Waschmagnet

Der Waschmagnet, im Internet auch bekannt als "Wash-Disk", war eine kleine, mit Magnetteilchen gefüllte Scheibe. Sie fand in Esoterikerkreisen mitunter Beachtung, war letztlich aber ein wirtschaftlicher Flop. Laut Gebrauchsanleitung gibt man sie als Ersatz für Waschmittel in die Wäsche (Hand- oder Maschinenwäsche), wo sie durch ihre magnetische Wirkung den Schmutz aus der Kleidung ziehen soll. Außerdem soll sie das Wasser automatisch enthärten, weswegen Wasserenthärter und Weichspüler überflüssig würden.

Besondere "Berühmtheit" erlangte der Waschmagnet durch die wiederholte Werbung von Brigitte Rondholz in der Newsgroup de.alt.naturheilkunde, wo mit einer gefälschten Empfehlung der TU Berlin geworben wurde [1][2]. Der Leiter des Fachgebiets Wasserreinhaltung (im Studiengang Technischer Umweltschutz der TU Berlin) verwahrte sich mehrfach dagegen, mit einem solchen Nonsens wie der Waschdisk überhaupt in Verbindung gebracht zu werden.

Sehr geehrter Herr [...]

als Leiter des genannten Fachgebiets Wasserreinhaltung der TU Berlin verwahre ich mich seit
einiger Zeit dagegen, dass wir irgendwann diese Waschdisk empfohlen haben. 
Es ist ein schlichter Unsinn, damit etwas erreichen zu wollen und wissenschaftlicher Unfug. 
[...] Da ich seit einiger Zeit mit dieser Disk konfrontiert bin, werde ich die Rechtsabteilung 
der TU konsultieren, um die Zulässigkeit dieser Werbeformulierung zu prüfen und 
gegebenfalls eine Untersagung anzustreben.

Vertrieben wurde dieses Produkt von der Zeitenschrift über einen Online-Shop. Inzwischen ist der Waschmagnet von der Bildfläche verschwunden.

Aktuelle Produkte mit Magneten

An die Stelle des älteren Waschmagneten traten inzwischen Waschring und Spülring (für die Spülmaschine) der Firma Alvito. Das Wirkprinzip bleibt identisch: Der Ring enthält Magneten, Mineralien und Wasser und entfaltet seine reinigende "Kraft" durch eine nicht näher spezifizierte Wirkung auf die physikalischen Strukturen des Wassers bzw. indem er es "phsyikalisch aktiviert". Allerdings wird bei diesem Produkt gleichzeitig ein Waschmittel eingesetzt. Verkauft wird das Wundermittel zum stolzen Preis von 58 Euro. Ein weiteres aktuelles Waschmagnetprodukt ist der Waschmagnet EcoLinge, der in der Schweiz der für 69 Franken und in Frankreich für 49 Euro zu haben ist. Der EcoLinge Waschmagnet in der Größe eines Pingpongballes soll aus zwei Magneten bestehen und wird vom Hersteller als dauerhafter Ersatz für klassisches Waschmittel bezeichnet.

Aus Österreich stammt ein Produkt, das als "Magnetkugel", "Magnetball", "Anti-Kalk-Kugel" usw. verkauft wird. Außer Waschmittel sparen soll die Kugel ein Verkalken der Waschmaschine verhindern. Im jahr 2010 wurde die Kugel für etwa 10 Euro verkauft.

Siehe auch

Quellennachweise