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[[image:Geistheilung-op2.jpg|Demostration eines Tricks durch Zauberkünstler J. Randi|thumb]]
 
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Die '''Psychische Chirurgie''', (Geist-Chirurgie, Logurgie, mediale Operation) ist ein [[Geistheilen|Geistheilverfahren]], bei dem eine Scheinoperation ohne Anästhesie und unter nicht-sterilen Bedingungen dem Patienten den Eindruck vermittelt, er würde sich tatsächlich einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Die psychische Chirurgie kann unter bestimmten Umständen auch als [[Placebo]]chirurgie aufgefasst werden, obwohl dem Patienten häufig bewusst wird, dass er in die Irre geführt oder betrogen wird.
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Die '''Psychische Chirurgie''' (Geist-Chirurgie, Logurgie, mediale Operation) ist ein [[Geistheilen|Geistheilverfahren]], bei dem eine Scheinoperation ohne Anästhesie und unter nicht-sterilen Bedingungen dem Patienten den Eindruck vermittelt, er unterziehe sich tatsächlich einem chirurgischen Eingriff. Die psychische Chirurgie kann unter bestimmten Umständen auch als [[Placebo]]chirurgie aufgefasst werden, obwohl dem Patienten häufig bewusst wird, dass er in die Irre geführt oder betrogen wird.
    
Diese Methode ist besonders auf den Philippinen (siehe [[Tony Agpaoa]]) und in Brasilien populär.
 
Diese Methode ist besonders auf den Philippinen (siehe [[Tony Agpaoa]]) und in Brasilien populär.
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Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der psychischen Chirurgie keinerlei Wirksamkeit zukommt. <ref>*"Psychic surgery", CA Cancer J Clin. Mai-Juni 1990;40(3):184-8 [http://caonline.amcancersoc.org/cgi/reprint/40/3/184 Link]</ref> Der amerikanische Zauberkünstler James Randi führte selbst täuschend echt aussehende Scheinoperationen durch, um zu demonstrieren, wie leicht ein Zuschauer dabei getäuscht werden kann. Er orientierte sich dabei an Videos und Bildern von psychischen Operationen durch philippinische Geistheiler. Nach Angaben von Beobachtern wird bei den Scheineingriffen auf Kunstblut sowie Tierorgane zurückgegriffen, die in Kunststoffbehältern am Körper des Geistheilers versteckt wurden. Bei einigen Geistheilern (siehe [[João de Deus]]), wird allerdings zusätzlich die Haut des Klienten/Patienten leicht geritzt oder verletzt, um den Anschein einer Operation zu erwecken. Derartige leichte Hautverletzungen oder Hautkratzer verheilen in kurzer Zeit und werden dann als zusätzliches Wundermerkmal angesehen.
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Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass der psychischen Chirurgie keinerlei Wirksamkeit zukommt. <ref>*"Psychic surgery", CA Cancer J Clin. Mai-Juni 1990;40(3):184-8 [http://caonline.amcancersoc.org/cgi/reprint/40/3/184 Link]</ref> Der amerikanische Zauberkünstler James Randi führte selbst täuschend echt aussehende Scheinoperationen durch, um zu demonstrieren, wie leicht ein Zuschauer dabei getäuscht werden kann. Er orientierte sich dabei an Videos und Bildern von psychischen Operationen durch philippinische Geistheiler. Nach Angaben von Beobachtern wird bei den Scheineingriffen auf Kunstblut sowie Tierorgane zurückgegriffen, die in Kunststoffbehältern am Körper des Geistheilers versteckt wurden. Bei einigen Geistheilern (siehe [[João de Deus]]) wird allerdings zusätzlich die Haut des Klienten/Patienten leicht geritzt oder verletzt, um den Anschein einer Operation zu erwecken. Derartige leichte Hautverletzungen oder Hautkratzer verheilen in kurzer Zeit und werden dann als zusätzliches Wundermerkmal angesehen.
    
Um strafbewehrten Gesetzen auzuweichen, verlangen die Heiler zumeist keine Gage, sondern erwarten von ihren Kunden freiwillige Spenden.
 
Um strafbewehrten Gesetzen auzuweichen, verlangen die Heiler zumeist keine Gage, sondern erwarten von ihren Kunden freiwillige Spenden.
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==Aurachirurgie nach Gerhard Klügl==
 
==Aurachirurgie nach Gerhard Klügl==
 
[[image:Kluegl4.jpg|Gerhard Klügl: "stellvertretende" Zahnbehandlung an einem anatomischen Modell|300px|thumb]]
 
[[image:Kluegl4.jpg|Gerhard Klügl: "stellvertretende" Zahnbehandlung an einem anatomischen Modell|300px|thumb]]
Der 1946 geborene und in Liechtenstein wohnende [[Gerhard Klügl]] ist als Medizinlaie Anwender einer psychochirurgischen Methode der "Aurachirurgie". Ausgehend von der Hypothese einer den Menschen umgebenden [[Aura]] will dabei Klügl heilsame scheinchirurgische "Eingriffe" in die postulierte "Aura" des Menschen machen, indem er mit Skalpellen, Spritzen, Laserpointern, Scheren oder Pinzetten in wenigen Zentimeter Abstand zur Körperoberfläche des Klienten ruckartige und beeindruckende Bewegungen ausführt, die von "arzt-typischen" Klappergeräuschen bei der Instrumentenaufnahme oder Rücklegung der Metallinstrumente in Metallbehältern begleitet werden. Aber auch quasi "stellvertretende Eingriffe" werden von Klügl an Anatomiemodellen und in Anatomietafeln durchgeführt. Diagnostisch werden auch suggestive Befragungen des Klienten unter Ausnutzung des [[Barnum-Effekt]]s und mit Mitteln des [[Cold Reading]] durchgeführt und [[Kinesiologie|kinesiologische]] "Muskeltests" durchgeführt. Bei seinen [[Magie|magisch]]-[[pseudomedizin]]ischen Handlungen glaubt Klügl an die Anwesenheit bestimmter ihn unterstützender "Wesenheiten" in Form von Chirurgen, Internisten und Pharmakologen.
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Der 1946 geborene und in Liechtenstein wohnhafte [[Gerhard Klügl]] ist als Medizinlaie Anwender einer psychochirurgischen Methode der "Aurachirurgie". Ausgehend von der Hypothese einer den Menschen umgebenden [[Aura]] will Klügl heilsame scheinchirurgische "Eingriffe" in die postulierte "Aura" des Menschen durchführen, indem er mit Skalpellen, Spritzen, Laserpointern, Scheren oder Pinzetten in wenigen Zentimetern Abstand zur Körperoberfläche des Klienten ruckartige und beeindruckende Bewegungen ausführt, die von "arzt-typischen" Klappergeräuschen bei der Instrumentenaufnahme oder Rücklegung der Metallinstrumente in Metallbehälter begleitet werden. Klügl nimmt aber auch quasi "stellvertretende Eingriffe" an Anatomiemodellen und in Anatomietafeln vor. Diagnostisch werden auch suggestive Befragungen des Klienten unter Ausnutzung des [[Barnum-Effekt]]s und mit Mitteln des [[Cold Reading]] und [[Kinesiologie|kinesiologische]] "Muskeltests" durchgeführt. Bei seinen [[Magie|magisch]]-[[pseudomedizin]]ischen Handlungen glaubt Klügl an die Anwesenheit bestimmter ihn unterstützender "Wesenheiten" in Form von Chirurgen, Internisten und Pharmakologen.
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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