Clemens Kuby

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Clemens Kuby (geb 17. November 1947) ist ein deutscher Dokumentarfilmer und Autor, der die Genesungsgeschichte eines Unfalls als vermeintliche Wunderheilung in Form von Vorträgen, Filmen, Büchern und einer kostenpflichtigen Telefonhotline verwertet, die seine Genesung mit esoterischen und alternativmedizinischen Annahmen in Verbindung setzen. Kuby ist auch einer der Mitbegründer der Partei "Die Grünen" in Baden-Württemberg.

Trotz seiner Genesung von einem schweren Unfall entwickelte Kuby sich zu einem ausgesprochenen Kritiker der modernen Medizin, und vertritt in diesem Zusammenhang Ansichten, die mit etabliertem Wissen nicht in einklang zu bringen sind. So lehnt beispielsweise Kuby die Existenz von Viren und eine mögliche Bedeutung von Viren bei Erkrankungen wie AIDS pauschal ab.

Kurzbiographie

Kuby wuchs in Oberbayern auf, und besuchte bis 1967 die damals als renommiert geltende private Odenwaldschule in OberHambach. Nach dem Schulbesuch studierte Kuby Geschichte, Soziologie, Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der FU Berlin. Es folgte die Ausbildung zum Filmregisseur an der DFFB Berlin.

Kuby ist auch einer der Mitgründer der 1979 gegründeten Partei "Die Grünen" (heute Bündnis 90 / Die Grünen), er verliess die Partei jedoch Ende der 80er Jahre wieder.

Kuby als Dokumentarfilmer

Als Filmemacher wandte sich Kuby spirituellen Themen zu. In seinem bekanntesten Film "Living Buddha" porträtiert er die Wiedergeburt des Lama Karmapa, des nach dem Dalai Lama ranghöchsten spirituellen Oberhaupts der Tibeter. Seine Genesungserfahrungen schildert er in seinem Film "Unterwegs in die nächste Dimension", in dem Schamanen und Heiler bei verschiedenen Kulturen besucht.

Der Dachsturz und die Genesung

Im Jahre 1981 stürzte Kuby 15 Meter von einem Dach auf Asphalt und wurde dabei schwer verletzt. Nach Kubys Angaben erlitt er beim Sturz eine Fraktur des zweiten Lendenwirbels und sei darauf hin "querschnittsgelähmt" gewesen. Er wurde mit einem Hubschrauber in eine auf derartige Verletzungen spezialisierte Klinik in Heidelberg-Schlierbach geflogen. Auf dem Flug dorthin flog der Hubschrauber durch schlechtes Wetter, was zu Turbulenzen führte, die Clemens Kuby beeindruckten und verängstigten. Die Durchquerung des Schlechtwettergebietes führte bei Kuby zu einer Art Erweckungserlebnis, das dazu führte, dass er sich zu einer sofortigen Trennung von Frau, Haus, Mutter und bisherigem Beruf veranlasst sah.

Im späteren Verlauf kam es (wohl auch therapiebedingt) zur Besserung der Symptomatik, so wie sie häufig bei derartigen Unfällen in der Anfangsphase spontan und/oder therapiebedingt zu beobachten ist. Nach Kubys Angaben blieb (entgegen der üblichen Knochenheilung) die Fraktur des L2-Wirbels weiter bestehen ("zerschmettert"), sowie eine eingeschränkte Sensibilität im rechten Fuße. Gelegentlich auftretende Schmerzen will Kuby als eine Art "Seismograph" für "authentisches Verhalten" nutzen und seien ihm daher "sehr wertvoll".

Kuby führte jedoch das Schwinden der beeinträchtigenden Symptome darauf zurück, daß er eine "neue Lebensperspektive" gefunden habe, und sich intensiv mit Selbstheilungen und den dazugehörigen Annahmen befasst habe.

Eine ausführliche Darstellung der Gesesung aus seiner Sicht ist in seinem Werk "Unterwegs in die nächste Dimension" zu erfahren.

Europäische Akademie für Selbstheilungsprozesse (SHP)

SHP Call-Service

2005 gründete Clemens Kuby mit seiner Frau Astrid die "Europäische Akademie für Selbstheilungsprozesse" (SHP), eine gemeinnützige Stiftung und widmet sich in kostenpflichtigen Seminaren und Vorträgen eigenen Aussenseiteransichten zur "Selbstheilung" aus Sicht eines betroffenen Medizinlaien. Des weiteren vermittlet Kuby Interessierten die Anschriften von Therapeuten, die seinem Credo entsprechen und bietet dazu einen telephonischen Call-Service an (1,99 €/Minute, erste Minute gratis). Über die Qualifikation seiner telephonischen "SHP-Berater" gibt Kuby lediglich an, dass es sich um "Diplom SHP-Berater" handelt, also offenbar medizinische und psychologische Laien.

Zitate

  • Es ist noch nie gelungen Viren zu isolieren und deshalb glaube ich auch nicht, dass es sie gibt.
  • Nein, den HI-Virus gibt es nicht.