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Meridiane sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) auf die Hautoberfläche des Menschen abgebildete angenommene Energie-Bahnen oder -Kanäle, in denen die sogenannte Lebensenergie Ch'i (Qi oder Ki) fließen soll und die üblicherweise als nicht verzweigbar gelten. Die Meridiane spielen eine Rolle bei der Akupunktur, Akupressur, Moxibustion, Shiatsu, EFT, Elektroakupunktur nach Voll und Kinesiologie. Nach diesem System gäbe es 12 paarige Hauptmeridiane. Jeder Meridian ist einem Organ bzw. Organsystem zugeordnet und auf den Meridianen liegen die Akupunkturpunkte. Die sogenannten Yin-Meridiane verlaufen von den Zehen zum Rumpf und weiter zu den Fingern. Die Yang-Meridiane verlaufen von den Fingern zum Gesicht und vom Gesicht zu den Zehen. Die Hauptmeridiane sollen einen geschlossenen Kreislauf bilden, der im Laufe eines Tages komplett durchlaufen wird, so dass jeder Meridian jeweils zu einer bestimmten Uhrzeit für zwei Stunden ein Maximum erreicht (siehe Chinesische Organuhr).

Nach Ansicht von Anhängern der TCM ist die Gesundheit mit einem freien und ausreichenden Fluss des Qi in den Meridianen verbunden.

Widersprüchliche Meridiansysteme

Es gibt eine Reihe verschiedener Meridiansysteme, von denen zwei (Jing Mai und Qi jing mai System) in der Akupunkturpraxis verbreitet sind.

Wissenschaftliche Sicht

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Existenz von Meridiansystemen nicht erwiesen. Radioaktiv markierte Substanzen die längs des Verlaufs der angenommenen TCM-Meridiane unter die Haut gespritzt wurden, verteilten sich über Venen und Lymphgefäße und folgten nicht den Meridianen. Auch konnte beobachtet werden, dass sich entsprechende Abflussbahnen verzweigen konnten, sowie Venenstauungen den Abfluss behinderten [1][2]

Quellennachweise

  1. Lazorthes Y, Esquerré JP, Simon J, Guiraud G, Guiraud R.: Acupuncture meridians and radiotracers, Pain. 1990 Jan;40(1):109-12. PMID: 2339006
  2. Simon J, Acupuncture meridians demythified. Contribution of radiotracer methodology, Presse Med. 1988 Jul 2;17(26):1341-4