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Die '''spontane menschliche Selbstentzündung''' (engl. Spontaneous human combustion, SHC) ist ein beliebter [[Hoax]] und eine [[Moderne Sage]]. Nach dieser Sage wäre der menschliche Körper in der Lage, sich ohne erkennbaren Grund selbst entzünden und verbrennen zu können.
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Die '''spontane menschliche Selbstentzündung''' (engl. Spontaneous human combustion, SHC) ist ein beliebter [[Hoax]] und eine [[Moderne Sage]]. Nach dieser Sage soll der menschliche Körper in der Lage sein, sich ohne erkennbaren Grund selbst entzünden und verbrennen zu können.
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Als eine Ursache wird z.B. die explosionsartige Entzündung von zelleigenem Wasserstoff und Sauerstoff gesehen, die durch [[Mitochondrienmedizin|"leckgeschlagene" Mitochondrien]] Feuer fangen sollen. Die Folge ist die Verbrennung von innen. Dass die Energie zerstörter Mitochondrien nicht ausfließen kann, und dass Wasserstoff im Körper in gelöster, also unbrennbarer (als Ionen) und nicht in Gasform vorliegt, widerspricht dieser These.
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Als eine Ursache wird z.B. die explosionsartige Entzündung von zelleigenem Wasserstoff und Sauerstoff gesehen, die durch [[Mitochondrienmedizin|"leckgeschlagene" Mitochondrien]] Feuer fangen sollen. Die Folge ist die Verbrennung von innen. Dass die Energie zerstörter Mitochondrien nicht ausfließen kann und Wasserstoff im Körper in gelöster, also unbrennbarer (als Ionen) und nicht in Gasform vorliegt, widerspricht dieser These.
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Eine andere Theorie, die auf Erkenntnissen des New Yorker Elektroingenieurs Robin Beach basiert, erklärt die spontane menschliche Selbstentzündung mit einer elektrostatischen Entladung. Demnach sollen Menschen mit besonders trockener Haut bis zu 30.000 Volt erzeugen können, während bei durchschnittlichen Menschen höchstens Werte bis 20.000 Volt erreicht werden. Diese Elektrizität soll unter bestimmten Umständen ein Feuer erzeugen, das zur nahezu vollständigen Verbrennung des Körpers ausreicht. Dieser Theorie konnten jedoch deutliche Mängel nachgewiesen werden, unter anderem weil sie nicht erklärt, warum bei vielen der angeblichen Opfer das Feuer von innen kam. Auch Mikrowellen und Laser konnten als Ursache ausgeschlossen werden.
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Eine andere Theorie, die auf Erkenntnissen des New Yorker Elektroingenieurs Robin Beach basiert, erklärt die spontane menschliche Selbstentzündung mit einer elektrostatischen Entladung. Demnach sollen Menschen mit besonders trockener Haut bis zu 30.000 Volt erzeugen können, während bei durchschnittlichen Menschen höchstens Werte bis 20.000 Volt erreicht werden. Diese Elektrizität soll unter bestimmten Umständen ein Feuer erzeugen, das zur nahezu vollständigen Verbrennung des Körpers ausreiche. Dieser Theorie konnten jedoch deutliche Mängel nachgewiesen werden, unter anderem weil sie nicht erklärt, warum bei vielen der angeblichen Opfer das Feuer von innen kam. Auch Mikrowellen und Laser konnten als Ursache ausgeschlossen werden.
    
Auch weitere Erklärungsansätze, wie die innere Entzündung durch die Meditationsform [[Kundalini]], angebliche energetisierte subatomare Teilchen namens Pyrotone oder geomagnetische Interferenzen, konnten nicht nachgewiesen werden.
 
Auch weitere Erklärungsansätze, wie die innere Entzündung durch die Meditationsform [[Kundalini]], angebliche energetisierte subatomare Teilchen namens Pyrotone oder geomagnetische Interferenzen, konnten nicht nachgewiesen werden.
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==Wissenschaftliche Erklärungen==
 
==Wissenschaftliche Erklärungen==
Da die Toten in allen glaubhaften SHC-Fällen betagt und häufig altersschwach waren, und da zudem bekannt ist, dass die meisten Wohnungsbrände von alkoholisierten Personen ausgelöst werden, liegt eine wissenschaftlich plausible Erklärung näher. Sie deckt sich sowohl mit der rechtsmedizinischen Erfahrung als auch den Zeugenberichten. Die angeblichen SHC-Opfer fallen demnach kopfüber in einen offenen Kamin oder stecken - das ist der häufigere Fall - durch eine Zigarette, einen Fidibus oder ähnliches ihre Kleidung in Brand. Unter Schock und durch ihre Alterskrankheiten geschwächt, können die Opfer den Brand nicht löschen. Das eng begrenzte Feuer beginnt nun, das Unterhautfettgewebe zu verflüssigen. Dieses durchtränkt die darüber liegende Kleidung. Zusammen mit den Kleidungsresten entsteht auf diese Weise eine menschliche Fackel, die lange Zeit bei hohen Temperaturen brennt. Dieser sogenannte Docht-Effekt erklärt auch, warum von Sitzenden oftmals nur die Beine übrigbleiben: Eine Fackelflamme heizt nach oben.<ref>http://wiki.benecke.com/index.php?title=2008-07_Welt_der_Wunder:_Das_K%C3%B6rper-Inferno</ref>
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Da die Toten in allen glaubhaften SHC-Fällen betagt und häufig altersschwach waren und zudem bekannt ist, dass die meisten Wohnungsbrände von alkoholisierten Personen ausgelöst werden, liegt eine wissenschaftlich plausible Erklärung näher. Sie deckt sich sowohl mit der rechtsmedizinischen Erfahrung als auch den Zeugenberichten. Die angeblichen SHC-Opfer fallen demnach kopfüber in einen offenen Kamin oder stecken - das ist der häufigere Fall - durch eine Zigarette, einen Fidibus oder ähnliches ihre Kleidung in Brand. Unter Schock und durch ihre Alterskrankheiten geschwächt, können die Opfer den Brand nicht löschen. Das eng begrenzte Feuer beginnt nun, das Unterhautfettgewebe zu verflüssigen. Dieses durchtränkt die darüber liegende Kleidung. Zusammen mit den Kleidungsresten entsteht auf diese Weise eine menschliche Fackel, die lange Zeit bei hohen Temperaturen brennt. Dieser so genannte Docht-Effekt erklärt auch, warum von Sitzenden oftmals nur die Beine übrigbleiben: Eine Fackelflamme heizt nach oben.<ref>http://wiki.benecke.com/index.php?title=2008-07_Welt_der_Wunder:_Das_K%C3%B6rper-Inferno</ref>
    
Durch Versuche konnte dieser Erklärungsansatz des Dochteffektes inzwischen bestätigt werden, z.B. als am 26.&nbsp;August 1998 der Sender BBC One eine Dokumentation der Serie Q.E.D. mit dem Titel "The Burning Question" sendete, in der ein totes Schwein in eine Decke gehüllt und angezündet wurde. Wie in der Theorie des Dochteffekts beschrieben, brannte das Fett des Schweins lange Zeit, ohne dass die Umgebung Schaden nahm. Dass ein Fernseher schmolz, erklärten die BBC-Wissenschaftler mit einer Konvektionsströmung der aufsteigenden heißen Luft.<ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/158853.stm</ref>
 
Durch Versuche konnte dieser Erklärungsansatz des Dochteffektes inzwischen bestätigt werden, z.B. als am 26.&nbsp;August 1998 der Sender BBC One eine Dokumentation der Serie Q.E.D. mit dem Titel "The Burning Question" sendete, in der ein totes Schwein in eine Decke gehüllt und angezündet wurde. Wie in der Theorie des Dochteffekts beschrieben, brannte das Fett des Schweins lange Zeit, ohne dass die Umgebung Schaden nahm. Dass ein Fernseher schmolz, erklärten die BBC-Wissenschaftler mit einer Konvektionsströmung der aufsteigenden heißen Luft.<ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/158853.stm</ref>
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