Dieser Artikel wird gerade bearbeitet. Bitte mit Edits warten!

Die Miasmatische Homöopathie ist eine Modebezeichnung für eine Gruppe von Varianten der pseudomedizinischen Lehre der Homöopathie. Die Methodengruppe ist den Schulen der Komplexmittelhomöopathie zuzuordnen und beansprucht insbesondere für die Behandlung chronischer Krankheiten geeignet zu sein. Die Bezeichnung "miasmatische Homöopathie" wird wiederum von einzelnen Homöopathie-Anwendern für eigene Interpretationen der Komplexmittelhomöopathie benutzt und durch eigene Namengebungen ergänzt. Daher verwenden einige Homöopathen auch zur Unterscheidung den Begriff "klassische miasmatische Homöopathie". Ein einheitliches Verständnis aller in den letzten Jahren entstandenden "Miasmatische Homöopathie" - Formen existiert indes nicht, Fachliteratur zur „miasmatischen Homöopathie“ existiert (2010) nicht, abgesehen von Traktakten einzelner Anhänger zu ihren individuellen Interpretationen ihrer jeweiligen Lehre.

Einige der Varianten sind:

  • Miasmatische Homöopathie nach Proceso Sánchez Ortega
  • Klassisch-Miasmatische Homöopathie nach HP Roland Kauke
  • Dynamisch-miasmatische Homöopathie nach Peter Gienow

usw.

DBMH

Eine "Deutsche Gesellschaft für miasmatische Homöopathie e.V." (DBMH)[1] verbreitet die Lehre und organisiert kostenpflichtige dreijährige Homöopathie-Kurse. Die DGMH ist Mitglied im "Homöopathie-Bundesverband" BKHD. Auf ihrem Webauftritt im Internet verweist die DBMH zu engagierten Impfgegnern wie Gerhard Buchwald, und verlinkt impfgegnerische Webseiten von Hans Tolzin und von Steffen Rabe.

Lehre

Anwender orientieren sich an den homöopathischen Prinzipien des Ähnlichkeitsprinzips und des Potenzierprinzips. Die Miasmatische Homöopathie wird expliziz auf die Miasmenlehre ((gr. "Befleckung") von Hahnemann bezogen. Hahnemann entwickelte diese als Reaktion zur Beobachtung chronischer Erkrankungen, Erbkrankheiten und Infektionskrankheiten. Laut seiner Miasmenlehre wird angenommen, dass ein "Miasma" Krankheiten auslösen könne. Derartige durch Miasmen ausgelöste Krankeheiten würden zu Beginn leicht homöopathisch behandelbar sein, im weiteren Verlauf aber weniger günstig bis hoffnungslos verlaufen.

Aus heutiger Sicht ist nicht immer klar, was unter den diversen Miasmen wie "Psora", "erworbene oder vererbte Sykose", "erworbene oder vererbte Syphilis", "Pseudopsora" zu verstehen sein soll. Selbst in homöopathischer Literatur sind dazu widersprüchliche Angaben zu finden. Teilweise wurden entsprechende Miasmenbegriffe auch in das Vokabular der Spagyrik übernommen.

Quellennachweise

  1. Deutsche Gesellschaft für miasmatische Homöopathie. Liebknechtstraße 14 63303 Dreieich Vorstand: Dr. med. Sybille Freund, http://www.dgmh.org


ie Miasmatische Homöopathie (Miasma: Grundübel, Ursache) beschäftigt sich mit der Behandlung von chronischen Beschwerden anhand der Beseitigung der Krankheitsursache. Grundsätzlich behandle ich sowohl akute als auch chronische Krankheiten. Den Schwerpunkt meiner Arbeit habe ich jedoch auf die homöopathische Behandlung von chronischen und schweren Erkrankungen gelegt.

Die Ursachen unserer Beschwerden finden sich häufig in den Generationen unserer Eltern und Großeltern. Es gibt Erkrankungen oder Medikamente, welche genetische Spuren hinterlassen, die bei der Zeugung auf die Kinder übergehen können. Bei den Kindern kann sich dieses genetische Erbe schon von Geburt an als Krankheitsbereitschaft oder Anfälligkeit für bestimmte Beschwerden oder Störungen äußern.

Mein Ziel ist es, durch die homöopathische Behandlung sowohl die aktuellen Beschwerden als auch diese Krankheitsbereitschaft zu verringern.

Mein Anliegen ist es, den Menschen in meiner Behandlung, in seiner Ganzheit zu sehen - mit seiner Geschichte, seinen Vorfahren, seinen Wünschen, seinen Ängsten, seinen Beschwerden, um ihn soweit zu begleiten, wie es sein Wunsch ist. Hierfür nutze ich neben der Homöopathie meine Kenntnisse aus den Bereichen der Pädagogik, der Systemischen Arbeit und der Mediation. Literaturempfehlung

Karl-Josef Müller "Klassische Homöopathie - Wieso? Weshalb? Warum?" 2. Auflage - Zweibrücken: Verlag K.-J. Müller, 2006 Kleine Praxiseinführung für Patienten

Dr. med. Friedrich Graf: "Die Impfentscheidung", Sprangsrade: 2007

Gerhard Risch "Homöopathik: die Heilmethode Hahnemanns" 3. Auflage - München: Pflaum, 1998


Dana Brückner - Praxis für Homöopathie Potsdam / Berlin Charlottenburg



In der modernen Homöopathie gibt es viele verschiedene Strömungen, die für den Anfänger kaum noch zu durchschauen sind: Klassische Homöopathie, genuine Homöopathie, Bönninghausen-Methode, Boger-Methode, miasmatische Homöopathie, wissenschaftliche Homöopathie, naturwissenschaftlich-kritische Richtung, prozessorientierte und kreative Homöopathie, Rajan Sankaran, Jan Scholten, Impuls-Homöopathie, Resonanzhomöopathie, Seghal-Methode, Herscue-Methode, "central delusion", C4-Homöopathie, quantenlogische Homöopathie usw. usf.



So kam er durch Forschung in seinen Krankenunterlagen und durch Nachdenken darauf dass es sich um chronisch- miasmatische Krankheiten handeln müsse. Diese chronischen und weitervererbbaren Krankheiten erkannte er in der Syphilis der Sykosis (Feigwarzenkrankheit als Folge der Gonnorrhoe) und der Psora (welche er als Folge der Krätzekrankheit Skabies sah). Viele seiner Anhänger kritisierten diese Aussagen. Manche Homöopathen arbeiten miasmatisch andere nicht. Die miasmatische Homöopathie (deren Grundlagen im 1. Bd. "Die chronischen Krankheiten" und im "Organon der Heilkunst" von Hahnemann beschrieben sind) ist seit 1991 in der Praxis erfolgreich erprobt. (H. Trott Samuel Hahnemanns Vermächtnis – von der Psora zur Gesundheit Oratio Verlag Schaffhausen 1996)



Ab 1816 entwickelt er deshalb eine Methode zur Behandlung chronischer Krankheiten. 1828 veröffentlichte er die Ergebnisse seiner Forschung in einem fünfbändigen Werk mit dem Titel Die chronischen Krankheiten. Nach seiner Theorie liegt den chronischen Krankheiten ein Miasma, eine Art tief liegendes „Ur-Übel“, zugrunde. Hahnemann unterteilte die Miasmen in Psora (als Folge der Krätze), Sykosis (Feigwarzenkrankheit als Folge der Gonorrhoe) und Syphilis. Hahnemanns Arbeit nach der Erkenntnis der Miasmen war der Versuch, die Psora auszumerzen, wie er schrieb.

Sein Verständnis der chronischen Krankheiten bewegt sich im Rahmen der damaligen medizinischen Erkenntnisse. Die Miasma-Lehre gilt heute als überholt, mit der Entdeckung des Cholera-Erregers durch Robert Koch 1884 wurde in der Hochschulmedizin ihr Ende eingeläutet. So werden Syphilis und Cholera erfolgreich mit Antibiotika behandelt. In der klassischen Homöopathie jedoch werden die praktischen Konsequenzen der Miasma-Lehre bis heute berücksichtigt.





Die miasmatische Homöopathie

Die Miasmentherapie wurde schon von Hahnemann begründet. Das Wort „Miasma“ kommt aus dem griechischen und bedeutet Makel, Befleckung oder auch Ausdünstung. Hahnemann bezeichnete damit unterschiedliche Arten, bzw. Schweregrade der Störung der Lebenskraft.

Homöopathie aus miasmatischer Sichtweise. Ein Miasma ist der Ausdruck des individuellen und kollektiven menschlichen Bewusstseins mit seinen Licht – und Schattenseiten. Sie stellen eine Dynamik dar, die im kleinen und großen Maßstab sowohl krank macht als auch heilend wirkt. Miasmen spiegeln das Naturgesetz wider, dass der Geist die sichtbare Welt erschafft. Kulturgeschichtlich ist gut zu sehen, dass in jeder Epoche ein bestimmter Zeitgeist herrschte, ein miasmatisches Bewusstsein, das sich sowohl in künstlerischen, intellektuellen, spirituellen und technischen Errungenschaften zeigte als auch in einer „Zeitkrankheit“, in einer Seuche. Nicht die Seuche selbst ist das Miasma, sondern das jeweilige Miasma ruft die passende Seuche hervor.

In dieser Form der homöopathischen Therapie bedeutet ein Miasma die unsichtbare, familiensystemisch eingebundene „Krankheit unter der Krankheit“. Miasmatisch zu therapieren heißt also, die geistige Wurzel einer Erkrankung zu erkennen und zu behandeln.

Das ist heute aktueller denn je, denn unser karzinogener Zeitgeist bringt immer kompliziertere und komplexere Krankheiten hervor, allem voran die Krebserkrankung die sich immer neue organische Felder erobert. Statistisch gesehen kommt die Krebserkrankung heute in jeder Familie vor.

Es geht also bei dieser Behandlungsweise darum, neben den organotropen und konstitutionellen Ansatzpunkten das innere Wesen eines Miasmas und seinen Ausdruck im menschlichen Bewusstsein mit einzubeziehen.

In der miasmatischen Homöopathie werden alle das Leben des jeweiligen Patienten beeinflussende Faktoren in der Anamnese zusammen gesehen. Durchlebte Erkrankungen, Impfungen, Infektionen, auch nur kurz auftretende Symptome genauso wie genetische Dispositionen, Verhaltensmuster, Ängste und psychosoziale Hintergründe werden in eine bestimmte miasmatische Hierarchie eingeordnet und führen so zu den in Frage kommenden Mittel.

Aber nicht nur das jeweilige Mittel, auch Veränderungen im täglichen Leben, das Aufbrechen von alten Strukturen tragen zu einer erfolgreichen Behandlung mit dieser Therapieform bei.






Schwerpunkte der Ausbildung miasm. Hom: Samuel Hahnemann, Grundgesetze der Homöopathie, Organonstudium, Arzneimittel und ihre Herstellung, Potenzen - Einsatz und Wirkungsweise, Umgang mit dem Repertorium, Wege der Arzneimittelfindung, Akutbehandlungen, Chronische Krankheiten, Miasmenlehre, Differentialdiagnose, Analyse und Besprechung chronischer Langzeitfälle, Folgeverordnungen, 150 Arzneimittelbilder incl. Meditationen, Trancen, Videosequenzen und Fällen, neueste Arzneimittelprüfungen, Supervision mitgebrachter Fälle/Patienten, Live-Anamnese, C4-Verreibungen und Auswertung, homöopathische Richtungen. Die Kunst der chronischen Anamnese. Erfolgreiche Praxisführung und Steuerrecht. Mittelbilder anhand von Videos erkennen.




Miasmatische Homöopathie

Die miasmatische Homöopathie geht auf den Begründer S. Hahnemann zurück. Er erkannte, dass sich hinter einer Krankheit eine ursächliche Krankheit verbirgt = Miasma. Durch das verborgene Miasma zeigt sich die Dynamik, wie ein Mensch krank und auch wieder gesund werden kann

Familiensystemische Belastungen und übernommene Muster sowie negative Glaubenssätze und destruktive Verhaltensweisen werden in die Behandlung miteinbezogen und in heilsame Wege geleitet. Somit kann eine intelligente Lösung für den Konflikt hinter den Beschwerden gefunden werden.

Die miasmatische Homöopathie zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus:

   * die konsequente Beobachtung der körpereigenen Heilversuche
   * die Unterstützung der Logik wie der Organismus heilt
   * die Wahl solcher Mittel, welche die Kraft haben destruktive Prozesse zu heilen


Während des Heilungsverlaufs kann all das zum Vorschein kommen was je unterdrückt wurde. Die natürlichen Ventile des Körpers zur Selbstheilung wie Fieber, Schweiß, Schmerz u. a., wurden oft durch Impfungen, Antibiotika und Schmerzmittelgaben, die nicht als medizinisch notwendige Ausnahmen, sondern als ständige Substitution genommen wurden, außer Kraft gesetzt.

Gerade bei immer wiederkehrenden Beschwerden ist es wichtig , die Lebensenergie auf allen Ebenen anzuregen. Deshalb gehört zur Basistherapie innerhalb der miasmatischen Behandlung:

   * die Entsäuerung & Entschlackung des Körpers
   * Ausleitverfahren und Anregung der Zellaktivität
   * Unterstützung der Blutparameter
   * Darmsanierung & Immunsystemaufbau
   * Ernährungsumstellung und Stoffwechselförderung

Rhythmische Atem und Drüsenübungen. der künstlerische Selbstausdruck sowie mentale Übungen sind wichtige Bestandteile meines Konzeptes. Dadurch wird der Patient aktiv in seinen Heilungsprozess miteinbezogen und kommt vom Konsumieren in die TAT.






Homöopathie - akut-chronisch-epidemisch 158. Jahrestagung des DZVhÄ Bamberg, 1.-3. Mai 2008 Sugit Haas Seite 1 von 11 Dynamisch-miasmatische Homöopathie Über abgrundtiefen Rätseln schwebt der Mensch mit leichtem Geist Friedrich Schiller (?!) Ein Überblick über das dynamisch-miasmatische Modell von Peter Gienow nach dem derzeitigen Forschungsstand Sabine Schmidt / Sugit Haas Vortrag vom 02. Mai 2008 (Kongresshalle Hegel-Saal) In der täglichen Praxis sieht sich der behandelnde homöopathische Arzt vor die Aufgabe gestellt, die Tiefe der Krankheit und deren Dynamik zu beurteilen. Die verschiedenen Miasmen sind Begriffe um die Tiefe einer Krankheit und deren Dynamik zu charakterisieren. Bsp.: Die Syphilinie wurzelt tiefer als die Psora, ihre Dynamik ist zerstörerischer. Durch seine langjährige Arbeit als behandelnder Arzt und Supervisor konnte Peter Gienow zwei Hauptprobleme im homöopathischen Praxisalltag beobachten, die Tiefe der Erkrankung und deren innewohnende Dynamik. Um diese beiden Kardinalprobleme zu erfassen und in ein System einzuordnen, hat er das dynamisch-miasmatische Modell entwickelt. Damit knüpft Peter Gienow an die letzte Schaffensperiode von Samuel Hahnemann an, die geprägt war von der Auseinandersetzung mit den chronischen Krankheiten. Unter Einbeziehung der Theorien der Arzneikrankheit (Hahnemann) und der Ur- Organerkrankung (Rademacher) sowie alchimistischer Erkenntnisse u.a. von Paracelsus entwickelt Peter Gienow ein in sich schlüssiges System zum Verständnis von Krankheit und Heilung. Mit Hilfe des Ähnlichkeitsprinzipes wird das aktive Miasma bestimmt. Durch die Gabe der gewählten Arznei unter Berücksichtigung des Haltepunktes (Burnett) können wir die Heilreaktionen und Heilwege des Patienten erkennen, begleiten und im Bedarfsfall korrigierend eingreifen. Das dynamisch-miasmatische Modell gibt dem Arzt ein Werkzeug an die Hand, mit dem die Zusammenhänge der 7 Miasmen (Psora, Tuberkulinie, Sykose, Syphilinie, Karzinogenie, Parasitose, Skrophulose) und deren jeweils entsprechenden Heilwege eingeschätzt werden können. Das Ziel ist die Ausheilung des aktiven Miasmas und eventuell sich dahinter verbergende anderer Miasmen, wodurch der Therapieverlauf in der Praxis wesentlich erleichtert werden soll. Die Abläufe innerhalb der Miasmatik unterliegen drei Gesetzen (Anziehung, Ausgleich und Abstoßung), die sich auf vier Krankheitsebenen manifestieren können. Nach dem Gesetz der Drei – Vier – Beziehung müssen sich die drei Kräfte auf unserer Ebene der Wahrnehmung in vier aufspalten. Die Gesetze sind die unsichtbare Kraft, die Ebenen die Manifestationen die wir wahrnehmen können. Die Ebenen werden regiert von: Homöopathie - akut-chronisch-epidemisch 158. Jahrestagung des DZVhÄ Bamberg, 1.-3. Mai 2008 Sugit Haas Seite 2 von 11  1. Ebene: Ebene der Anziehung  2. Ebene: Ebene des Ausgleichs  3. Ebene: Ebene der Abstoßung (Sykose III)  4. Ebene: Ebene der Abstoßung (Karzinogenie) Die Spaltung auf der Ebene der Abstoßung ist charakteristisch für diese Ebene. Die „Sykose“ Hahnemanns würde z.B. nach Peter Gienows Definition eine Erkrankung des Gesetzes der Anziehung auf der Ebene der Abstoßung sein. Die Spaltung ist hier männlich – weiblich. Mit seiner Vorgehensweise versucht er die Erkrankungen so zu transformieren, dass sie auf der psorischen Ebene (Gesetz der Anziehung auf der Ebene der Anziehung) ausgeschieden oder in der Skrophulose verstoffwechselt werden können. Unabhängig von seinem philosophischen Hintergrund lässt sich dieses Modell als Ordnungsgefüge nach unseren Erfahrungen vor allem bei schweren Erkrankungen hilfreich anwenden. Ich möchte jedoch bemerken, ohne die hermetische Philosophie wäre das Gienow’sche Modell nicht zustande gekommen. Das Modell ist die konkrete Manifestation des philosophischen Hintergrundes. Miasmatischer Urgrund/Krankheit/Verstimmung der Lebenskraft Die miasmatische Disposition des Patienten bestimmt Erreger/Symptome. Wir behandeln den Erreger/Symptome, die Symptomatik verschwindet, aber die dahinter liegende Krankheit bleibt. Die große Schwierigkeit besteht darin, die oftmals verborgene miasmatische Störung zu erkennen, um sie in der Verschreibung berücksichtigen zu können. Weil das Verborgene nicht zu fassen ist, muss aus der vordergründigen Symptomatik auf die miasmatische Aktivität im Hintergrund geschlossen werden. Das dynamisch-miasmatische Modell von Peter Gienow hilft uns dabei. Psora Die Psora ist die Grundursache aller Krankheiten des Menschen. Sie war die Erste, die Urkrankheit der menschlichen Rasse. Sie ist eine Ordnungsstörung im Inneren des menschlichen Organismus. Gienow schreibt: „ Die Erkrankung aus dem dritten Buch Mose, mag sie auf griechisch Psora, im hebräischen Ur-Text Tsora-at genannt werden, wurde, wie Allen schon sagte, nicht nur von den Medizinern, nein auch von den Bibelforschern mit sehr vielen Erkrankungen in Beziehung gesetzt. Sie wurde verglichen mit dem Aus-Satz (Lepra – M. Hansen), mit der Krätze (Scabies), mit der Psoriasis und der Vitiligo. Viele Experten suchten die Hautmorphen in entsprechender Weise zuzuordnen, vergaßen dabei jedoch völlig, dass die Bibel eine andere Sprache spricht.“ James Tyler Kent schreibt in seiner „Theorie der chronischen Krankheiten“, dass das chronische Miasma von Anfang an chronisch ist. (Theorie der chronischen Krankheiten, Seite 172) „ …In allen beobachteten Fällen eine derselben zugrunde liegende chronische Ursache existierte, ein chronisches Miasma mit eminent progressiver Tendenz, welches erst mit dem Tode erlosch.“ Weiter schreibt er über die Psora/Tuberkulinie, dass Patienten, die an Phithise verstorben waren, in jungen Jahren eine Bläschen-Ausschlag/Krätze hatten. Wir sehen hier eine Verbindung Psora – Tuberkulinie. Frage: Liegt eine Unterdrückung, oder eine Arzneikrankheit oder beides vor. Homöopathie - akut-chronisch-epidemisch 158. Jahrestagung des DZVhÄ Bamberg, 1.-3. Mai 2008 Sugit Haas Seite 3 von 11 Das sind auch die Fragen, die wir heute stellen, wenn ein Patient mit einem Asthma in unsere Behandlung kommt, der in der Vergangenheit an einem Hautauschlag litt, den man „erfolgreich“ therapiert hat. Fand eine allopathische Behandlung statt, ist die Beantwortung einfacher, wir behandeln dann die Arzneikrankheit. Unser großer Helfer in der Behandlung der Arzneikrankheit ist Sulphur. Wenn sich der Patient in meiner homöopathischen Behandlung befunden hat und nach einem Hautauschlag ein Asthma auftritt, so können wir annehmen, dass hier eine Symptomenverschiebung in die Tuberkulinie stattgefunden hat, das kann bedeuten: 1. haben wir mit unseren bisher verschriebenen Mitteln die Psora nicht ausreichend behandelt. 2. Die Psora war nicht das aktive Miasma, sondern nur eine Heilreaktion des eigentlich tuberkulinen aktiven Miasmas. Durch die homöopathische Behandlung hat eine Aktivierung des tuberkulinen Miasmas stattgefunden und jetzt wird die miasmatische Aktivität im Hintergrund sichtbar. Haltepunkt der Arznei Jetzt ist es notwendig über den Haltepunkt der Arznei zu sprechen. Dieser Begriff geht zurück auf Burnett, der folgende Beobachtung machte: ein kleines Mädchen mit Kopfschmerzen wird von ihm mit Belladonna behandelt. Die Symptomatik verschwindet, es kommt zum Rückfall, er wiederholt das Mittel, es kommt zu mehreren Rückfällen und Mittelwiederholungen und irgendwann verstirbt das Kind. Das Kind wird obduziert und es wird eine Tuberkulose im Gehirn diagnostiziert. Burnett erkennt, dass Belladonna nicht in der Lage war, die Tuberkulinie zu heilen. Der Haltepunkt von Belladonna liegt in der aktiven Psora. Burnett schreibt: „Wenn der Wirkungsbereich eines Mittels nicht der Krankheit selbst entspricht, dann resultiert daraus keine echte Heilung, und dabei spielt es keine Rolle, wieviele Symptome du zum Schweigen bringst.“ Der Haltepunkt einer Arznei ergibt aus seiner Homöopathizität, sie muss in der Lage sein, die miasmatische Aktivität zu mildern und eine Heilreaktion in das folgende, weniger tief liegende Miasma erzielen zu können. Z.B. ein tuberkulinisches Mittel erzeugt eine psorische Heilreaktion, oder ein sykotisches Mittel eine tuberkuline Heilreaktion. Was bedeutet dieses Beispiel für uns in unserer alltäglichen homöopathischen Praxis? Was können wir daraus lernen? Sind die Symptome, die der Patient uns bietet, Ausdruck eines aktiven Miasmas oder Ausdruck des Heilweges des verborgenen Miasmas? Ist es wirklich verborgen? Im miasmatischen Modell von Peter Gienow sehen wir, dass die Tuberkulinie über der Psora liegt, er ordnet die Tuberkulinie zwischen der Psora und der Sykose ein. Das bedeutet, dass die tiefere Krankheit im Falle des Mädchens die Tuberkulinie ist. Die Kopfschmerzen können wir jetzt als Heilweg der Tuberkulinie einordnen, das heißt, das Mädchen hätte ein tuberkulines Heilmittel gebraucht. Für uns in unserer alltäglichen Praxis können wir in ähnlichen Fällen, wo wir Symptome erfolgreich behandeln, es aber zu regelmäßigen Rückfällen kommt, uns die Frage stellen, welches das aktive Miasma ist. Durch dieses Modell erfahren wir eine enorme Erleichterung bei der Auswahl der Symptome und der anschließenden Repertorisation, indem wir nur die Symptome des aktiven Miasmas repertorisieren und nicht die vielen Symptome der Heilwege. Homöopathie - akut-chronisch-epidemisch 158. Jahrestagung des DZVhÄ Bamberg, 1.-3. Mai 2008 Sugit Haas Seite 4 von 11 Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein Mädchen mit einem schweren Husten wurde ohne Erfolg mit vielen tuberkulinen Mitteln behandelt, ich konnte keine sykotischen Zeichen erkennen. Noch während eines Seminars mit Peter Gienow behandelte ich die versteckte Sykose mit Thuja C30, nach kurzer Zeit war der lästige Husten verschwunden. Nehmen wir das o.g. Beispiel mit dem siehe Psora/Asthma noch mal auf. Wir können jetzt erwarten, dass bei einer Behandlung der Tuberkulinie/Asthma mit einem tuberkulinen Heilmittel eine psorische Heilreaktion sprich psorischer Hautausschlag oder eine Fieberreaktion auftreten soll. Dieser Weg gibt uns die Möglichkeit einer Kontrolle in welche Richtung der Organismus sich bewegt. Das bedeutet, dass alte Krankheiten in umgekehrter Reihenfolge wieder auftreten und dann verschwinden. Wir können den Organismus weiter begleiten zur latenten Psora. Im Lehrbuch von Kent finden wir ein idealtypisches Beispiel: Asthma => Fieber => Hautausschlag => katarrh. Symptome Tub. Arznei => akt. Psora Arznei => psor. Arznei => lat. Psor. Arznei z.B. Puls => Bell => Sulf => Calc Springt der Organismus nach Behandlung der latenten Psora zurück zu einem Hautausschlag, so wissen wir, dass wir es mit der komplizierten Psora zu tun haben. Da machen Kent/Hahnemann den Vorschlag, immer wieder den Kreislauf über die aktive Psora zur latenten Psora zu durchlaufen, bis schließlich der Krankheitszunder ausgemerzt ist. Hahnemanns Ziel war in seiner letzten Schaffensperiode auf die Behandlung der komplizierten und einfachen Psora ausgerichtet (siehe auch Organon § 171). U. a. Inspiriert durch die allmähliche Gesundung der Patienten, durch die unterschiedlichen psorischen Etappen der Heilung bei Hahnemann, erkannte Peter Gienow Gesetzmäßigkeiten im Heilungsverlauf bei unterschiedlichen Miasmen und entwickelte daraufhin das dynamischmiasmatische Modell. Mit diesem Modell können wir den Anforderungen der Verkomplizierung der Miasmen, die heute gang und gäbe sind, gerecht werden. Innerhalb der Krankheitsmanifestationen gibt es vier Ebenen, die von bestimmten Gesetzen regiert werden. Peter Gienow nennt sie: Anziehung, Abstoßung und Ausgleich. Die Syphilinie z.B. befindet sich auf der Ebene der Abstoßung und im Gesetz der Abstoßung. Die Heilreaktion kann auf der gleichen Ebene in Richtung Sykose ablaufen. Die Sykose befindet sich auf der Ebene der Abstoßung, aber im Gesetz der Anziehung. Der Heilverlauf geht im günstigen Falle weiter über die Tuberkulinie in Richtung Psora. Die Tuberkulinie befindet sich auf der Ebene des Ausgleichs unter dem Gesetz der Anziehung. Die Psora befindet sich auf der Ebene der Anziehung unter dem Gesetz der Anziehung. Jedes Gesetz ist beschrieben in einer charakteristischen Sprache. In diesem Modell ist es notwendig, diese charakteristischen Sprachen zu kennen. Konkret bedeutet das, dass wir die Merkmale der Syphilinie von den Merkmalen der Sykose, diese wiederum von der Psora usw. abgrenzen.





Herkunft

Zum Ursprung der hier gemeinten "Miasmatischen Homöopathie" ist nicht sicheres in Erfahrung zu bringen. Anhänger berufen sich unisono auf den Erfinder der klassischen Homöopathie, Samuel Hahnemann als Begründer der "Miasmatischen Homöopathie" und verweisen dabei auf die Hahnemann'sche Miasmenlehre und auf das Hahnemann'sche Werk "Die chronischen Krankheiten" sowie "Organon der Heilkunst".

Dies ist jedoch zu bezweifeln, da Hahnemann Gegner der Komplexmittelhomöopathie war und Homöopathie und Komplexmittelhomöopathie sich definitionsgemäss gegeneinander aussschließen.

Quellennachweise