Salutogenese nach Antonovsky

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Die Salutogenese (Lehre der Gesundheitsentstehung als Gegensatz zur Pathogenese, der Krankheitsentstehung) ist ein Konzept des amerikanisch-israelischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky (1923–1994). Das Konzept der Salutogenese entwickelte Antonovsky während der 1970er Jahre und erregte 1979 große Aufmerksamkeit mit der Veröffentlichung seines Buches Health, stress, and coping [1].

Das Prinzip der Salutogenese wird häufig von Alternativmedizinern fälschlich auf ihre eigenen alternativen oder komplementären Methoden bezogen und begrenzt. Neben externen Faktoren der Krankheitsentstheung bietet die Salutogenese «interne» gesundheitsfördernde (salutogene) Ansätze zur aktiven eigenen Rolle in der Krankheitsbewältigung und Therapie. Bezüge bestehen zum Placebo Effekt und der Arzt-Patientbeziehung.


Antonovsky fiel auf, dass Frauen die den Holocaust überlebt hatten weniger klimakterische Beschwerden zeigten. Er führte dies auf einen ausgeprägten «sence of coherence» (Kohärenzgefühl = Verstehbarkeit der Zusammenhänge des Lebens, Handhabbarkeit von Ressourcen, mit denen man das eigene Leben gestalten kann, Sinnhaftigkeit der gestellten Lebensaufgaben) verfügten. Auf diesen Grundlagen entstand sein Konzept der Salutogenese.

Zitat

...Das Kohärenzgefühl ist eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind; einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen; diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen... [2].

Quellennachweise

  1. Antonovsky A: Health, stress, and coping. New perspectives on mental and physical well-being, San Francisco 1979
  2. Aaron Antonovsky: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. 1997, S. 36