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[[image:Rudolfbreuss.jpg|Rudolph Breuß|thumb]]
 
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Die sogenannte '''Breuß-Kur''' oder '''Krebs Total Kur nach Breuß''' ist eine umstrittene [[alternativmedizin]]ische [[Krebsdiät]], die von dem aus Bludenz (Östterreich) stammenden Elektromonteur, Landwirt und Heilpraktiker Rudolf Breuß (24. Juni 1899 - 17. Mai 1990) erfunden wurde. Sie wird von ihren Befürwortern insbesondere bei Krebs eingesetzt.
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Die sogenannte '''Breuß-Kur''' oder '''Krebs Total Kur nach Breuß''' ist eine umstrittene [[alternativmedizin]]ische [[Krebsdiät]], die von dem aus Bludenz (Österreich) stammenden Elektromonteur, Landwirt und Heilpraktiker Rudolf Breuß (24. Juni 1899 - 17. Mai 1990) erfunden wurde. Sie wird von ihren Befürwortern insbesondere bei Krebs eingesetzt.
    
Auf Breuß geht auch eine Massagemethode zurück. Diese wird häufig zusammen mit der [[Dorn-Therapie]] des Allgäuer Landwirts Dieter Dorn kombiniert angeboten.
 
Auf Breuß geht auch eine Massagemethode zurück. Diese wird häufig zusammen mit der [[Dorn-Therapie]] des Allgäuer Landwirts Dieter Dorn kombiniert angeboten.
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Breuß mangelte es offenbar am Verständnis der medizinischen Zusammenhänge, die beim strengen Fasten ablaufen und seit Jahrzehnten bekannt sind. Nach spätestens 14-tägiger Nahrungskarenz scheidet das Fettgewebe (nach dem vorher Glykogenreserven in der Leber und den Muskelgeweben verbraucht wurden) verstärkt freie Fettsäuren aus, die in der Leber zu so genannten Ketonkörpern (Acetacetat und Hydroxybutyrat) umgewandelt werden. Diese Ketonkörper dienen dem Organismus anstelle der Glukose als Energielieferant, werden zu Aceton verbrannt und dieses wird als Abfallprodukt primär über die Nieren ausgeschieden. Ein wenig Aceton wird auch abgeatmet und mit dem Schweiß ausgeschieden, was den etwas unangenehmen Körpergeruch streng Fastender nach 2-wöchiger Fastenkur erklärt. Während dieser Fastenperiode steigert der Körper seine Stresshormon-Produktion (v.a. von Glückshormonen wie ß-Endorphin), die es dem Organismus erlaubt (sofern noch Fettreserven vorhanden sind), auf relativ stabilem Niveau subjektives Wohlbefinden und hohe körperliche Aktivität zu entfalten. Sind diese Fettreserven aber verbraucht, fällt man um so schneller in ein "schwarzes Loch".
 
Breuß mangelte es offenbar am Verständnis der medizinischen Zusammenhänge, die beim strengen Fasten ablaufen und seit Jahrzehnten bekannt sind. Nach spätestens 14-tägiger Nahrungskarenz scheidet das Fettgewebe (nach dem vorher Glykogenreserven in der Leber und den Muskelgeweben verbraucht wurden) verstärkt freie Fettsäuren aus, die in der Leber zu so genannten Ketonkörpern (Acetacetat und Hydroxybutyrat) umgewandelt werden. Diese Ketonkörper dienen dem Organismus anstelle der Glukose als Energielieferant, werden zu Aceton verbrannt und dieses wird als Abfallprodukt primär über die Nieren ausgeschieden. Ein wenig Aceton wird auch abgeatmet und mit dem Schweiß ausgeschieden, was den etwas unangenehmen Körpergeruch streng Fastender nach 2-wöchiger Fastenkur erklärt. Während dieser Fastenperiode steigert der Körper seine Stresshormon-Produktion (v.a. von Glückshormonen wie ß-Endorphin), die es dem Organismus erlaubt (sofern noch Fettreserven vorhanden sind), auf relativ stabilem Niveau subjektives Wohlbefinden und hohe körperliche Aktivität zu entfalten. Sind diese Fettreserven aber verbraucht, fällt man um so schneller in ein "schwarzes Loch".
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Krebszellen sind Körperzellen, die u.a. "verlernt" haben, sich selbst umzubringen oder dem Immunsystem nicht mehr mitteilen, dies zu übernehmen. Sie leben ewig und breiten sich im Organismus aus. Bestimmte Tumorzellen (z.B. Dickdarm-, Lungen- oder Mammakarzinomzellen) verändern auf Grund genetischer Defekte sogar ihre Zelloberfläche derartig, dass kursierende Abwehrzellen die Zelle nicht mehr als tumorbefallen oder falsch funktionierend erkennen können. Andere Tumorzellen produzieren Hormone, obwohl sie dies nicht sollten oder inaktivieren von Abwehrzellen ausgeschiedene Enzyme, die normalerweise den so genannten programmierten Zelltod (auch Apoptose genannt) in den Krebszellen einleiten würden.
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Krebszellen sind Körperzellen, die sich ungehemmt vermehren und u.a. "verlernt" haben, sich selbst umzubringen oder dem Immunsystem nicht mehr mitteilen, dies zu übernehmen. Sie leben ewig und breiten sich im Organismus aus. Bestimmte Tumorzellen (z.B. Dickdarm-, Lungen- oder Mammakarzinomzellen) verändern auf Grund genetischer Defekte sogar ihre Zelloberfläche derartig, dass kursierende Abwehrzellen die Zelle nicht mehr als tumorbefallen oder falsch funktionierend erkennen können. Andere Tumorzellen produzieren Hormone, obwohl sie dies nicht sollten oder inaktivieren von Abwehrzellen ausgeschiedene Enzyme, die normalerweise den so genannten programmierten Zelltod (auch Apoptose genannt) in den Krebszellen einleiten würden.
    
In einem Bereich unterscheiden sich Krebszellen jedoch nicht von anderen Körperzellen. Sie gewinnen ihre Zellenergie auf exakt die gleiche Weise wie normale Körperzellen. Im Normalzustand arbeiten sie durch chemische Verbrennung von Glukose, im Hungerzustand schalten sie zunehmend auf die Verarbeitung von Ketonkörpern um. Eine Krebszelle kann - ein sie umgebendes funktionierendes Gefäßsystem vorausgesetzt - deshalb nicht ausgehungert werden. Manche Tumorarten sondern sogar bestimmte Wachstumsfaktoren aus, die die umliegenden Gefäßepithelien zu einem verstärkten Wachstum anregen und somit die verstärkte Blutversorgung des Tumors gewährleisten. Die von Breuß propagierte Grundidee, den Krebs quasi zu Tode zu hungern, ist deshalb schon im Ansatz falsch. Die Breußsche Kur ist ein einfaches, auf mittelalterlichen, säftepathologischen Gedankengebäuden fußendes Konglomerat falscher Thesen, falscher Analogieschlüssen und falsch interpretierten medizinischen Tatsachen.
 
In einem Bereich unterscheiden sich Krebszellen jedoch nicht von anderen Körperzellen. Sie gewinnen ihre Zellenergie auf exakt die gleiche Weise wie normale Körperzellen. Im Normalzustand arbeiten sie durch chemische Verbrennung von Glukose, im Hungerzustand schalten sie zunehmend auf die Verarbeitung von Ketonkörpern um. Eine Krebszelle kann - ein sie umgebendes funktionierendes Gefäßsystem vorausgesetzt - deshalb nicht ausgehungert werden. Manche Tumorarten sondern sogar bestimmte Wachstumsfaktoren aus, die die umliegenden Gefäßepithelien zu einem verstärkten Wachstum anregen und somit die verstärkte Blutversorgung des Tumors gewährleisten. Die von Breuß propagierte Grundidee, den Krebs quasi zu Tode zu hungern, ist deshalb schon im Ansatz falsch. Die Breußsche Kur ist ein einfaches, auf mittelalterlichen, säftepathologischen Gedankengebäuden fußendes Konglomerat falscher Thesen, falscher Analogieschlüssen und falsch interpretierten medizinischen Tatsachen.
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Die Breußsche Saftmischung besteht aus 3/5 Rote Rüben (Randen, Rote Bete), 1/5 Gelbe Rüben (Karotten), 1/5 Sellerieknollen und dazu noch ein wenig Rettich und eine hühnereigroße Kartoffel. [...] Die Kartoffel muss nicht unbedingt sein, bei Leberkrebs soll die Kartoffel jedoch sehr wichtig sein. Statt einer zum Saft dazugegebenen Kartoffel kann man auch eine Tasse Kartoffelschalentee pro Tag schluckweise kalt trinken. Sämtliches Gemüse wird durch einen Entsafter gepresst; anschließend wird der Saft noch durch ein feines Teesieb oder durch ein Leinentuch passiert, denn bei 1/4 Liter Saft ist immer noch ein Esslöffel Satz dabei. Dieser Satz ist erstens schlecht einzunehmen und zweitens wird er als Nahrung für den Krebs angesehen. (Moerman und Breuß 1981, S.171)
 
Die Breußsche Saftmischung besteht aus 3/5 Rote Rüben (Randen, Rote Bete), 1/5 Gelbe Rüben (Karotten), 1/5 Sellerieknollen und dazu noch ein wenig Rettich und eine hühnereigroße Kartoffel. [...] Die Kartoffel muss nicht unbedingt sein, bei Leberkrebs soll die Kartoffel jedoch sehr wichtig sein. Statt einer zum Saft dazugegebenen Kartoffel kann man auch eine Tasse Kartoffelschalentee pro Tag schluckweise kalt trinken. Sämtliches Gemüse wird durch einen Entsafter gepresst; anschließend wird der Saft noch durch ein feines Teesieb oder durch ein Leinentuch passiert, denn bei 1/4 Liter Saft ist immer noch ein Esslöffel Satz dabei. Dieser Satz ist erstens schlecht einzunehmen und zweitens wird er als Nahrung für den Krebs angesehen. (Moerman und Breuß 1981, S.171)
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Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist der regelmäßige Konsum der sehr nitrathaltigen Rote Beete nicht gerade gesundheitsförderlich, da Nitrat im Organismus in Nitrit und dieses wiederum in krebserzeugende Nitrosamine umgewandelt wird. Auch rohe Kartoffeln sind im Übermaß genossen nicht gesund, denn sie enthalten Solanin - eine atropinartig wirkende Substanz, mit der sich Kartoffeln vor Fressfeinden schützen. Deshalb kommt es beispielsweise bei Personen, die Kartoffelkochwasser (in dem sich Solanin anreichert) aus vermeintlich gesundheitsfördernden Gründen zu sich nehmen, gehäuft zu funktionellen Sehstörungen, die sie zum Augenarzt führen (Weiß 1991). Solche seit Jahrzehnten bekannten Informationen beeinflussten Breuß offenbar nicht. Er empfahl bei einer Reihe von Tumoren neben seinem Gemüsesaft auch noch diverse Tee-Zubereitungen (Moerman und Breuß 1981, S.173-176):
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Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist der regelmäßige Konsum der sehr nitrathaltigen Rote Beete nicht gerade gesundheitsförderlich, da Nitrat im Organismus in Nitrit und dieses wiederum in krebserzeugende Nitrosamine umgewandelt werden kann. Auch rohe Kartoffeln sind im Übermaß genossen nicht gesund, denn sie enthalten Solanin - eine atropinartig wirkende Substanz, mit der sich Kartoffeln vor Fressfeinden schützen. Deshalb kommt es beispielsweise bei Personen, die Kartoffelkochwasser (in dem sich Solanin anreichert) aus vermeintlich gesundheitsfördernden Gründen zu sich nehmen, gehäuft zu funktionellen Sehstörungen, die sie zum Augenarzt führen (Weiß 1991). Solche seit Jahrzehnten bekannten Informationen beeinflussten Breuß offenbar nicht. Er empfahl bei einer Reihe von Tumoren neben seinem Gemüsesaft auch noch diverse Tee-Zubereitungen (Moerman und Breuß 1981, S.173-176):
    
* Gehirnturmor: 1-2 Tassen Melissentee pro Tag schluckweise kalt trinken. Goldmelisse oder Zitronenmelisse oder gemischt.
 
* Gehirnturmor: 1-2 Tassen Melissentee pro Tag schluckweise kalt trinken. Goldmelisse oder Zitronenmelisse oder gemischt.
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