Goldenberg Institut
Das Goldenberg Institut in Darmstadt ist ein Schein-Institut, das sich nach eigenen Angaben der Pflege alter psychologischer Texte widmet.[1] Leiterin des Instituts ist die Darmstädter Esoterikerin Christiane Kostarellos. Zwischen dem Goldenberg Institut und dem Autorenkollektiv von Psychologie aktuell besteht eine enge Verflechtung.
Institutsgründung und -zweck
Das Institut wurde nach eigenen Angaben "1999 von H.H. Elleser et al." gegründet. Seit 2009 ist Christiane Kostarellos Leiterin des Instituts und "Lizenzinhaberin Goldenberg International".[2] Die Steuernummer 00783764529 wurde im Januar 2016 entfernt: "Da das Goldenberg® Institut reine 'Liebhaberei' ist, steht keine USt-ID zur Verfügung."[1] Auf der Facebook-Seite wird die Steuernummer noch gezeigt.[3] Ab 2016 wird das Goldenberg Institut nur noch als "privater Club" bezeichnet.
Bis Ende 2015 verstand sich das Goldenberg Institut als "Hüter der Lehren von Dubois und Goldenberg". Dem Institut sei es gelungen, "ein psychodynamisches Beratungsverfahren zu konzipieren, das auf den Arbeiten von Benjamin S. Goldenberg beruht". Dieses Verfahren sei einzigartig "hinsichtlich seiner Methodik und der zu Grunde liegenden Theorien" und genieße "Markenschutz, um sicherzustellen, dass sich ausschließlich fachlich gefestigte Anwender darauf berufen können". Goldenbergs Theorie gehe, was einzigartig in der Tiefenpsychologie sei, vom "Nexus Konzept" aus. Nach diesem Konzept "werden alle menschlichen Verhaltensweisen durch ein Netzwerk assoziativer Verbindungen im Unbewussten gesteuert, welche wiederum auf gemeinsame Ursachenkomplexe (Theorie der multiplen Nexus), zurückzuführen sind". Als Nonprofitkollektiv leiste das Institut Forschung und Wissenserhalt. Handverlesenen Fachleute sollen durch neutrale DGSV-Gutachter "pro bono"-Zertifizierungen in diesen besonderen Bereichen der Psychologie erhalten können. Da die Lehren Goldenbergs und Dubois' nicht "massentauglich", sondern auf einem intellektuellen Niveau seien, biete das Institut Weiter- und Fortbildungen nur für handverlesene Persönlichkeiten in kleiner Runde an.[2]
Das Goldenberg Institut bot auf seiner Webseite auch Fortbildungen und Forschungsworkshops an. Alle Inhalte basierten "auf der bewährten Goldenberg® Psychologie", "die wiederum evidenzbasierte Erkenntnisse ebenso wie Elemente der Psychologien des Paul Dubois und des C.G. Jung" umfasse. Es bestand auch die Möglichkeit, dass Wissende "sich durch mit uns kooperierende externe und unabhängige Gutachter pro bono überprüfen lassen. Wenn Sie den gutachterlichen Ansprüchen Genüge leisten, erhalten Sie ein entsprechendes Zertifikat. Dieses ersetzt zwar keinen Berufsabschluss oder akademischen Grad, doch es dokumentiert als Weiterbildungsbeleg auf seriöse und solide Weise vorhandenes Fachwissen, welches nach neutral-gutachterlicher Maßgabe überprüft und bewertet wurde. Eine solche externe Zertifizierung ist ein solider Beleg spezifischer Kenntnisse. Referenzschreiben des Goldenberg® Instituts selbst werden nur mit Zustimmung des Kuratoriums vergeben und stellen eine höchst seltene Ausnahmeehrung für besondere Leistungen auf dem Feld der Psychologie nach Dubois, Jung und Goldenberg dar".[2]
Der Institutszweck änderte sich im Januar 2016 grundlegend. Im Vordergrund steht seitdem die Pflege und Förderung des Andenkens an alte "Meister der Psychologie" wie Freud, Jung, Skinner und andere. Darüber hinaus befasse man sich mit den Werken vergessener "Väter" der modernen Psychologie wie u.a. Paul Charles Dubois, Benjamin S. Goldenberg, Paul Flechsig und anderen. Von Forschung ist keine Rede mehr und Zertifizierungen werden nicht mehr angeboten.[1]
Vom Goldenberg Institut gibt es seit seiner Gründung keine wissenschaftlichen Veröffentlichungen, keine Jahres- oder Tätigkeitsberichte. Ebenso gibt es im Internet keinerlei Spuren, die auf eine Existenz vor dem 1. September 2015 hinweisen. Die Domain goldenberg-institut.org wurde erst am 11. Dezember 2015 in Toronto registriert.[4]
Das Institut hat seine Sitz in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Kleyerstraße 10, einem Mischgebiet im Westen von Darmstadt.[1] Diese Adresse ist identisch mit der von Psychologie aktuell. Inzwischen gelöschte Pressemitteilungen aus dem Dezember 2015 trugen die Adresse Ludwigsplatz 6 in Darmstadt.
Das Goldenberg-System
Nach Darstellung des Goldenberg Institus ist Goldenberg® "ein psychologisches Konzept, das auf den britischen Universalgelehrten Benjamin S. Goldenberg sowie auf Paul Dubois zurückgeht". Von anderen Verfahren hebe es sich durch folgende "signifikanten Merkmale" ab:[2]
- Es vereine evidenzbasierte, wissenschaftliche Methoden mit analytischen Grundannahmen nach Carl Gustav Jung.
- Es sei speziell für die Anwendung im nicht-heilkundlichen Bereich entwickelt worden (bspw. Coaching, Mediation, etc.).
- Es sei undogmatisch und anschlussfähig an bestehendes Wissens, das die Klienten bereits "mitbringen".
- Es sei zwar komplex, aber doch eingängig, verständlich und humanistisch geprägt.
Markenrechte
Das Deutsche Patent- und Markenamt hat am 20. November 2010 die Marke Goldenberg in das Markenregister eingetragen. Inhaber der Marke ist Dariush Barsfeld aus Darmstadt. Der Markenschutz betrifft drei Nizza-Klassen:[5]
- Nizza 41: Veranstaltung und Durchführung von Seminaren, Tagungen und Vortragsveranstaltungen (Lehrveranstaltung); Herausgabe von Texten (ausgenommen Werbetexte); Veröffentlichung und Herausgabe von Texten, Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, auch in elektronischer Form, ausgenommen für Werbezwecke; Coaching
- Nizza 44: Durchführung von Massagen; psychosoziale Betreuung; Dienstleistungen eines Psychologen; Durchführung von Therapien; Dienstleistungen eines Psychotherapeuten; psychologische Beratung
Klasse(n)
- Nizza 45: von Dritten erbrachte persönliche und soziale Dienstleistungen betreffend individuelle Bedürfnisse; esoterische Beratung; Dienstleistungen eines Kommunikationsberaters, nämlich Mediation.
Benjamin S. Goldenberg
Benjamin S. Goldenberg ist der Namensgeber des Instituts. Nach Angaben des Goldenberg Instituts handelt es sich bei Goldenberg um einen geheimnisvollen und obskuren "britischen Universalgelehrten", der etwa von 1903 bis 2000 gelebt haben soll. In hohem Alter soll er im Londoner Regent’s Park öffentlich gelehrt haben. "Seine psychologischen und philosophischen Theorien sind dabei unverwechselbar und keiner der klassischen psychologischen Schulen zuzuordnen." Er soll "auf unerschütterliche Weise davon überzeugt" gewesen sein, dass "alles, was einen Menschen, sein Leben und seine Realität ausmacht, die zwingende Konsequenz von Folgerichtigkeiten sei, die auf einen oder mehrere Nexus zurückgehen. Diese seien im Unbewussten der Seele verborgen, nicht an den Leib gebunden und vielschichtig komplex verflochten"'. Goldenberg soll "daher affektgeladenen Intentionen die eigentliche Rolle in der Psychologie" zugemessen haben, während er "pure Emotionen und Gedanken [..] als sekundär bzw. tertiär" betrachtete.
Seine wichtigsten Erkenntnisse soll Goldenberg in den 1990er Jahren einem jungen Deutschen vermittelt haben, "der diese für die Nachwelt festhielt".[2] Bei dem jungen Deutschen handelt es sich um Dariush Barsfeld, der 2010 das Buch Die Goldenberg Regeln veröffentlichte. Im Buch beschreibt Barsfeld vor allem seine tägliche Arbeit als Psychologe. Erst am Ende des Buches erzählt Barsfeld von seiner Begegnung mit einem alten Mann, den er in einem Herbst in den 1990er Jahren zufällig im Londoner Regent's Park kennengelernt habe. Der Mann setzte sich auf einer Parkbank neben Barsfeld. Aus einem Smalltalk heraus entwickelte sich ein intensiveres Gespräch. Die Worte des Mannes seien so dicht und herausfordernd gewesen, dass er sich "völlig überflutet fühlte". Am Ende des Gesprächs stellte sich der alte Mann als Benjamin S. Goldenberg vor und verabschiedet sich mit "It was a pleasure to meet you" für immer aus Barsfelds Leben. Die "Quintessenz" von Goldenbergs Worten schreibt Barsfeld als "Die Goldenberg Regeln" auf. Dabei handelt es sich um acht Regeln, die aus zehn Sätzen bestehen.
- Die Realität ist nicht das, was du siehst, hörst, riechst oder tastest. Das alles ist nur Camouflage, eine Metapher für das was eigentlich ist.
- Realität ist das, was du fühlst.[6]
- Deine innere Realität weist deinem äußeren Erleben die Richtung durch die Prinzipien der Kausalität und Synchronizität.
- Es gibt keine Dualität.[7] Alles ist schlicht und ergreifend und damit ist auch alles potentiell gut, es sei denn du wählst es anders.
- Erfahrungen an sich sind zunächst einmal weder gut noch schlecht, sie sind interessant.
- Die Veränderung deines äußeren Erlebens setzt voraus, dass du dich damit befasst, was du fühlst und für wahr hältst.
- Du kannst nur das verändern, was du in seiner Substanz erkannt hast.
- Alles ist möglich, wenn du deine Realität und deine Wahreiten in Frage stellst. Du kannst die Welt nicht verändern, du kannst dich aber selbst verändern und damit die Welt.[8]
Gregor Bergemann - seit August 2015 ist der "Metaphysiker" Autor bei "Psychologie aktuell" - schrieb am 24. Oktober 2015 in der Huffington Post als "Mystery Autor" den Artikel Goldenberg: Kann ein Buch eine Seele haben? Er berichtet von seiner Begegnung mit dem inzwischen an einer schweren Nervenkrankheit leidenden Autor und lobt Die Goldenberg Regeln als "eines jener Bücher mit einem Eigenleben, mit einer eigenen 'Seele'".[9]
Von Goldenberg gibt es keine Veröffentlichungen. Außerhalb des Dunstkreises von Psychologie aktuell, Goldenberg Institut und Huffington Post gibt es keinerlei Wahrnehmung des "britischen Universalgelehrten", nicht im Internet und schon gar nicht in der psychologischen Fachwelt.
Am 27. Dezember 2015 gab es vom Goldenberg Institut eine Pressemitteilung, dass "ein Skript des Benjamin S. Goldenberg, welches im Rahmen der Forschungsarbeit der Arbeitsgruppe „Private Lehrschreiben/Goldenberg“ in den Besitz des Goldenberg Instituts kam [..] im 1.Quartal 2016 einer eingehenden Authentizitätsprüfung unterzogen [wurde]. Die hausinterne Beraterin für alte Schriften, Frau Katrin Fix, wird zusammen mit einer Arbeitsgruppe diverse standardisierte Tests vornehmen, um eine möglichst zuverlässige Einstufung vornehmen zu können. Sollte sich das Dokument als echt erweisen, wäre dies ein großer Schritt für die Forschungsarbeit des Goldenberg Instituts."[10] Diese Pressemitteilung wurde mittlerweile vom Goldenberg Institut gelöscht.
Institutsleitung
- Christiane Kostarellos leitet das Goldenberg Institut seit 2009.[2] Parallel dazu war sie bis 31. Dezember 2015 Chefredakteurin beim Autorenkollektiv von Psychologie aktuell, das sie gründete. Seit 1. Januar 2016 ist die Darmstädter Esoterikerin dort nur noch Autorin. Als Direktorin des Goldenberg Instituts verantwortet "Kostarellos alle Aktivitäten des Instituts sowie im Einvernehmen mit dem Kuratorium seine generelle Ausrichtung". Ihre Themenschwerpunkte sind Paul Charles Dubois, Benjamin S. Goldenberg, Friedrich Fröbel sowie Wissenschaft und Mensch.[1]
- Andreas Rexroth ist stellv. Direktor. Seine Themenschwerpunkte sind Sigmund Freud, Paul Charles Dubois und Paul Flechsig. Des Weiteren ist Rexroth "auch Außenrepräsentant des Goldenberg Instituts".[1] Sitz des Instituts ist Rexroths Wohnung in einem Darmstädter Mischgebiet am Rande der Stadt. Rexroth ist außerdem seit 1. Januar 2016 Leiter und Herausgeber von Psychologie aktuell.[11] Am Drei-Personen-Institut Institut für Hochschulbildung in Neu-Isenburg wird er als Psychologischer Trainer geführt.[12]
- Klaudia Luise Weber ist Koordinatorin. Ihre Themenschwerpunkte sind Tiefenpsychologie, Psychodynamik und C.G. Jung.[1] Parallel dazu ist sie bei Psychologie Aktuell Autorin.[11]
- Martha Schmidt ist Bibliothekarin. Sie "wurde dem Goldenberg Institut mit den Worten [..]: 'Sie war früher das, was Google heute ist.' empfohlen".[1] Bei dem Bild von Schmidt handelt es sich um eine Fotomontage.[13]
- Katrin Fix ist Beraterin für alte Schriften und berät das Institut "mit Liebe und Leidenschaft" bei der Archivarbeit mit alten Texten, der zeitlichen Einordnung historischer Dokumente sowie der "Textarbeit und Rechechen [sic.]". Hauptberuflich arbeitet Fix bei einem Mannheimer Bestattungs-Institut.[14] Bei Psychologie aktuell ist sie als Autorin tätig.[11]
- Dr. phil. Hubert Steinberg war bis 31. Dezember 2015 "Generalsekretariat für Methodenlehre". Danach soll er sich aus Altersgründen zurückgezogen haben.[2] Bei dem Bild von Steinberg[2] auf der Webseite des Goldenberg Instituts handelt es sich um eine Fotomontage.[15] Steinberg soll zusammen mit seiner Frau Gisela in Santa Barbara leben.[2] Es gibt keinerlei Hinweise auf die reale Existenz eines promovierten Psychotherapeuten mit diesem Namen, der in der Huffington Post über die Ergebnisse von "Kollegen" fachsimpelt.[16]
Ehrenkuratorium
- Hildegard Mannheim, Exekutive Ehrenpräsidentin: "Frau Mannheim ist eine geborene Anhängerin der Psychologie Paul Dubois' und ist aufgrund des Senioritätsprinzips die exekutive Ehrenpräsidentin des Kuratoriums des Goldenberg® Instituts".[1]
- Dariush Barsfeld, M.A., Ehrenpräsident ohne Funktion: Barsfeld hatte in den 1990er Jahren in London seine 'Begegnung der besonderen Art' mit Benjamin S. Goldenberg höchstpersönlich."[1] Um das Jahr 2000 arbeitete Barsfeld als Redenschreiber "für alle Fälle: Trauerfälle, Hochzeiten, Jubiläen, Kongresse. Ärzte, Anwälte, Steuerberater und Kommunalpolitiker zähl[t]en zu seinen Abnehmern.[17]
- David Berger, Ehrenbeirat[18][19] Berger ist Theologe und Betreiber des rechtspopulistischen Blogs Philosophia perennis.
- Professor Michael A. Jenike, MD, Ehrenbeirat: Die Tätigkeit des Harvard-Professors für Psychiatrie für das Goldenberg Institut wird nicht beschrieben.[1]
- Professor Dr. Dr. Stephan Volk, Ehrenbeirat: Die Tätigkeit des Facharztes für Psychiatrie, Psychotherapie, Neurologie und Somnologie mit Lehrauftrag an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt für das Goldenberg Institut wird nicht beschrieben.[1]
- Dr. Thilo von Trotha, Ehrenbeirat: Die Tätigkeit des Gründers und Ehrenpräsidenten des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache[20] wird nicht beschrieben.[1][21]
- Dr. Klaus Lassert, Ehrenbeirat: Die Tätigkeit des "international angesehenen Spezialisten für Wirtschaftspsychologie und Experten im Bereich der systemischen Psychologie" für das Institut wird nicht beschrieben.[1]
- Paul H. Smith, Ph.D., Ehrenbeirat: Smith ist "President of the RVIS, Inc.". Seine Tätigkeit im Ehrenkuratorium wird nicht beschrieben.[1]
- Dr. Werner Weishaupt, Ehrenbeirat: Weishaupt ist Präsident des Verbandes freier Psychotherapeuten (VFP) und "Mitglied im Vorstand des Europäischen Verbandes für Kinesiologie. Er vertritt im Kuratorium des Goldenberg Instituts somit die Sicht der alternativ orientierten Psychologie."[1]
- Professor Dr. Hossein Baghernejad, Ehrenbeirat: "Im Kuratorium des Goldenberg® Instituts wacht er über das wissenschaftliche Arbeiten. Das Goldenberg® Institut hat für diese Aufgabe bewusst einen der Psychologie fernen Experten gewonnen, um evidenzbasiertes Denken in der Institutsarbeit zu verankern. Zugleich ist seine technische Expertise für etwaige Digitalisierungsprojekte alter Schriften von Bedeutung."[1] Das von ihm bei Facebook, der Huffington Post und auf der Homepage des Goldenberg Instituts verwendete Bild ist eine Fotomontage.[22]
- Dr. Dmitri Strelkov, Ehrenbeirat: Im Kuratorium des Instituts soll er "die kreative Perspektive auf hohem akademischen Niveau" einbringen.[1]
Reaktionen auf die Wikipedia-Recherchen
Bereits kurz nachdem das Editierverhalten des Users „Andreas Parker“ inklusive des Systems der Zirkelreferenzen für als angebliche eigene Publikationen veröffentlichte Wikipedia-Texte durch Wikipedia-Autoren recherchiert wurde, kam es zum einen zur Veröffentlichung der falschen Todesmeldung zu Parker seitens Psychologie aktuell bzw. Goldenberg-Institut. Dies wurde flankiert durch einen als Sondermeldung lancierten Aufruf auf der Webseite von Psychologie aktuell, in dem von realen Belästigungen und Bedrohungen gesprochen sowie der Vorwurf Antisemitismus erhoben wurde:
- “Mitglieder des Autorenkollektivs Psychologie aktuell werden seit Anfang des Jahres im Internet und im "echten" Leben gezielt belästigt. Konkrete Hinweise zu den Personalien einiger Täter liegen unseren Rechtsbeiständen bereits vor. Einen herzlichen Dank diesbezüglich an die Tippgeber, die hier zur Aufklärung beigetragen haben. Um sachdienliche Hinweise zu weiteren direkt und indirekt involvierten Personen wird jedoch dringend gebeten. Insbesondere eine merkwürdige Zunahme von als antisemitisch wertbaren "Nachrichten" bzw. "Ratschlägen" beunruhigt uns als liberales und auf Diversity achtendes Kollektiv sehr und fordert von uns eine Nulltoleranz-Haltung. Bitte informieren Sie uns bzw. die zuständige Anwaltskanzlei daher bitte schnellstmöglich, wenn Sie Kenntnisse über die Urheber bzw. Anstifter dieser Vorgänge besitzen.“[23]
Weder Bedrohungssituation noch der Antisemitismusvorwurf wurden in irgend einer Weise konkretisiert oder belegt. Zwar wurden diese Vorwürfe nach ein paar Tagen nicht weiter bedient; dies war jedch anscheinend eine vorübergehende Erscheinung, da ab ca. 11.Februar 2016 auf der Facebook-Seite erneut eine massive Bedrohungssituation behauptet, darüber hinaus sogar ebenfalls beleglos von Erpressung gesprochen und nur dünn verhüllt der Vorwurf der Stasi-Methoden veröffentlicht wurde. Zudem gaben der oder die Accountbetreiber vor, man habe bereits Namen und weitere Daten der angeblichen Stalker und Bedroher ermitteln können.[24]
Ferner wurde ein Großteil der Webseite des Goldenberg-Instituts dem öffentlichen Zugriff entzogen und ist nur noch per Passwort zugänglich. Auch die Kurzdarstellungen der dem sogenannten Ehrenkuratorium angehörenden Personen sind nicht mehr öffentlich, ebenso der „Sachverständigenrat“, während die Präsentationen des „Direktoriums“ erheblich eingekürzt wurden, vor allem im Bereich der aufgeführten Qualifikationen. Ferner wurden Hinweise auf den zuvor als „Ehrenvorsitzenden“ Dariush Barsfeld entfernt sowie auch die angebliche Gründungsjahrangabe 1999.[25]
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 1,18 Website des Goldenberg Instituts (Stand 04.02.2016 gesichert bei archive.org)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 2,9 Goldenberg Institut Homepage (Stand 24.12.2015 gesichert bei archive.org)
- ↑ Facebook-Seite des Goldenberg Instituts
- ↑ ICANN-Abfrage
- ↑ Registerauskunft am DPMA, Registernummer: 302010069065
- ↑ Reality is what you feel (Quelle z.B.: [1])
- ↑ z.B. [2]
- ↑ z.B. [3]
- ↑ Gregor Bergemann: Goldenberg: Kann ein Buch eine Seele haben? Huffington Post vom 24.10.2015
- ↑ Pressemitteilung des Goldenberg Instituts mittlerweile gelöscht
- ↑ 11,0 11,1 11,2 Homepage von Psychologie aktuell (Stand 31. Januar 2016, bei archive.org)
- ↑ Expertenteam Webseite des Instituts für Hochschulbildung (gesicherte Version bei archive.org vom 04.01.2016)
- ↑ Vgl. Schmidt beim Goldenberg Institut [4] und die Bibliothek im Original bei Pixabay, ohne Schmidt und ohne horizontale Spiegelung des Bildes [5] dazu das einkopierte Bild von Schmidt [6]
- ↑ Webseite des Bestattungsinstituts Böhm
- ↑ Siehe Original und Montage
- ↑ Julia Heidenreich: Entscheidet bald der Computer, wen ich liebe? Huffington Post vom 14.12.2015
- ↑ Thomas Loy: Ghostwriting: Das Outing der Geisterschreiber im Tagesspiegel vom 06.09.2000
- ↑ Siehe auch: Bearbeitung von Andreas Parker vom 21. Dezember 2015 in der Wikipedia
- ↑ David Berger Artikel in der Wikipedia
- ↑ Thilo von Trotha Artikel in der Wikipedia
- ↑ Siehe auch: Bearbeitung von Andreas Parker vom 21. Dezember 2015 in der Wikipedia
- ↑ Das Original ohne Hossein Baghernejad [7]. Die Fotomontagen: [8] [9]
- ↑ http://psychologie.strikingly.com
- ↑ https://www.facebook.com/psychologie.aktuell/posts/1168634293161808
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:WikiProjekt_Umgang_mit_bezahltem_Schreiben/Verdachtsf%C3%A4lle/Psychologie_aktuell_und_ULC#kein_Ehrenkuratorium.2C_keine_FAQ.2C_kein_...