweils ein in der Gegenwart existierendes Tier oder eine Pflanze und ein ähnlich aussehendes Fossil gegenübergestellt. Daraus folge laut Oktar, dass es keine Evolution gegeben haben kann. Als weiteres "Argument" führt er an, dass man niemals z.B. 2- bis 5-köpfige menschliche Fossilien gefunden hat. Der erste Band der Reihe wurde kostenlos an zahlreiche Schulen in Deutschland verteilt. Auf die Frage, wie er solche Aktionen finanziert (das Buch ist ein über 6 kg schwerer, üppig ausgestatter Wälzer), gab Oktar in einem Interview an, dass der Verlag mit seinen anderen Büchern so große Gewinne mache, dass er die Abgabe von Gratis-Exemplaren daraus als Öffentlichkeitsarbeit bezahlen könne.[4] Ähnliche Aktionen gab es auch in anderen Ländern. Als der Schöpfungsatlas 2007 an vielen französischen Schulen auftauchte, ordnete der Erziehungsminister die Entfernung aus den Schulbibliotheken an.[5]

2008 wurde auf Betreiben von Oktar in der gesamten Türkei der Zugriff auf die Webseite von Richard Dawkins [2] gesperrt.[6] Bereits vorher hatte Oktar vergeblich versucht, die türkische Übersetzung von Dawkins Buch The God Delusion zu verbieten.

Links

Quellennachweise

  1. http://www.harunyahya.com/de/bucher/social/mahdi/mahdi_02.php
  2. By Thomas Grove. "Turkish Islamic author given 3-year jail sentence." ISTANBUL (Reuters) - Controversial Turkish Islamic author Adnan Oktar was sentenced to three years in prison on Friday for creating an illegal organization for personal gain, state-run Anatolian news agency said. A spokeswoman for his Science Research Foundation (BAV) confirmed to Reuters that Oktar had been sentenced but said the judge was influenced by political and religious pressure groups. Oktar had been tried with 17 other defendants in an Istanbul court. The verdict and sentence came after a previous trial that began in 2000 after Oktar, along with 50 members of his foundation, was arrested in 1999. In that court case, Oktar had been charged with using threats for personal benefit and creating an organization with the intent to commit a crime. The charges were dropped but another court picked them up resulting in the latest case." (Reuters 9.5.2008) [1]
  3. http://www.islamaufdeutsch.de/deutsch_islam/fur_kinder/wissenschaft/wissenschaft_index.htm
  4. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,578838,00.html
  5. http://www.sueddeutsche.de/wissen/980/459620/text/
  6. http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/showtopic.php?threadid=4336&s=ae1d336f7b02033df3572065d4cc5088