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'''Meridiane''' sind in der [[TCM|Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)]] auf die Hautoberfläche des Menschen abgebildete angenommene ''Energie''-Bahnen oder -Kanäle, in denen die so genannte Lebensenergie [[Ch'i]] (Qi oder Ki) fließen soll und die üblicherweise als nicht verzweigbar gelten. Die Meridiane spielen eine Rolle bei der [[Akupunktur]], [[Akupressur]], [[Moxibustion]], [[Shiatsu]], [[EFT]], [[Elektroakupunktur nach Voll]] und [[Kinesiologie]]. Nach diesem System gäbe es 12 paarige Hauptmeridiane. Jeder Meridian ist einem Organ bzw. Organsystem zugeordnet und auf den Meridianen liegen die  Akupunkturpunkte. Die so genannten Yin-Meridiane verlaufen von den Zehen zum Rumpf und weiter zu den Fingern. Die Yang-Meridiane verlaufen von den Fingern zum Gesicht und vom Gesicht zu den Zehen. Die Hauptmeridiane sollen einen geschlossenen Kreislauf bilden, der im Laufe eines Tages komplett durchlaufen wird, so dass jeder Meridian jeweils zu einer bestimmten Uhrzeit für zwei Stunden ein Maximum erreicht (siehe [[Chinesische Organuhr]]).
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'''Meridiane''' sind in der [[TCM|Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)]] auf der Hautoberfläche des Menschen angenommene ''Energie''-Bahnen oder -Kanäle, in denen die so genannte Lebensenergie [[Ch'i]] (Qi oder Ki) fließen soll und die üblicherweise als nicht verzweigbar gelten. Die Meridiane spielen eine Rolle bei der [[Akupunktur]], [[Akupressur]], [[Moxibustion]], [[Shiatsu]], [[EFT]], [[Elektroakupunktur nach Voll]] und [[Kinesiologie]]. Nach diesem System gebe es 12 paarige Hauptmeridiane. Jeder Meridian ist einem Organ bzw. Organsystem zugeordnet und auf den Meridianen liegen die  Akupunkturpunkte. Die so genannten Yin-Meridiane verlaufen von den Zehen zum Rumpf und weiter zu den Fingern. Die Yang-Meridiane verlaufen von den Fingern zum Gesicht und vom Gesicht zu den Zehen. Die Hauptmeridiane sollen einen geschlossenen Kreislauf bilden, der im Laufe eines Tages komplett durchlaufen wird, so dass jeder Meridian jeweils zu einer bestimmten Uhrzeit für zwei Stunden ein Maximum erreicht (siehe [[Chinesische Organuhr]]).
    
Nach Ansicht von Anhängern der TCM ist die Gesundheit mit einem ''freien und ausreichenden'' Fluss des Qi in den Meridianen verbunden.
 
Nach Ansicht von Anhängern der TCM ist die Gesundheit mit einem ''freien und ausreichenden'' Fluss des Qi in den Meridianen verbunden.
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Der [[Biophoton]]enforscher [[Fritz-Albert Popp]] veröffentlichte 2005 mit zwei Kollegen seines privaten Instituts IIB in Neuss eine Arbeit, in der die Autoren behaupten, dass sich mit einer handelsüblichen Wärmebildkamera so genannte Meridiane reproduzierbar nachweisen ließen.<ref name="schlebusch">Klaus-Peter Schlebusch, Walburg Maric-Oehler, Fritz-Albert Popp: Biophotonics in the Infrared Spectral Range Reveal Acupuncture Meridian Structure of the Body. The Journal of Alternative and Complementary Medicine. February 2005, 11(1): 171-173. doi:10.1089/acm.2005.11.171.</ref><ref>http://med.biophotonik.de/meridians.pdf</ref> Allerdings würden sich zusätzlich noch andere mysteriöse Bahnen zeigen, mutmaßen die Biophotoniker. Obwohl am eigenen Institut mit sehr empfindlichen Instrumenten in verdunkelten Räumen gearbeitet wird und nach IIB-Angaben die Biophotonen als eine schwache Strahlung bezeichnet werden, soll es bei diesem Experiment ganz anders gewesen sein. Die relativ unempfindliche IR-Thermometriekamera soll hier Biophotonen anzeigen können. Eine Vielzahl von Webseiten, die [[TCM]], [[Shiatsu]] oder analoge Methoden thematisieren, nahmen die Resultate unkritisch auf und verbreiten triumphierend Teile der Arbeit als Beleg der Existenz von Meridianen.
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Der [[Biophoton]]enforscher [[Fritz-Albert Popp]] veröffentlichte 2005 mit zwei Kollegen seines privaten Instituts IIB in Neuss eine Arbeit, in der die Autoren behaupten, dass sich mit einer handelsüblichen Wärmebildkamera so genannte Meridiane reproduzierbar nachweisen ließen.<ref name="schlebusch">Klaus-Peter Schlebusch, Walburg Maric-Oehler, Fritz-Albert Popp: Biophotonics in the Infrared Spectral Range Reveal Acupuncture Meridian Structure of the Body. The Journal of Alternative and Complementary Medicine. February 2005, 11(1): 171-173. doi:10.1089/acm.2005.11.171.</ref><ref>http://med.biophotonik.de/meridians.pdf</ref> Allerdings zeigten sich zusätzlich noch andere mysteriöse Bahnen, mutmaßen die Biophotoniker. Obwohl am eigenen Institut mit sehr empfindlichen Instrumenten in verdunkelten Räumen gearbeitet werde und nach IIB-Angaben die Biophotonen als eine schwache Strahlung bezeichnet werden, soll es bei diesem Experiment ganz anders gewesen sein. Die relativ unempfindliche IR-Thermometriekamera soll hier Biophotonen anzeigen können. Eine Vielzahl von Webseiten, die [[TCM]], [[Shiatsu]] oder analoge Methoden thematisieren, nahmen die Resultate unkritisch auf und verbreiten triumphierend Teile der Arbeit als Beleg der Existenz von Meridianen.
    
An der Universität Graz wurden Popps Experimente wiederholt, nur diesmal an zwei Leichen sowie sechs Probanden. Wieder zeigten sich im Wärmebild analoge Erscheinungen, jedoch als Artefakte bei den Verstorbenen und Lebenden. Es handelte sich einfach um Reflexionen.<ref>G. Litscher: "Meridian-like channels" in dead human subjects?: A negative result. The Internet Journal of Alternative Medicine. 2007 Volume 4. (Research Unit of Biomedical Engineering in Anesthesia and Intensive Care Medicine Medical University of Graz)</ref><ref>Litscher G. Infrared thermography fails to visualize stimulation-induced meridian-like structures. Biomed Eng Online. 2005 Jun 15;4(1):38. Online: [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=15958163]</ref> Die Autoren hätten also über eine Ortsveränderung der Moxa-Zigarre beliebige Reflexionsbilder erhalten können, also auch solche, die den postulierten TCM-Meridianen entsprechen. Die Arbeit des widerlegenden Autors Litscher ist online einsehbar [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=15958163]. Zitat des Autors: ''Two infrared cameras at different wavelength ranges (2&nbsp;- 5&nbsp;µm and 7.5&nbsp;- 13&nbsp;µm) were used. To validate the method described by other authors, investigations in two dead subjects (72&nbsp;and 84&nbsp;years) were performed. Results: After moxibustion of the body, different structures appear on thermographic images of the human body which are technical artifacts and which are not identical to what are known as meridians in TCM.''
 
An der Universität Graz wurden Popps Experimente wiederholt, nur diesmal an zwei Leichen sowie sechs Probanden. Wieder zeigten sich im Wärmebild analoge Erscheinungen, jedoch als Artefakte bei den Verstorbenen und Lebenden. Es handelte sich einfach um Reflexionen.<ref>G. Litscher: "Meridian-like channels" in dead human subjects?: A negative result. The Internet Journal of Alternative Medicine. 2007 Volume 4. (Research Unit of Biomedical Engineering in Anesthesia and Intensive Care Medicine Medical University of Graz)</ref><ref>Litscher G. Infrared thermography fails to visualize stimulation-induced meridian-like structures. Biomed Eng Online. 2005 Jun 15;4(1):38. Online: [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=15958163]</ref> Die Autoren hätten also über eine Ortsveränderung der Moxa-Zigarre beliebige Reflexionsbilder erhalten können, also auch solche, die den postulierten TCM-Meridianen entsprechen. Die Arbeit des widerlegenden Autors Litscher ist online einsehbar [http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=15958163]. Zitat des Autors: ''Two infrared cameras at different wavelength ranges (2&nbsp;- 5&nbsp;µm and 7.5&nbsp;- 13&nbsp;µm) were used. To validate the method described by other authors, investigations in two dead subjects (72&nbsp;and 84&nbsp;years) were performed. Results: After moxibustion of the body, different structures appear on thermographic images of the human body which are technical artifacts and which are not identical to what are known as meridians in TCM.''
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