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'''Hydroflow''' ist der Handelsname diverser elektrisch betriebener Scharlatanerieprodukte zur Behandlung von Wasser, die aus Großbritannien stammen. Die Geräte sollen nach Herstellerangaben ausserhalb von wasserführenden Leitungen angebracht werden und sollen bei einem Energieverbrauch von 1,2 Watt (nach anderen Angaben: 4-6 W) eine sinusförmige Schwingung von 120 kHz abgeben, die für die unterschiedlichen zugeschriebenen Effekte ausschlaggebend sei. Unter anderem soll die Produktreihe Hydroflow K40 ohne Zugabe von Chemikalien und alleine durch hochfrequente Wechselströme Kalkanlagerungen und Korrosion in Wasserleitungen verhindern. Somit würde es sich um ein Gerät zur physikalischen Wasserbehandlung zur Verminderung von Kalksteinablagerungen handeln. (so genannte [[Physikalische Wasserenthärtung]]) Vorhandener Kalk soll alleine durch die Anwesenheit der Geräte abgebaut werden. So sollen gebildete Kalziumkarbonatkristalle durch die Geräte in Lösung gehen können. Auch sollen Trübungen von Wasser durch Hydroflow verhindert werden. Des weiteren wird auch eine Wassereinsparung versprochen.
'''Hydroflow'''
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Die Produktreihe Hydroflow S38 hätte hingegen einen hemmenden Effekt auf Bakerien, Algen und Pilze. Die Geräte sollen ausserhalb von Wasserleitungen angebracht werden, die Rohre können dabei einen Durchmesser bis zu zwei Metern haben. Die Geräte selbst haben keinen direkten Kontakt zur Flüssigkeit (Wasser) die sich in den Leitungen befindet. Jegliche Wartung der Geräte soll nicht notwendig sein.
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Von den Geräten, die je nach Händler und Land bis über 1000 Euro kosten, sollen inzwischen mehr als 1 Million verkauft worden sein, was einem Umsatz von über einer Milliarde Euro entspreche.
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==Unterstelltes Funktionsprinzip==
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Bei dem Produkt Hydroflow K40 wird ein geschlossener Kranz aus beweglichen Ferritstäben um das wasserführende Rohr befestigt. Eine Spulenwicklung ist auf einem Ferritelement befestigt und diese soll nach Herstellerangaben von hochfrequenten Wechselströmen durchflossen werden um auf diese Weise den Ferritring zu einer Art Ringkern-Transformator zu machen. Genannt werden in diesem Zusammenhang in der Amplitude abklingende sinusförmige Wechselströme, als Frequenz werden 120 kHz genannt. Die Wasserleitung selbst soll als Sekundärwicklung zu verstehen sein, mit der Wicklungszahl 1. Für das Verständns erschwerend ist jedoch der Umstand dass es sich bei dieser Konstruktion nicht um einen klassischen Ringkern handeln kann, da die einzelnen Ferritkernelemente nicht direkt hintereinander angeordnet sind, sondern an den Übergangsstellen seitlich versetzt sind, sodaß sich eine Behinderung des magentischen Flußes einstellen muss, was der Bildung eines Ringkerns entgegen steht.
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==Physikalische Wasserenthärtung==
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Als [[physikalische Wasserenthärtung]] werden Maßnahmen bezeichnet, die beanspruchen mittels elektrischer oder magnetischer Felder die Struktur von Kalkkristalle so zu verändern, dass eine Ablagerung an Rohren vermindert wird. Chemische Zusätze, oder Filter mit Ionenaustauscher (die regelmässig gewechselt werden müssen) finden dabei keinen Einsatz.
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Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Januar 2000 eine Untersuchung derartiger Wasserbehandlungsgeräte. Es konnte meist keinerlei Wirkung festgestellt werden; allein die drei Geräte mit regelmäßig zu wechselnder Filterpatrone zeigten eine deutliche Verminderung von Kalkablagerungen in Elektroboilern. Das Ergebnis eines früheren Tests der Stiftung Warentest wurde damit bestätigt.
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Eine plausible Hypothese für eine Wirksamkeit solcher rein physikalischer Verfahren zur Wasserenthärtung existiert nicht, und veröffentlichte “wissenschaftliche” Experimente zur Wirksamkeit sind nicht reproduzierbar.
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==Patent==
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Zur Produktreihe Hydroflow liegt ein 1999 erteiltes europäisches Patent der Hydropath Holdings Ltd vor: ''Method and apparatus for treating fluids with radio frequency signals'', Patentnummer EP 0720588. Erfinder war Daniel Stefanini. Die Erteilung eines Patents besagt nicht dass das patentierte Verfahren tatsächlich wirksam sein muss.
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==Hydroflow K40 Aquaklear==
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Das Hydroflow K40 wird für 840 € bis 1099,99 € angeboten. Es handelt sich um einen Hochfrequenzgenerator mit einer Frequenz von 120 - 300 kHz, der eine schwache HF-Leistung an eine Spule abgibt, die sich auf einem eckig geformten Ringkern befindet. Dieser kann geöffnet werden und über ein Rohr geschoben werden. Das Gerät soll nicht nur Kalkablagerungen verhindern, sondern auch vorhandene Ablagerungen auflösen können.
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Weitere Produkte sind Hydroflow HP18 (Hydropath18), Hydroflow HS38 (SteamKLEAR S38), Hydroflow HS40, Hydroflow S38 (439,90 €).
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==Hersteller und Händler==
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Hersteller ist die englische Firma Hydropath Holdings Ltd in Nottingham.<ref>Hydropath Holdings Ltd, Hydropath House, Unit 7, Nottingham (UK)</ref> Genannt wird auch die Hydropath Technology Ltd. in Nottingham.<ref>Hydropath Technology Ltd., C1 Crossgate Drive, Queens Drive Industrial Estate, Nottingham NG2 1LW, UK</ref> Den Vertrieb für Deutschland und Österreich übernimmt die Hamburger Firma Hydro Shop fbw GmbH<ref>Hydro Shop fbw GmbH, Kellerbleek 3, D-22529 Hamburg</ref>
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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*[[Physikalische Wasserenthärtung]]
 
*[[Magnetische Wasserenthärtung]]
 
*[[Magnetische Wasserenthärtung]]
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==Weblinks==
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*http://blog.gwup.net/2017/01/31/verkalkter-schwachsinn-im-zeit-magazin/
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==Quellennachweise==
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<references/>
 
[[category:Wasser]]
 
[[category:Wasser]]

Aktuelle Version vom 12. Dezember 2019, 08:40 Uhr

Hydroflow ist der Handelsname diverser elektrisch betriebener Scharlatanerieprodukte zur Behandlung von Wasser, die aus Großbritannien stammen. Die Geräte sollen nach Herstellerangaben ausserhalb von wasserführenden Leitungen angebracht werden und sollen bei einem Energieverbrauch von 1,2 Watt (nach anderen Angaben: 4-6 W) eine sinusförmige Schwingung von 120 kHz abgeben, die für die unterschiedlichen zugeschriebenen Effekte ausschlaggebend sei. Unter anderem soll die Produktreihe Hydroflow K40 ohne Zugabe von Chemikalien und alleine durch hochfrequente Wechselströme Kalkanlagerungen und Korrosion in Wasserleitungen verhindern. Somit würde es sich um ein Gerät zur physikalischen Wasserbehandlung zur Verminderung von Kalksteinablagerungen handeln. (so genannte Physikalische Wasserenthärtung) Vorhandener Kalk soll alleine durch die Anwesenheit der Geräte abgebaut werden. So sollen gebildete Kalziumkarbonatkristalle durch die Geräte in Lösung gehen können. Auch sollen Trübungen von Wasser durch Hydroflow verhindert werden. Des weiteren wird auch eine Wassereinsparung versprochen.

Die Produktreihe Hydroflow S38 hätte hingegen einen hemmenden Effekt auf Bakerien, Algen und Pilze. Die Geräte sollen ausserhalb von Wasserleitungen angebracht werden, die Rohre können dabei einen Durchmesser bis zu zwei Metern haben. Die Geräte selbst haben keinen direkten Kontakt zur Flüssigkeit (Wasser) die sich in den Leitungen befindet. Jegliche Wartung der Geräte soll nicht notwendig sein.

Von den Geräten, die je nach Händler und Land bis über 1000 Euro kosten, sollen inzwischen mehr als 1 Million verkauft worden sein, was einem Umsatz von über einer Milliarde Euro entspreche.

Unterstelltes Funktionsprinzip

Bei dem Produkt Hydroflow K40 wird ein geschlossener Kranz aus beweglichen Ferritstäben um das wasserführende Rohr befestigt. Eine Spulenwicklung ist auf einem Ferritelement befestigt und diese soll nach Herstellerangaben von hochfrequenten Wechselströmen durchflossen werden um auf diese Weise den Ferritring zu einer Art Ringkern-Transformator zu machen. Genannt werden in diesem Zusammenhang in der Amplitude abklingende sinusförmige Wechselströme, als Frequenz werden 120 kHz genannt. Die Wasserleitung selbst soll als Sekundärwicklung zu verstehen sein, mit der Wicklungszahl 1. Für das Verständns erschwerend ist jedoch der Umstand dass es sich bei dieser Konstruktion nicht um einen klassischen Ringkern handeln kann, da die einzelnen Ferritkernelemente nicht direkt hintereinander angeordnet sind, sondern an den Übergangsstellen seitlich versetzt sind, sodaß sich eine Behinderung des magentischen Flußes einstellen muss, was der Bildung eines Ringkerns entgegen steht.

Physikalische Wasserenthärtung

Als physikalische Wasserenthärtung werden Maßnahmen bezeichnet, die beanspruchen mittels elektrischer oder magnetischer Felder die Struktur von Kalkkristalle so zu verändern, dass eine Ablagerung an Rohren vermindert wird. Chemische Zusätze, oder Filter mit Ionenaustauscher (die regelmässig gewechselt werden müssen) finden dabei keinen Einsatz.

Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Januar 2000 eine Untersuchung derartiger Wasserbehandlungsgeräte. Es konnte meist keinerlei Wirkung festgestellt werden; allein die drei Geräte mit regelmäßig zu wechselnder Filterpatrone zeigten eine deutliche Verminderung von Kalkablagerungen in Elektroboilern. Das Ergebnis eines früheren Tests der Stiftung Warentest wurde damit bestätigt.

Eine plausible Hypothese für eine Wirksamkeit solcher rein physikalischer Verfahren zur Wasserenthärtung existiert nicht, und veröffentlichte “wissenschaftliche” Experimente zur Wirksamkeit sind nicht reproduzierbar.

Patent

Zur Produktreihe Hydroflow liegt ein 1999 erteiltes europäisches Patent der Hydropath Holdings Ltd vor: Method and apparatus for treating fluids with radio frequency signals, Patentnummer EP 0720588. Erfinder war Daniel Stefanini. Die Erteilung eines Patents besagt nicht dass das patentierte Verfahren tatsächlich wirksam sein muss.

Hydroflow K40 Aquaklear

Das Hydroflow K40 wird für 840 € bis 1099,99 € angeboten. Es handelt sich um einen Hochfrequenzgenerator mit einer Frequenz von 120 - 300 kHz, der eine schwache HF-Leistung an eine Spule abgibt, die sich auf einem eckig geformten Ringkern befindet. Dieser kann geöffnet werden und über ein Rohr geschoben werden. Das Gerät soll nicht nur Kalkablagerungen verhindern, sondern auch vorhandene Ablagerungen auflösen können.

Weitere Produkte sind Hydroflow HP18 (Hydropath18), Hydroflow HS38 (SteamKLEAR S38), Hydroflow HS40, Hydroflow S38 (439,90 €).

Hersteller und Händler

Hersteller ist die englische Firma Hydropath Holdings Ltd in Nottingham.[1] Genannt wird auch die Hydropath Technology Ltd. in Nottingham.[2] Den Vertrieb für Deutschland und Österreich übernimmt die Hamburger Firma Hydro Shop fbw GmbH[3]

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

  1. Hydropath Holdings Ltd, Hydropath House, Unit 7, Nottingham (UK)
  2. Hydropath Technology Ltd., C1 Crossgate Drive, Queens Drive Industrial Estate, Nottingham NG2 1LW, UK
  3. Hydro Shop fbw GmbH, Kellerbleek 3, D-22529 Hamburg