Kumdang-2 (kr: goldener Zucker) ist der Handelsname eines in Nordkorea entwickelten Wunderallheilmittels, das in regelmäßigen Abständen von nordkoreanischen und russischen Quellen ins Gespräch gebracht wird. Erste Nennungen finden sich bereits im Jahr 1996, dem Jahr der Erfindung. 2003 wurde es als Wundermittel gegen SARS genannt. Nach den Vorstellungen des Hersteller, der Pugang Pharmaceutical Company, sei das Mittel geeignet völlig unterschiedliche Erkrankungen wie AIDS, Ebolafieber, Hepatitis, SARS und MERS, Herzerkrankungen und Tuberkulose zu heilen. (siehe dazu: Zehn Indizien für Quacksalberei) Zusätzlich wurde über die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA verbreitet, dass das Wundermittel auch gegen morgendliche Müdigkeit, Krebs und "Schäden wegen übermäßigen Gebrauchs von Computern" wirksam sei. Kumdang-2 wird seit 2015 promotet, genauso wie auch eine nordkoreanische "Sexpille".

Erfinder sind die Koreaner Jon Sung Hun (Direktor der Pharmafirma Pugang) und Ri Sun Choi, die das Mittel zum Patent anmeldeten.

Auf dem internationalen Markt für pseudomedizinische Mittel wird Kumdang-2 über eine Firma in Moskau angeboten. In Russland machte die staatlich finanzierte Nachrichtenagentur TASS Werbung für das Mittel.

Während Befürworter und Hersteller zahlreiche fragwürdige und unbedeutende internationale Auszeichnungen für Kumdang-2 nennen, findet sich kein einziger Eintrag in wissenschaftlichen Datenbanken. (Stand Juni 2015)

Inhaltsstoffe

Kumdang-2 soll Ginseng-Extrakte (Koryo Insam) enthalten, sowie geringe Mengen Metalle der seltenen Erden (Lanthan, Cer), Spuren von Gold und Platin. Nach Herstellerangaben soll das Mittel in Form von Injektionen angewendet werden. Nordkoreanischen Quellen zu Folge soll das Mittel Extrakte der Ginsengpflanze enthalten. Die Pflanzen würden zuvor mit Metallen der seltenen Erden gedüngt worden sein.

Unterstellter Wirkmechanismus

In der Werbung zu Kumdang-2 wird die Behauptung aufgestellt, dass das Mittel das Immunsystem des Menschen stimulieren würde und es effektiver als Interferon sei.

Quellennachweise