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Mehrfach ist in russischen Staatsmedien wie [[RT Deutsch]] die Rede von einem kubanischen Mittel gegen das CoV-2 Virus, das als "interferon alpha 2b recombinante cubano", oder "Heberon Alpha R" bekannt ist und in Kuba 1986 entwickelt wurde, 34 Jahre vor der COVID-19 Pandemie. Bei RT Deutsch beworben mit der Überschrift "China: Kubanisches Medikament bewährt sich im Kampf gegen CoronaVirus". Es handelt sich dabei nicht um eine pseudomedizinische Intervention. Es geht um [https://en.wikipedia.org/wiki/Interferon_alfa-2b Interferon Alpha 2b], ein seit langem bekannter Wirkstoff. Interferone sind körpereigene Gewebshormone die die Immunantwort von Lymphozyten stimulieren. Sie werden seit langem bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt, haben aber erhebliche unerwünschte Nebenwirkungen. Man fühlt sich massiv krank durch die Gabe dieses Wirkstoffs, der in einen Muskel gespritzt werden muss. Eine Wirksamkeit zeigt sich nur in einer sehr frühen Phase der Infektion. Bei zu später Gabe kommt es zu einer Verschlimmerung. [[Jens Bernert]] (Blog Blauer Bote) behauptet dass die Bundesrepublik das "kubanische Mittel" zur Behandlung von COVID-19 Patienten vorenthalte.
 
Mehrfach ist in russischen Staatsmedien wie [[RT Deutsch]] die Rede von einem kubanischen Mittel gegen das CoV-2 Virus, das als "interferon alpha 2b recombinante cubano", oder "Heberon Alpha R" bekannt ist und in Kuba 1986 entwickelt wurde, 34 Jahre vor der COVID-19 Pandemie. Bei RT Deutsch beworben mit der Überschrift "China: Kubanisches Medikament bewährt sich im Kampf gegen CoronaVirus". Es handelt sich dabei nicht um eine pseudomedizinische Intervention. Es geht um [https://en.wikipedia.org/wiki/Interferon_alfa-2b Interferon Alpha 2b], ein seit langem bekannter Wirkstoff. Interferone sind körpereigene Gewebshormone die die Immunantwort von Lymphozyten stimulieren. Sie werden seit langem bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt, haben aber erhebliche unerwünschte Nebenwirkungen. Man fühlt sich massiv krank durch die Gabe dieses Wirkstoffs, der in einen Muskel gespritzt werden muss. Eine Wirksamkeit zeigt sich nur in einer sehr frühen Phase der Infektion. Bei zu später Gabe kommt es zu einer Verschlimmerung. [[Jens Bernert]] (Blog Blauer Bote) behauptet dass die Bundesrepublik das "kubanische Mittel" zur Behandlung von COVID-19 Patienten vorenthalte.
 
==Covid Organics==
 
==Covid Organics==
Unter der Bezeichnung "Covid Organics" (und COV) wird in Madagaskar vom Staatspräsidenten Andry Rajoelina ein flüssiges Wunderheilmittel gegen das SARS-2 CoV-2 Virus beworben, welches die Erkrankung innerhalb von zehn Tagen heile. Inhaltstoffe von Covid Organics soll ein Mix aus Artemisinin und einheimischen Kräutern wie Ravensara aromatica (Lorbeergewächse) sein. Die angeblich erfolgreiche Behandlung mit dem Mittel sei der Grund warum es in Madagaskar angebliche keine Menschen git, die an Covid-19 verstorben sind, bei angeblich 212 Infektionen. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation WHO vor der Einnahme ungetesteter Mittel warnte, rief Rajoelina alle afrikanischen Staaten dazu auf, die Weltgesundheitsorganisation WHO zu verlassen, da diese kein Mittel zur Verfügung stelle um die Pandemie zu beenden. Zu Artemisinin liegt kein wissenschaftlicher Nachweis einer Wirksamkeit gegen die COVID-19 Erkrankung vor. Das Mittel wurde in Madagaskar am Institut Malgache de Recherches Appliquées entwickelt. Die genaue Zusammensetzung des Mittels, wird geheim gehalten.  
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Unter der Bezeichnung "Covid Organics" (und COV) wird in Madagaskar vom Staatspräsidenten Andry Rajoelina ein flüssiges Wunderheilmittel gegen das SARS-2 CoV-2 Virus beworben, welches die Erkrankung innerhalb von zehn Tagen heile. Die Inhaltsstoffe von Covid Organics sollen ein Mix aus [[Artemisinin]] und einheimischen Kräutern wie Ravensara aromatica (Lorbeergewächse) sein. Die angeblich erfolgreiche Behandlung mit dem Mittel sei der Grund warum es in Madagaskar angebliche keine Menschen git, die an Covid-19 verstorben sind, bei angeblich 212 Infektionen. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation WHO vor der Einnahme ungetesteter Mittel warnte, rief Rajoelina alle afrikanischen Staaten dazu auf, die Weltgesundheitsorganisation WHO zu verlassen, da diese kein Mittel zur Verfügung stelle um die Pandemie zu beenden. Zu Artemisinin liegt kein wissenschaftlicher Nachweis einer Wirksamkeit gegen die COVID-19 Erkrankung vor.<ref>https://www.pharmazeutische-zeitung.de/naturarzneien-aus-afrika-sollen-untersucht-werden-117384/</ref>  Das Mittel wurde in Madagaskar am Institut Malgache de Recherches Appliquées entwickelt. Die genaue Zusammensetzung des Mittels, wird geheim gehalten. Die nationale medizinische Akademie des Landes (Académie Nationale de Médecine de Madagascar, ANAMEM) sprach sich gegen die Empfehlung aus. Es bestehe die Gefahr einer Gesundheitsschädigung, solange die Kräutermedizin nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht worden sei. Da der Inhaltsstoff Artemisin ein Grundbestandteil von Malaria-Kombinationstherapien ist, wurde von Wissenschaftlern die Befürchtung geäußert, dass der regelmäßige Konsum des Kräuterauszugs zur Entstehung von Malariaresistenzen führen könnte. Trotz dieser Warnungen zeigten Regierungschefs anderer afrikanischer Staaten großes Interesse an dem Produkt. Die Präsidenten Tansanias John Magufuli und des Tschad Idriss Déby ließen jeweils eine Flugzeugladung der Medizin aus Madagaskar einfliegen. Auch die Demokratische Republik Kongo und die Republik Kongo unter den Präsidenten Felix Tshisekedi und Denis Sassou-Nguesso erhielten eine Flugzeugladung der Medizin als Geschenk.
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Zu Artemisinin liegt kein wissenschaftlicher Nachweis einer Wirksamkeit gegen die COVID-19 Erkrankung vor.<ref>https://www.pharmazeutische-zeitung.de/naturarzneien-aus-afrika-sollen-untersucht-werden-117384/</ref> Die nationale medizinische Akademie des Landes (Académie Nationale de Médecine de Madagascar, ANAMEM) sprach sich gegen die Empfehlung aus. Es bestehe die Gefahr einer Gesundheitsschädigung, solange die Kräutermedizin nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht worden sei. Da der Inhaltsstoff Artemisin ein Grundbestandteil von Malaria-Kombinationstherapien ist, wurde von Wissenschaftlern die Befürchtung geäußert, dass der regelmäßige Konsum des Kräuterauszugs zur Entstehung von Malariaresistenzen führen könnte. Trotz dieser Warnungen zeigten Regierungschefs anderer afrikanischer Staaten großes Interesse an dem Produkt. Die Präsidenten Tansanias John Magufuli und des Tschad Idriss Déby ließen jeweils eine Flugzeugladung der Medizin aus Madagaskar einfliegen. Auch die Demokratische Republik Kongo und die Republik Kongo unter den Präsidenten Felix Tshisekedi und Denis Sassou-Nguesso erhielten eine Flugzeugladung der Medizin als Geschenk.
   
==Avifavir und Ivermectina==
 
==Avifavir und Ivermectina==
 
In Südamerika verbreiten sich Behandlungsempfehlungen mit dem aus Russland stammenden Mittel Avifavir, obwohl weder klinische Studien noch eine WHO-Empfehlung vorliegen. Ebenso gibt es fragwürdige Empfehlungen für das Antiparasitenmittel Ivermectina, für das ebenso kein Beleg einer Wirksamkeit vorliegt.
 
In Südamerika verbreiten sich Behandlungsempfehlungen mit dem aus Russland stammenden Mittel Avifavir, obwohl weder klinische Studien noch eine WHO-Empfehlung vorliegen. Ebenso gibt es fragwürdige Empfehlungen für das Antiparasitenmittel Ivermectina, für das ebenso kein Beleg einer Wirksamkeit vorliegt.
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